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La Palma

 

 

Allgemeines

La Palma ist die nordwestlichste Insel der Kanaren, die früher „Glückliche Inseln“ genannt wurden. Sie hat eine Fläche von 729 km² und ist 42 Kilometer lang und 28 Kilometer breit. Auf ihr leben etwa 85.000 Einwohner (Daten 2003) und durchschnittlich 3.000–10.000 Touristen (s. unten). Sie gehört zu der spanischen Provinz Santa Cruz de Tenerife. Hauptstadt ist Santa Cruz de La Palma auf der Ostseite der Insel mit 18.000 Einwohnern. Auf der Westseite befindet sich die inzwischen größte Gemeinde der Insel Los Llanos de Aridane mit ca. 22.000 Bewohnern.

Auskunft

Spanische Fremdenverkehrsbüros

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Myliusstraße 14, 60323 Frankfurt, Tel.: 069 725033, Fax: 725313

Postfach 15 19 40, 80051 München, Tel.: 089 530158, Fax: 5328680

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Seefeldstrasse 19, 8008 Zürich, Tel.: 01 2527931, Fax: 2526204

Besonderheiten

Umgangsformen

Die wichtigsten Grußformeln sind ¡Hola! („Hallo”), ¡Buenos días! („Guten Morgen”) und ¡Buenas tardes! („Guten Tag”). Wenn Spanier einander vorgestellt werden, sagen sie oft Encantado de conocerle („Erfreut, Sie kennen zu lernen”). Auf die Frage ¿Cómo está Usted? („Wie geht es Ihnen?”) wird häufig mit den Worten Bien, gracias („Danke, gut.”) geantwortet. Zur Begrüßung reicht man sich die Hand. Gut befreundete Männer begrüßen sich oft mit einem Schulterklopfen und wenn man sich lange nicht gesehen hat, mit einer Umarmung (Abrazo). Freundinnen küssen sich zur Begrüßung oder zum Abschied auf beide Wangen. Außer im Freundeskreis und unter Verwandten spricht man sich mit dem Nachnamen an, dem Señor („Herr”), Señora („Frau”) oder Señorita („Fräulein”) vorangestellt wird. Die Titel Don und Doña in Verbindung mit dem Vornamen dienen in manchen Regionen als besonders respektvolle Anrede. In Spanien trifft man sich mit Freunden eher in Cafés oder Restaurants als zu Hause. Besuche werden normalerweise vorher angekündigt. Da die Spanier aber sehr gastfreundlich sind, werden sie jeden Besucher, der während einer Mahlzeit zu Besuch kommt, mit an den Tisch bitten. In diesem Fall sollte man jedoch mit den Worten ¡Que aproveche! („Lasst es euch schmecken”) höflich ablehnen. Wenn man zum Abendessen eingeladen wird, bringt man den Gastgebern eine kleine Aufmerksamkeit mit.

Feiertage und Feste

Weihnachten und Dreikönigsfest Mitte Dezember – 6. Januar Was im Norden der Weihnachtsbaum, ist in Spanien die Krippe. Ganze Landschaften werden aufgebaut mit Häusern, Tieren und arbeitendem Volk. An Heiligabend kommen die Familien zusammen und tafeln, um danach auszugehen und die Mitternachtsmesse zu besuchen. Nur in wenigen Häusern bringt der Weihnachtsmann eine Kleinigkeit, denn den großen Geschenkesegen, den bringen die Heiligen Drei Könige. Am Abend des 5. Januar reiten sie auf ihren Kamelen ein, gefolgt von Pagen, Dienern und Festkarren, um das Jesuskind zu suchen und zu ehren. Silvester – Neujahr 31. Dezember–1. Januar An Silvester geht man aus, die Herren im Smoking, die Damen in Abendrobe. Die Restaurants sind überfüllt. Um Mitternacht schluckt man mit jedem Glockenschlag eine Traubenbeere – das bringt Glück – und ab geht es zum Tanz, das neue Jahr eintrinken. Mandelblütenfest – Puntagordass Ende Januar / Anfang Februar Das Mandelblütenfest von Puntagordassist eine der großen Fiestas der Insel. Hier trifft man sich, tratscht, probiert die gerösteten Mandeln, lässt sich den Wein schmecken und tanzt. Den Höhepunkt des zweitägigen Festes bildet das poetisch-folkloristische Festival vom Sonntag. Karneval Eine Woche vor Faschingssonntag – Wochenende nach Aschermittwoch Karneval auf den Kanarischen Inseln ist eigen, eine explosiv-erotische Mischung aus südamerikanischen Einflüssen, lokalen Bräuchen und spanischen Einsprengseln. Höhepunkte der verrückten Zeit sind auf La Palma der Tag der „Indianer“ in Santa Cruz am Faschingsmontag, die Wahl der Karnevalskönigin in Los Llanos sowie das Begräbnis der Sardine am Freitag nach Aschermittwoch in Santa Cruz und Los Llanos, sowie einen Monat später in Los Sauces. Karwoche und Ostern Palmsonntag – Ostersonntag Die Heiligen verlassen die Kirchen, getragen von dumpfem Paukenschlag, eingehüllt in Kerzenschein und Weihrauch. Die Bruderschaften in ihren Kapuzenmänteln und Ketten begleiten die größeren Prozessionen. Tiefe Religiosität erfüllt die nächtlichen Straßen. Tag des Heiligen Kreuzes – Santa Cruz und Las Breñas Ende April – Mitte Mai Der 3. Mai ist einer der wichtigsten Festtage der Insel. Gefeiert wird die Gründung der Hauptstadt und die Eroberung der Insel im Jahre 1493. In wochenlanger Arbeit schmücken die Anwohner von Las Breñas und Santa Cruz die Kreuze an den caminos reales. Viehmarkt von San Isidro – Breña Alta Mitte Mai Zu Ehren des Schutzheiligen des Ackerbaus findet in San Isidro, Breña Alta, ein großer Viehmarkt mit Prämierung der schönsten Viecher statt. Virgen del Carmen – San Andrés, Fuencaliente, Tazacorte und Santa Cruz Mitte Juni Die Virgen del Carmen, Schutzpatronin der Seeleute, wacht auf La Palma über das Dörfchen Las Tricias (Garafía) und bewahrt die Seefahrer vor dem Untergang. Entsprechend wird sie auf der Insel gefeiert: in San Andrés, Fuencaliente, Tazacorte und Santa Cruz meist am Wochenende vor oder nach dem 16. Juli, in den kleinen Sommersiedlungen an der Küste oft erst während der Ferien, im August oder September. Doch hier wie dort wohnt die verehrte Jungfrau in einer kleinen Kapelle am Meer. An ihrem großen Tag verlässt sie diese und sticht in See. Fronleichnam – Mazo Eineinhalb Wochen nach Pfingsten Über farbenfrohe, von meterhohen Bogen unterbrochene Blumenteppiche schreitet die Fronleichnamsprozession in Mazo. Alles ist aus Blütenblättern, Farnen, Moosen und Sämereien geschaffen. Was Fronleichnam in Mazo, ist die „Segnung der Felder“ in Tijarafe und „Herz-Jesu“ in El Paso. Spezialität von Tijarafe sind Teppiche aus gefärbtem Salz, jene von El Paso, aus zerstoßenen Eierschalen gefertigte Wandbilder. Viehmarkt von San Antonio del Monte – Garafía Mitte Juni San Antonio del Monte ist ein bodenständiges Fest, eine der wichtigsten Viehmessen des Archipels. Hier trifft sich halb La Palma, probiert den Ziegenkäse, lässt sich den Tea-Wein schmecken, tanzt und bewundert die hiesigen Kühe, Ziegen, Schafe und den Hirtenhund von Garafía. La Patrona – Los Llanos Mitte Juni – Anfang Juli Die Virgen de los Remedios ist nicht nur Schutzpatronin von Los Llanos, sie wacht über das gesamte Aridanetal. Entsprechend wird sie gefeiert: Drei Wochen lang kommt die heimliche Hauptstadt der Insel nicht zur Ruhe. Bajada de La Virgen de Las Nieves – Santa Cruz Mitte Juni – Anfang August Seit die „Jungfrau vom Schnee“ 1676 die Insel vor einer Dürrekatastrophe bewahrte, steigt die Inselpatronin alle fünf Jahre von Las Nieves in die Hauptstadt ab. Aus einer einfachen Bittprozession entwickelte sich im Laufe der Jahrhunderte die heutige Bajada de la Virgen, das Großereignis der Insel, eines der schönsten und bedeutendsten Feste der Kanaren. Die nächste Bajada wird im Jahre 2005 gefeiert. In den Zwischenjahren ehren die Palmeros ihre Schutzpatronin einen Monat lang mit Messen und Prozessionen. Virgen del Rosario – Barlovento Ende Juli -Anfang August Alle drei Jahre – das nächste Mal im Jahre 2003 – kämpfen in Barlovento die Christen gegen die Mauren. Denn es war am Tag der Rosenkranzmadonna, als 1571 bei Lepanto die „Heilige Liga“ gegen die Türken siegte. Virgen del Pino – El Paso Ende August – Anfang September In der riesigen Kiefer, die die Wallfahrtskapelle überschattet, soll anno dazumal die Muttergottes erschienen sein. Und hier, am Fuße der Cumbre, trifft man sich am ersten Sonntag im September zur Fiesta del Monte. Alle drei Jahre steigt die „Jungfrau von der Kiefer“ nach El Paso ab – das nächste Mal im Jahre 2003. Teufelsfest – Tijarafe Ende August – Anfang September Das Teufelsfest von Tijarafe ist das wohl spektakulärste Fest der Insel, denn krachend und Feuer spuckend tanzt in der Nacht auf den 8. September der Teufel durch die dichte Menschenmenge auf dem Dorfplatz. San Miguel – Tazacorte Mitte – Ende September Am 29. September 1492, dem Tag des heiligen Michael, landete bei Tazacorte Alonso Fernández de Lugo und eroberte die Insel. So kommt es, dass La Palma den Namen des Erzengels Michael trägt. Höhepunkt der Festivitäten zu Ehren des Inselpatrons ist der Umzug der Caballos fufos. 20 Pferde – mit farbigem Papier verkleidete Rohrgestelle – tanzen durch die Straßen, angeführt von einer Giraffe.

Quelle: http://www.lapalma-magazin.info/

Bilder

Bilder La Palma.

Diplomatische Vertretungen

Deutschland:  Konsulat Avenida Francisco La Roche 45, 1. Etage, Santa Cruz. Tel.: 922284812 oder 922284816 Sprechzeiten: Montag-Freitag von 9.00–12.00

Österreich: Konsulat, Villalba Hervas 9, Edif. Camacho (5. Stock, Büro No. 2), Santa Oruz. Tel.: 922243799 Sprechzeiten: Montag-Freitag von 10.00–12.00Uhr.

Schweiz: Konsulat auf Gran Canaria, Las Palmas Tel.: 92829 34 50 und 928293380 Sprechzeiten: Montag-Freitag von 9.00–13.00 Uhr.

Einreise und Ausreise

Für die Einreise nach La Palma genügen für Deutsche, Österreicher und Schweizer der Personalausweis bzw. die nationale Identitätskarte. Diese Ausweise müssen eine Gültigkeit über die Aufenthaltsdauer hinaus aufweisen.

 

 

Familienstruktur

Oft sind junge Paare schon lange vor der Hochzeit verlobt. So haben sie Zeit, genügend Geld für die eigenen vier Wände anzusparen. Männer heiraten im Durchschnitt im Alter von 27, Frauen dagegen bereits zwischen 20 und 24 Jahren. Die moderne spanische Familie ist normalerweise ziemlich klein, aber sie pflegt ihre Beziehungen zur Großfamilie. Die Scheidungsrate ist nur gering. Der Ehemann gilt traditionell als Familienoberhaupt, während seine Frau die Verantwortung für den Haushalt und die Kinder trägt. Heute sind allerdings vor allem in den Städten viele Frauen berufstätig und verdienen ihr eigenes Einkommen. 1993 waren 36,7 Prozent der Erwerbstätigen Frauen.

Flora & Fauna

Aufgrund seiner Entstehung und Lage bietet La Palma eine einmalige Natur und Landschaft. La Palma ist bekannt als La Isla verde („die grüne Insel“) und als La Isla bonita („die schöne Insel“), da sie ganzjährig von grüner Vegetation bedeckt ist. Diese Üppigkeit verdankt die Insel den Passatwinden, die verlässlich Wolken auf der Luv-Seite der Insel schaffen, die beim Überqueren der Insel abregnen oder dichte Nebelfelder auf den Bergen bilden. Die Feuchtigkeit dieser Wolken wird von verschiedenen Pflanzen gesammelt. Die Insel gliedert sich in verschiedene Vegetationszonen – von Lavafeldern über mediterrane Trockenvegetation zu Kiefernwäldern auf den Höhen und auf der Nordostseite auch Lorbeerwälder, die Regenwald ähneln. Unter den Pflanzen La Palmas findet man ca. 170 Endemiten der Kanaren, darunter die bekannten Kanarischen Drachenbäume. Kiefernwald in der Caldera de Taburiente Die Landschaft bildet ein Ensemble in Schwarz (Basalt), Rot (Tuff) und Grün (Vegetation) im Blau des Atlantik. Sie wird geprägt durch die Barrancos im Norden, tief eingeschnittene Schluchten, die das Wasser von den Bergen zum Meer führen, den Wäldern auf den zentralen Inselbergen und die Gebiete jüngerer vulkanischer Aktivität im Süden aus Aschefeldern, erstarrten Lavaströmen und Vulkankegeln.

Fotografieren

Bei all den herrlichen Fotomotiven, die man auf La Palma antrifft, ist natürlich der Fotoapparat unerlässlich. Sowohl Papier- als auch Diafilme sind auf der Insel um einiges teurer als in Deutschland, sodass es sich empfiehlt, ausreichend Filmmaterial von zu Hause mitzubringen.

Geografie

Die Insel ist vulkanischen Ursprungs und durch einen in Nord-Südrichtung verlaufenden Kamm aus Vulkankegeln in zwei klimatisch unterschiedliche Hälften geteilt. Im südlichen Teil (Cumbre Vieja) sind einige Vulkane noch aktiv, der letzte Ausbruch fand 1971 im Süden der Insel bei Fuencaliente, dem heutigen Los Canarios, statt. Es entstand hierbei der Vulkan Teneguía, der noch heute unter Beobachtung durch die Wissenschaft steht, da er nicht erloschen ist, sondern ruht. Der nördliche Teil wird von der Caldera de Taburiente dominiert, die von einem Ring von Gipfeln mit Höhen von 1.700 Metern bis 2.400 Metern umgeben ist. Höchste Erhebung der Insel ist der Roque de los Muchachos mit 2.426 Metern. Auf seinem Gipfel befinden sich einige der modernsten Sternwarten der Welt. La Palma ist wie alle Kanaren-Inseln vom Vulkanismus geprägt. Ihr Alter ist mit etwa 3 Millionen Jahren relativ jung. Vom Meeresboden in etwa 4.000 Meter Tiefe erhebt sich die Insel fast 6.500 Meter und besteht zur Gänze aus verschiedenen vulkanischen Gesteinen. Immer wieder finden Ausbrüche statt.

Geschichte

Steinzeit, Guanchen und Antike

La Palma wurde im Neolithikum vom Volk der Guanchen besiedelt, die angeblich groß und hellhäutig waren. Dass sie ab etwa 2000 v. Chr. von Nordafrika einwanderten, ist unter Wissenschaftern mittlerweile nicht mehr umstritten. Dafür sprechen die genetischen Analysen von Skelettfunden als auch nordafrikanische Sprachreste. Die Guanchen lebten auf einer steinzeitlichen Kulturstufe und waren in verschiedenen Clans organisiert, die die Insel unter sich aufteilten. Der altkanarische Name von La Palma war Benahoare. Die Sprache der Guanchen, das Guanche, starb im 17. Jahrhundert aus, allerdings haben sich einige Worte im heutigen kanarischen Dialekt erhalten. Die Guanchen sind heute verschwunden; die Überlebenden der spanischen Eroberung wurden wahrscheinlich in der europäischen Bevölkerung assimiliert. Die zahlreichen Reste ihrer Steinzeit-Kultur sind aber eine Attraktion der Insel: Wohnhöhlen, Grabstätten, Steinwerkzeuge und die Petroglyphen – seltsame, komplexe Steinritzungen mit unbekannter Bestimmung. Am bemerkenswertesten sind die steingepflasterten Königswege, welche die gesamte Insel überziehen und die verschiedenen Regionen verbinden. Näheres zu Gesellschaft, Felszeichnungen und Religion der Guanchen erfährt man im Inselmuseum, im Besucherzentrum des Nationalparks sowie bei La Zarza und La Zarcita (seit 1998 erster Archäologischer Park der Kanaren). Die dortigen Felsbilder faszinieren durch ihre Mäander, Labyrinthe und Figuren. Ein zweiter Archäologiepark bei der Höhle von Belmaco ist mit knapp 4.000 Jahren die älteste Fundstelle La Palmas. Die Kanarischen Inseln waren möglicherweise schon im Altertum phönizischen Seefahrern bekannt, die Nachrichten sind allerdings ungewiss. Erste Europäer gelangten im 13. Jahrhundert auf die Kanaren. 

Spanische Eroberung 

Im Jahre 1312 wurde La Palma von dem Genuesen Lancelotto Malocello erreicht. Der kastilische Graf Hernán Peraza entsandte 1447, nachdem er seine Macht auf Lanzarote, Fuerteventura und El Hierro gefestigt hatte, eine aus drei Schiffen und 500 Mann bestehende Flotte zu der als unbezwingbar geltenden Insel La Palma. Aber auch diesem Feldzug war wie den vorangegangenen kein Glück beschert: Bei den erbitterten Kämpfen mit den Insulanern verloren die Spanier 200 Mann. 1492, in dem Jahr als Amerika von Christoph Kolumbus „entdeckt“ wurde, landete der auf Gran Canaria beheimatete General Alonso Fernández de Lugo, von dem spanischen Herrscherpaar Isabella von Kastilien und Ferdinand von Aragón dazu ermächtigt, mit einer Streitmacht von 900 Mann auf La Palma in der Nähe des Strandes von Tazacorte. Ihm gelang schließlich die Einnahme der Insel. Am 3. Mai 1493, dem „Tag der Erhebung des Heiligen Kreuzes“, gründete Lugo an dem Ort, an dem sich die altkanarische Siedlung Apunyon (auch Auprón) befand, die Stadt Santa Cruz de La Palma. Dann begab er sich nach Gran Canaria zurück, um Vorbereitungen für die Einnahme von Teneriffa, der letzten der sieben großen Kanarischen Inseln, zu treffen, die er schließlich nach einem zweijährigen Feldzug 1496 eroberte. Die Spanier nutzten die Kanaren als wichtige Zwischenstation für die Überfahrt nach Westindien. Ausschlaggebend dafür war die geografische Lage am Passatstrom, die schon Kolumbus 1491 nutzte. Allerdings betrat Kolumbus La Palma nie. 

Menschenhandel, Zuckerboom 

Schnellen Reichtum bot La Palma nicht. Es gab weder Gold noch Silber oder andere Bodenschätze. Gewinn versprachen zunächst nur die Einheimischen – als Sklaven. Trotz eines päpstlichen Erlasses aus dem Jahr 1434, in dem Eugenius IV. die Kanarier zu „freien Leuten“ erklärt und den Menschenhandel auf den Inseln verboten hatte, endete ein Großteil der Urbevölkerung von La Palma gleich nach der Eroberung in der Sklaverei. Schätzungen zufolge blieben nur rund 300 Familien (1.200 Menschen) von diesem Schicksal verschont. Diese Palmeros ließen sich nach und nach taufen und vermischten sich, nachdem sie ab 1514 den Spaniern rechtlich gleichgestellt worden waren, rasch mit den Konquistadoren sowie mit eingewanderten Portugiesen und Franzosen. Schon bevor sich der Sklavenhandel auf der Insel erschöpft hatte, verfolgte Fernández de Lugo ein weitaus lukrativer erscheinendes Ziel: den Anbau von Zuckerrohr, zur damaligen Zeit das gewinnbringendste Ackerbauprodukt. Europäische Kaufleute, Handwerker, Wein- und Ackerbauern wurden auf die Insel gerufen, um Kapital und Arbeitskraft in Zuckerverarbeitungsanlagen zu investieren. Wie bedenkenlos man dabei mit der Landvergabe umging, wird an einem Beispiel besonders deutlich: 1508 verkaufte Juan Fernández de Lugo seine Zuckerverarbeitungs- und -Bewässerungsanlage von Tazacorte und Argual an den Andalusier Dinarte; dieser veräußerte sie ein Jahr später an die Augsburger Welser; wiederum ein Jahr später (1510) gelangten sie in Besitz des Antwerpener Kaufmannes Jakob Groenenberch (hispanisiert: Jacomo Monteverde), von dem sie schließlich das Brüsseler Handelshaus Van de Valle erwarb. 

Weinbau 

Ab 1553 lohnte der Zuckerrohranbau auf La Palma immer weniger. In Mittel – und Südamerika wurde preisgünstiger produziert. Viele nicht mehr rentable Zuckerrohrplantagen wurden in Weinfelder umgewandelt. Der vor allem im Süden der Insel auf jungvulkanischem Boden gedeihende süße Malvasier wurde das wichtigste Exportprodukt von La Palma. Hauptabnehmer des palmerischen Weines war England. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts dauerte der Siegeszug der palmerischen Malvasier, dann führte ein sich ändernder Konsumentengeschmack zum Niedergang des Weinbaues. Allerdings wird heute wieder mit zunehmendem Erfolg Wein angebaut, der nicht auf den Massengeschmack zielt. 

Amerikahandel, Piratenüberfälle 

Im 16. Jahrhundert bekam La Palma nach Antwerpen und Sevilla das Privileg, mit Amerika Handel zu treiben. Schnell entwickelte sich Santa Cruz de La Palma zu einem der wichtigsten Häfen des spanischen Reiches. So ist es nicht verwunderlich, dass Santa Cruz de La Palma im Laufe des 16. Jahrhunderts immer wieder Piraten anlockte, die sich der Reichtümer der Stadt bemächtigen wollte. Unter dem Befehl von François Le Clerc plünderten 1553 Franzosen die Hafenstadt. Was sie nicht mitnehmen konnten, brannten sie nieder. Nach dieser Katastrophe wurden Kirchen, Klöster und Häuser größer und prächtiger wieder aufgebaut. Neue Verteidigungsanlagen wurden errichtet. So konnte 1585 der Angriff des Engländers Francis Drake erfolgreich abgewehrt werden. Der Handel mit Amerika begünstigte das Aufkommen weiterer Erwerbszweige (Schiffbau, Herstellung von Segeltuch etc.). Zahlreiche Kaufleute aus aller Welt kamen nach Santa Cruz de La Palma und verliehen dem Ort ein internationales Flair, viele fremdländisch klingende Straßennamen zeugen noch heute von dieser glanzvollen Epoche. Der Niedergang setzte bereits Mitte des 17. Jahrhunderts ein. Nach einem Erlass aus dem Jahre 1657 mussten alle Schiffe auf dem Weg nach Amerika auf Teneriffa registriert werden und dort ihre Abgaben entrichten. Der Handelsverkehr im Hafen von Santa Cruz de La Palma kam damit nahezu zum Erliegen. Zwar gab König Carlos III. 1778 den Amerikahandel für alle spanischen Häfen frei, doch konnte sich Santa Cruz de La Palma nie völlig von der Wirtschaftskrise erholen. (siehe auch: Santa Cruz de La Palma, für umfangreicheren Artikel) 

Seide, Cochenille und Bananen 

Abgesehen von Piratenangriffen erlebte La Palma weitestgehend ruhige Zeiten. Von jeder Wirtschaftskrise erholte sich das zwar bodenschatzlose, aber sehr fruchtbare Eiland immer relativ schnell. Nach Zucker und Wein ließ sich auch mit Bienenwachs und -honig, mit Tabak sowie mit Seide gutes Geld verdienen. Bereits seit dem beginnenden 16. Jahrhundert pflanzte man in La Palma Maulbeerbäume an, war La Palma führend in der Seidenherstellung der Kanaren. Die Seidenverarbeitung der Insel galt sogar als die fortschrittlichste des Kanarischen Archipels. Um 1830 wurde dann die aus Mexiko stammende Cochenille-Laus eingeführt, eine Schildlaus, die einen begehrten karmesinroten Farbstoff liefert. Mit der Entwicklung von Anilinfarbe um 1880 war diesem Wirtschaftszweig jedoch nur ein kurzer Gewinn beschert. Aus dieser Wirtschaftskrise half schließlich der Bananenanbau, den zwei englische Gesellschaften, Elder und Fyffes, ab 1878 in großem Stil auf die Kanaren gebracht hatten.

Kleidung und Reisegepäck

Medien

Radio

Deutsche Welle: morgens: 31-Meter-Band (9545 und 9735 KHz) bzw. 22-Meter-Band (15 275 bzw. 17 860 KHz) abends: 49-Meterband (6075 KHz) und 19- und 16-Meter-Band (15 275 und 17 860 KHz) Programm: Halbstündige Nachrichtensendungen Radio Canarias Sol (UKW 99.6) Programm: Informationen, Werbung und Service in deutscher Sprache von 9.00–10.00 Uhr und 18.00–21.00 Uhr von montags bis samstags. Radio Maspalomas (UKW 95.3) Programm: 8.00–9.00 Uhr: Radio-Magazin 18.00–20.00 Uhr: musikalische Unterhaltung (nicht Sa) Radio Mi. Amigo (UKW 89,8) Programm: 24 Stunden täglich deutschsprachiges Programm Hits, Nachrichten, Wetter, Sport, Veranstaltungstipps usw.

Zeitungen

Die gängigsten deutschsprachigen Zeitungen sind spätestens am darauf folgenden Tag erhältlich.

Netzspannung

Die Regel ist 220–240 Volt Wechselspannung. da die Steckdosen etwas kleiner sind, ist für einen Schuko-Stecker ein Adapter erforderlich.

Notruf

Seit Anfang Juni 1998 gilt auf den Kanaren die weltweit übliche Notrufnummer 112. Sie erreichen unter dieser Notrufnummer die Polizei, Feuerwehr und Notarzt als auch die See- und Bergrettung. Weiterhin wird der Notruf in vier verschiedenen Sprachen aufgenommen.

Öffnungszeiten

Geschäfte/Apotheken: Mo. bis Fr. von 9.00–13.00 Uhr und 16.00–20.00 Uhr, Sa. von 9.00–13.00 Uhr. 

Banken: Mo. bis Fr. von 9.00–14.00 Uhr. 

Postämter: Mo. bis Fr. von 8.30–14.00 Uhr. 

Tankstellen: Mo. bis So von 8.00–21.00 Uhr.

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Sicherheit

Aktuelle Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes.

Telefon

Die Vorwahl für La Palma von Deutschland aus ist 0034 922. Danach wird die Nummer des Anschlussinhabers gewählt. Von La Palma nach Deutschland wählt man 07, wartet auf einen Bereitschaftston, wählt dann 49 (für Deutschland) und danach die Vorwahl ohne Anfangsnull und die Teilnehmernummer. Die Benutzung Ihres Mobil-Telefons aus Deutschland ist hier möglich, wobei die Gespräche über das spanische Netz gehen. Die Telefónica rechnet dann mit der deutschen Telecom ab.

Unterkünfte

Hotels

 

 

Camping

Informationen: Parque Nacional Caldera de Taburiente: Büro El Paso Tel.: 497277 Mo.–Fr. 10.00–14.00 Uhr, 16.00–18.00 Uhr >Sa, So, Feiertage 10.00–15.00 Uhr Büro Santa Cruz Tel.: 413141 Mo.–Fr. 9.00–14.00 Uhr. Für die Plätze Refugio El Pilar, La Laguna de Barlovento, San Antonio (Garafía) und Fuencaliente: Medio Ambiente El Paso, Tel.: 485278 Mo.–Fr. 8.00–17.00 Uhr Medio Ambiente Sta Cruz, Tel.: 411583 Mo.–Fr. 8.00–15.00 Uhr.

Verkehrsmittel

Auto

Mittlerweile ist das Straßennetz auf La Palma gut 1.200 km lang. Alle Hauptstraßen sind asphaltiert und, wenn auch kurvenreich, in gutem Zustand. Lediglich einige abgelegene Ortschaften im Inselnorden sind nur über Erd- oder Betonpisten zu erreichen. Ein ca. 400 km langer Straßenring (Kartenbezeichnung LP–1) umläuft die gesamte Insel (Santa Cruz – Los Canjacos – Mazo – Fuenccaliente – Los Llanos – Tijarafe – Puntagorda – Barlovento – San Andres – Puntallana – Santa Cruz), weiterhin verbindet eine ca. 35 km lange Straße (Kartenbezeichnung LP–2) über zwei Tunnel den Osten mit dem Westen der Insel (Los Llanos – Los Canjacos).

Bus

Zwei Busgesellschaften (Nord und Süd) erschließen die ganze Insel.

Fähren

Täglich gibt es Fährverbindungen nach Gomera und Teneriffa.

Die Bucht der Hauptstadt wird seit der Eroberung der Insel durch die Spanier als Hafen genutzt. Von Santa Cruz de La Palma werden diverse Fährverbindungen zu den Nachbarinseln und zum spanischen Festland, mit Zwischenstopps auf Lanzarote, Gran Canaria und Teneriffa, angeboten. Auch der westliche Hafen in Puerto de Tazacorte ist seit Juni 2005 mit einer Verbindung zur Insel Teneriffa über Santa Cruz de La Palma dem Fährverkehr angeschlossen worden.

Flugverkehr

Der erste Flughafen von La Palma bei Breña Alta nahm 1950 den Betrieb auf. Die Landepiste wurde 1970 stillgelegt, als der in der Küstenebene, südlich von Santa Cruz de La Palma, gelegene neue Flughafen fertig gestellt war. Seit 1987 ist er der sechste internationale Flughafen der Kanarischen Inseln. Er wird mehrmals wöchentlich von mehreren europäischen Chartergesellschaften angeflogen. Vom Flughafen Santa Cruz de La Palma bestehen Linienverbindungen zu den Nachbarinseln und zur spanischen Hauptstadt Madrid, die durch die spanische Fluggesellschaft Iberia bedient wird.

Taxis

Taxis gibt es an einigen Taxiständen der Hauptstadt und in Los Llanos sowie vereinzelt auf dem Land.

Inlandflüge 

Nach Teneriffa und Gran Canaria werden täglich mehrere, nach Madrid vier Flüge wöchentlich angeboten. Direktflüge aus dem Ausland gibt es in den Wintermonaten etwa fünfundzwanzig pro Woche.

Zeit

Die Kanaren liegen in der Westeuropäischen Zeitzone, deswegen muss man bei der Ankunft auf Gran Canaria die Uhr um eine Stunde zurückstellen. Da die Kanaren ebenfalls auf die Sommerzeit umstellen, ändert sich daran das ganze Jahr über nichts. Durch die Nähe der Kanarischen Inseln zum Äquator sind die Nächte im Winter kürzer und im Sommer länger als sie bei uns sind.

La Gomera

 

 

Auskunft

Spanische Fremdenverkehrsbüros

Kurfürstendamm 180, 10707 Berlin, Tel.: 030 8826543, Fax: 8826661

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Myliusstraße 14, 60323 Frankfurt, Tel.: 069 725033, Fax: 725313

Postfach 15 19 40, 80051 München, Tel.: 089 530158, Fax: 5328680

Walfischgasse 8, 1014 Wien, Tel.: 01 5129580, Fax: 5129581

Seefeldstrasse 19, 8008 Zürich, Tel.: 01 2527931, Fax: 2526204

Besonderheiten

Umgangsformen

Die wichtigsten Grußformeln sind ¡Hola! („Hallo”), ¡Buenos días! („Guten Morgen”) und ¡Buenas tardes! („Guten Tag”). Wenn Spanier einander vorgestellt werden, sagen sie oft Encantado de conocerle („Erfreut, Sie kennen zu lernen”). Auf die Frage ¿Cómo está Usted? („Wie geht es Ihnen?”) wird häufig mit den Worten Bien, gracias („Danke, gut.”) geantwortet. Zur Begrüßung reicht man sich die Hand. Gut befreundete Männer begrüßen sich oft mit einem Schulterklopfen und wenn man sich lange nicht gesehen hat, mit einer Umarmung (Abrazo). Freundinnen küssen sich zur Begrüßung oder zum Abschied auf beide Wangen. Außer im Freundeskreis und unter Verwandten spricht man sich mit dem Nachnamen an, dem Señor („Herr”), Señora („Frau”) oder Señorita („Fräulein”) vorangestellt wird. Die Titel Don und Doña in Verbindung mit dem Vornamen dienen in manchen Regionen als besonders respektvolle Anrede. In Spanien trifft man sich mit Freunden eher in Cafés oder Restaurants als zu Hause. Besuche werden normalerweise vorher angekündigt. Da die Spanier aber sehr gastfreundlich sind, werden sie jeden Besucher, der während einer Mahlzeit zu Besuch kommt, mit an den Tisch bitten. In diesem Fall sollte man jedoch mit den Worten ¡Que aproveche! („Lasst es euch schmecken”) höflich ablehnen. Wenn man zum Abendessen eingeladen wird, bringt man den Gastgebern eine kleine Aufmerksamkeit mit.

Feiertage

Neujahr: 1. 1. Dreikönigstag: 6. 1. St. Joseph: 19. 3. Gründonnerstag: 28. 3. Karfreitag: 29. 3. Ostermontag: 1. 4. Feiertag: 20. 4. (außer Katalonien, Kantabrien und Kanarische Inseln) Tag der Arbeit: 1. 5. St. Johannis: 24. 6. Maria Himmelfahrt: 15. 8. Nationalfeiertag: 12. 10. Allerheiligen: 1. 11. Tag der Verfassung: 6. 12. Maria Empfängnis: 8. 12. 1. Weihnachtsfeiertag: 25. 12. St. Stephan: 26. 12.

Trinkwasser 

Obwohl die Wasserqualität auf La Gomera nicht schlecht ist, sollte man sich davor hüten, das Leitungswasser auf La Gomera zu trinken. Mineralwasser kann man günstig in den Läden und Supermärkten kaufen.

Weltkulturerbe 

Nationalpark Garajonay.

Pfeifsprache 

Zu den Besonderheiten La Gomeras gehört die weltweit nur hier existierende Pfeifsprache der Gomeros, El Silbo. Sie hatte den Vorteil, über große Distanz verstanden zu werden, was den Gomeros zu einer einfachen Verständigung über ihre weiten Täler (Barrancos) verhalf.

Bilder

Bilder La Gomera.

Diplomatische Vertretungen

Deutschland: Konsulat AvenidassFrancisco La Roche 45, 1. Etage, Santa Cruz. Tel.: 922284812 oder 922284816 Sprechzeiten: Montag-Freitag von 9.00–12.00.

Österreich: Konsulat, Villalba Hervas 9, Edif. Camacho (5. Stock, Büro No. 2), Santa Oruz. Tel.: 922243799 Sprechzeiten: Montag-Freitag von 10.00–12.00Uhr.

Schweiz: Konsulat auf Gran Canaria, Las Palmas Tel.: 92829 34 50 und 928293380 Sprechzeiten: Montag-Freitag von 9.00–13.00 Uhr.

Einreise und Ausreise

Für die Einreise reicht der gültige Personalausweis. Kinder bis 16 Jahre benötigen einen Kinderausweis oder die Eintragung im Pass der Eltern. 

Ihr erstes Ziel: Teneriffa – Von fast allen europäischen Ländern kann man direkt nach Teneriffa-Süd (Flughafenkürzel: TFS) fliegen. Vom Flughafen zur Fähre – Vom Flughafen Teneriffa-Süd fährt man mit dem Taxi zum Hafen Los Cristianos (ca. 10 min Fahrzeit), wo man die Überfahrt per Fähre nach San Sebastian de La Gomera buchen kann: Benchijigua Express von Fred Olsen oder die Fähre von Trasmediterranea. Alternativ kann seit kurzem mit dem Garajonay Exprés wieder direkt nach Valle Gran Rey gefahren werden.

Familienstruktur

Oft sind junge Paare schon lange vor der Hochzeit verlobt. So haben sie Zeit, genügend Geld für die eigenen vier Wände anzusparen. Männer heiraten im Durchschnitt im Alter von 27, Frauen dagegen bereits zwischen 20 und 24 Jahren. Die moderne spanische Familie ist normalerweise ziemlich klein, aber sie pflegt ihre Beziehungen zur Großfamilie. Die Scheidungsrate ist nur gering. Der Ehemann gilt traditionell als Familienoberhaupt, während seine Frau die Verantwortung für den Haushalt und die Kinder trägt. Heute sind allerdings vor allem in den Städten viele Frauen berufstätig und verdienen ihr eigenes Einkommen. 1993 waren 36,7 Prozent der Erwerbstätigen Frauen.

 

 

Geld

Öffnungszeiten der Banken: üblicherweise Mo.–Fr. von 8.30 bis 14.00 Uhr. Bequem und auch kostengünstig erhält man große Geldbeträge mit der Euroscheckkarte aus dem Geldautomaten. Besonders sicher sind Reiseschecks. Diese werden bei Verlust direkt am Urlaubsort ersetzt.

Geografie

Der vulkanische Ursprung der Insel ist noch sehr gut sichtbar. Auf dem Hochplateau ist der größte noch zusammenhängende Lorbeerwald der Erde zu bestaunen. Dieser, und die eng zusammenstehenden Vulkanschlote, gehören zum Nationalpark Garajonay, der UNESCO-Weltnaturerbe ist. Höchste Erhebung der Insel ist der gleichnamige Garajonay mit 1.487 Metern Höhe.

Klimatisch trennt sich die Insel in die trockene Süd- und die von Passatwinden mit feuchter Luft versorgte, fruchtbare Nordhälfte. Zur Wasserversorgung der in Treppen an den Berghängen angelegten Feldflächen wird der Regen und das per Kondensation entstehende Wasser in Reservoirs aufgefangen und an die Bewohner verteilt. Neben Kartoffeln werden auch Tomaten und Wein angebaut.

Geschichte

La Gomera war schon den Phöniziern bekannt. Über die Ureinwohner (Guanchen) von Gomera ist bis heute wenig bekannt. Die Spanier eroberten 1404 mit Jean de Béthencourt die Insel. Die Guanchen ergaben sich zunächst, reagierten aber auf ungerechte Behandlungen seitens der Eroberer mit zahlreichen Aufständen. Im weiteren Verlauf des 15. Jahrhunderts folgte der Graf Hérnan Peraza, der als besonders grausam verschrien war, er herrschte von 1477 bis 1485. Nach seiner Ermordung folgte ihm seine Frau Doña Maria de Bobadilla nach. Christoph Kolumbus machte hier seine letzte Zwischenstation, bevor er am 6. September 1492 zu seiner Reise nach Indien aufbrach, wobei er Amerika entdeckte. Gerüchte besagen, er solle in Beatriz de Bobadilla verliebt gewesen sein, weshalb er seinen Aufenthalt länger als notwendig hinzog. Zumindest half sie ihm bei der Reparatur eines seiner Schiffe. Angeblich wurde außerdem der amerikanische Kontinent erstmals mit Quellwasser aus einem Brunnen in San Sebastián de la Gomera geweiht.

Kleidung und Reisegepäck

Medien

Radio

Die Deutsche Welle ist in fast ganz Spanien in guter Qualität zu empfangen – Voraussetzung: ein Kurzwellengerät. Auf dem 49-Meter-Band, 6115 bzw. 6075 kHz, oder auf dem 31-Meter-Band, 9545 kHz, nur am Tage.

Zeitungen

Deutsche Zeitungen bekommt man auf den Kanarischen Inseln oft schon am Tag des Erscheinens. Sehr informativ sind die Kanarischen Inselzeitungen: Teneriffa Magazin Wochenspiegel und Infocanarias. Diese erscheinen 14-tägig.

Netzspannung

Die Regel ist 220–240 Volt Wechselspannung. Da die Steckdosen etwas kleiner sind, ist für einen Schuko-Stecker ein Adapter erforderlich.

Notruf

Allgemein: 112; Rotes Kreuz: 922 141408; Polizei: 922 141572.

Öffnungszeiten

Gegenüber Deutschland ist der spanische Tagesablauf ein anderer. So öffnen zwar die meisten Geschäfte auch gegen 8.00 oder 9.00 Uhr. Von 13.00–16.00 (oder 14.00–17.00) Uhr ist allerdings Siesta, in der sämtliche Geschäfte geschlossen sind. Die Öffnungszeiten am Abend reichen meist von 16.00–20.00 (oder 17.00–21.00) Uhr, was jedoch nur als allgemeiner Anhaltspunkt zu verstehen ist. Sowohl die Zeiten als auch der jeweilige Ruhetag (von z. B. Restaurants) sind nicht einheitlich geregelt, wobei im Allgemeinen alle Geschäfte am Sonntag geschlossen sind.

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Sicherheit

Aktuelle Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes.

Sport

Wassersport: Schwimmen, Schnorcheln, Tauchen, Sportfischen, Surfen. 

Andere Sportarten: Sportwandern, Mountainbiking, Paragliding und Drachenfliegen, Tennis, Squash, Reiten.

Telefon

Für Deutschland 0049 (Österreich 0043 – Schweiz 0041) und dann die Telefonnummer mit Ortsvorwahl (ohne die 0) wählen. Ab 20.00 Uhr sowie an den Wochenenden ist das Telefonieren billiger. Von den o.a. Ländern nach La Gomera wählt man 0034 922 ... Telefonnummer. Mobiltelefone funktionieren (bis auf wenige Ausnahmen) auf der ganzen Insel, wobei sich mit der richtigen Wahl des Roamingpartners Geld sparen lässt!

Unterkünfte

Hotels

 

 

Camping

Wildes Campen ist auf La Gomera nicht erlaubt. Nach Art. 33 – 5 des Küstengesetzes (Ley de Costas) und Art. 68 der Rechtsverordung (Reglamento) ist es verboten am Strand, im Auto oder Wohnmobil zu schlafen. Zwar kann es für eine Weile gut gehen, in einem abgelegenen Barranco zu übernachten, doch die Guardia Civil (Polizei) hat ein wachsames Auge darauf. Auch im Nationalpark ist wildes Campen selbstverständlich nicht gestattet. Der einzige „offizielle“ Campingplatz von La Gomera liegt neben der Bar und dem Restaurant „La Vista“ (El Cedro, s/n, 38820 Hermigua, Tel.: 922880949).

Verkehrsmittel

Taxis

Die Fahrstrecken werden auf La Gomera in der Regel nach Festpreis abgerechnet und sind von der Anzahl der Passagiere abhängig. Es ist empfehlenswert, den Preis vorher zu erfragen.

Zeit

Die Kanarischen Inseln haben immer Greenwich Zeit; im Sommer GMT +1 Stunde. Dadurch ergibt sich gegenüber dem Festland und den Balearen eine ständige Zeitdifferenz von–1 Stunde.

Spanien

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Ebenfalls erhältlich ist eine PDF-Version -> Inhaltsverzeichnis (PDF)  

 

 

Allgemeine Landesdaten

Offizieller Name: Reino de España 

Fläche: 505.991 km² 

Einwohnerzahl: 46.506.000 (2010) 

Größte Städte: Madrid (Hauptstadt) – 3,21 Mio., Barcelona – 1,62 Mio., Valencia – 807.200, Sevilla – 699.759, Zaragoza – 666.129 Einwohner (2008)

Offizielle Landessprache: Spanisch

Bevölkerungsgruppen: Spanier 44,9 %, Katalanen 28,0 %, Galicier 8,2 %, Basken 5,5 %, Aragonesen 5,0 %, Roma 2,0 %, Andere 6,4 % (2000) 

Religion: Römisch-katholisch ca. 77 %, Muslime ca. 2,5 %, Protestanten ca. 1,0 %, Andere (zumeist Nichtreligiöse) ca. 19,5 % (2000). 

Lebenserwartung: Männer – 79,1; Frauen – 85,2 (2008)

Reise CD-ROM

Andalusien – Treffpunkt zwischen den Meeren (CD-ROM) und als E-Book

Auskunft

Spanische Fremdenverkehrsbüros

Kurfürstendamm 180, 10707 Berlin, Tel.: 030 8826543, Fax: 8826661

Grafenberger Allee 100, 40237 Düsseldorf, Tel.: 0211 6803980, Fax: 6803985

Myliusstraße 14, 60323 Frankfurt, Tel.: 069 725033, Fax: 725313

Postfach 15 19 40, 80051 München, Tel.: 089 530158, Fax: 5328680

Walfischgasse 8, 1014 Wien, Tel.: 01 5129580, Fax: 5129581

Seefeldstrasse 19, 8008 Zürich, Tel.: 01 2527931, Fax: 2526204

Besonderheiten

Umgangsformen

Die wichtigsten Grußformeln sind ¡Hola! („Hallo”), ¡Buenos días! („Guten Morgen”) und ¡Buenas tardes! („Guten Tag”). Wenn Spanier einander vorgestellt werden, sagen sie oft Encantado de conocerle („Erfreut, Sie kennen zu lernen”). Auf die Frage ¿Cómo está Usted? („Wie geht es Ihnen?”) wird häufig mit den Worten Bien, gracias („Danke, gut.”) geantwortet. Zur Begrüßung reicht man sich die Hand. Gut befreundete Männer begrüßen sich oft mit einem Schulterklopfen und wenn man sich lange nicht gesehen hat, mit einer Umarmung (Abrazo). Freundinnen küssen sich zur Begrüßung oder zum Abschied auf beide Wangen. Außer im Freundeskreis und unter Verwandten spricht man sich mit dem Nachnamen an, dem Señor („Herr”), Señora („Frau”) oder Señorita („Fräulein”) vorangestellt wird. Die Titel Don und Doña in Verbindung mit dem Vornamen dienen in manchen Regionen als besonders respektvolle Anrede. In Spanien trifft man sich mit Freunden eher in Cafés oder Restaurants als zu Hause. Besuche werden normalerweise vorher angekündigt. Da die Spanier aber sehr gastfreundlich sind, werden sie jeden Besucher, der während einer Mahlzeit zu Besuch kommt, mit an den Tisch bitten. In diesem Fall sollte man jedoch mit den Worten ¡Que aproveche! („Lasst es euch schmecken”) höflich ablehnen. Wenn man zum Abendessen eingeladen wird, bringt man den Gastgebern eine kleine Aufmerksamkeit mit.

Feiertage

Neujahr: 1. 1. Dreikönigstag: 6. 1. St. Joseph: 19. 3. Gründonnerstag: 28. 3. Karfreitag: 29. 3. Ostermontag: 1. 4. Feiertag: 20. 4. (außer Katalonien, Kantabrien und Kanarische Inseln) Tag der Arbeit: 1. 5. St. Johannis: 24. 6. Maria Himmelfahrt: 15. 8. Nationalfeiertag: 12. 10. Allerheiligen: 1. 11. Tag der Verfassung: 6. 12. Maria Empfängnis: 8. 12. 1. Weihnachtsfeiertag: 25. 12. St. Stephan: 26. 12.

Weltkulturerbe

Moscheenkathedrale und Altstadt von Cordoba; Altstadt von Granada, Alhambra und Generalife-Palast; Kathedrale von Burgos; Escorial (Kloster mit Umgebung); Park Güell, Palais Güell und Casa Mila von Antonio Gaudi in Barcelona; Höhle von Altamira; Altstadt von Segovia mit Aquädukt; Kirchen des Königreichs Asturien; Altstadt von Santiago de Compostela; Altstadt von Avila und Kirchen außerhalb der Stadtmauern; Mudeja-Architektur in Teruel; Altstadt von Toledo; Nationalpark Garajonay (Kanaren, Insel Gomera), Altstadt Caceres; Kathedrale, Alcazar und Archivo de Indias in Sevilla; Altstadt von Salamanca; Ehemalige Zisterzienserabtei von Poblet; Bauten der Römerzeit und des frühen Mittelalters in Meridass; Königliches Kloster von Santa Maria de Guadeloupe; Pilgerweg nach Santiago de Compostela; Nationalpark Donana (Andalusien); Cuenca und seine historische Befestigsanlage; Seidenbörse „La Lonja de la Sedass“ in Valencia; Las Medulas mit seinen Goldminen; Palau de la Musica Catalana und Hospital von Sant Pau in Barcelona; San-Millan-Klöster von Yuso und Suso; Berglandschaft Mount Perdu in den Pyrenäen; Universität und historisches Zentrum von Alcala de Henares; Vorgeschichtliche Felsmalereien im östlichen Spanien; San Cristobal de La Laguna (Insel Teneriffa); Ibiza: biologische Vielfalt und Kultur.

Gut zu wissen:

-          An touristischen Stränden toleriert man mittlerweile das Sonnen „oben ohne“. FKK sollten sie allerdings nur an den offiziellen Nacktbadestränden betreiben.

-          In Spanien ist es normal einen nur geringen Abstand zum Gesprächspartner zu haben.

-          Kinder können sich richtig austoben. Man wird sie auch bei großem Lärm nicht tadeln.

-          In Kirchen sollten Sie keine Shorts tragen und zudem die Schultern bedecken.

-          Sprechen Sie Frauen immer mit „Senorita“ an. „Senora“ gilt als Anrede für sehr alte Damen.

-          Setzen Sie sich in einem Café nicht an einen schon besetzten Tisch. Spanier mögen so etwas nicht.

Tiere

Wenn Sie Hunde oder Katzen mit nach Spanien nehmen möchten, müssen Sie an der Grenze folgende Unterlagen vorweisen können: Einen Nachweis zur Impfung des Tieres gegen Tollwut 30 Tage vor der Einreise; Eine tierärztliche Bescheinigung mit Impfdaten, mit Bescheinigung eines guten Allgemeinzustandes und mit einem Herkunftsvermerk. Manche Hotels erlauben die Mitnahme von Tieren, allerdings ist dies in Restaurants und Geschäften meist verboten.

Toiletten

Öffentliche Toiletten sind in Spanien ziemlich rar. Spanier nutzen meist WCs in Restaurants und Cafés. Die sanitären Anlagen von Museen oder anderen öffentlichen Einrichtungen sind hygienisch oft unbedenklicher. Lassen Sie in den bereitstehenden Schälchen ein kleines Trinkgeld zurück.

Trampen und Mitfahrgelegenheiten

Ihre Chancen stehen in Spanien nicht so gut, da Spanier sehr ungern Fremde in ihrem Auto mitnehmen.

Eine Alternative ist die Nummer der Mitfahrzentrale in Madrid: Tel. 915 42 10 89.

Bilder

Bilder aus La Palma

Bilder aus Andalusien

Bilder aus La Gomera

Diplomatische Vertretungen

Deutsche Botschaft

C. Fortuny 8, 28010 Madrid, Tel.: 915579000

Österreichische Botschaft

Paseo de la Castellana 91, 28046 Madrid, Tel.: 915565315

Schweizer Botschaft

C. Núñez de Balboa 35, Edificio Goya, 28001 Madrid, Tel.: 914363960

Einreise und Ausreise

Für die Einreise reicht der gültige Personalausweis. Kinder bis sechzehn Jahre benötigen einen Kinderausweis oder die Eintragung im Pass der Eltern.

Familienstruktur

Oft sind junge Paare schon lange vor der Hochzeit verlobt. So haben sie Zeit, genügend Geld für die eigenen vier Wände anzusparen. Männer heiraten im Durchschnitt im Alter von siebenundzwanzig, Frauen dagegen bereits zwischen zwanzig und vierundzwanzig Jahren. Die moderne spanische Familie ist normalerweise ziemlich klein, aber sie pflegt ihre Beziehungen zur Großfamilie. Die Scheidungsrate ist nur gering. Der Ehemann gilt traditionell als Familienoberhaupt, während seine Frau die Verantwortung für den Haushalt und die Kinder trägt. Heute sind allerdings vor allem in den Städten viele Frauen berufstätig und verdienen ihr eigenes Einkommen. 1993 waren 36,7 % der Erwerbstätigen Frauen.

Flora & Fauna

Im feuchten Norden wachsen vorwiegend Laubwälder, im Süden Nadelwälder. Teile der Südküste weisen eine subtropische Vegetation auf. Nach vielen Jahrhunderten intensiver landwirtschaftlicher Nutzung verwandelten sich große Teile der Meseta in karges Land, bewachsen mit dornigem Gestrüpp, vereinzelten Bäumen und aromatischen Sträuchern. Den trockenen Südosten bedecken Grassteppen. 

Da Spanien vom übrigen Europa durch die Pyrenäen und das Mittelmeer getrennt ist, überlebten eine Vielzahl einheimischer Tiere und Reptilien, die in Europa bereits ausgestorben sind. Dazu kommen typisch afrikanische Tierarten wie beispielsweise die Ginsterkatze. Spanien liegt an einer großen Vogelfluglinie zwischen Europa und Afrika.

Fotografieren

Fotografieren Sie nach Lust und Laune.

Tipps zum Fotografieren:

Licht

Licht ist für den Fotografen das primäre Gestaltungsmittel. Ideale Bedingungen hat man am frühen Morgen, wenn das Licht weich ist und Mitteltöne gut herausgearbeitet werden können. Die grelle Mittagssonne wirft harte Schatten und ist daher problematisch. Demgegenüber eröffnet das modulierende Abendlicht interessante Perspektiven. Dann nämlich erscheinen die Farben satt, während die Schatten lang und weich fallen.

Schnappschüsse

Spontaneität ist zwar beim Fotografieren gut, Planung ist jedoch besser – insbesondere wenn die Kamera etwas langsam ist. Damit Sie den entscheidenden Moment nicht verpassen, sollten Sie Ihre Kamera vorher weitgehend manuell eingestellt haben. Anhand eines fiktiven Punktes lässt sich die Entfernung abschätzen und die Belichtungswerte vorab ermitteln.

Geld

Sie werden keine Probleme mit Kreditkarten haben. Vor allem Eurocard und Visa haben sich in Hotels, Restaurants, Supermärkten, Tankstellen und Boutiquen durchgesetzt.

Banken haben normalerweise montags bis freitags von 8.30–14.00 Uhr geöffnet. Dort und auch in den Städten stehen Ihnen Geldautomaten zur Verfügung, an dem Sie mit EC-Karte Bargeld abheben können.

 

 

Geografie

Spaniens Meseta, ein zentrales Hochland aus uraltem Gestein, bedeckt mehr als die Hälfte der Landschaft. Es ist von Gebirgen umgeben und steigt im Durchschnitt auf 600 m an. Die Pyrenäen beginnen am Mittelmeer und erstrecken sich bis zum Golf von Biskaya im Nordosten. Das Kantabrische Gebirge zieht sich entlang der Nordküste und schwenkt sodann nach Südwesten in Richtung Nordportugal und Atlantik. Das Iberische Randsgebirge verläuft von den Kantabrischen Bergen nördlich der Meseta entlang der Mittelmeerküste. Dazwischen liegt das Ebrotal. Die Meseta wird durch die Flüsse Duero und Tajo entwässert, die von beiden Seiten des Zentralgebirges in den Atlantik fließen. Die Bergkette der Sierra Moena am südlichen Ende der Meseta liegt über dem Fluss Guadalquivir, der bei Cadiz in den Atlantik mündet, und dem Andalusischen Becken. Weiter südlich befindet sich das Küstengebirge Sistema Penibetica.

Autonome Regionen

Andalucía | Aragón | Asturias | Cantabria | Castilla-La Mancha | Castilla y León | Cataluña (Catalunya) | Extremadura | Galicia | Islas Baleares (Illes Balears) | Islas Canarias | País Vasco (Euskadi) | La Rioja | Madrid | Murcia | Navarra (Nafarroa) | Valencia 

Autonome Städte: Ceuta | Melilla

Inseln

Balearen – u. a. Menorca, Mallorca, Ibiza, Formentera

Kanaren – Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote, La Palma, La Gomera, El Hierro

Geschichte

Seit dem 2. Jahrhundert v. Chr. römische Kolonie, dann ein instabiles westgotisches Königreich. Das Land wurde seit 711 von Berberheeren aus Nordafrika überrannt, die erst 732 in der Schlacht von Tours und Poitiers gestoppt werden konnten. Die Siedler nomadischer Herkunft schufen in den 780 Jahren bis zum Untergang des letzten maurischen Königreiches eine urbane Kultur; Christen und Juden durften ihre Gotteshäuser behalten. Die Reconquista, die Rückeroberung des Landes durch die Spanier, wurde 1492 mit der Übergabe Grenadas an die katholischen Könige Ferdinand von Aragon und Isabella von Kastilien abgeschlossen, die im Ruf unerbittlicher Glaubenskrieger standen. Im selben Jahr entdeckte Kolumbus Amerika. Damit begann Spaniens „goldenes Zeitalter“. Eroberer wie Cortes und Pizaro brachten aus Mittel- und Südamerika ganze Schiffsladungen von Gold mit. 

Unter dem Habsburger Karl V. wurde Spanien Weltmacht. Gleichzeit verwandelte der Folterfeldzug der katholischen Inquisition das Land in ein Reich der Intoleranz und des Stillstands. In der Regierungszeit Philipps II., Sohn Karl V., Höhepunkt der spanischen Macht (1580 Regentschaft über Portugal), dann Beginn des Niederganges (1588 Vernichtung der Armada durch die Engländer). Zahlreiche Kolonien und Besitzungen gingen verloren. In den Spanischen Erbfolgekrieg Anfang des 18. Jahrhunderts war halb Europa verwickelt, Gibraltar fiel England zu. 1888 Niederlage im Krieg gegen die USA. 1931 ging König Alfonso XIII. außer Landes, Ausrufung der Republik. Die inneren Unruhen und die Bildung einer linken Volksfrontregierung nahm General Francisco Franco nach einem von ihm geleiteten Militärputsch in Spanisch-Marokko zum Anlass, den Bürgerkrieg 1936 ins Heimatland auszudehnen. mithilfe des faschistischen Italien und Hitler-Deutschland, das die „Legion Condor“ mit Bombern entsandte, besiegte Franco im Bruderkrieg 1939 die von Internationalen Brigaden unterstütze Regierung. Er errichtete eine streng katholisch geprägte konservative Diktatur. 

Im zweiten Weltkrieg blieb Spanien, wie schon im ersten Weltkrieg, neutral. Im Kalten Krieg gründeten die USA, gegen die Isolierungspolitik Stalins in der UNO, Militärbasen in Spanien und erreichten, dass das Land 1955 UNO-Mitglied wurde. mithilfe eines moderaten Wirtschaftswachstums gelang es Franco, die Diktatur zu stabilisieren., Widerstände der Studenten fing er durch vermeintliche Zugeständnisse und scheinbarer Lockerung strenger Gesetze ab. Aus freien Stücken bestimmte er 1969 Prinz Juan Carlos zu seinem Nachfolger und zum Kronprinzen der wiedererrichteten Monarchie. Sofort nach Francos Tod 1975 begannen König Juan Carlos und Ministerpräsident Adolfo Suarez mit der Demokratisierung des Landes. Eine neue Verfassung wurde ausgearbeitet, die Cortes in ein Zweikammersystem umgewandelt, Parteien wurden zugelassen und die ersten freien Wahlen seit 1936 abgehalten. Unter Ministerpräsident Felipe Gonzales, dessen sozialistische Partei 1982 in beiden Häusern des Parlaments die Wahlen deutlich gewonnen gewann, fand Spanien hohe Anerkennung in der westlichen Welt. 

Die separatistische baskische Organisation „Baskenland und Freiheit/ETA“ (gegründet 1959) sorgt mit Anschlägen gegen Sicherheits-, Militär-, Staatsbeamte und Politiker immer wieder für neue Unruhe. 5 von Spanien kontrollierte „plazas de soberania“ (Orte der Souveränität), die Enklaven Ceuta und Melilla sowie mehrere Inseln werden von Marokko beansprucht. Bei dem versuch, illegal nach Spanien einzuwandern, sind Hunderte Afrikaner in der Straße von Gibraltar ertrunken. Spaniens Ministerpräsident Jose Maria Aznar (47) gewann mit seiner konservativen Volkspartei (Partido Popular, PP) bei den Parlamentswahlen am 12. 3. 2000 die absolute Mehrheit, will aber mit anderen Parteien weiter zusammenarbeiten. Nach dem Endergebnis gewann die PP 44,6 % (+5,7 Prozentpunkte) der Stimmen und 183 (+27) der insgesamt 350 Sitze im Parlament; die absolute Mehrheit liegt bei 176 Mandaten. Die oppositionellen Sozialisten PSOE, die ein Bündnis mit den Kommunisten angestrebt hatten, erhielten nur noch 34,1 % (–5,5) der Stimmen und 125 Abgeordnete (–16). Die Vereinte Linke erhielt 5,5 % und acht Mandate (1996: 21 Mandate). 

Ministerpräsident Aznar hatte seine bisherige Regierung auf die beiden Regionalparteien der katalanischen Nationalisten und der Kanarischen Inseln gestützt. Regierungssprecher Josep Pique sagte, die Volkspartei werde mit diesen beiden Gruppierungen Gespräche über eine mögliche Fortsetzung der Zusammenarbeit aufnehmen. Die katalanischen Nationalisten erlitten mit 4,2 % Stimmenanteil und 15 Sitzen nur leichte Einbußen. Einen Tag nach dem Mord an einem Kommunalpolitiker haben in Spanien am 05.06.2000 Tausende gegen die baskische Untergrundorganisation ETA protestiert. Die Menschen versammelten sich in stillem Gedenken vor Rathäusern im ganzen Land; am Abend sollten Demonstrationen folgen. Zur Beerdigung des 57-jährigen Jesus Maria Pedrosa, der in Durango mit einem Kopfschuss getötet wurde, werden Tausende Trauergäste erwartet, unter ihnen Premier Aznar. Die Polizei macht die ETA für den Mord verantwortlich.

Staats- und Regierungsform

Mehrparteiensystem, konstitutionelle Monarchie, ein gesetzgebendes Organ

Gesundheit

Vor Reiseantritt sollten Sie bei Ihrer Krankenkasse den deutschen Auslandskrankenschein beantragen. Allerdings müssen ärztliche Dienstleistungen manchmal dennoch bar bezahlt werden. Verlangen Sie eine Rechnung, damit Sie den Betrag zumindest zum Teil von den deutschen Kassen zurückerstattet bekommen.

Internet

Allgemeine Informationen zu Spanien: www.tourspain.es

Allgemeine Informationen zu Andalusien: www.andalucia.org

Allgemeine Informationen, Hotel- und Campingnachweis etc.: www.red2000.com

Kleidung und Reisegepäck

An der Küste herrscht ein mildes Klima, sodass man normalerweise keine warme Kleidung braucht. Im Landesinneren müssen sie sich nach den Jahreszeiten richten. Im Winter ist es dort klirrend kalt und im Sommer kann man es in der Hitze kaum aushalten.

Der Spanier kleidet sich in seiner Freizeit in Gesellschaft leger und zwanglos. Ausschlaggebend sind auch Anlass, Ort, Ambiente und spezielle Umstände.

Alles für die Reise

Küche

Die Hauptmahlzeit nehmen die meisten Menschen gegen 14.00 Uhr, das Abendessen etwa um 21.00 oder 22.00 Uhr ein. Am späten Nachmittag nehmen viele noch eine Meriendas (Zwischenmahlzeit) zu sich. Dies ist oft ein Bocadillo (belegtes Brötchen) mit einem heißen Getränk. Bei einem offiziellen Abendessen weisen die Gastgeber ihren Gästen die Plätze an; Frauen und ältere Menschen setzen sich zuerst.

Kultur

Das heutige Spanien ist ein wichtiger Kulturraum in Europa. Besonderheiten entwickelten sich vor allem in der Architektur durch die Vermischung von christlicher und muslimischer Kultur im Mittelalter. Spanische Künstler prägten auch die moderne Kunst.

Medien

Radio

Die Deutsche Welle ist in fast ganz Spanien in guter Qualität zu empfangen – Voraussetzung: ein Kurzwellengerät. Auf dem 49-Meter-Band, 6115 bzw. 6075 kHz, oder auf dem 31-Meter-Band, 9545 kHz, nur am Tage.

Zeitungen

Deutschsprachige Zeitungen gibt es überall in Kiosken.

Netzspannung

Fast durchweg 220 V, 50 Hz Wechselstrom; 115-V-Anschlüsse gibt es nur noch in wenigen kleinen Ortschaften. Aber: Gelegentlich sind die Steckdosen noch nicht den EU-Normen angepasst, Steckeradapter bekommt man in Elektrowarengeschäften.

Notruf

Euro-Notruf: 112, ansonsten: Notruf: 091 (Rettungswagen, Polizei); Feuerwehr 080; Polizei (Guardia Civil): 221100 (noch nicht überall durchgesetzt); Waldbrand-Notruf: 085 oder 080 (noch nicht überall).

Öffnungszeiten

Es gibt keine festen Ladenschlusszeiten. Überwiegend sind die Geschäfte von 9.00 oder 10.00 bis 13.00 oder 14.00 Uhr und von 16.00 oder 17.00 bis 20.00 Uhr geöffnet, Sa. meist nur vormittags.

Post

Die Postämter haben Mo.–Fr. von 9.00 bis 13.00 oder 14.00 Uhr geöffnet. Hauptpostämter in Madrid, Barcelona und auf allen internationalen Flughäfen bieten einen 24-Stunden-Service.

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Reisezeit

In Spanien und auf den Inseln ist quasi das ganze Jahr hinüber Hochkonjunktur.

Sicherheit

Aktuelle Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes.

Telefon

Telefonieren kann man auf spanischen Postämtern nicht, sondern von jeder öffentlichen Telefonzelle mit der Aufschrift internacional oder in den locutores públicos, öffentlichen Telefonzentralen, die nach Gesprächsende abrechnen, dafür aber etwas teurer sind. 

Für Auslandsgespräche Landeskennzahl wählen: Deutschland (0049), Österreich (0043), Schweiz (0041). Vorwahl nach Spanien: 0034, dann die Rufnummer. Vorwahlen gibt es in Spanien seit 1998 nicht mehr.

Unterkünfte

Hotels

Die spanischen Hotels sind modern und komfortabel ausgestattet und verfügen über alle erforderlichen Bequemlichkeiten und Dienstleistungen. Ihr Preis-Leistungs-Verhältnis ist ausgezeichnet, und überall in Spanien werden sie den Anforderungen und Ansprüchen des Urlaubers gerecht. In allen Hotelbetrieben, angefangen bei den einfachsten mit einem Stern bis hin zu den luxuriösen mit 5 Sternen, die unter de Kategorie »gran lujo« geführt werden, findet der Reisende aufmerksame Betreuung und entsprechende Serviceleistungen. Die meisten Hotels verfügen über eigene Restaurants, mit Ausnahme der Hotel residencias, die gewöhnlich nur über Frühstücksräume verfügen.

 

 

Hotels mit besonderem Anreiz

Der enorme Reichtum Spaniens an eindrucksvollen Sehenswürdigkeiten hat bewirkt, dass man in den Städten und auch am Reiseweg auf zahlreiche Hotels stößt, die in Schlössern, Burgen und Palästen und alten Herrschaftshäusern oder aber in besonders privilegierten Naturräumen eingerichtet sind. Mithilfe eines entsprechenden Reisehandbuches kann sie jeder Urlauber ohne Schwierigkeiten ausfindig machen.

Paradores de Tourismo

Die Paradores sind staatliche Hotels und innerhalb der Hotelbetriebe von ganz besonderem Interesse. Mehr als 80 Einrichtungen dieser Art sind über ganz Spanien verteilt, in denen sich der Besucher dank ihrer Ausstattung und Lage außerordentlich wohlfühlen kann. In ihrer Mehrzahl sind sie in alten Monumentalbauten von historischem und künstlerischem Wert oder in landschaftlich sehr reizvoller Lage untergebracht, und auch aufgrund ihrer wohlschmeckenden Regionalküche und der völligen Einbeziehung in ihre Umwelt.

Familienunternehmen

Die hostales und pensiones bilden eine weitere Unterkunftsart, wesentlich einfacher in ihrer Ausstattung, jedoch von großer Tradition in Spanien. Der Reisegast fühlt sich hier leicht familienzugehörig, da die meisten Familien als Eigentümer selbst die Bewirtschaftung übernehmen (Essen, Zimmerservice). Der Preis bezieht sich normalerweise auf Unterkunft und Tagesverpflegung. Diese Gästehäuser findet man eher in den Kleinstädten oder Dörfern und auf dem Lande.

Apartments

Die Großstädte und vor allem die Küstengebiete bieten dem Reisenden die Möglichkeit, ein Apartment zu mieten, das im Allgemeinen komplett möbliert ist. Diese Unterkunftsmöglichkeit erscheint speziell Familien oder kleinere Gruppen höchst interessant. In Abhängigkeit von Größe und Anzahl der Zimmer können die Apartments zwei (Studio) bis zehn Personen aufnehmen. Anmerkung: Der Preis richtet sich nach Jahreszeit und Lage, Leistungen und sonstigen Bedingungen. Meistens werden sie wochenweise oder monatlich vermietet.

Campingplätze

Spanien verfügt über mehr als 650.000 Stellplätze und ca. 1.200 verschiedene Campingplätze, auf denen der Besucher vorteilhaft zelten kann zu Preisen, die je nach Lage, Einrichtungen und Leistungen gemäß der jeweiligen Kategorie schwanken. In vielen Orten und Gemeinden ist das wilde Zelten verboten, und es wird empfohlen, zuvor beim zuständigen Fremdenverkehrsbüro vor Ort entsprechende Erkundigungen einzuholen.

Jugendherbergen

In Städten und Orten, die für den Fremdenverkehr besonderen Anreiz bieten, besteht ein gut ausgebautes Jugendherbergsnetz, das innerhalb der Autonomen Verwaltungsregionen meist der »Generaldirektion für Jugend und Sport« unterstellt ist. In den Jugendherbergen finden die jungen Touristen gute und preisgünstige Unterkunft.

Ferien auf dem Lande in Gästehäusern

Nach seinem ungewöhnlichen Aufschwung in den letzten Jahren hat der Fremdenverkehr auf dem Lande in kleineren Gemeinden eine Anzahl von Unterkünften entstehen lassen, die dem Reisenden den direkten Kontakt mit der Natur, den Bräuchen und Lebensgewohnheiten kleiner Gemeinschaften ermöglichen, die sich in ländlichen Gegenden angesiedelt haben. Verschiedene Regionen haben ihre Gästehäuser schon nach einem bestimmten Klassifikationsschema entsprechend ihrer Leistung und Ausstattung in Kategorien unterteilt.

Heilbäder

In ganz Spanien gibt es etwa hundert Kurorte und Thermalbäder, die Besucher aus aller Welt aus Gründen der Gesundheit, Erholung oder Freizeitgestaltung aufnehmen. Schon zur Römerzeit boten Ihre Einrichtungen Heilanwendungen für die unterschiedlichsten Leiden sowie auch eine ausgezeichnete Heiltherapie gegen Erschöpfungszustände. Dank der vielen Hotelbetriebe und sportlichen Einrichtungen in unmittelbarer Nähe verzeichnen die Kurorte heutzutage einen erhöhten Besucherstrom.

Verkehr

Auto

Es besteht Gurtpflicht. Im Ortsbereich sind 50 km/h Höchstgeschwindigkeit zulässig, auf Landstraßen 90 km/h bzw. 100 km/h, wenn die Straße einen Randstreifen von mindestens 1,5 m Breite oder eine zusätzliche Fahrspur aufweist (autovia), auf den Autobahnen (autopista) gilt 120 km/h Spitze. Der Großteil der autopistas ist mautpflichtig. Bei mehr als 0,8 Promille droht der Führerscheinentzug. Verkehrspolizei sind die Policía Municipal und die Guardia civil. Die Mitnahme der grünen Versicherungskarte ist nicht obligatorisch, aber unbedingt empfehlenswert.

Am 26. Juli 1999 traten in Spanien neue Fahrzeugvorschriften (Reglamento de Vehiculos) in Kraft. Insgesamt handelt es sich um 51 Artikel und 18 Ergänzungen. Hauptziel ist die Anpassung der spanischen Fahrzeugvorschriften an die entsprechenden europäischen Vorgaben.

Nach Artikel 27 können beispielsweise Kfz-Halter im Fall eines Umzuges von einer Provinz in die andere (oder gegebenenfalls Kauf eines Gebrauchtwagens) auf Wunsch das Kennzeichen ihres Fahrzeuges dem neuen Wohnort entsprechend ummelden. Außerdem schreibt dieser Artikel für Mofas offizielle, vom Provinzstraßenverkehrsamt (Jefatura de Trafico) ausgestellte Kennzeichen vor.

Artikel 32 und 33 regeln die Abwicklung privater Gebrauchtwagenkäufe. Unter anderem ist darin vorgeschrieben, dass der Fahrzeugschein beim Kauf zur Umschreibung auf den neuen Halter beim Provinzstraßenverkehrsamt (Jefatura de Tráfico) vorgelegt werden muss. Erst wenn der Fahrzeugschein dort umgeschrieben ist, darf der neue Halter mit dem erworbenen Pkw fahren. Die Umschreibung muss innerhalb von 30 Tagen nach Erwerb erfolgen. Wird diese Frist überschritten, zieht die Polizei das betreffende Fahrzeug aus dem Verkehr.

Artikel 26 erlaubt Autofahrern, nur jeweils die Fotokopie des Fahrzeugscheines (Permiso de Circulación) und der TÜV-Abnahme (Tarjeta de Inspección Técnica) und nicht mehr, wie bislang verlangt, die Originale im Fahrzeug mitzuführen.

Zudem schreibt der Anhang Nummer 12 der neuen Fahrzeugvorschriften für jedes zugelassene Fahrzeug Warndreieck und Reserveglühbirnen aller Außenlampen vor. Bei Verstößen drohen Geldbußen.

Inlandflüge

Die Flugverbindungen innerhalb Spaniens sind hervorragend. Der Flughafen von Madrid gilt als Zentrum für Inlandflüge. Er ist durch eine Luftbrücke mit dem Flugplatz von Barcelona verbunden und befördert jährlich etwa 2.500.000 Fluggäste. Nach der Luftbrücke Madrid-Barcelona, sind die Linienflüge zwischen Madrid, den Balearen und den Kanarischen Inseln die Flugstrecken mit der größten Verkehrsdichte.

Informationen zu Flügen und Reservierungen inner- und außerhalb von Spanien können Sie unter der Telefonnummer Serviberia 902 400 500 erhalten.

Zeit

Spaniens Festland und die Inselgruppe der Balearen haben MEZ, d. h. mitteleuropäische Zeit, bezogen auf den Nullmeridian von Greenwich: GMT + 1 Stunde (Greenwich Mean Time plus eine Stunde); im Sommer GMT + 2 Stunden. Die Kanarischen Inseln haben Greenwich Zeit; im Sommer GMT + 1 Stunde. Dadurch ergibt sich gegenüber dem Festland und den Balearen eine ständige Zeitdifferenz von –1 Stunde.

Zoll

Innerhalb der Europäischen Union darf der Tourist alle Waren für seinen persönlichen Verbrauch frei ein- und ausführen. Richtwerte sind z. B. 800 Zigaretten, 10 l Spirituosen, 90 l Wein. Für Schweizer sowie für Einkäufe im Duty-free-Shop gelten erheblich geringere Freimengen, z. B. 1 l Spirituosen, 200 Zigaretten, 50 ml Parfüm.

Schweiz

 

 

Auskunft

Schweiz Tourismus

Postfach 160754, 60070 Frankfurt/M., Tel.: 069 2560010, Fax: 25600110 oder Tel.: 0800 1003031, www.myswitzerland.com

Schweiz Tourismus

Postfach 34, 1015 Wien, Tel.: 01 51274050, Fax: 5139335

Auskunft in der Schweiz

Schweiz Tourismus

8027 Zürich, Tödistr. 7, Postfach 695, Tel.: 01 2881111, Fax: 2881205

Schweizer Tourismus-Verband

3001 Bern, Finkenhubelweg 11, Postfach 8275, Tel.: 031 3074747, Fax: 3074748

Besonderheiten

Umgangsformen

Man verwendet in der Schweiz eher als in anderen westeuropäischen Ländern die förmliche Anrede und den Nachnamen einer Person. Titel werden sowohl bei der schriftlichen als auch bei der mündlichen Anrede gebraucht. Während Jugendliche sich untereinander mit dem Vornamen ansprechen, benutzen Erwachsene diese nur bei guten Freunden und Familienmitgliedern. In den verschiedenen Sprachgruppen gibt es unterschiedliche Grußformeln, die außerdem der jeweiligen Tageszeit und Situation entsprechen. Eine typische Grußformel, die es nur in der Schweiz gibt, ist Gruezi, das auch bei formellen Anlässen verwendet wird. In der Schweiz kündigt man Besuche in der Regel vorher an. Der Gast überreicht dem Gastgeber meist ein Geschenk, insbesondere bei der ersten Einladung.

Weltkulturerbe

Kloster St. Gallen; Benediktinerkloster St. Johann in Müstair; Altstadt von Bern; Die drei Burgen von Bellinzona; Alpenregion Jungfrau mit Eiger und Mönch, Aletschgletscher und Bietschhorn.

Feiertage 

Neujahr: 1. 1. Bertoldstag: 2. 1. (Bern, Freiburg, Glarus, Jura, Luzern, Neuenburg, Schaffhausen, Solothurn, Thurgau, Waadt, Zug, Zürich. Dreikönigstag: 6. 1. Fastnachtsmontag: 15. 2. (Glarus, Schwyz) Fastnachtsdienstag: 16. 2. (Obwalden, Schwyz) Basler Fastnacht: 22. bis 24. 2 (Nur in Basel) Jahrestag der Republik: 1. 3. (Nur in Neuenburg) St. Josefstag: 19. 3. (Luzern, Niwalden, Schwyz, Tessin, Thurgau, Uri) Karfreitag: 29. 3. (außer Wallis, Tessin) Ostermontag: 1.4.(außer Wallis) Fahrtsfest: 8. 4. (Nur in Glarus) Tag der Arbeit: 1. 5. (Basel, Jura, Schaffhausen, Solothurn, Thurgau, Zürich) Christi Himmelfahrt: 9. 5. Pfingstmontag: 20. 5. (regional) Fronleichnam: 30. 5. (Appenzell-Ausserroden, Aargau, Freiburg, Jura, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Solothurn, Tessin, Uri, Wallis, Zug) Unabhängigkeitstag: 23. 6. (Nur in Jura) Peter und Paul: 29. 6. (Nur in Tessin) Bundesfeier: 1. 8. Maria Himmelfahrt: 15. 8. (Gilt für Appenzell-Ausserroden, Aargau, Freiburg, Jura, Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Solothurn, Tessin, Uri, Wallis, Zug) Bettag: 9. 9. (Nur in Genf) Knabenschießen und Bettagsmontag: 20. 9. (Zürich (Knabenschießen), Neuenburg, Waadt (Bettagsmontag)) Bruderklausenfest: 25. 9. (Nur in Obwalden) Allerheiligen: 1. 11. (Appenzell-Ausserroden, Aargau, Freiburg, Jura, Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Solothurn, Tessin, Uri, Wallis, Zug) Maria Empfängnis: 8. 12. (Appenzell-Ausserroden, Aargau, Freiburg, Jura, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Solothurn, Tessin, Uri, Wallis, Zug) 1. Weihnachtsfeiertag: 25. 12. Stephanstag: 26. 12. (Nicht in Genf, Jura, Neuenburg, Wallis, Waadt) Restaurationstag: 31. 12. (Nur in Genf).

Bilder

Bider aus der Schweiz.

Diplomatische Vertretungen

Deutsche Botschaft

Willadingweg 83, 3006 Bern, Tel.: 031 3594111, Fax: 3594444, Mo.–Fr. von 9.00–12.00 Uhr.

Österreichische Botschaft

Kirchenfeldstraße 77/79, 3006 Bern, Tel.: 031 3565252, Fax: 3515664, Mo.–Fr. von 9.00–12.00 Uhr

Familienstruktur

Viele Paare leben vor der Eheschließung bereits mehrere Jahre zusammen oder verzichten vollkommen auf einen Trauschein. Das Heiratsalter der meisten Schweizer liegt zwischen 25 und 29 Jahren. Die durchschnittliche Schweizer Familie ist mit einem oder zwei Kindern eher klein. Mittlerweile sind 39 % aller Erwerbstätigen Frauen. Sie erhielten erst 1971 Stimmrecht bei Bundes- und den meisten Kantonalwahlen. Der Halbkanton Appenzell-Innerrhoden gewährte Frauen erst 1990 das Wahlrecht.

Flora & Fauna

Im Laufe der Jahrhunderte hat die Weidewirtschaft (Ziegen und Schafe) große Teile der ursprünglichen Vegetation vernichtet, aber seltene Pflanzen und Blumen wie das Edelweiß findet man noch in über 2.000 m Höhe. Die tieferen Hanglagen sind bewaldet; in den südlichen Tälern wachsen Zypressen und Feigenbäume. 

Die typischen Tierarten der Alpen, darunter Murmeltiere, Rothirsche, Gämsen und Steinböcke als auch weitere mitteleuropäische Tierarten sind hier vertreten.

Fotografieren

Fotografieren Sie nach Lust und Laune.

Tipps zum Fotografieren:

Licht

Licht ist für den Fotografen das primäre Gestaltungsmittel. Ideale Bedingungen hat man am frühen Morgen, wenn das Licht weich ist und Mitteltöne gut herausgearbeitet werden können. Die grelle Mittagssonne wirft harte Schatten und ist daher problematisch. Demgegenüber eröffnet das modulierende Abendlicht interessante Perspektiven. Dann nämlich erscheinen die Farben satt, während die Schatten lang und weich fallen.

Schnappschüsse

Spontaneität ist zwar beim Fotografieren gut, Planung ist jedoch besser – insbesondere wenn die Kamera etwas langsam ist. Damit Sie den entscheidenden Moment nicht verpassen, sollten Sie Ihre Kamera vorher weitgehend manuell eingestellt haben. Anhand eines fiktiven Punktes lässt sich die Entfernung abschätzen und die Belichtungswerte vorab ermitteln.

 

 

Geografie

Die Schweiz ist berühmt für die majestätische Schönheit ihrer Bergwelt, die Schweizer Alpen und in keinem anderen europäischen Staat ist die Landschaft so allgegenwärtig wie hier. Topografisch zerfällt das Land in drei Regionen: Jura, Mittelland und Alpen. Der Jura im Nordwesten umfasst weite grasbedeckte Hügelketten, unterbrochen von tiefen bewaldeten Tälern und Schluchten; die südlich liegenden Berggipfel blicken über den Neuchatelersee und das Aaretal. Das Mittelland ist der am wenigsten gebirgige Teil, hier lebt auch der größte Teil der Bevölkerung. Die südliche Begrenzung des Mittellands verschmilzt mit den Ausläufern der Alpen, die mehr als die Hälfte der Landesfläche (60 %) einnehmen. Die beiden Alpenzüge stoßen am St.-Gotthard-Massiv, wo Rhone und Rhein entspringen, aufeinander. Beide Flüsse bilden im Alpenvorland die zwei größten Schweizer Seen – den Genfer und den Bodensee. Die höchsten Gipfel liegen in den gletscherreichen Walliser Alpen an der italienischen Grenze. Die Berner Alpen bilden den nördlichen Rand von Europas größtem Gletscher, dem 24 km langen Aletsch. Hier haben die Alpenflüsse tiefe Schluchten und Täler in das Felsmassiv gegraben und viele Seen wie z. B. den Luzerner und den Luganer See geschaffen.

Geschichte

Keltische Stämme siedelten im Gebiet der heutigen Schweiz seit dem Anfang des 1. Jahrtausends v. Chr. Mit Cäsars Sieg bei Bibracte 58 v. Chr. wurden die Helvetier Untertanen des Römischen Reiches. 200 Jahre später zwangen Germaneneinfälle die Römer zum Rückzug. Ihre wohlhabende transalpine Kolonie verarmte, die Städte zerfielen. Im Westen der heutigen Schweiz siedelten sich Burgunder, im Osten Alemannen an. Nach der Teilung des Frankenreiches Karls des Großen bildete die Grenze zwischen Burgund und Alemannien auch die Trennlinie zwischen West- und Ostfranken, zwischen Französisch und Deutsch. Die Eidgenossenschaft, Vorläuferin des heutigen Bundesstaat, entstand mit dem Ziel, die reichsfreien Talgenossenschaften um den Vierwaldstätter See zu befrieden. Die Landadligen konnten die rüden Bergler nicht zähmen. Sie brandschatzten, raubten Vieh, überfielen Klöster. 

Erst unter dem Habsburger Rudolf I., 1273 zum deutschen König gewählt, kam einigermaßen Recht und Ordnung in die Täler. Als er 1291 starb, geriet die friedliche Entwicklung in Gefahr. Die führenden Familien ließen deshalb alte Friedens- und Beistandsverträge neu beschwören und verbündeten sich zusätzlich mit der rechtsfreien Stadt Zürich. Später verklärten Chronisten den Vorgang zum patriotischen Rütlischwur. Erst 1315, nach dem Sieg über eine habsburgische Strafexpedition bei Morgarten, entstand ein Bewusstsein für die besondere, unabhängige Stellung der Waldstätte Uri, Schwyz und Unterwalden, zumal ihnen Ludwig der Bayer unmittelbar nach der Schlacht ihre Reichsfreiheit bestätigte. Bis 1513 weitete sich das Bündnis auf 13 Kantone und ihre Untertanengebiete aus. Die Fußtruppen der Eidgenossen etablierten sich als europaweit gefürchtete Militärmacht. 1474 bis 1477 schlugen sie den Burgunderkönig Karl den Kühnen vernichtend. Erst 1515 beendete die schwere Niederlage bei Marignano vor den Toren Mailands ihren Expansionsdrang. Kriegstechnisch unterlegen, taktisch überfordert und zerstritten, erkannten sie, dass nur Neutralität ihrem fragilen Staatenbund Sicherheit und Unabhängigkeit garantieren würde. Gleichwohl waren die Eidgenossen weit davon entfernt, eine Einheit zu bilden. Die Gegensätze zwischen Stadt- und Landkantonen, später zwischen Katholiken und Reformierten, führten immer wieder zu Bürgerkriegswirren.

Im Westfälischen Frieden 1648 wurde die Unabhängigkeit der Eidgenossenschaft erstmals europaweit anerkannt. 1798, nach der Besatzung des Landes und der Befreiung der Untertanengebiete, dekretierte Napoleon die Helvetische Republik, einen zentralistischen Einheitsstaat, der dem Volk zwar Menschenrechte und ein bescheidenes Maß an Mitsprache brachte, aber schnell im Chaos versank. Napoleon selbst beendete das Experiment 1803, indem er das Land erneut besetzte und eine neue Verfassung erließ. Bis 1815, als der Wiener Kongress den alten neutralen Staatenbund wiederherstellte, herrschte zwischen Zentralisten und Föderalisten ein prekäres Gleichgewicht. Der Wiener Kongress verordnete dem Unruheherd in der Mitte des Kontinents immer währende Neutralität, bestätigte die aus den Untertanengebiete entstandenen neuen Kantone und definierte die bis heute gültigen Grenzen des Landes. Die Widersprüche im Inneren waren damit nicht aufgehoben. Zum Entsetzen der Konservativen sammelten sich in der Alpenrepublik Revoluzzer aus ganz Europa. Unter ihrem Einfluss und angesteckt von der Pariser Juli-Revolution 1830 kamen die Aristokraten erneut unter Druck. Die Radikalen putschten erfolgreich in so vielen Kantonen, dass die Errichtung eines Bundesstaates zu einem Mehrheitsprojekt wurde. Gegen diese Aufbruchsstimmung organisierten sich die konservativ-katholischen Orte in einem Sonderbund. Im Herbst 1847 beendeten die Truppen der radikal-liberalen Mehrheit im Rat der Kantone in einem dreiwöchigen Bürgerkrieg die Rebellion. 

Als 1848 auch in den umliegenden Ländern die Revolution ausbrach, saßen die Eidgenossen schon wieder friedlich am runden Tisch und berieten über eine neue Verfassung. In wenigen Wochen machten sie aus dem lockeren Staatenbund einen Bundesstaat, der – im Gegensatz zu Napoleons Helvetischer Republik – auf föderalistische Empfindlichkeiten Rücksicht nahm und den Kantonen in einer zweiten Parlamentskammer volle Mitsprache garantierte. In den Grundzügen gilt der Text dieses ersten Grundgesetzes bis heute. Bis zur Jahrhundertwende formte sich aus dem Einparteienstaat der Radikal-Liberalen in zum Teil heftigen Auseinandersetzungen eine bürgerliche Demokratie mit weitgehenden Volksrechten. Die immer währende Neutralität verhalf 1863 der Idee des Genfers Henry Dunant zum Erfolg, unter dem Zeichen des Roten Kreuzes eine weltweit tätige, strikt unparteiische Schutz- und Hilfsorganisation für Kriegsverwundete zu schaffen. In beiden Weltkriegen blieb die Schweiz unversehrt. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges war sie, wie in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, Refugium für Oppositionelle und Revolutionäre aus ganz Europa, darunter viele deutsche und russische Kommunisten. 

Der Landesstreik 1918, ein traumatisches Erlebnis für das bis dahin allein regierende Bürgertum, setzte der Toleranz ein Ende. Der schlecht vorbereitete Arbeiteraufstand scheiterte zwar kläglich, es gab Tote und Verwundete, aber in der Folge wurde das System der Verhältniswahl eingeführt, das der Linken zu einer angemessenen Vertretung im Parlament verhalf. Eine weitere Folge des Ersten Weltkrieges war 1923 die Zollunion mit dem damals noch armen Fürstentum Liechtenstein. Bei der Gründung des Völkerbundes 1920 interpretierte der Bundesrat die Neutralität erstmals neu, sodass die Schweiz Mitglied werden konnte. Nach dem Scheitern des Experimenten kehrte das Land 1938 zur integralen Neutralität zurück, die im Zweiten Weltkrieg half, den Frieden zu bewahren. Manchen bot sie auch die Möglichkeit zu allerlei zwar legalen, aber umso unmoralischeren Geschäften. Vor allem Banken und Versicherungen, aber auch Kunst- und Schmuckhändler sowie Industrielle machten mit den Nazis glänzende Geschäfte. Dass die Nationalbank dem Dritten Reich als Abnehmerin von Raubgold zu Diensten war, gehört zu den unrühmlichen Seiten der jüngsten Vergangenheit. Noch schlimmer schlägt die Abweisung von Zehntausenden jüdischer Flüchtlinge zu Buche. Großen Teilen des Bürgertums imponierte die autoritäre und scheinbar effiziente Führung der Nazis und der italienischen Faschisten. 

Der Kalte Krieg ließ keinen Platz für die Auseinandersetzung mit den Irrläufern in Politik und Wirtschaft. Erst über 50 Jahre nach Kriegsende werden die Eidgenossen durch Wiedergutmachungsforderungen jüdischer Organisationen zur Gewissensprüfung gezwungen. Erst jetzt, auf massiven Druck und kontrolliert von unabhängigen Buchprüfern, erklärten sich die Banken dazu bereit, seriös nach dem Verbleib nachrichtenloser Vermögen zu forschen. Die so genannte Volcker-Kommission findet in ihrem Schlussbericht im Ende 1999 insgesamt 53.886 Konten, die wahrscheinlich Holocaust-Opfern gehörten. Mit großer Mehrheit haben sich die Schweizer bei einer Volksabstimmung am 21. Mai 2000 für die Vertiefung der Wirtschaftsbeziehungen zur Europäischen Union ausgesprochen. Dem amtlichen Endergebnis zufolge stimmten 67,2 % der Wahlberechtigten den sieben bilateralen Abkommen zwischen der Schweiz und der EU zu. Die Abkommen sollen EU-Bürgern die Arbeitsuche in der Schweiz erleichtern, die Beschränkungen für Schwertransporte durch die Schweiz reduzieren und den Flugverkehr liberalisieren. Der Vertrag sichert der Schweizer Wirtschaft und Forschung sowie den Arbeitnehmern den Zugang zum EU-Markt. Im Gegenzug öffnet die Schweiz schrittweise ihren Markt für die EU und ihre Bürger. Die Wahlbeteiligung lag bei 47,7 %. Die Wähler der sechsundzwanzig Kantone mit Ausnahme des Tessins und Schwyz nahmen die Verträge an. 1992 hatte das Land einen Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum abgelehnt.

Kleidung und Reisegepäck

Im Sommer sollten stets wärmende Pullover oder Regenbekleidung mit in den Koffer gepackt werden. Für den Winter erübrigt sich jeder Vorschlag.

Alles für die Reise

Kultur

Musik, Kunst, Kultur

Facettenreich ist die Schweizer Kultur: Größere und selbst mittlere Städte verfügen über eigene Orchester, in Theater und Oper treten namhafte Künstler auf. Internationale Beachtung finden die Jazz-Festivals von Montreux und Willisau, die Klassikfestivals von Luzern, Gstaad, Sion und das Filmfestival in Locarno um nur Beispiele zu nennen. Mehr als 700 Museen, von der hochkarätigen Kunstsammlung und Sonderausstellungen über Technikmuseen bis zum kleinen Heimatmuseum bereichern die kulturelle Landschaft. Wichtige Zeugen der Vergangenheit finden sich in Kirchen, Klöstern und Bibliotheken.

Quelle: www.myswitzerland.com

Medien

Internationale Zeitungen erhalten Sie in den meisten Städten, vor allem in Hotels oder an Bahnhofkiosken.

Netzspannung

220 Volt/Wechselstrom. Sie werden also mit Rasierapparaten und anderen Elektrogeräten keine Schwierigkeiten haben. Dennoch ist es ratsam, einen Netzadapter mitzuführen, da Schukostecker nicht auf Schweizer Steckdosen passen.

Notruf

Polizeinotruf: 117

Sanitätsnotruf: 144

Pannendienst TCS Schweiz, Bern (nicht abrufbar vom Ausland): 140

Schweizerische Rettungsflugwacht, Zürich: 1414

Öffnungszeiten

Banken und Geldwechsel: Große Städte, Montag bis Freitag 8.30 bis 16.30 Uhr, Samstag geschlossen. Ländliche Gegenden, Montag bis Freitag 8.30 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 16.30/17.30 Uhr, Samstag geschlossen. In wichtigen Geschäftszentren bleiben die Schalter manchmal auch über die Mittagszeit geöffnet. Auf Flughäfen und an Bahnhöfen gibt es Wechselstuben für Währungen, Reise- und Eurocheques. Offen von 6.00 bis 21.00, oft bis 23.00 Uhr.

Behörden und Büros: Montag bis Freitag 8.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 17.00 oder 18.00 Uhr.

Die Geschäfte sind täglich von 8.00/8.30 bis 18.30 Uhr und samstags bis 16.00 Uhr geöffnet. Vorwiegend in Städten bleiben Warenhäuser und andere Geschäfte am Montagvormittag geschlossen. Einmal pro Woche ist um 21.00 Uhr Ladenschluss. In kleineren Orten und außerhalb der Stadtzentren bleiben die Läden über die Mittagszeit ein bis zwei Stunden geschlossen. In den meisten Ferienorten bleiben die Geschäfte länger geöffnet, manchmal auch stundenweise an Sonntagen .

Post

Öffnungszeiten: zumeist Mo.–Fr. von 7.30–12.00 Uhr und 14.00–18.00 Uhr, Sa. von 8.00–11.00 Uhr. Porto ins Ausland: bis 20 g A – Post 1,30; B – Post 1,20; bis 50 g A – Post 2,-; B – Post 1,70; bis 100 g A – Post 3,-; B – Post 2 Franken.

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Sicherheit

Aktuelle Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes.

Telefon

Wer in die Schweiz telefonieren will, muss die Vorwahl 0041, die Ortsvorwahl ohne 0 und die Rufnummer wählen. Wer aus der Schweiz ins Ausland wählen möchte, wählt 0049 für Deutschland oder 0043 für Österreich.

Unterkünfte

Ferienhäuser, -wohnungen und Appartements

Bei den lokalen Verkehrsbüros in der Schweiz, bei schweizerischen, deutschen Vermittlerorganisationen und bei Schweiz Tourismus, können individuelle Angebote angefordert werden.

 

 

Jugendherbergen

Eine Liste der Jugendherbergen nach Kantonen geordnet gibt es bei Schweizer Jugendherbergen, Schaffhauserstr. 14, 8042 Zürich, Tel.: 01 3601414, Fax: 3601460, www.youthhostel.ch

Camping

Die Schweizer Camping- und Caravanning-Verzeichnisse erscheinen jährlich bei:

Schweiz. Camping- und Caravanning-Verband Postfach 42 CH-4027 Basel Tel.: +41 (0) 613022626 Fax: +41 (0) 613022481 VSC/ASC

Verband Schweizerischer Campings Seestrasse 119 CH-3800 Interlaken Tel.: +41 (0) 33 8233523 Fax: +41 (0) 33/823 2991 www.swisscamps.ch 

Touring-Club der Schweiz (TCS) Rue Pierre-Fatio 9, CH–1211 Genf Tel.: +41 (0) 22 4172727 Pannendienst: Tel.: 140 www.tcs.ch.

Verkehrsmittel

Taxis

Taxifahrten sind in der Schweiz relativ teuer, wobei die Preisansätze allerdings von Ort zu Ort unterschiedlich sind. Festpreise für Zusatzleistungen (Gepäck usw.) sind im Wagen angeschlagen. Das Trinkgeld ist in der Regel eingeschlossen.

Schneebericht Schweiz Tourismus, der ADAC (Tel.: 0180 5232221) geben zwischen Dezember und April Auskunft über die Schweizer Skipisten. Aktuelle Wintersportinformationen können auch über myswitzerland.com abgerufen werden.

Zeit

MEZ, wie in Deutschland

Zoll

In die Schweiz zollfrei eingeführt werden dürfen: 2 l Alkohol unter 15 % bzw. 1 l Alkohol über 15 % und 200 Zigaretten.

In die EU zollfrei eingeführt werden dürfen: 1 l Alkohol über 22 %, 200 Zigaretten oder 100 Zigarillos oder 50 Zigarren oder 250 g Tabak, 50 g Parfüm oder 250 g Eau de Toilette und andere Artikel im Gesamtwert von 175 Euro.

Schweden

 

 

Auskunft

In Schweden gibt es ca. 400 Touristeninformationen. Dabei wird zwischen zwei verschiedenen Niveaus unterschieden:

Grünes Schild: Die Touristeninformationen vermitteln Logis. Hier erhalten Sie mündliche und schriftliche Informationen über den Ort und die nähere Umgebung. Blau-gelbes Schild: Hier können Sie Logis buchen. Sie erhalten mündliche und schriftliche Informationen über den Ort und die gesamte Region.

Mündlich wird auch Information über ganz Schweden erteilt. Die Touristeninformation hat Zugang zu Internet, und auch die Kunden haben Zugang zu modernen Informationstechnologien, um sich über Schweden zu informieren. Nach den Geschäftszeiten hat der Kunde Möglichkeiten, sich über das touristischen Angebot zu informieren. Sie können mit Kreditkarten zahlen.

Förtur Sverigehuset, Box 7542 10393 Stockholm Tel.: 08 7892480 Fax: 08 7892445 Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

www.turism.se

Schweden – Werbung für Reisen und Touristik

Lilienstraße 19

20095 Hamburg

Tel.: 040 32551366 (Katalogbestellung), 32551355 (Beratung)

Fax: 040 32551333; auch zuständig für Österreich und die Schweiz;

www.schweden-urlaub.de

Besonderheiten

Umgangsformen

Es ist in Schweden allgemein üblich, sich mit dem Vornamen anzureden. Nur in sehr förmlichen Situationen redet man sich mit „Sie” und dem Nachnamen an. Förmlichere Begrüßungen sind God dag („Guten Tag”) oder God morgon („Guten Morgen”). Unter Freunden sind die meisten Schweden jedoch lockerer und sagen einfach nur Hej. Beim Abheben des Telefons nennen die Schweden im Allgemeinen ihren Namen, sagen aber hallå, wenn sie den Anrufer nicht hören können. „Auf Wiedersehen” heißt Adjö oder ungezwungener Hej då.

Weltkulturerbe

Königliches Sommerschloss Drottningholm; Wikingersiedlungen Birka und Hovgarden; Eisenhütte Engellberg; Felszeichnungen von Tanum; Skogskykogarden (Friedhof) bei Stockholm; Hansestadt Visby; Kirchenbezirk Gammelstadt in Lulea; Arktische Kulturlandschaft Lapplands; Marinehafen von Karlskrona.

Gesetzliche Feiertage

1. Jan. Neujahr. 6. Jan. Dreikönigsfest. 29. März–1. April Ostern. 1. Mai Maifeiertag. 9. Mai Christi Himmelfahrt. 20. Mai Pfingstmontag. 22. Juni Mittsommer. 2. Nov. Allerheiligen. 24. Dez. Heiliger Abend (halbtags). 25./26. Dez. Weihnachten. 31. Dez. Silvester (halbtags).

Bilder

Bilder aus Schweden.

Diplomatische Vertretungen

Deutsche Botschaft

Skarpögatan 9, Stockholm, Tel.: 08 6701500, Fax: 6615294

Deutsches Honorarkonsulat

Nils Ericsonsgatan 17, Göteborg, Tel.: 031 7223600, Fax: 7223700

Österreichische Botschaft

Kommendörsgatan 35, Stockholm, Tel.: 08 6651770, Fax: 6626928

Österreichisches Generalkonsulat

Södra Vägen 28, Göteborg, Tel.: 031 161078, Fax: 7081590

Schweizerische Botschaft

Birger Jarlsgatan 64, Stockholm, Tel.: 08 6767900, Fax: 211504

Schweizerisches Honorarkonsulat

Östra Hamngatan 24, Göteborg, Tel.: 031 153332, Fax: 16566

Einreise und Ausreise

Bei einem Aufenthalt bis zu drei Monaten genügt für Deutsche, Österreicher und Schweizer der Personalausweis.

Familienstruktur

Für unverheiratete Paare, die zusammenleben, gelten nach dem Gesetz nahezu die selben Rechte und Pflichten wie für verheiratete Paare. Familien haben in der Regel nur ein oder zwei Kinder. Die Scheidungsrate steigt. Die meisten Frauen sind berufstätig und stellen 47,9 Prozent der Erwerbstätigen (1998). Für kleine Kinder wird in Tagesstätten gesorgt, während die Eltern arbeiten. In den Städten leben viele Familien in Mietwohnungen, während in kleineren Städten und ländlichen Gebieten die meisten eigene Einfamilienhäuser besitzen. Schweden ist für seine roten Holzhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert bekannt, die auch heute noch das Erscheinungsbild der Kleinstädte und Dörfer prägen.

Flora & Fauna

Die Vegetation ist wie das Klima durch die geografische Lage bestimmt. In der Tiefebenen und im Südwesten des Landes herrschen Laubwälder mit Buchen und eichen vor. Weiter nördlich und in den höheren Lagen gehen sie in Kiefern- und Fichtenwäldern über. Nord-Norrland oder das schwedische Lappland ist die einzige Region, in der sich ein schwedischer Primärwald erhalten hat. Alle anderen Wälder, die etwa 75 % ausmachen, sind aufgeforstet und werden bewirtschaftet. 

Bären und Luchse, einst häufig, sind jetzt auf die Wälder des Nordens beschränkt und stehen wie der selten gewordene Wolf unter Naturschutz. Es gibt keine wild lebende Rentiere; die Herden der Lappen im Norden sind domestiziert. Zum jagdbaren Wild gehören ein reicher Elchbestand und Rehe, die vor allem im südlichen und mittleren Schweden heimisch sind. Dazu kommen Füchse, Hasen und Otter. Der artenreiche Vogelbestand umfasst u. a. Möwen, Seeschwalben und Eiderenten an den Küsten, Raubvögel in den Wäldern und Kraniche in den Seengebieten. Adler und Kraniche stehen unter Naturschutz. Die einzige giftige Schlangenart ist die Kreuzotter; Süßwasser- und auch Seefische gibt es im Überfluss.

Fotografieren

Fotografieren Sie nach Lust und Laune.

Tipps zum Fotografieren:

Licht

Licht ist für den Fotografen das primäre Gestaltungsmittel. Ideale Bedingungen hat man am frühen Morgen, wenn das Licht weich ist und Mitteltöne gut herausgearbeitet werden können. Die grelle Mittagssonne wirft harte Schatten und ist daher problematisch. Demgegenüber eröffnet das modulierende Abendlicht interessante Perspektiven. Dann nämlich erscheinen die Farben satt, während die Schatten lang und weich fallen.

Schnappschüsse

Spontaneität ist zwar beim Fotografieren gut, Planung ist jedoch besser – insbesondere wenn die Kamera etwas langsam ist. Damit Sie den entscheidenden Moment nicht verpassen, sollten Sie Ihre Kamera vorher weitgehend manuell eingestellt haben. Anhand eines fiktiven Punktes lässt sich die Entfernung abschätzen und die Belichtungswerte vorab ermitteln.

 

 

Geografie

Der Nordteil Schwedens besteht aus Gebirge und Hochflächen, die etwa zwei Drittel des Gesamtterritoriums bedecken. sie sind dicht bewaldet und reich an Bodenschätzen. Etwa 15 % des Territoriums liegen nördlich des Polarkreises, während die Südspitze auf einer Höhe mit Kopenhagen liegt.

Geschichte

Die älteste bekannte Siedlung stammt aus der Zeit um 10000 v. Chr. Zwischen 8000 und 6000 v. Chr. wurde das Land nach und nach besiedelt. Vom heutigen Schweden aus führten etwa 800–1050 n. Chr. Wikingerzüge – eine Mischung aus Handels- und Raubzügen – bis weit ins heutige Russland hinein. Es entstanden Handelsbeziehungen bis nach Byzanz und in die arabische Welt. Im 11. Jahrhundert wurde Schweden christianisiert, wobei sich heidnische Religionen bis weit ins 12. Jahrhundert hielten. 1164 entstand das Erzbistum Uppsala. Vom 14. bis in die Mitte des 16. Jahrhundert beherrschte die Hanse den Handel in Schweden. Zahlreiche Städte wurden gegründet. Politisch stand Schweden seit der Kalmarer Union 1389 unter der Regentschaft der dänischen Könige. 1435 trat in Schweden der erste „Riksdag“ zusammen, ein Parlament, in dem alle Volksklassen vertreten waren. Die Unionszeit war geprägt von Auseinandersetzungen zwischen königlicher Macht, Hochadel und Bevölkerung. Sie erreichten einen Höhepunkt mit dem Stockholmer Blutbad von 1520 und führten schließlich zur Machtübernahme von Gustav Wasa, der 1523 zum König gewählt wurde. Unter seiner Regentschaft wurden die Grundlage für den schwedischen Nationalstaat gelegt. Die Kirchen wurden entmachtet, gegen den Willen des Hochadels wurde das Erbfolgerecht des Königstitel eingeführt. Außenpolitisch mühte sich Schweden um die Vorherrschaft im Ostseeraum.

Nach Kriegen gegen Dänemark und den Dreißigjährigen Krieg wurden Schweden große Teile des heutigen Staatsgebietes (Süden und Westen) zugesprochen. Außerdem umfasste Schweden Finnland, eine Reihe von Provinzen im Baltikum und in Norddeutschland. Das Land war aber wirtschaftlich zu schwach, um dieses Territorium zu halten. Nach Niederlagen im großen nordischen Krieg (1700–1721) und später gegen Russland (1809) gingen die Besitzungen wieder verloren. Napoleon unterstellte zwar 1814 Norwegen der schwedischen Krone (was bis 1905 Bestand hatte), als Folge der napoleonischen Kriege musste das Land aber Vorpommern mit Rügen an Preußen abtreten und nahm damit Abschied aus Mitteleuropa. Die Schweden machten aus der Not eine Tugend, mieden kriegerische Auseinandersetzungen und verfolgten fortan eine Politik der Neutralität, die sie auch während der beiden Weltkriege aufrechterhielten. So lehnten sie z. B. ein finnisches Hilfsgesuch im finnisch-sowjetischen Winterkrieg (1939/40) offiziell ab. Ende des 19. Jahrhunderts begann die Industrialisierung des Landes. Erste exportorientierte Unternehmen – z. B. Ericsson, SKF, Alfa Laval und Asea – entstanden. Zu gleicher Zeit kamen Volksbewegungen auf, die für eine zunehmende Demokratisierung des Landes eintraten. Liberale und Sozialdemokraten setzten schließlich 1921 ein allgemeines und freies Wahlrecht durch. 

Nach einer Reihe von Regierungswechseln erreichten die Sozialdemokraten unter Per Albin Hannson in den 30er-Jahren stabile Mehrheitsverhältnisse. Hannson und nach ihm Tage Erlander (1949–1969) sowie Olof Palme (1969–1976) machten Schweden zu einem modernen Wohlfahrtsstaat, der schnell Modellcharakter gewann, eine der wenigen Utopien Europas, die auch in der Wirklichkeit funktionierte. Die Ölkrise 1973 führte zu steigender Staatsverschuldung, Inflation und Arbeitslosigkeit. Der Konsens über den Wohlfahrtsstaat wurde brüchig, hohe Steuerbelastungen führten zu Unzufriedenheit: 1976 wählten die Schweden erstmals seit 40 Jahren eine bürgerliche Regierung. Das Zwischenspiel endete nach sechs Jahren. Die Sozialdemokraten unter Palme übernahmen erneut die Regierung; nach umfangreicher Abwertung der Krone und dank verbesserter internationaler Konjunktur erholte sich die Wirtschaft. Am 28. Februar 1986 wurde Olof Palme auf dem Heimweg vom Kino ermordet. Der Mord wurde nie aufgeklärt. Palmes Nachfolger versuchten, vom Wohlfahrtsstaat zu erhalten, was sich erhalten ließ. doch Ende der 80er-Jahre ging erstmals die Industrieproduktion zurück, die Zahlungsbilanz glitt ins Minus. Wieder wandten sich die Schweden von den Sozialdemokraten ab und wählten den konservativen Carl Bildt an die Spitze der Regierung. Der führte das Land näher an den Westen heran. 1994 schloss sich Schweden dem NATO-Programm „Partnerschaft für den Frieden“ an, am 1. Januar 1995 folgte – nach einem Referendum – der Beitritt zu EU. 

Am 1. 1. 2000 wurde in Schweden die 407 Jahre alte Verbindung zwischen der evangelisch-lutherischen Staatskirche, der rund 88 % der Gläubigen angehören, und dem Thron aufgelöst. Die lutherische Kirche wurde den übrigen Religionen und Glaubensgemeinschaften gleichgestellt. Weiterhin müssen jedoch König und Thronfolger evangelisch-lutherischen Glaubens sein. Die Kirche, eine der größten Waldbesitzer Schwedens, bedeutende Aktieninhaberin sowie Eigentümerin von über 3000 Kirchen, zieht sich mit einem Vermögen von umgerechnet rund 6,8 Mrd. DM aus dem öffentlichen Sektor zurück. Die Ernennung von Bischöfen und Erzbischof übernimmt statt der Regierung die Kirche, die Kirchensteuer wird formell abgeschafft, doch kann die Kirche künftig den Staat bitten, für sie eine „Kirchenabgabe“ in Höhe der bisherigen Steuer (ca. 1,9 % des Bruttoeinkommens) zu erheben. Gleiches Recht bekommen die übrigen Glaubensgemeinschaften. Die rund 3300 Pastoren werden künftig von den Gemeinden angestellt. Mitte des 19. Jh. diskutierte der schwedische Reichstag erstmals, die auf König Gustav Vasa (1496–1560) zurückgehende Einheit von lutherischer Kirche und Thron aufzuheben. 1957 wurde die erste Gutachterkommission eingesetzt, aber erst 1995 beschlossen der damalige Regierungschef Ingvar Carlsson und seine Kirchenministerin Marita Ulvskog, gestützt von einer Mehrheit in Parlament und Kirchenrat, die Trennung.

 

 

Gesundheit

Bei akuten Erkrankungen und Unfällen rufen Sie 90000 an oder wenden sich ans nächste Krankenhaus. In den Apotheken gibt es rezeptfrei nur sehr wenige Medikamente.

Kleidung und Reisegepäck

Denken Sie daran, dass Sie immer einen wärmenden Pullover und Schutz vor Regen im Koffer haben. Darüber hinaus empfiehlt es sich auch, ein wirksames Mückenschutzmittel mitzunehmen.

Alles für die Reise

Medien

Zeitungen

Deutschsprachige Zeitungen und Zeitschriften gibt es in größeren Städten oder touristischen Zentren.

Netzspannung

220 Volt Wechselstrom.

Notruf

Europäischer Notruf / European Emergency Call (Polizei, Notarzt, Feuerwehr): 112

Öffnungszeiten

Geschäftsöffnungszeiten: Mo.–Fr. von 9.00–18.00 Uhr, Sa. von 9.00–13.00/14.00 Uhr. In Schweden sind am Sonntag viele Supermärkte geöffnet. Abweichungen der Öffnungszeiten sind natürlich immer möglich. Öffnungszeiten der Banken in Schweden: Mo.–Fr. von 10.00–15.00 Uhr.

Post

Öffnungszeiten: Mo.–Fr. von 9.00–18.00, Savon 9.00–12.00 Uhr. Porto für Postkarten und Briefe innerhalb Europas: 7 skr.

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Reisezeit

Die beste Reisezeit ist der Sommer, doch wer gerne auf Langlaufskiern steht oder den Mücken aus dem Weg gehen will, dem sei der Winter empfohlen.

Sicherheit

Aktuelle Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes.

Telefon

Die Vorwahl für Schweden ist 0046. Vorwahl nach Deutschland: 0049; nach Österreich: 0043; in die Schweiz: 0041

Zeit

MEZ (UTC + 1); März bis Oktober: MEZ + 1 (UTC + 2).

Zoll

Die Einfuhrbestimmungen nach Schweden werden zwecks Angleichung an andere EU-Staaten gelockert. Ab Juli 2000 dürfen u. a. eingeführt werden: 1 l Spirituosen über 22 Prozent oder 3 l Starkwein (über 15 Prozent) sowie 20 l Wein und 24 l Bier (über 3,5 Prozent). Reisende über fünfzehn Jahre können 400 Zigaretten oder 150 Zigarillos oder 75 Zigarren oder 400 g Rauchtabak einführen. Bei der Rückkehr in ein anderes EU – Land kann man Waren ohne jede Einschränkung mitbringen, solange man glaubhaft machen kann, dass diese ausschließlich für den Eigengebrauch bestimmt sind.

Schottland

 

 

Allgemeine Landesdaten zu Großbritannien

Offizieller Name: United Kingdom of Great Britain and Northern Ireland 

Fläche: 244.101 km² (England: 130.410 km², Schottland: 78.789 km², Wales: 20.758 km², Nordirland: 14.144 km². 

Einwohnerzahl: 59.953.000 (2001) 

Größte Städte: London (Hauptstadt) – 6,4 Mio., Manchester – 1,7 Mio., Birmingham – 1,4 Mio., Liverpool – 1,0 Mio., Glasgow – 730.000 Einwohner. 

Offizielle Landessprache: Englisch. 

Bevölkerungsgruppen: Weiße 93,2 %, Schwarze 1,8 %, Inder 1,7 %, Pakistani 1,2 %, Bangladescher 0,5 %, Chinesen 0,2 %, Andere 1,4 % (1998). 

Religion: Anglikaner 56,8 %, Katholiken 13,1 %, Nicht-Religiöse 8,8 %, Anhänger der presbyterianischen Church of Scotland 7,0 %, Methodisten 4,3 %, andere christliche Religionsgemeinschaften 5,7 %, Muslime 1,4 %, Juden 0,8 %, Hindus 0,7 %, Sikh 0,4 %, Andere 1,0 % (1995). 

Lebenserwartung: Männer – 74,9, Frauen – 79,8 (1999).

Auskunft

British Tourist Authority (BTA)

Westendstr. 16–22

60325 Frankfurt/M.

Tel.: 069 971123 (auch Broschürenbestellung)

Fax: 069 97112444

E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Internet: www.visitbritain.com.

BTA c/o British Council

Schenkenstr. 4, 1010 Wien, Tel.: 01 533261681, Fax: 533261685. Mo, Mi, Do. von 11.00–13.00 Uhr; sonst Self-Service-Schalter für Broschüren

Limmatquai 78, 8001 Zürich, Tel.: 01 2614277, Fax: 2514456 (auch Broschürenbestelldienst)

Scottish Tourist Board

PO Box 705, Edinburgh EH4 3EU, Tel.: 0131 3322433, Fax: 4592434

Besonderheiten

Umgangsformen

Viele Schotten beschränken sich bei der Begrüßung auf ein einfaches Hello (Hallo), unter guten Freunden gibt man sich zur Begrüßung und beim Abschied die Hand. Lernt man jemanden kennen, so fragt man How do you do? (Wie geht es Ihnen?) oder sagt Pleased to meet you (Erfreut, Ihre Bekanntschaft zu machen). Der Gebrauch der Vornamen ist weit verbreitet, während die Anreden Mr. (Herr) und Mrs. (Frau) immer seltener Verwendung finden. Dies gilt auch dann, wenn Kinder Erwachsene ansprechen. In Schottland legt man im Allgemeinen großen Wert auf die Privatsphäre. Aus diesem Grund werden Besuche meist telefonisch angekündigt.

Weltkulturerbe

Die „Straße der Riesen“ und ihre Küste; Burg und Kathedrale von Durham; Industriedenkmäler im Tal von Ironbrigde; Königlicher Park von Studley mit den Ruinen von Fountains Abbey; Stonehenge, Avebury und zugehörige Denkmäler der Megalith-Kultur; Burgen und befestigte Städte König Edwards I. in der Grafschaft Gwynedd (Wales); Inselgruppe St. Kildass; Schloss Blenheim; Stadt Bath; Hadrainswall; Westminster (Palast und Abtei) und Margaretenkirche in London; Südseeinsel Henderson Island; Tower von London; Kathedrale, ehemalige Abtei St. Augustin und St.-Martins-Kirche in Ganterbury; Edinburgh; Wildreservat der Insel Gough; Gebäude und königlicher Park von Greenwich; Jungsteinzeitliche Monumente auf den Orkney-Inseln.

Bilder

Bilder aus Schottland.

Diplomatische Vertretungen

Deutsches Generalkonsulat

16, Eglinton Crescent, Edinburgh EH 12 5DG, Tel.: 0131 3372323, Mo.–Fr. von 9.00–12.00 Uhr

Für dringende Fälle unterhält das Konsulat auch einen telefonischen Bereitschaftsdienst am Wochenende.

Botschaft der Republik Österreich

18 Belgrave Mews West, London SW 1X8 HU, Tel.: 0171 2353731

Schweizer Botschaft

16–18 Montagu Place, London W1H 2BQ, Tel.: 0171 7230701

Einreise und Ausreise

Pass oder Personalausweis genügt zur Einreise nach Schottland.

Familienstruktur

Viele Schotten haben einen ausgeprägten Familiensinn. Eheschließungen sind ab dem 16. Lebensjahr möglich, doch in der Regel liegt das Heiratsalter bei etwa 25 bis 30 Jahren. Der Wunsch zu heiraten ist nicht mehr so stark wie früher, und man lässt sich länger Zeit für diese Entscheidung. Die meisten Familien haben ein oder zwei Kinder. Die Geburtenrate ist rückläufig, und viele Frauen bringen ihr erstes Kind erst in einem höheren Alter zur Welt. Die Zahl der berufstätigen Frauen hat in den letzten 30 Jahren kontinuierlich zugenommen. Die Scheidungsrate ist gestiegen und als Folge davon auch die Zahl der Alleinerziehenden. Der Lebensstandard ist zwar niedriger als in den Vereinigten Staaten von Amerika und vieler Nachbarstaaten innerhalb der Europäischen Union (EU), doch gehören Großbritannien und Nordirland zu den zwanzig Ländern mit dem weltweit höchsten Lebensstandard. Seit Anfang der achtziger Jahre vergrößert sich die Kluft zwischen Arm und Reich immer mehr. Die meisten Haushalte gehören zur Mittelschicht. Ungefähr zwei Drittel der Bevölkerung besitzen ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung.

Flora & Fauna

Vor 5.000 Jahren war Großbritannien von dichten Laubmischwäldern bedeckt, von denen heute nur noch Reste vorhanden sind. weite Moorlandschaften überziehen Teile von Schottland, Nordirland und Wales sowie die Höhenlagen von Nordengland. Die Mehrzahl der Wälder mussten dem Acker- und Weideland weichen; mithilfe von Aufforstungsprogrammen werden jedoch neue Anpflanzungen vorgenommen. 

Große Säugetiere sind durch Jagd oder Zerstörung ihrer Lebensräume ausgerottet worden. Davon ausgenommen ist der Rothirsch, der in den schottischen Highlands überlebt. Von den kleineren Säugern findet man den Rotfuchs, den Dachs, den Fischotter und das Wiesel. Hunderte von Vogelarten leben auf den Inseln und in den Gewässern gibt es zahlreiche Süßwasserfische.

Fotografieren

Fotografieren Sie nach Lust und Laune.

Tipps zum Fotografieren:

Licht

Licht ist für den Fotografen das primäre Gestaltungsmittel. Ideale Bedingungen hat man am frühen Morgen, wenn das Licht weich ist und Mitteltöne gut herausgearbeitet werden können. Die grelle Mittagssonne wirft harte Schatten und ist daher problematisch. Demgegenüber eröffnet das modulierende Abendlicht interessante Perspektiven. Dann nämlich erscheinen die Farben satt, während die Schatten lang und weich fallen.

Schnappschüsse

Spontaneität ist zwar beim Fotografieren gut, Planung ist jedoch besser – insbesondere wenn die Kamera etwas langsam ist. Damit Sie den entscheidenden Moment nicht verpassen, sollten Sie Ihre Kamera vorher weitgehend manuell eingestellt haben. Anhand eines fiktiven Punktes lässt sich die Entfernung abschätzen und die Belichtungswerte vorab ermitteln.

 

 

Geografie

Die britischen Inseln sind durch eine Vielfalt von Landschaften und geologischen Formationen geprägt. In Süd- und Mittelengland herrscht eine sanfte Hügellandschaft vor, das nördliche England, Schottland, Wales und Nordirland sind vielfach bergig und zerklüftet. Schottland und seine vorgelagerten Inseln – die äußeren Hebriden, die Orkney- und die Shetlandinseln – bilden den nördlichsten Teil Großbritanniens. das schottische Festland unterteilt sich in die nördlich gelegenen Highlands, die Lowlands in Mittelschottland und die Southern Uplands im Süden. Die höchste Erhebung der britischen Inseln ist der Ben Nevis in den Cairngorm Mountains. Die Cheviot Hills im Süden Schottlands bilden eine natürliche Grenze nach England. Südlich der Cheviots beginnt die Gebirgskette der Pennien, die sich bis nach Mittelengland erstreckt. Im Nordwesten liegen die Cambrian Mountains und der Lake-District, im Nordosten finden sich die Moore von Nord Yorkshire. Südlich der Penninen verwandelt sich Mittelengland in eine Hügellandschaft, die nach Osten hin flacher wird. 

Der längste Fluss Großbritanniens, die Themse, entspringt in den Cotswold Hills des südlichen Mittelenglands und fließt südöstlich nach London, wo sie in die Nordsee mündet. Wales, das westlich an Mittelengland anschließt, grenzt nördlich an die Irische See, westlich an den St.-George-Kanal und südlich an den Bristol-Kanal. Die Cambrian Mountains bedecken einen großen Teil der Landesmitte. Der zweitlängste Fluss, der Severn, entspringt hier und mündet in den Bristol-Kanal. Jenseits der Irischen See liegt die Insel Irland. Die Republik Irland bedeckt etwa fünf Sechstel des Territoriums, der Rest gehört zu den britischen Provinzen von Nordirland im Nordosten der Insel. Nördlich der nordischen Hauptstadt Belfast erheben sich die Berge von Antrim, deren eindrucksvolle Kreide- und Basaltklippen den Nordkanal zwischen Irland und Schottland säumen.

Geschichte

Zwei Expeditionen des römischen Feldherrn Gaius Julius Cäsar brachten den Ureinwohnern der Inseln 55 v. Chr. ersten Kontakt mit der römischen Weltmacht, die sich durch eine Invasion 43 n. Chr. zunächst Südost-England, später auch Wales und das schottische Flachland bis zu dem zwischen 122 und 138 errichteten Hadrianswall unterwarf. Nach dem Rückzug Roms fielen nordwestgermanische Stämme, Angeln, Sachsen und Jüten über die Inseln her und gründeten kleine Königreiche, die sich im Laufe der Christianisierung zu größeren Herrschaftsgebieten zusammenschlossen. Im ständigen Kampf gegen Invasoren aus dem Norden, vor allem gegen Dänen und Wikinger, konnte sich ab 955 ein britisches Königreich durchsetzen, das seither mit nur einer Unterbrechung von elf Jahren existierte. Sogar der Normannenherzog Wilhelm versprach bei seiner Krönung nach dem Sieg in der Schlacht von Hastings 1066, die Gesetze seiner Vorgänger auf dem britischen Thron zu beachten. Wilhelms Nachfolger unterwarfen sich die britischen Territorien England, Schottland, Wales und Nordirland und verwickelten sich in Jahrhunderte langen Auseinandersetzungen mit dem Adel. 

Waren die Könige schwach, mussten sie solchen Gesetzen und Institutionen zustimmen, aus denen später die britische Demokratie hervorging. So unterzeichnete König Johann I. (Johann ohne Land) nach dem Verlust von Festlandsbesitzungen 1215 die Magna Charta, welche die Feudalrechte des Adels gegen Übergriffe des Königs schützte und später zum Grundstein britischen Verfassungsrechtes wurde. Um 1230 kam es zur Einrichtung eines Parlaments, in dem seit 1265 auch Abgesandte der Städte vertreten waren. Das späte Mittelalter brachte Pest und Hungerkatastrophen auf die britischen Inseln. Der Verfall der Königsmacht wurde beschleunigt durch den Hundertjährigen Krieg gegen Frankreich (1337–1453) und durch die Thronstreitigkeiten des Rosenkrieges (1455–1485) zwischen den Häusern Lancaster (rote Rose) und York (weiße Rose). Erwiesen sich die Könige dagegen als stark, wie etwa die Tudor-Monarchen Heinrich VIII. (1509–1547) und seine Tochter Elisabeth I. (1558–1603), legten sie den Grundstein für den Aufstieg des Königreiches zur Weltmacht. Weil der Papst ihm die Scheidung von seiner ersten Frau Katharina von Aragon verweigert hatte, sagte sich Heinrich VIII. 1534 endgültig von Rom los, gründete eine eigene Kirche, enteignete die Klöster und schuf so die Grundlagen für den Aufbau des modernen britischen Zentralstaates. Auf dem Kontinent konnte England zum ersten Mal seine Rolle als Balanceur eines Gleichgewichtes zwischen den vorherrschenden Mächten , in diesem Fall zwischen Frankreich und den spanischen Habsburgern, ausüben. Mehrere Versuche, die britischen Inseln zu rekatholisieren, scheiterten. Als Heinrichs Tochter Elisabeth 1588 die spanische Flotte schlagen konnte, begann Britanniens Aufstieg zur Weltmacht mit einer energischen Expansion des Welthandels. 

1571 wurde die Londoner Börse errichtet, 1600 die East India Company gegründet. Dieser Aufstieg setzte sich auch unter Oliver Cromwell fort, der mit seinen Puritanern 1649 die Monarchie gestürzt und das Commonwealth of England gegründet hatte. Durch die Navigationsakte von 1651 sicherte er britischen Kaufleuten das Recht zum Handel mit den neuen Kolonien. Nach der Restauration der Monarchie konnte England ab 1714 auch unter den Königen aus dem Haus Hannover seine Stellung als Kolonialmacht ausbauen und profitierte dabei von den kriegerischen Auseinandersetzungen der europäischen Rivalen auf dem Festland. Sogar der Verlust von 13 Kolonien auf dem nordamerikanischen Festland, die 1776 ihre Unabhängigkeit erklärten, war nur ein vorübergehender Rückschlag. Mit drei Siegen über Napoleon (1799 Abukir, 1805 Trafalgar, 1815 Waterloo) sicherte Großbritannien seine Stellung als wichtigste Weltmacht. Ein hundertjähriges Heraushalten aus den Konflikten des Kontinents (unterbrochen nur durch die Verwicklung in den Krimkrieg 1854–1856) erlaubte es dem Inselreich, sich nach der industriellen Revolution auch den Rang einer „Werkstatt der Welt“ zu erobern. Britische Dampfschiffe transportierten britische Waren in alle Welt. Gleichzeitig verhinderten innenpolitische Reformen einen Aufstand des Industrieproletariats, das unter elenden Bedingungen leben musste. 

Der 1. Weltkrieg beendete das Zeitalter des britischen Imperialismus, in dem Königin Viktoria (1837–1901) auch als Kaiserin von Indien geherrscht hatte. 1920 schuldete das Vereinigte Königreich den USA bereits 4 Milliarden Dollar, ein Jahr später musste es der einstigen Kolonie das Recht eingestehen, sich eine Flotte zu halten, die genauso groß war wie die britische – die 400-jährige Dominanz auf den Weltmeeren ging zu Ende. Ähnlich wie im Jahrhundert zuvor versuchte Großbritannien nach der Weltwirtschaftskrise durch eine Politik der „internationalen Befriedung“ günstige Bedingungen für internes Wirtschaftswachstum zu erreichen. Doch die Appeasement-Politik des Premiers Neville Chamberlain nährte nur die Aggressionslüste Hitlers. Nach dessen Angriff auf Polen am 01. September 1939 erklärte Großbritannien aufgrund einer Garantieerklärung für das angegriffene Land Deutschland zwei Tage später den Krieg. Aus dem 2. Weltkrieg ging Großbritannien siegreich, aber geschwächt hervor. Finanzpolitisch geriet es in die Abhängigkeit der USA. Mit der Unabhängigkeit der Kolonien Indien, Birma (Myanmar) und Ceylon (Sri Lanka) begann der Prozess der Dekolonialisierung und mit der 1956 von den USA erzwungenen Aufgabe des Suez-Kanals, dem sichtbarsten Symbol des britischen Imperialismus, erlosch Großbritanniens Rolle als Weltmacht. 

Nach anfänglicher Skepsis gegenüber der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft beantragte der konservative Premier Harold Macmillan 1961 die Aufnahme in die Gemeinschaft, die zwei Jahre später an einem Veto Frankreichs scheiterte. Erst Edward Heath gelang nach langen Verhandlungen 1972 der Beitritt zur EG. Doch schon unter seiner Nachfolgerin Margaret Thatcher, der ersten Frau als Ministerpräsident, begann eine Periode der Distanzierung vom Kontinent. Thatcher befürchtete, die EU entwickle sich zu einem neuen Superstaat, der vom wieder vereinigten Deutschland dominiert werden könnte. Als einzige der größeren europäischen Mächte beteiligte sich Großbritannien nicht an der Einführung der gemeinsamen europäischen Währung. Erst unter dem Labour-Premier Tony Blair wurde das Klima zwischen Königreich und Kontinent wieder freundlicher. Konfliktpotenzial/Trends Nordirland: Mit den Wahlen zu einer parlamentarischen Versammlung am 25. Juni 1998 begann die Umsetzung des Friedensabkommens von Belfast. Der Konflikt zwischen Unionisten, den Anhängern der britischen Krone, und den Befürwortern einer Wiedervereinigung ganz Irlands ist dadurch noch nicht gelöst. Vor allem die anhaltende Bewaffnung der Untergrundgruppen beider Seiten birgt die Gefahr, dass die blutigen Auseinandersetzungen jederzeit wieder beginnen können. Darüber hinaus ermöglichen es die hoch komplizierten Ausführungsbestimmungen des Belfaster Abkommens extremistischen Politikern, den Friedensprozess jederzeit zu blockieren. 

Staats- und Regierungsform

Mehrparteiensystem, konstitutionelle Monarchie, zwei gesetzgebende Organe.

Kleidung und Reisegepäck

Medien

The Electronic Herald – The Glasgow Herald Online Evening Times Online – The Glasgow Herald's tabloid little sister The Daily Record and The Sunday Mail – King and Queen of the Scottish tabloids! The Scotsman ... heavyweight paper The Sunday Post – Quaint? weekly tabloid Scotland On Sunday Scottish and Universal Newspapers – Many of the local papers from across the Central Lowlands.

Netzspannung

240 Volt Wechselstrom. Elektrorasierer passen meist, für Föhn etc. Adapter mitnehmen.

Notruf

Für Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen: 999

Öffnungszeiten

Geschäfte haben meist Mo.–Fr. von 9.00 bis 17.30 oder 18.00 Uhr geöffnet. Längere Öffnungszeiten bis 19.30 oder 20.00 Uhr gibt es Do. nur in größeren Städten. Pubs haben im Allgemeinen von 11.00 bis 14.30 Uhr und von 17.00 bis 23.00 Uhr, sonntags 12.30–14.30 und 18.30–23 Uhr geöffnet, viele durchgehend.

Post

Öffnungszeiten der Postämter: Mo.–Fr. von 9.00–17.30, Sa. 9.00–12.30 Uhr. Ein Brief nach Deutschland kostet derzeit 26 p und ist ca. zwei bis drei Tage unterwegs.

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Sicherheit

Aktuelle Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes.

Sport

Radwandern

Schotland (engl.)

Im Sommer 2001 wurde die „Nordseeroute“ eröffnet, ein Fahrradweg, der Schottland mit sechs anderen nordeuropäischen Ländern verbindet. Welche Routen man befahren kann, sowie praktische Informationen finden Sie hier.

Waldwege (engl.)

Die meisten der Fahrradwege und viele der schönsten gehören der Forstbehörde Großbritanniens. Sehr ausführliche Routenempfehlungen finden Sie hier und auch Tipps für Mountainbiker, vor allem in Schottlands Highlands.

Telefon

Normale Gebühren in „telephone“-Kiosks im Hotel, meist Direktwahl. Günstigste Zeit: 20.00–8.00 Uhr. Vorwahl für Deutschland 0049, nach Österreich 0043, in die Schweiz 0041, plus Ortsvorwahl ohne 0. Nach Schottland: 0044.

Unterkünfte

 

 

Jugendherbergen

Ein Verzeichnis der unabhängigen Herbergen versendet: Independent Backpackers’ Hostels Scotland, Croft Bunkhouse, 7 Portnalong, Isle of Skye IV47 8SL, Tel.: 01478 640254, Fax: 640254, www.hostel-scotland.co.uk.

Verkehrsmittel

Bahn

Die Bahn bietet unterschiedliche Pakete: für ganz Schottland, für Teilgebiete und inklusive Fährverbindungen. ScotRail, Tel.: 0191 2690203, www.scotrail.co.uk

Busse

Fahrpläne: Postbus Controller Royal Mail, 7 Strothers Lane, Inverness IV1 1AA, Tel.: 04163 256273

Fähren

P & O Scottish Ferries, PO Box, Tel.: 01224 572615, Fax: 574411, In den Sommermonaten ist frühzeitige Buchung, vor allem für einen Wagenplatz, geboten.

Mietwagen

Ein Mietauto zu bekommen, dürfte kein Problem sein. Alle bekannten Mietwagenfirmen sind in Schottland vertreten.

Taxis

Ein Taxi zu ergattern, dürfte kein Problem sein, obwohl sie etwas teuer sind als bei uns.

Zeit

In Schottland gilt die Greenwich Mean Time. Der Zeitunterschied zur Mitteleuropäischen Zeit (MEZ) beträgt–1 Stunde, außer im März, wenn in Mitteleuropa noch nicht die Sommerzeit und im Oktober, wenn in Großbritannien schon Winterzeit ist. Für Fähren und Flugzeuge gilt immer die Ortszeit.

Zoll

EU-Bürger dürfen für den Eigenbedarf zollfrei ein- und ausführen (nicht bei Duty-free-Einkauf!): 800 Zigaretten, 1 kg Tabak, 90 Liter Wein, 10 Liter Spirituosen. Verboten ist die Einfuhr von Tieren und Pflanzen.