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Myanmar

 

 

Allgemeines

Myanmar – nach wie vor auch unter dem alten Namen Birma bzw. dem englischen Namen Burma bekannt – ist ein Staat in Südostasien. Neben der offiziellen Bezeichnung nennen die Einwohner den Staat auch kurz Myanma Naingngan (Staat Myanmar).

Name

Pye Tawngsu Myanma Naingngan 

Union Myanmar

Birma/Burma oder Myanmar? 

'Burma' und 'Myanmar' sind nicht wirklich verschiedene Bezeichnungen. Bama, von dem sich das englisch ausgesprochene 'Burma' (und hieraus vermutlich eingedeutscht 'Birma') offensichtlich herleitet, und Myanma sind seit jeher die Bezeichnungen für die größte Bevölkerungsgruppe der Bamar in ihrer eigenen Sprache und ihr Land, vergleichbar mit der parallelen Verwendung der Begriffe 'Holland' und 'Niederlande' für ein und denselben Staat. Der Begriff Myanma soll bis auf das 6. Jahrhundert zurückgehen. Er entstammt der Schriftsprache und findet sich daher eher in historischen Dokumenten, während Bama umgangssprachlich verwendet wird. Seit den 1920er-Jahren gab es Bestrebungen, einen einheitlichen Begriff für alle im jetzigen Myanmar beheimateten Volksgruppen zu finden. So wurde mehrmals Bama durch Myanma ersetzt und umgekehrt. Die offizielle Umbenennung des Landes in Union of Myanmar durch das Militär war daher in erster Linie ein Vorhaben mit Außenwirkung. Das Land sollte sich als der Kolonialzeit endgültig entgangen und als selbstbewusster Staat präsentieren. Kritiker wie auch Aung San Suu Kyi bemängeln, dass die Umbenennung durch die Willkür der Machthaber passierte, ohne eine Volksabstimmung hierüber durchführen zu lassen. Die Umbenennung erfolgte aufgrund des Gesetzes Nr. 15/89, des Adaptation of Expressions Law, vom 18. Juni 1989, das die offizielle Schreibweise vieler Orte neu definierte. Hierfür wurden die Namen in ihrer ursprünglichen Benennung, also unter Ausschluss der Veränderungen, die sie durch den kolonialen Einfluss erfahren hatten, nach ihrer aktuellen Aussprache ins lateinische Alphabet transkribiert. Die Vereinten Nationen billigten den neuen Namen des Staats wenige Tage nach der Verkündung durch das Militär. Dem sind mittlerweile viele Staaten gefolgt, während die Vereinigten Staaten und Australien sowie weitere Staaten als Zeichen ihrer Missbilligung des Regimes am Namen Burma festhalten. Auch Aung San Suu Kyi hat sich 1996 für die Beibehaltung von Burma ausgesprochen, zum einen wegen der fehlenden Mitwirkung des Volkes, zum anderen, dassMyanmar eben nicht die Vielfalt der Volksgruppen in Myanmar repräsentiert. Im Birmanischen bedeutet die Silbe Myan 'schnell', die Silbe Mar 'stark'.

Amtssprache

Birmanisch

Offizielle Hauptstadt seit 27. März 2006

Naypyidaw

Staatsoberhaupt

General Than Shwe

Regierungschef

Generalleutnant Soe Win

Staatsform

Militärdiktatur

Fläche

676.600 km²

Einwohnerzahl

48.800.000 (2002)

Bevölkerungsdichte

72 Einwohner pro km²

Unabhängigkeit

von Großbritannien am 4. Januar 1948

Währung

Kyat

Zeitzone

UTC +6,5

Nationalhymne

Gba Majay Bma

Kfz-Kennzeichen

MYA

Internet-TLD

.mm

Vorwahl

+95

Lage

Myanmar grenzt an Bangladesch, die indischen Bundesstaaten Mizoram, Manipur, Nagaland und Arunachal Pradesh, sowie an China, Laos, Thailand und den Indischen Ozean (im Uhrzeigersinn, beginnend im Westen). Das Andamanische Meer trennt Myanmar vom südwestlich gelegenen indischen Unionsterritorium Andamanen und Nikobaren.

Verwaltung

Myanmar gliedert sich in sieben States und sieben Divisions. Die Landesteile, die überwiegend von der größten Volksgruppe Myanmars, den Bamar besiedelt sind, heißen Divisions, die Bereiche, die überwiegend von Minderheiten bewohnt werden, States. Die Minderheiten-States bilden zum überwiegenden Teil die Außengrenzen Myanmars: im Uhrzeigersinn beginnend im Südwesten: Rakhine (Arakan) (Hauptstadt: Akyab, Grenze zu Bangladesch, jedoch überwiegend am Golf von Bengalen gelegen) Chin (Hauptstadt: Hakha, Grenzen zu Bangladesch und Indien) Kachin (Hauptstadt: Myitkyina, Grenze zu China) Shan (Hauptstadt: Taunggyi, Grenzen zu China, Laos und Thailand) Kayah (Hauptstadt: Loi-kaw, Grenze zu Thailand) Kayin (Hauptstadt: Pa-an, Grenze zu Thailand) Mon (Hauptstadt: Mawlamyine, keine Landgrenze, am Andamanischen Meer gelegen) Von den sieben Divisions verfügen zwei über Außengrenzen auf dem Festland, die übrigen fünf liegen entweder im Binnenland oder am Meer: Sagaing (Hauptstadt: Sagaing, Grenze zu Indien im Nordwesten) Tenasserim (Hauptstadt: Dawei, Grenze zu Thailand im Südosten) Irrawaddy (Hauptstadt: Pathein (Bassein), am Golf von Bengalen und dem Andamanischen Meer gelegen) Yangon (Hauptstadt: Yangon, an der Andamanensee gelegen) Bago (Pegu) (Hauptstadt: Bago, nördlich der Irrawaddy-Division) Magwe (Hauptstadt: Magwe, nördlich der Bago-Division) Mandalay (Hauptstadt: Mandalay, östlich der Magwe-Division) States und Divisions sind weiter untergliedert in Distrikte und Gemeinden.

Reiseführer und Reiseberichte

 

Geschichte

Im elften Jahrhundert gründet König Anawratha das erste birmanische Reich. Im 19. Jahrhundert fällt Birma nach mehreren Kriegen unter britische Herrschaft. Der letzte König von Birma wird mit seiner Familie durch die britische Besatzung ins Exil nach Indien geschickt, wo er auch stirbt. Birma wird Teil von Britisch-Indien. Im 2. Weltkrieg wird es von Japan okkupiert, aber nach Kriegsende wieder von den Briten zurückerobert. 1948 wird Birma in die Unabhängigkeit entlassen. Nach einer kurzen demokratischen Phase wird Birma von verschiedenen Militärregimen kontrolliert. Am 18. Oktober 1965 verabschiedet der Revolutionsrat ein Gesetz, nach dem alle Wirtschaftsunternehmen verstaatlicht werden. Wenig später werden alle christlichen Missionare zum Ende 1966 ausgewiesen. Am 8. August 1988 gipfeln monatelange Unruhen wegen der Wirtschaftspolitik der Militärs in der gewaltsamen Niederschlagung von Protesten in der Hauptstadt Rangun. Der Tag geht mit seinem symbolträchtigen Datum 8.8.88 in die Geschichte ein.

1989 wird das Land in Myanmar umbenannt. Als 1990 bei demokratischen Wahlen die oppositionelle Nationale Liga für Demokratie (NLD) einen Erdrutschsieg erringt, werden die Wahlen vom Militärregime für ungültig erklärt und es kommt zu einer blutigen Niederschlagung von friedlichen Studentenprotesten. Das Regime bleibt an der Macht. Bis zur Jahrtausendwende vereinbart General Khin Nyunt mit den meisten der Minderheitenvölker Myanmars Waffenstillstandsabkommen. Die Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi verbringt währenddessen die meiste Zeit unter Hausarrest. Nach einer scheinbaren Öffnung des Regimes im Jahre 2003 gewinnen die Hardliner im Spätjahr 2004 wieder die Oberhand.

Politik

Staatsform: Militärdiktatur; die letzte Verfassung der Sozialistischen Republik von 1974 ist seit dem 18. September 1988 außer Kraft gesetzt. Staatschef: General Than Shwe (seit April 1992) Regierungschef: Generalleutnant Soe Win (seit 19. Oktober 2004) Parlament: Volksversammlung mit 485 für vier Jahre gewählten Abgeordneten (Wahl von 1990 vom Militärregime nicht anerkannt) Politische Parteien: National League for Democracy (NLD), National Unity Party (NUP), Union Solidarity and Development Association (USDA), weitere acht Minoritäten-Parteien

Bevölkerung

Einwohner: 70 % Birmanen (Bamar), 8,5 % Shan, 6,2 % Karen (Christen), 4,5 % Rohingya (Muslime), 2,4 % Mon, 2,2 % Chin (Tschin), 1,4 % Kachin und andere Ethnien; ferner 1–2 % Chinesen und 1 % Inder. Bevölkerungswachstum: 1,50 % (1998); 1,20 % (2002)

Lebenserwartung

57,2 Jahre (2002) Säuglingssterblichkeit: 77 pro Tausend (2002) Alphabetisierung: 85,3 % (2002) Sprachen: Birmanisch (70 %), Sprachen der Minderheiten, Englisch (Handelssprache)

Klima

Myanmar befindet sich – mit Ausnahme des äußersten Nordens – im Einflussbereich des asiatischen Monsuns. Durch das Relief bedingt sind die Ausprägungen des Monsuns unterschiedlich in den einzelnen Landesteilen. Im Wesentlichen lassen sich drei Jahreszeiten unterscheiden: Regenzeit von Ende Mai bis Mitte Oktober, Kühle Jahreszeit von Ende November bis Ende März und Heiße Jahreszeit in den Monaten April/Mai und Oktober/November.

Kleidung und Reisegepäck

Wirtschaft

Mit einem Bruttosozialprodukt/Kopf von weniger als 746 $ (2001) gehört Myanmar zu den ärmsten Ländern der Welt. 70 % der Beschäftigten arbeiten in der Landwirtschaft; in ihr werden 60 % des BIP erzeugt, während die Industrie 9 % und der Dienstleistungssektor 31 % beitragen. In Myanmar herrscht eine starke Inflation, die einheimische Währung Kyat verlor im Zeitraum von 1990 bis 2001 durchschnittlich 34,6 % pro Jahr an Wert; in den Jahren 2002/03 beschleunigte sich die Inflationsrate auf durchschnittlich 46,9 %. Die Handelsbilanz war im Zeitraum 2002/03 bei Importen im Wert von 2,871 Milliarden US-Dollar und Exporten im Wert von 2,622 Milliarden US-Dollar negativ. Wichtigste Exportgüter sind Erdgas sowie land- und forstwirtschaftliche Erzeugnisse, während die Importe zu einem großen Teil aus Konsumgütern, Halbfertigwaren und Investitionsgütern bestehen. Im Osten – an der Grenze zu Laos und Thailand – hat Myanmar Anteil am sogenannten Goldenen Dreieck; dort wird Schlafmohn angebaut und zu Heroin verarbeitet. Die Bedeutung Myanmars als Lieferant für den weltweiten Heroinmarkt ist durch das Wiedererstarken der Drogenproduktion in Afghanistan spürbar gesunken.

Wichtigsten Städte

Hauptstadt: Yangon (Rangun) (3.500.000 Einw.) (1998) Städte: Mandalay 900.000, Mawlamyine (Moulmein) 225.000, Bago (Pegu) 170.000, Pathein (Bassein) 150.000

Religion

Die am weitesten verbreitete Religion in Myanmar ist der Buddhismus. Einige der berühmtesten buddhistischen Kunstwerke (Statuen) im asiatischen Raum befinden sich hier. Vorherrschend ist die frühbuddhistische Theravada-Schule, die im 20. Jh. auch maßgeblichen Einfluss auf die Buddhismus-Rezeption im Westen hatte. So fußt eines der Standardwerke der Vipassana-Meditation (Nynaponika: „Geistestrainung durch Achtsamkeit“) auf den Lehren birmanischer Dharma-Meister. Zu den wichtigsten Heiligtümern zählt der Goldene Fels im Süden des Landes.

Buddhismus (89 %), Christentum (4 %), Islam (4 %), Stammesreligionen und andere (3 %)