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Wissenswertes und Tipps für Reisen in die Länder dieser Erde!

Brasilien

 

 

Allgemeine Landesdaten

Offizieller Name: República Federativa do Brasil

Fläche: 8.514.877 km²

Einwohnerzahl: 202,74 Mio. (2014)

Größte Städte: São Paulo – 10,24 Mio., Rio de Janeiro – 6,10 Mio., Fortaleza – 2,43 Mio., Belo Horizonte – 2,41 Mio., Brasilia (Hauptstadt) – 2,35 Mio., Salvador – 2,0 Mio., Recife – 1,53 Mio., Porto Alegre – 1,38 Mio., Einwohner (2007)

Offizielle Landessprachen: Portugiesisch

Bevölkerungsgruppen: Weiße 53,7 %, Mulatten und Mestizen 39,1 %, Schwarze 6,2 %, Asiaten 0,5 %, Andere 0,4 %.

Religion: Katholiken 65,1 %, Protestanten 12,7 %, Afrikanische Religionen 0,4 %, Muslime 0,4 %, Nichtreligiöse/Andere 8,7 % (2005).

Lebenserwartung: Männer – 68,7; Frauen – 76,0 Jahre (2008)

Auskunft

Arbeitsgemeinschaft Lateinamerika e. V. 

Arbeitsgemeinschaft Lateinamerika e.V.
Bahnhofstr. 53
61118 Bad Vilbel

Tel.: +49 / (0)6101 - 98 77 12
Fax: +49 / (0)6101 - 98 77 14

Besonderheiten

Umgangsformen

Die Brasilianer begrüßen sich normalerweise mit Handschlag, doch gute Freunde umarmen sich auch. Frauen küssen sich oft auf beide Wangen bzw. deuten diese Geste an. Die üblichen Begrüßungsformeln sind Como vai? („Wie geht's?”) und Tudo bem? („Alles in Ordnung?”). Freunde grüßen sich auch einfach nur mit Oi („Hallo”). Trifft man eine kleinere Gruppe von Leuten oder verabschiedet man sich von ihr, so gebietet es die Höflichkeit, jedem Anwesenden die Hand zu schütteln. Tcháu („Auf Wiedersehen”) und Até logo („Bis bald”) sind die gängigen Abschiedsformeln. Brasiliens mildes tropisches Klima ermöglicht es, die meiste Zeit im Freien zu verbringen. Oft verfügen die Häuser über offene, aber sonnengeschützte Innenhöfe. Außerdem gibt es eine Vielzahl von Straßencafés und Gartenrestaurants. Häufig essen die Brasilianer erst spät zu Abend und sind bis tief in die Nacht gesellig. Nach Hause eingeladene Gäste kommen generell etwas später, außer in São Paulo. Es wird allgemein als unhöflich betrachtet, persönliche Fragen z. B. nach dem Alter oder dem Einkommen zu stellen.

Feiertage

DatumNameDeutscher NameAnmerkungen
1. Januar Confraternização Universal Neujahr  
20. Januar São Sebastião Sankt Sebastian nur in Rio de Janeiro
25. Januar Aniversário de São Paulo Gründung der Stadt São Paulo nur in São Paulo
beweglich Carnaval Karneval offiziell nur der Dienstag aber Rosenmontag praktisch immer inkludiert, Schulen haben meistens ganze Karnevalswoche frei
beweglich Quarta-feira de Cinzas Aschermittwoch nur bis Mittag
beweglich Sexta-Feira Santa Karfreitag  
beweglich Páscoa Ostern (Ostersonntag) 7. Sonntag nach Aschermittwoch
21. April Tiradentes Gedenken an Joaquim José da Silva Xavier, genannt Tiradentes (Nationalheld Brasiliens)  
23. April São Jorge Sankt Georg nur in Rio de Janeiro
1. Mai Dia do Trabalho Tag der Arbeit/Maifeiertag  
beweglich Ascensão do Senhor Christi Himmelfahrt 2. Donnerstag vor Pfingsten
beweglich Pentecostes Pfingsten 7. Sonntag nach Ostern
beweglich Corpus Christi Fronleichnam 2. Donnerstag nach Pfingsten
9. Juli Revolução Constitucionalista konstitutionelle Revolution nur im Bundesstaat São Paulo
28. August Dia Nacional de Combate e Prevenção ao Escalpelamento Kontrolle und Prävention von Escalpelamento Bundesgesetz 12.199/2010
7. September Independência do Brasil Unabhängigkeitstag Brasiliens  
12. Oktober Nossa Senhora Aparecida Erscheinung der Gottesmutter Maria (Schutzpatronin Brasiliens) sehr populär, da auch als Kindertag gefeiert (Dia das Crianças)
2. November Finados Allerseelen  
15. November Proclamação da República Nationalfeiertag (Ausrufung der Republik)  
20. November Zumbi dos Palmares, Dia da Consciência Negra Zumbi von Palmares,
Gedenktag an Schwarze
nur in Rio de Janeiro, São Paulo, Amazonas, Amapá, Mato Grosso und in Mato Grosso do Sul
25. Dezember Natal Weihnachten  

 

Landessprache

Die Landessprache ist Portugiesisch, aber in Brasilien wird Portugiesisch mit einem anderen Akzent und Tonfall gesprochen als in Portugal oder in anderen ehemaligen portugiesischen Kolonien. Man kann ruhig sagen, dass die Brasilianer Brasilianisch sprechen, sowie man das Englisch der Amerikaner auch als Amerikanisch bezeichnet. In größeren Hotels wird Englisch gesprochen. Spanisch wird verstanden.

Weltkulturerbe

  • Altstadt von Ouro Preto
  • Altstadt von Olinda
  • Die Jesuitenreduktionen der Guaraní: Ruinen von São Miguel das Missões
  • Historisches Zentrum von Salvador da Bahia
  • Wallfahrtskirche „Guter Jesus“ von Congonhas
  • Nationalpark Iguaçu ((von der UNESCO als besonders gefährdet eingestuft)
  • Hauptstadt Brasília
  • Nationalpark Serra da Capivara (mit Felszeichnungen)
  • Historischer Stadtkern von São Luís
  • Historisches Zentrum von Diamantina
  • Mata Atlântica der Costa do Descobrimento (Küste der Entdeckung)
  • Südöstlicher Mata Atlântica
  • Schutzgebiet Zentral-Amazonas mit Nationalpark Jaú
  • Der geschützte Bereich des Feuchtgebietes Pantanal | Das südamerikanische Pantanal (portugiesisch für Sumpf) ist eines der größten Binnenland-Feuchtgebiete der Erde. In dieser Region leben unzählige Tiere und Pflanzen.
  • Historisches Zentrum von Goiás Velho
  • Nationalparks Chapada dos Veadeiros und Emas
  • Inselreservat Fernando de Noronha / Rocas-Atoll
  • São Francisco-Platz von São Cristóvão
  • Rio de Janeiro: Carioca-Landschaft zwischen Bergen und Meer

Bilder

Bilder aus Brasilien.

Diplomatische Vertretungen

Brasilianische Botschaft in Berlin

Wallstrasse 57
10179 – Berlin
Tel.: +49 (0)30-7262-8200 und +49 (0)30-72628-0
Fax: +49 (0)30-7262-8320/21
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Deutsche Botschaft in Brasília

SES Avenida das Nações, Qd. 807, Lt.25
70415-900 Brasília, DF

Tel.:  +55 61 – 3442 7000
Fax:  +55 61 – 3443 7508
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Deutsches Generalkonsulat in Rio de Janeiro

Av. Presidente Antônio Carlos 58 - Centro
CEP 20020-010
Rio de Janeiro - RJ - Brasil

Telefon: +55 (21) 3380-3700
Fax +55 (21) 3380-3709

Deutsches Generalkonsulat in São Paulo

Avenida Brigadeiro Faria Lima, N° 2092, 12° andar
01451-905 São Paulo SP

Telefon: (11) 3097 66 44
Fax: (11) 3815 75 38

Botschaft der Republik Österreich in Brasília

SES (Setor de Embaixadas Sul)

Av. das Nacoes
Quadra 811 - Lote 40
70426-900 Brasilia DF


Telefon: (+55/61) 3443 3421 / (+55/61) 3443 3231 / (+55/61) 3443 3111 / (+55/61) 3443 3373
Telefax: (+55/61) 3443 5233
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Österreichisches Honorarkonsulat in Rio de Janeiro

Av. José Silva de Azevedo Neto. no 200 - Torre Evolution IV - Sala 101
22775.056 - Barra da Tijuca - Rio de Janeiro - RJ


Telefon: (+55) 21 3232 6198
Telefax: (+55) 21 3232 6199
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Österreichisches Generalkonsulat in São Paulo

Rua Dr. Cardoso de Melo 1340
7. andar - conj. 71 - Vila Olimpia
04548-004 Sao Paulo SP


Telefon:(+55/11) 30 44 99 44
Telefax:(+55/11) 39 26 67 98

Botschaft der Schweiz in Brasília

Embaixada da Suíça
SES, Avenida das Nações
Qd. 811, Lote 41
70448-900 Brasilia / DF

Telefon: +41 31 324 18 96 / +55 61 34 43 55 00 / +55 61 34 43 39 22 / +55 61 34 43 39 34
Fax: +41 31 324 18 99 / +55 61 34 43 57 11

Schweizerisches Generalkonsulat in São Paulo

Consulado geral da Suíça
Av. Paulista 1754, 4° andar
Edificio Grande Avenida
01310-920 São Paulo / SP

Telefon: +55 11 33 72 82 00
Fax: +55 11 32 53 57 16

Einreise und Ausreise

Für die Einreise nach Brasilien benötigen Sie einen Reisepass, der allerdings noch mindestens 6 Monate gültig sein muss. Für europäische Touristen besteht meist keine Visumspflicht. Touristen aus folgenden Ländern brauchen für die Einreise kein Visum:

Andorra, Argentinien, Bahamas, Barbados, Belgien, Bundesrepublik Deutschland, Chile, Kolumbien, Dänemark, Ecuador, Spanien, Philippinen, Finnland, Großbritannien, Holland, Irland, Island, Italien, Liechtenstein, Luxemburg, Marokko, Monaco, Namibia, Norwegen, Österreich, Paraguay, Peru, San Marino, Schweden, Schweiz, Surinam, Trinidad-Tobago und Uruguay. Bei einem Aufenthalt von bis zu 60 Tagen ist auch für Touristen aus Venezuela kein Visum erforderlich.

Die „Cartão de Entrada/Saída“, ein Formular, das Sie bei der Einreise erhalten, gestattet Ihnen einen drei monatigen Aufenthalt in Brasilien. Bei der Ausreise ist dieses Formular wieder abzugeben. Bei der Polícia Federal können Sie unter Umständen eine Verlängerung für drei weitere Monate beantragen. 

Wichtig für Touristen aus lateinamerikanischen Ländern ist, den internationalen Impfpass mit sich zu führen, da sie einen Nachweis zur Impfung gegen Geldfieber vorweisen müssen.

Familienstruktur

Damit eine Ehe rechtsgültig ist, muss sie vor dem Standesamt geschlossen werden. Die meisten Brasilianer heiraten jedoch auch kirchlich. Die Hochzeitsfeiern werden sorgfältig und sehr aufwendig geplant. Doch es ist nicht ungewöhnlich, dass Paare in einem eheähnlichen Verhältnis ohne Trauschein zusammenleben. In Brasilien gibt es noch die traditionelle Großfamilie, wobei Verwandte väterlicher- und mütterlicherseits den selben Stellenwert einnehmen. Pflegebedürftige Familienmitglieder leben bei ihren Kindern. Es gilt als Schande, sie ins Altersheim zu schicken. Die überlegene Stellung des Mannes über die Frau weicht in den Familien allmählich der Gleichberechtigung der Geschlechter. Immer mehr Frauen sind berufstätig. Die Familienmitglieder unterstützen sich gegenseitig, und oft tragen auch die Jüngeren dazu bei, das Auskommen der Familie zu sichern.

Flora & Fauna

Weite Teile Brasiliens werden von Wäldern bedeckt und die tropischen Regenwälder des Amazonasbeckens sind die artenreichsten Gebiete der Erde. Die großflächige Abholzung der Regenwälder am Amazonas wird international mit großer Sorge betrachtet.

Die Tierwelt des Amazonasbeckens ist ebenso bunt und artenreich wie die Pflanzenwelt. Zahlreiche Affen-, Schlangen- und Laubfroscharten sowie Hunderte verschiedener Vogelarten bevölkern die Regenwälder.

Fotografieren

Farbnegativfilme sind nach wie vor sehr teuer in Brasilien, allerdings überall erhältlich, Diafilme hingegen nicht. Es ist kein Problem, Menschen zu fotografieren, und der Brasilianer hat normalerweise auch nichts dagegen einzuwenden. Allerdings sollten Sie immer mit dem nötigen Respekt Ihre Schnappschüsse machen. Ihre Fotoausrüstung sollten Sie unauffällig (Plastiktüte o. Ä..) mit sich herumtragen und nicht in einer Fototasche. Diebstahlgefahr ist groß.

Tipps zum Fotografieren:

Licht

Licht ist für den Fotografen das primäre Gestaltungsmittel. Ideale Bedingungen hat man am frühen Morgen, wenn das Licht weich ist und Mitteltöne gut herausgearbeitet werden können. Die grelle Mittagssonne wirft harte Schatten und ist daher problematisch. Demgegenüber eröffnet das modulierende Abendlicht interessante Perspektiven. Dann nämlich erscheinen die Farben satt, während die Schatten lang und weich fallen.

Schnappschüsse

Spontaneität ist zwar beim Fotografieren gut, Planung ist jedoch besser – insbesondere wenn die Kamera etwas langsam ist. Damit Sie den entscheidenden Moment nicht verpassen, sollten Sie Ihre Kamera vorher weitgehend manuell eingestellt haben. Anhand eines fiktiven Punktes lässt sich die Entfernung abschätzen und die Belichtungswerte vorab ermitteln.

 

 

Geld

Währung ist der Real. An Papiergeld gibt es Scheine von 1, 5, 10, 50 und 100 Reals und Münzen von 1 Real und 1, 5, 10, 15 und 50 mittlerweile gibt es wegen des hohen Fälschungsvorkommens auch Plastik Geldscheine. Der US-Dollar ist bei den meisten Banken nicht so gern gesehen, deshalb berechnen diese Provisionen beim Umtausch. Der Umtausch ist in Wechselstuben (Casa de Cambio) und oft in den Hotels möglich, wenn auch häufig zu einem ungünstigeren Kurs. Nehmen Sie bitte keine Reals mit zurück nach Hause, die werden Sie nur schwer wieder los. Im Übrigen sind Banken (Öffnungszeiten Mo.–Fr. 10–16 Uhr) nur für den internen Geldverkehr gedacht. Der Kurs wird in den Tageszeitungen veröffentlicht.

Hinweis: US-$ und DM Reiseschecks, Umtausch von kleineren Beträgen in der Regel vor Ort möglich. Internationale Kreditkarten werden in größeren Hotels und Geschäften der Großstädte akzeptiert.

Geografie

Brasilien unterteilt sich in zwei Hauptgebiete, das breite Amazonasbecken im Norden mit dem weltweit größten Flusssystem und in das dicht besiedelte Hochlandgebiet im Süden und Osten.

Geschichte

Nachdem der spanische Navigator Vicente Yáñez Pinzón die brasilianische Küste wohl als erster Europäer entdeckte und kurz beim heutigen Recife an Land ging, nahm schließlich ein Jahr später, 1500, der portugiesische Seefahrer Pedro Alvares Cabral das Land für Portugal in Besitz. Er gilt als Entdecker Brasiliens und nannte das Gebiet beim heutigen Brazil Terra de la Vera Cruz. Nach dem Schiedsspruch von Papst Alexander VI. Aufteilung der Interessensphären zwischen Spanien und Portugal, seit Gründung der Stadt Sao Vicente 1532 systematische Besiedlung durch Portugiesen. 1549 residierte in Bahia ein Vizekönig, vorübergehend war die Kolonie Angriffen von Engländern, Franzosen und Holländern ausgesetzt. Während in der Küstenregion mithilfe Tausender aus Afrika zwangsverschleppter Sklaven Zuckerrohr angebaut wurde, drangen von São Paulo aus die Waldläufer („Bandeirantes“) auf der Suche nach Gold und Diamanten bis an die Ausläufer der Anden vor. 1763 verlegte der Vizekönig seinen Sitz von Salvador da Bahia nach Rio de Janeiro.

1808 floh der portugiesische Hof vor dem Einmarsch der Franzosen in Lissabon nach Brasilien. Ein Jahr nach dessen Heimkehr erklärte Brasilien am 7. September 1822 seine Unabhängigkeit. 1825 erkannte Portugal die Unabhängigkeit an. Unter der Herrschaft von Pedro II. wurde 1850 der Sklavenhandel verboten, die Einwanderung von Europäern gefördert, 1888 verfügte das Parlament die Freilassung aller Sklaven. Ein Militärputsch stürzte 1889 die Monarchie, Brasilien wurde Republik und erhielt 1891 eine republikanische und bundesstaatliche Verfassung nach dem Vorbild der USA. Soziale Unruhen in den 20er-Jahren und die Folgen der Weltwirtschaftskrise brachten den Liberalen Getulio Vargas 1930 an die Macht. 1937 schaffte er als Präsident die Verfassung ab, verbot alle Parteien und regierte, vom Militär unterstützt, bis zu seinem Sturz 1945. Vargas bewunderte zunächst Hitler und Mussolinis Weltbild. Er übernahm auch die Idee von einer „reinen überlegenen Rasse“ und propagierte die „Weißwerdung“ als Lösung der brasilianischen Rassenprobleme. Dennoch erklärte er 1942 auf Druck der USA den Krieg gegen Deutschland und ging scharf gegen Deutsche, Deutschstämmige und deren Verbündete vor. Eine demokratische Verfassung wurde 1946 vom Parlament verabschiedet. Vargas, 1951 zum Präsidenten gewählt, beging 3 Jahre später Selbstmord, als das Militär drohte, ihn zu stürzen. Am 1. April 1964 übernahm das Militär nach einem unblutigen Putsch die Macht.

Nach Ausnahmezustand und Auflösung des Parlaments sowie Verbot aller Parteien 1968 wechselten sich eine Junta und mehrere Generäle in der Regierung ab. Bis 1974 waren die härtesten Jahre der Diktatur, politische Gegner wurden eingesperrt, gefoltert und ermordet. Im Jahr 1985 wurde Neves Kandidat einer neu gegründeten liberalen Allianz für die zivile Präsidentschaft nach 21 Jahren. Doch das Amt musste Jose Sarney übernehmen, da Neves tödlich erkrankte. Eine neue Verfassung ließ 1988 die Stellung der Militärs unangetastet, kehrte aber zur Direktwahl des Präsidenten zurück. Erster gewählter Präsident wurde 1990 Fernando Collor de Mello. Nach einer Reihe von Korruptionsskandalen erzwang eine starke Bürgerbewegung, gestützt auf die Opposition, 1992 Collors Amtsenthebung. Eine Währungsreform im Juli 1994 reduzierte die bis dahin galoppierende Inflation. Im Oktober wurde der Sozialdemokrat Fernando Henrique Cardaso, Initiator der Währungsreform, mit 54 % der Stimmen Präsident. Seit dem Amtsantritt 1995 startete er mit der Privatisierung von Staatsbetrieben ein neoliberales wirtschaftliches Sanierungsprogramm und brachte ein Gesetz auf den Weg, das die Entschädigung der Angehörigen politischer Opfer aus der Zeit der Militärdiktatur vorsieht.

Die Kluft von Arm und Reich ist in kaum ein anderes Land der Welt größer, beispielsweise gehören 50 % des Nutzlandes 1 % der Landwirte. Landlose Arbeiter und ihre Familien, nach Schätzungen 5 Millionen Menschen, von denen viele aktiv für Landreformen eintreten, werden noch immer von Todesschwadronen bedroht und ermordet. Gewerkschafter und Umweltschützer sind Ziel politischer Anschläge, sogar Polizisten verdingen sich als Auftragskiller. In Großstädten wie Rio, Sao Paulo oder Belo Horizonte sind Gewalt, Mord und Kidnapping an der Tagesordnung; viele Mörder gehen straflos aus.

Brasilien ist wichtiges Transitland für Kokain aus den Andenländern. Der Armut und Kriminalität will die Regierung mit dem Stabilisierungsprogramm Plano Real und einer umfassenden Justizreform begegnen. Der brasilianische Präsident Fernando Henrique Cardoso verkündete am 16.7.1999 eine umfassende Regierungsumbildung verkündet, mit der eine politische und wirtschaftliche Krise überwunden werden soll. Er löste sechs Kabinettsmitglieder ab und gab außerdem die Gründung von drei neuen Ressorts bekannt. Dem neuen Ministerium für Nationale Integration (Inneres) wird Fernando Bezerra vorstehen. Die anderen neuen Minister sind Jose Carlos Dias (Justiz), Pedro Parente (Chef des Zivilkabinetts), Pratini de Moreas (Landwirtschaft), Martus Tavares (Haushalt) und Ronaldo Sardenberg (Wissenschaft). Zum Chef des Ressorts für Entwicklung, Industrie und Handel wurde Clovis Carvalho ernannt. Die beiden neu geschaffenen Sekretariate mit Ministeriumsrang, Städtische Politik und Präsidentschaft, werden von Ovidio de Angelis und Aloysio Nunes Ferreira geleitet. Mit der Kabinettsumbildung will Cardoso vor allem das Ansehen seiner Regierung bei der Bevölkerung verbessern, nachdem ihn immer mehr Brasilianer für Rezession und wachsende Arbeitslosigkeit verantwortlich machen.

Staats- und Regierungsform

Mehrparteiensystem, Bundesrepublik, Präsidentielle Demokratie, zwei gesetzgebende Organe

Gesundheit

Impfschutz:

Bei einem Aufenthalt in Brasilien empfiehlt der Gesundheitsdienst des Auswärtigen Amts dringend einen Schutz gegen Tetanus, Diphterie, Polio, Hepatitis A und bei einem Aufenthalt, der die Zeit von 3 Monaten überschreitet auch gegen Hepatitis B.

Suchen Sie ein Gespräch mit einem Tropen- bzw. Impfarzt auf, da dieser mit seinen reise- und tropenmedizinischen Erfahrungen weitere Ratschläge geben kann. Beispielsweise ist eine Impfung gegen Tollwut und Typhus sinnvoll, wenn Sie einen Landaufenthalt planen, joggen oder auf die Jagd gehen wollen.

Bei einer Reise in das Amazonasgebiet ist eine Gelbfieberimpfung sehr empfehlenswert.

Da Aids/HIV ein großes Problem im Lang darstellt, sollte man sich über die Infektionsrisiken bewusst werden. Durch Sexualkontakte, unsaubere Kanülen oder Spritzen und Bluttransfusionen könnte man sehr leicht vom dem lebensgefährlichen Virus infiziert werden.

Prophylaxe:

Viele andere Topen- und Infektionskrankheiten können ganz vermieden werden. Zum Beispiel sollten Sie darauf achten Ihr Essen und Trinken abzukochen und es nicht lau warm zu sich nehmen. So kann man z. T. auch gefährlichen Durchfällen vorbeugen.

Sichern Sie sich auch durch Mückennetze, bedeckende Kleidung usw. gegen gefährliche Mückenstiche. Die Malaria und das Denguefieber sind nur zwei von vielen Tropenerkrankungen, die man durch Vorsicht und Aufmerksamkeit umgehen kann. Eine Prophylaxe gegen Malaria ist bei der Einreise in bestimme Landesregionen sehr sinnvoll.

Weiterhin sollte man sich nicht hinreißen lassen in Süßwasser zu baden, da man sich auch dort Erkrankungen einfangen kann. Nicht zu vergessen sind auch die Krokodile in den Gewässern!

In größeren Städten ist die medizinische Versorgung mit der in Europa gleichzustellen. Jedoch stellt sie sich auf dem Land und vor allem im Amazonasgebiet als problematisch dar. Oft gibt es technische oder hygienische Mängel und es fehlen ausgebildete Englisch/ Französisch sprechende Ärzte.

Deshalb wird dringend zu einem ausreichenden, weltweit gültigen Krankenversicherungsschutz empfohlen, der eine zuverlässige Reiserückholversicherung beinhaltet.

Empfehlenswert ist außerdem eine individuelle Reiseapotheke. Auch hierbei kann Ihnen Ihr Reisemediziner bzw. Tropenarzt Ratschläge geben.

Vor Reiseantritt sollten Sie eine Reisekrankenversicherung abschließen, da im Falle einer ärztlichen Behandlung oder eines Krankenhausaufenthaltes immense Kosten auf Sie zukommen könnten. Die deutschen Krankenversicherungen decken diese hohen Arztkosten in Brasilien nämlich oft nicht oder nur teilweise.

Auf Ihren Wunsch hin, stellen Ihnen die deutschen Auslandsvertretungen vor Ort, Listen deutschsprachiger Ärzte zur Verfügung.

Erlass der brasilianischen Gesundheitsbehörden vom 29. Oktober 1999 (gilt immer noch): Zur Erteilung eines Einreisevisums müssen Staatsbürger nachstehender Länder den Nachweis über eine erfolgte Gelbfieberimpfung vorlegen: 

Afrika: Angola, Benin, Burkina Faso, Gabun, Gambia, Ghana, Kamerun, Kongo, Guinea, Kamerun, Liberia, Nigeria, Sierra Leone, Sudan. 

Südamerika: Bolivien, Kolumbien, Ecuador, Guyana, Peru, Venezuela.

Personen, die sich in den letzten drei Monaten vor der Einreise nach Brasilien in diesen Ländern aufgehalten haben, müssen ebenfalls eine Gelbfieberimpfung nachweisen. Eine Impfung gegen Gelbfieber und Malaria-Prophylaxe werden bei Einreise in nachstehende Bundesstaaten der Föderativen Republik Brasilien empfohlen: Acre, Amazonas, Amapá, Bundesdistrikt (Distrito Federal), Goiás, Maranhão, Mato Grosso, Mato Grosso do Sul, Pará, Rondônia, Roraima, Tocantins.

Internet

Das Internet hat in Brasilien noch nicht so den rechten Einzug genommen, daher ist es schwierig, von Internet-Cafés nach Hause Kontakt aufzunehmen. Darüber hinaus sind auch die informativen Seiten über Brasilien nicht gerade üppig gesät.

Die EMBRATUR – Brasilianisches Institut für Tourismus – bietet im INTERNET ihren Kunden ein weitläufiges Informationsprogramm über Brasilien. Dieses Programm erreichen Sie per Computer unter folgender Adresse: www.embratur.gov.br/

Kleidung und Reisegepäck

Im Sommer, d. h., wenn hier Winterzeit ist, wird es in Brasilien sehr heiß. Empfehlenswert ist leichte Kleidung und vergessen Sie nicht ihre Badesachen! Auch an Ihre Sonnenbrille sollten Sie denken!

In den Übergangsmonaten zum Winter hin sind Jacken und Regenmäntel angebracht, jedoch wird es auch dann nicht richtig kalt. Allerdings gibt es auch Regionen, in denen der Winter sehr kalt ist und auch Frost herrschen kann. Wenn Sie in eine solche Region reisen, sollten Sie an Wollsachen und sogar Handschuhe denken.

Alles für die Reise

Küche

Wenn man an brasilianische Küche denkt, fallen einem sofort die wunderbaren Steaks ein, die einen wirklichen Eigengeschmack besitzen und nicht nach Wasser schmecken. Insider kennen Feijoada, den beliebten Schmortopf aus schwarzen Bohnen, Fleisch, Huhn, Gemüse und Reis, in verschiedenen regionalen Varianten mehr oder weniger kalorienreich – mit Schweinsohren, Speck, Wurst oder auch Trockenfleisch. Ursprünglich handelte es sich dabei ähnlich wie Labskaus oder Pizza um ein Reste-Essen, hier in Brasilien für die Sklaven.

Berühmt ist das klassische Rodizio. Neben üppigen Buffets aus Vorspeisen und Nachspeisen serviert man Fleischspezialitäten von Lamm, Schwein, Ziege, Geflügel und von sämtlichen Körperteilen der Rindviecher, und das Ganze zum Pauschalpreis! Das Fleisch kommt auf riesigen Bratspießen direkt vom Grill, indem jeweils Scheiben nach Bedarf – d. h. deutlich Stopp sagen – unmittelbar auf den Teller gesäbelt und aufgetischt werden, ein Vorgang, der in mannigfaltiger Auswahl alle paar Minuten automatisch wiederholt wird, sodass man sehr schnell lernt, »No« zu sagen, damit der Teller nicht hoffnungslos überfüllt wird. Jeder Neuling sollte sich zudem von Beginn an zähmen und auf das Vorspeisenbuffet weitestgehend verzichten, auch wenn es schwerfällt. Der Nachtisch bleibt hinterher sowieso unberührt und dient wohl mehr der Optik.

Brasilien hat aufgrund seiner Größe und Vielfältigkeit unterschiedliche kulinarische Spezialitäten in seinen vielen Regionen.

Außerdem wurde die brasilianische Küche sehr von Einwanderern beeinflusst.

In südlichen Gebieten erkennt man einen deutschen Einfluss. In São Paulo z. B. findet man einen italienischen und japanischen Einfluss in den Speisen.

Einige der typischen brasilianischen Gerichte haben ihren Ursprung in der portugiesischen oder afrikanischen Küche.

Zahlreiche Früchte, Gemüse oder Zutaten sind lediglich in manchen Regionen erhältlich, zahlreiche Speisen des Nordens sind im Süden oft nicht einmal dem Namen nach bekannt – oder umgekehrt.

Die brasilianische Küche ist wohlschmeckend gewürzt, obwohl man im Allgemeinen keine große Vielfalt an Kräutern benutzt.

Die Feijoada gilt bei viele Brasilianern als Nationalgericht. Sie wird mit schwarzen Bohnen, Rind- und Schweinefleisch, Speck oder Wurst, Knoblauch und Pfeffer und vielen weiteren Zutaten zu einem deftigen Eintopf geköchelt. Als Geschmacksgeber werden auch oft Ohren, Rüssel und Ringelschwanz vom Schwein mitgekocht. Bei Einheimischen gilt die Feijoada als einfaches Tagesgericht, das auch als Fertiggericht erhältlich ist, oder sie wird mit Reis, Grünkohl und dem gerösteten Maniokmehl Farofa angeboten.

Den Ursprung hatte diese Köstlichkeit als billiges Sklavenessen, das aus Resten zubereitet wurde.

Der Churrasco, der ursprünglich aus dem Süden von den Gauchos stammt, gilt heute als Lieblingsessen für ausländische Touristen. Von einer Mehrzahl von Churrascarias wird der Spießbraten als Rodizio angeboten. Man kann als Gast von mehreren Fleischsorten soviel man will essen. Die Kellner bringen Ihnen Spieße mit gegrilltem Schweine- und Rindfleisch, Würsten und Hühnchen, von denen Sie Ihre Portionen wählen können.

Aus Kokosnüssen, Früchten, Eigelb oder Milch werden Ihnen viele brasilianische Desserts angeboten. Vor allem die Kokosnuss wird Ihnen in vielen Arten von Nachspeisen (Pudding, Creme, Kuchen) oder in Form von Bonbons begegnen.

Kultur

Die brasilianische Kultur wurde während der Kolonialzeit vom Mutterland geprägt.

Nachdem das Land seine Unabhängigkeit erreichte, flossen auch europäische Einflüsse in die Entwicklung ein. Im 20. Jahrhundert bildete sich eine eigene Identität heraus und Brasilien nahm indianische und afrikanische Elemente auf. Brasilianische Künstler fanden so in Bereichen wie Literatur, Musik und Architektur auch internationale Anerkennung.

Medien

Internationale Zeitungen findet man lediglich in São Paulo und Rio oder in großen Hotels. 

Gute Tageszeitungen gibt es allerdings im ganzen Land, zu denen z. B. Jornal do Brasil, O Globo, Folha de S. Paulo, Estado de S. Paulo gehören.

Fremdsprachige brasilianische Zeitungen sind wiederum nur in Rio und São Paulo erhältlich, beispielsweise Latin America Daily und die Deutsche (Wochen-)Zeitung.

Netzspannung

In Rio de Janeiro und São Paulo gibt es 110 oder 120 Volt/60 Hz Wechselstrom. Salvador und Manaus haben 127 Volt/60 Hz, Recife, Brasília und eine Reihe anderer Städte 220 Volt/60 Hz. Die meisten Hotels haben jedoch Transformatoren und/oder Gleichrichter. Die Mitnahme eines Universaladapters ist empfehlenswert.

Notruf

Tel.: 119. Polizei in allen Orten. Allerdings brauchen Sie die Nummer erst gar nicht zu wählen, wenn Sie der Landessprache nicht mächtig sind.

Öffnungszeiten

Die meisten Behörden sind Mo.–Fr. von 10.00 bis 12.00 und von 14.00 bis 16.00 Uhr geöffnet. Die Läden öffnen Mo.–Sa. um 9.00 Uhr und schließen zwischen 18.00 und 20.00 Uhr. Die großen Shoppingcenter öffnen erst um 10.00 Uhr, schließen dagegen aber häufig erst gegen 22.00 Uhr. Die meisten Läden haben auch sonntags geöffnet. Restaurants: Sie öffnen im Allgemeinen ab 11.00 Uhr. Es gibt Ausnahmen, wie im Nordosten Brasiliens, im Norden sowie im zentralen Westen, wo die Restaurants nachmittags zu schließen pflegen und erst um 18.00 Uhr ihre Türen wieder öffnen. Der Service endet abends zwischen 24.00 Uhr und 2.00 Uhr früh.

Post

Mit der Luftpost brauchen Briefe ungefähr eine Woche, bis sie in der Heimat ankommen. Die Kosten für einen Standardbrief belaufen sich auf ca. 0,60 €.

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Reisezeit

Amazonasgebiet: tropische Zone mit viel Niederschlag während der Regenzeit

Nordosten: tropisch-feucht an der Küste, heiß und trocken im Landesinneren

Osten: heiß, im Landesinneren gemäßigt

Süden: in den Hochebenen mild, im Winter kühl

Westen: trocken-warme Winter, feucht-heiße Sommer mit viel Regen

In Brasilien herrscht überwiegend ein typisches tropisches Klima. Das heißt, dass es aufgrund der warmen und feuchten Tagesperioden zu ausgeprägten Regenzeiten kommt.

Jedoch kann es monats- und regionsbedingt sehr große Unterschiede geben. Im zentralen Hochland, das Brasilia genannt wird, herrscht von April bis September Dürre. Hingegen regnet es in Amazonien vor allem von November bis März jeden Tag. 

Im Süden des Landes wird es von Juli bis August sehr kalt, da dann dort Winter ist.

Wenn Sie also ein warmes Brasilien erleben möchten, sollten Sie im September fliegen, da dann in Brasilien der Frühling beginnt, der schnell einen heißen Sommer einleitet.

Möchten Sie jedoch lieber einen Urlaub in einem schneebedecktes Brasilien genießen, sollten Sie im Juni aufbrechen. In diesem und im folgenden Monat Juli schneit es nämlich dann sogar in einigen südlichen Regionen.

Sicherheit

Wenn Ihnen größere Mengen Geld/Wertsachen entwendet werden, oder Ihnen in sonstiger Weise Schaden zugefügt wird, sollten Sie sich an das nächste Polizeirevier wenden um dort ein Protokoll aufnehmen zu lassen. Sie sollen freundlich zu dem Beamten sein. Allerdings sollten Sie nicht erwarten, dass für Sie alles stehen und liegen gelassen wird!

In Ihrem eigenen Interesse sollten Sie nicht zu viel Bargeld mit sich führen. Allerdings ist es sinnvoll stets einige Münzen griffbereit zu haben. Auf Schmuck sollten Sie in Brasilien ganz verzichten. Lassen Sie ihn zuhause. Diesen Tipp sollten Sie auch für teure Kamaras usw.

Meiden Sie dunkle und abgelegene Straßen und die „Favelas“, die Armenviertel der Stadt.

Nachts sollten Sie nie alleine spazieren gehen.

Im Notfall wenden Sie sich an die Ausländer-Polizei von Rio: Rua Afrânio de Mello Franco (keine Hausnummer), Leblon, Telefon 511-5112.

Aktuelle Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes.

Telefon

In Brasilien gibt es ein gut ausgebautes Telefonsystem. In jeder öffentlichen Telefonzelle kann man mit einer so genannten „ficha“ oder einer Telefonkarte gut telefonieren.

Um per Direktwahl ins Ausland anzurufen, gibt man die Vorwahl 00 ein, dann die internationale Vorwahl des gewünschten Landes und dann normal die Stadtvorwahl und Telefonnummer. Die Direktwahl geht zwar schneller und ist auch günstiger, aber man kann auch die Hilfe einer Telefonistin in Anspruch nehmen. Durch das Wählen der Nummern 000111 wird man mit eben dieser verbunden. Sie geben ihr die Telefonnummern durch und die Telefonistin verbindet Sie mit den gewünschten Nummer. Die Verbindung bezahlt dann der Gesprächsempfänger.

Trinkgeld

In Brasilien ist es üblich 10 % der Hotelrechnung dem Kofferträger sowie dem Portier zu geben. In den meisten Restaurants ist dieser 10 %-Satz schon für den Kellner in der eigentlichen Rechnung inbegriffen. Ist dieses Trinkgeld noch nicht auf der Rechnung aufgeführt, ist es Brauch dem Kellner das Geld noch auszuhändigen.

Unüblich ist es jedoch in Brasilien dem Taxifahrer Trinkgeld zu geben.

Unterkünfte

Jugendherbergen

In Brasilien gibt es an die 100 Jugendherbergen.

Infos und eine Liste ist erhältlich von Federaçao Brasileira dos Albergues da Juventude, Rua General Dionisio 63, Rio de Janeiro. Tel.: (21) 286 03 03. Fax: (21) 286 56 52 

Internet: www.hostel.org.br

In der Gegend des Amazonas sind, aufgrund einer Regierungsinitiative, viele sogenannte Ököhotels entstanden, die allerdings sehr teuer sind. Einige sind mit Luxusausstattungen als Baumhotels angelegt worden uns es werden Entdeckungstouren durch den Regenwald angeboten. Als preiswerte Unterkunft gelten die sogenannten Domitórios (ca. 5 US$) in Mehrbettzimmer mit Gemeinschaftsbädern. Zusammen wird dies Quartos genannt.

Als Apartementos werden Zimmer mit eigenen Bädern bezeichnet. Beliebt sind auch Übernachtungen in Pousadas(10US$), die an kleine Pensionen hier in Deutschland erinnern.

Hotels

Die Qualität der Hotels in Brasilien ist regional sehr unterschiedlich. Den besten Standard weisen im Wesentlichen die Hotels im Süden auf.

 

 

Camping

Im Amazonasgebiet werden viele Campingtouren und organisierte Safaris angeboten. Jedoch sollte man sich unbedingt an befestigte Straßen halten, da viel Teile Brasiliens noch unerforscht sind. Empfehlenswert ist auf jeden Fall sich einer organisierten Gruppe anzuschließen und dann auf einem offiziellen Campingplatz oder in einem Hotel zu übernachten. Denn schon kleinere Unfälle können in einem so großen Land, wie Brasilien, verheerende folgen haben, wenn man sich fern von der nächsten menschlichen Behausung aufhält.

Insgesamt gibt es rund 700 Campingplätze in Brasilien. Interessant: Besitzen Sie einen internationalen Campingausweis zahlen Sie nur die Hälfte (ca.4 US-$/Person).

Der „Guia Camping“ enthält alle notwendigen Informationen und ist in vielen brasilianischen Buchhandlungen und Kiosken zu kaufen.

Näheres auch vom Camping Clube do Brasil (Campingverband), Divisao de Campings, Rua Senador Dantas 75, 29 Andar, 20000 Rio de Janeiro. Tel.: (021) 210 31 71. Fax: (021) 262 31 43. 

Internet: www.campingclube.com.br

Verkehrsmittel

Unter Umständen empfiehlt es sich für Inlandsflüge einen „Airpass“ zu kaufen.

Gute Reisemöglichkeiten bietet das Busnetz und auch mit Mietwagen kommt man gut durch das Land. Hier ist allerdings der internationale Führerschein und eine Kreditkarte erforderlich.

Und natürlich sind Taxis in größeren Städten immer empfehlenswert.

Busse

Brasilien hat ein hervorragend ausgebautes Busnetz. Jedoch sind die recht billigen Busse nicht immer sicher!

Für längere Überlandsstrecken werden sogar „Leito“-Liegebusse eingesetzt, in denen es sich ausgezeichnet schlafen lässt. Die Preise dieser Fahrten richtet sich nach Bustyp und Entfernung.

Bahn

Bahnlinien gibt es dagegen nur wenige.

RIO DE JANEIRO: Rio de Janeiro-São Paulo (Silberzug): Abfahrt sonntags, dienstags und donnerstags um 20.30 Uhr, Estação Barão de Mauá, Av. Francisco Bicalho. Tel.: 21 2934071. RIO DE JANEIRO/INLAND: Miguel Pereira-Conrado (Blauer Zug). Abfahrt sonntags um 09.45 Uhr. Ankunft um 13:30 Uhr. Tel.: 244 842719. Angra dos Reis-Lídice (Atlantischer Urwald-Zug). Abfahrt samstags, sonntags und an Feiertagen. Hin: 10:30 Uhr. Zurück: 16:30 Uhr. Tel.: 243 651705. SÃO PAULO: São Paulo-Rio de Janeiro (Silberzug): Abfahrt im Bahnhof montags, mittwochs und freitags, um 20.30 Uhr. Tel.: 11 8257022 und 825 7227. MINAS GERAIS/INLAND: São João del-Rei (Dampflok „Maria Fumaça“). Abfahrt freitags, samstags, sonn- und feiertags um 10.00 Uhr und 14.15 Uhr. Ankunft um 10.35 Uhr und 14.45 Uhr. PARANÁ: Curitiba-Paranaguá. Täglich nur im Januar. Abfahrt um 16.30 Uhr. Ankunft um 20.20 Uhr. Von Februar bis Dezember.

Metro

Ein gut funktionierendes Metronetz gibt es in São Paulo, Rio und Porto Alegre.

Mietwagen

In größeren Flughäfen haben alle bekannten Agenturen eine Niederlassung.

Jedoch ist es nicht gerade empfehlenswert in Rio oder São Paulo ein Auto zu mieten, da das Verkehrsaufkommen und die Fahrweise der Brasilianer sehr chaotisch und gewöhnungsbedürftig ist. 

Die Kosten für einen Mietwagen belaufen sich mit Berücksichtigung des Wagentyps weniger als 50 US-$ pro Tag. Dazu kommen die Km-Gebühren (ca. 8 Cent) und die Versicherung. 

Im Falle einer Panne, suchen Sie im nächsten Ort einen Automechaniker und/oder einen Reifenspezialisten auf, da es keinen generellen Pannendienst gibt.

Damit Sie einen Wagen mieten können, müssen Sie folgende Voraussetzungen erfüllen:

Sie müssen das Mindestalter von 21 Jahren erreicht haben, Ihre Fahrerlaubnis schon mindestens 2 Jahre lang besitzen, den internationalen Führerschein mit sich führen und Ihre Kreditkarte dabei haben.

In ganz Brasilien gilt Anschnallpflicht! Fahren Sie nicht mit mehr als 0,6 Promille Alkohol im Blut und überschreiten Sie nicht die Geschwindigkeitsangaben.

Das neue Straßenverkehrsgesetz, das seit 1998 gilt, zählt zu den härtesten der Welt!

Taxis

In den Städten findet man immer und überall zahlreiche Taxis. Die gelben mit Taximeter sind die billigsten. Es gibt auch Funktaxis, die eine Klimaanlage besitzen. Jedoch sind diese wesentlich teurer. Flughäfen und Luxushotels bekommen Luxus-Taxis bestellt, die Standardgebühren verlangen. Wenn Sie zu dritt sind lohnt sich oft schon das Taxi bei Überlandsfahrten.

Inlandflüge

Die Airline Nordeste, eine Tochtergesellschaft der Varig, verbindet Salvador täglich mit den Hafenstädten Ilhéus und Porto Seguro an der Südküste Bahias. Die Landebahn in Lençóis, dem Tor zum Nationalpark Chapada Diamantina, soll in den nächsten Monaten ausgebaut werden. Allerdings sollen die Inlandsflüge sehr teuer geworden sein. Aufgrund der großen Entfernungen zwischen den brasilianischen Städten ist das Flugzeug das sicherste und günstigste Verkehrsmittel. Als Beispiel nehmen wir Belém, Hauptstadt des Staats Pará, die von Porto Alegre, Hauptstadt des Staats Rio Grande do Sul, 3.854 km entfernt liegt. Diese Städte liegen weiter auseinander als Paris und Moskau! Alle 26 Hauptstädte Brasiliens, und auch die Bundeshauptstadt Brasilia (Bundesdistrikt), verfügen über einen Flughafen mit regelmäßigen Inlandsflügen. Erkundigen Sie sich vorher bei Ihrem Reisebüro nach anderen alternativen Reisemöglichkeiten (Busse, Bahn, Schiffe). Falls Sie größere Reisepläne haben sollen, können Sie in Ihrem Herkunftsland den Mercosul-Airpass erwerben, der preisgünstiges Reisen durch Brasilien, Uruguay, Argentinien und Paraguay ermöglicht. In den Büros der brasilianischen Fluggesellschaften im Ausland können Sie den „Brasil Air Pass“ zum Sondertarif kaufen, der ihnen mehrere Inlandsflüge bietet. Dieser Flugservice wird von TRANSBRASIL, VARIG, VASP, TAM, TABA, RIO-SUL und von PANTANAL LINHAS AÉREAS durchgeführt.

Zeit

Brasilianische Standardzeit ist die von Brasília. In fast allen brasilianischen Städten besteht eine Differenz von ca. 4 Stunden gegenüber der Greenwichzeit GMT. Ist es 15.00 Uhr in Rio de Janeiro, ist es schon 19.00 Uhr in Paris. Wenn jedoch Sommerzeit ist, reduziert sich der Zeitunterschied auf 2 Stunden. Da Brasilien von West nach Ost 4.319,4 km breit ist, besteht ein Zeitunterschied zwischen der Hauptstadt Brasilia und anderen Sädten: Fernando de Noronha, an Pernambucos Küste gelegen, ist 1 Stunde voraus, während Boa Vista, Manaus, Cuiabá und Campo Grande eine Stunde nachhinken, und Rio Branco 2 Stunden zurückliegt.

Zoll

Führt ein Tourist Produkte oder Konsumgüter mit aus dem Land hinaus, muss er durch Vorlage des Reisepasses nachweisen, dass er Tourist ist und dann beim Flughafenzoll ein Dokument ausfüllen. Bei der Ausreise an sich muss man dieses Dokument wieder vorlegen.

Kaufen Sie Produkte in „Duty-free-Shops“ muss die Ware nicht verzollt werden.

Jedoch müssen alle Quittungen aufgehoben werden, bis Sie das Land wieder verlassen haben.

Bei der Rückreise in ein EU-Land dürfen Sie Ihre Waren bis zu einem Wert von 175 US-$ zollfrei mitnehmen. Begrenzungen gibt es bei: Zigaretten (200 Stück); Spirituosen (1 l); Wein (2 l) 

Bei der Einreise dürfen Sie Gegenstände Ihres eigenen Bedarfs zollfrei mitnehmen, sowieso Geschenke, wenn sie einen Wert von 100 US-$ nicht überschreiten.

Ausländische Währungen können Sie in unbegrenzter Höhe einführen.

Karneval in Rio

Der Karneval in Rio de Janeiro (portugiesisch carnaval do Rio oder carnaval carioca) beginnt offiziell am Freitag vor Aschermittwoch, und es dürfte nicht übertrieben sein, wenn man sagt, dass es sich um eine der Hauptattraktionen der Stadt handelt. Die Parade der Sambaschulen mit ihrem Farbenreichtum zählt zu den größten Festen der Welt.

Im Jahre 1840 ging das Spektakel zum ersten Mal über die Bühne, damals allerdings tanzte man noch Polka und Walzer. Der Samba setzte sich erst 1917 durch. Er kam aus Westafrika und Angola, und den brachten die Sklaven mit, wie vieles andere mehr, die in ihrer Musik Trost fanden in Zeiten erbitterter Not und Unterdrückung.

Heute ist es die größte Party der Welt.

Die Organisation des Ganzen liegt beim Tourismusbüro der Stadt, die mit der Liga der Sambaschulen (Liga Independente das Escolas de Samba do Rio de Janeiro) zusammenarbeitet. Nichtsdestotrotz reden auch die Fernsehsender, die die Bilder in alle Welt tragen, ein Wörtchen mit.

Jede Escola de Samba entscheidet sich alljährlich für ein bestimmtes Thema, dementsprechend sieht dann die Dekoration der Festwagen aus. Zunächst stimmt man die Kostüme darauf ab, ehe es an die anderen Feinheiten geht wie Rhythmus, Choreografie, Präsentation, Zusammenspiel der Gruppe und vieles mehr. Man muss wissen, dass die Mehrzahl der prächtig kostümierten Männer und Frauen das ganze Jahr über hart gearbeitet hat, um sich die Verkleidungen leisten zu können, die sie letztendlich nur für wenige Stunden tragen – und das schön in der Farbe ihrer Schule. Und die Fans tun es ihnen gleich. Wie im Fußball eben, weil es halt nicht nur um die Show geht, sondern auch um die Liebe der Angängerschaft. Um Leidenschaft. Um Emotionen.

Das mit den Sambaschulen ist so eine Sache. Vergleichbar mit den Fußballligen der Welt gibt es Auf- und Absteiger. Jedes Jahr steigt eine Schule mit der besten Punktzahl aus der Ersten Liga, die wiederum in vier weitere aufgeteilt ist, in die Grupo Especial auf. Für die Champions gibt es dann einen Geldpreis, wobei allerdings die Ehre, Mitglied einer Gewinnerschule zu sein, wichtiger erscheint als der schnöde Mammon.

Die Reihenfolge des Auftretens der einzelnen Paraden der Grupo Especial bestimmt das Los, dabei treten Karnevalssonntag und -montag jeweils sechs Sambaschulen auf, die jede mit 3.000 bis 5.000 Teilnehmern antanzen; aufgeteilt sind sie in bis zu vierzig Gruppen mit fünf bis acht Festzugwagen, die im Übrigen aus Sicherheitsgründen nur per Hand gezogen werden dürfen und jeweils eine exakt vorgegebene Zeitspanne für ihre Parade bekommen. Dies wird akribisch überwacht, ein Über- oder Unterschreiten des Zeitlimits kostet wertvolle Punkte. Unter den Umständen muss alles natürlich genauestens geplant sein.

In die Bewertung fließen mehrere Sachen ein, so beispielsweise die Präzision der Trommler, die Abstimmung von Gesang, Trommelspiel und Tanz, die kompositorische Umsetzung des Sujets, die Darbietung der Fahnenträgerin und des sogenannten Zeremonienmeisters, der hier mestre sala heißt, sowie der Gesamtauftritt, die mannschaftliche Geschlossenheit also.

Auf den Tribünen des 1984 nach Oscar Niemeyers Plänen erbauten, 700 Meter langen Sambódromo im Stadtteil Estácio finden 88.500 Zuschauer Platz. Die Paraden beginnen jeweils um 9 Uhr abends und dauern pro Festtag etwa zehn Stunden, was bedeutet, dass die letzte von ihnen bereits das Morgenlicht erblickt.

Dem Brauchtum nach wird wahrlich der »Abschied vom Fleisch«, der Bedeutung von Carne Vale, gefeiert, und das nicht zu knapp, denn das, was da abgeht, ist der nackte Wahnsinn. Es ist laut, heiß und schrill bunt. Es ist ein Rausch mit viel Glitzer in der freizügigsten Kleiderordnung außerhalb gewisser Etablissements. Für diese Zeit herrschen Samba und Anarchie.

Am Mittag des Aschermittwochs geht es an die landesweit ausgestrahlte Punkteauszählung, wobei vierzig Punktrichter, jeweils vier für die zehn Bewertungskategorien, über Glück oder Pech, Sieg oder Niederlage entscheiden. Die Siegesfeier mit Feuerwerk und Freudenfesten braucht sich dann vor ähnlichen Begeisterungsstürmen nach dem Gewinn der Fußballweltmeisterschaft nicht zu verstecken. Auch diejenigen, die den zweiten oder dritten Platz belegen, kriegen ein nettes Sümmchen in die Vereinskasse.

Das kleine Karnevalsmuseum innerhalb des Sambódromo, der das ganze Jahr hindurch besichtigt werden kann, bietet eine gute Möglichkeit, die Tradition des Karnevals von Rio de Janeiro besser verstehen zu können.

Bolivien

 

 

Allgemeine Landesdaten

Offizieller Name: Republica de Bolivia

Fläche: 1.098.581 km²

Einwohnerzahl: 8.516.000 (2001)

Größte Städte: Santa Cruz 1 Mio., La Paz 1 Mio., Cochabamba 607.000, El Alto 570.000, Oturo 230.000, Sucre 200.000 Einwohner (Hauptstadt).

Offizielle Landessprachen: Spanisch, Aymara, Quechua.

Bevölkerungsgruppen: Indianer 55,0 %, Mestizen 30,0 %, Weiße 15,0 %.

Religion: Katholiken 88,5 %, Protestanten 9,0 %, Andere 2,5 % (1995).

Lebenserwartung: Männer – 61,2, Frauen – 66,3 (2000).

Auskunft

Bolivien unterhält weder in Deutschland noch in der Schweiz oder in Österreich Tourismusbüros. Informationen erhalten Sie in deutschen Reisebüros, über die Tourismusabteilungen der Botschaften oder im Internet unter www.bolivia.de.

Arbeitsgemeinschaft Lateinamerika

Domenecker Str. 19

74219 Möckmühl

Tel.: 06298 929277, Fax: 929278

Besonderheiten

Umgangsformen

Spanischsprachige Bolivianer grüßen Freunde und Bekannte üblicherweise mit einem freudigen ¡Buenos días! („Guten Morgen!”), ¡Buenas tardes! („Guten Tag!”), oder ¡Buenas noches! („Guten Abend!”). ¡Hola! („Hallo!”) und ¿Cómo estás? („Wie geht's?”) sind ebenfalls geläufig. Die Anrede Señor („Herr”), Señora („Frau”) oder Señorita („Fräulein”) wird bei der ersten Vorstellung oder gegenüber Fremden verwendet. Mit Señorita werden junge unverheiratete Frauen angesprochen. Bei der Begrüßung gibt man sich die Hand. Sind die Hände jedoch feucht oder schmutzig, sollten der Arm oder der Ellbogen zur Begrüßung gereicht werden. Bolivianer halten wenig persönlichen Abstand und stehen bei Gesprächen dicht beieinander. Der Abrazo ist eine häufige Form der Begrüßung unter Freunden und Verwandten. Er besteht aus einer Umarmung, einem Händedruck, zwei oder drei Klapsen auf die Schulter und einem weiteren Händedruck. Bei der Begrüßung umarmen sich befreundete Frauen und geben sich einen Kuss auf die Wange. Frauen gehen üblicherweise Arm in Arm, Mädchen im Teenager-Alter oftmals Hand in Hand. Unbekannte sprechen sich nicht mit dem Vornamen an. Typisch spanische Abschiedsgrüße sind Hasta luego („Bis bald”) oder Hasta mañana („Bis morgen”). Freunde verabschieden sich mit dem legeren Chau oder Chau, chau. Adiós wird nur bei Abschieden für einen längeren Zeitraum verwendet, z. B. wenn jemand verreist. Bolivianer mögen im Allgemeinen Besuche. Sie sind aufmerksame Gastgeber, jemanden einzuladen ist ein Zeichen dafür, dass man an ihn denkt. Eingeladene Gäste bringen häufig Blumen oder ein anderes kleines Geschenk mit. Möglicherweise erhalten sie auch selber ein Geschenk. Verpackte Geschenke werden nicht in Gegenwart des Gebers ausgepackt. Bei einer Einladung zum Essen gehört es sich, alle angebotenen Speisen zu probieren. Komplimente zum Essen sind angebracht. Erfolgen sie während des Essens, macht der Gastgeber in der Regel das Angebot, sich noch Essen nachzunehmen. Gäste sprechen ihre Gastgeber mit dem Vornamen und der Anrede Don (für Männer) bzw. Doña (für Frauen) an. Dadurch kann ein Gast seinen Respekt vor den Gastgebern und seine Vertrautheit mit ihnen bekunden.

Weltkulturerbe

Potosui, Stadt und Silberminen; Jesuitenmissionen der Chiquitos; Altstadt von Succre; Vorkolumbianische Festung Samaipata

Diplomatische Vertretungen

in Deutschland:

Botschaft von Bolivien

Wichmannstr. 6

10787 Berlin

Tel.: 030 263915-0

Fax: 263915–15

E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

in Österreich:

Botschaft von Bolivien

Bauernmarkt 616, 1010 Wien, Tel.: 01 5874675, Fax: 5866880

in der Schweiz:

Konsulate von Bolivien gibt es in Lausanne, Zürich und Basel.

in Bolivien:

Deutsche Botschaft

Casilla 52 65, La Paz, Tel.: 02 440066, Fax: 441441, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Österreichisches Generalkonsulat

Av. 16 de Julio 1 616, Ed. Petrolero, Piso 7, La Paz, Tel.: 02 326601, Fax: 391073

Schweizer Botschaft

Av. 16 de Julio 1 616, Ed. Petrolero, Piso 6, La Paz, Tel.: 02 315471, Fax: 315617

Familienstruktur

In Bolivien heiraten Männer üblicherweise im Alter von 20 bis 25 Jahren, Frauen im Alter von 19 bis 23 Jahren. In der Regel werden Ehen erst nach Erlangen einer gewissen finanziellen Sicherheit geschlossen. Auf eine standesamtliche Hochzeit folgt meistens eine kirchliche Trauung, die anschließend mit einem Empfang und einem Tanzfest gefeiert wird. Die hohe Zahl von Ehen ohne Trauschein liegt an den Kosten für die Hochzeit, die sich viele Bolivianer, insbesondere die Bewohner ländlicher Gebiete, nicht leisten können. Die Familie bildet das Zentrum der bolivianischen Gesellschaft. Die meisten wohlhabenden Paare haben nur ein oder zwei Kinder. Ärmere Familien haben mehrere Kinder, von denen aufgrund der schlechten medizinischen Versorgung aber viele sehr früh sterben. Der Vater trifft die Entscheidungen für die Familie, die Haushaltsführung obliegt der Mutter. Inzwischen ist es mehr und mehr an der Tagesordnung, dass Frauen auch außer Haus arbeiten – Frauen machen 37,6 Prozent der Erwerbstätigen (1998) aus. Die Kinder müssen schon früh Verantwortung innerhalb der Familie übernehmen. Sie leben üblicherweise bis zur Heirat, manchmal auch danach bei ihren Eltern. Viele ältere Menschen leben bei ihren Kindern und bei ihren Familien.

Flora & Fauna

Die Pflanzenwelt variiert entsprechend den klimatischen Gegebenheiten stark: im Hochland nimmt die Dichte der Vegetation nach Süden hin immer weiter ab. Vorwiegend wachsen hier Hartgräser, Dornsträucher und Kaktee. Während die Westkordillere kaum Wälder aufweist, sind die niederschlagreichen Osthänge der Zentralkordillere mit Berg- und Nebelwäldern bewachsen. In den Tälern der Yunga sind Chinarinden- und Kautschukbäume weit verbreitet. Das Tiefland ist von tropischem Regenwald geprägt. Er geht nach Süden in eine Savanne mit Galeriewald an den Flüssen über.

In der Tierwelt Boliviens gehören Vikunjas, Guanakos und Gürteltiere zu den größeren Säugern der Hochebene. In den Anden ist der Kondor, die größte Geierart, anzutreffen. Das östliche Tiefland bietet u. a. Pekari (Nabelschwein), Großem Ameisenbär, Ozelot, Tapir und 18 Affenarten Lebensraum, darunter mit dem Springtamarin eine der kleinsten Affenarten der Welt. Der Brillenbär, die einzige Bärenart Südamerikas, ist vom Aussterben bedroht. Zu den seltenen Tieren gehört auch die Gelbwollbeutelratte.

Fotografieren

Tipps zum Fotografieren:

Licht

Licht ist für den Fotografen das primäre Gestaltungsmittel. Ideale Bedingungen hat man am frühen Morgen, wenn das Licht weich ist und Mitteltöne gut herausgearbeitet werden können. Die grelle Mittagssonne wirft harte Schatten und ist daher problematisch. Demgegenüber eröffnet das modulierende Abendlicht interessante Perspektiven. Dann nämlich erscheinen die Farben satt, während die Schatten lang und weich fallen.

Schnappschüsse

Spontaneität ist zwar beim Fotografieren gut, Planung ist jedoch besser – insbesondere wenn die Kamera etwas langsam ist. Damit Sie den entscheidenden Moment nicht verpassen, sollten Sie Ihre Kamera vorher weitgehend manuell eingestellt haben. Anhand eines fiktiven Punktes lässt sich die Entfernung abschätzen und die Belichtungswerte vorab ermitteln.

 

 

Geografie

Drei Viertel der Bevölkerung leben im Gebiet von Altiplano, der Hochebene zwischen den beiden Andenketten im Westen des Landes. In den Ostkordilleren an der Grenze zu Chile befinden sich mehrere aktive Vulkane. Die Cordillera Oriental hingegen sind dicht bewaldet. am nördlichen Ende der Altiplano liegt der Titicacasee. der südliche Teil ist ein arides Tafelland mit verstreuten Salztonebenen. Im Nordosten fallen die Cordillera Oriental steil über die Klippen und Nebelwälder der Yungas zur Tiefebene Oriente im Norden und Osten des Landes ab.

Geschichte

Ruhmreich ist an Bolivien vor allem der Name, er rührt von Simon Bolivar her, dem Freiheitskämpfer und Nationalhelden, dem viele Staaten Südamerikas ihre Unabhängigkeit verdanken. Von diesen allerdings ist Bolivien eines der ärmeren. Dort ist die Wirtschaft rückständiger und unterentwickelter als in den Nachbarländern, die Menschen sind ärmer, die medizinische Versorgung und die sanitären Verhältnisse sind vielfach schlimmer. Vor allem die Indianer in den abgelegenen Hochtälern der Anden führen ein erbärmliches Leben. Jedes vierte Kind stirbt, ehe es 5 Jahre alt wird (weshalb die Eltern ihrem Nachwuchs oft erst jenseits der heiklen Altersgrenze einen Namen geben).

Während der 173 Jahre seit der Unabhängigkeit verbrauchte das Land fast 200 Regierungen bzw. Militärdiktatoren (Hugo Banzer war einer de bekanntesten). Demokratische Verhältnisse gibt es erst seit 16 Jahren. Die Regierung unter Gonzalo Sanchez de Lozada, von 1993 bis 1997 im Amt, hatte ein umfassendes Reform- und Privatisierungsprogramm beschlossen, das die Lage zu stabilisieren scheint – obwohl Hugo Banzer 1997, diesmal in einer demokratischen Wahl, die Rückkehr an die Macht gelang. Eine Reihe verlorener Kriege hat das Land systematisch verkleinert und wichtiger Gebiete beraubt: Im Salpeterkrieg (1879–1883) zwischen Chile, Bolivien und Peru verlor Bolivien nicht nur wichtige Rohstofffelder, sondern mit Antofagasta, das an Chile abgetreten werden musste, auch den Zugang zum Pazifik; 1903 wurde die Acre-Provinz Brasilien überlassen; im Chaco-Krieg (1932–1935) schließlich ging das Chaco-Borela-Gebiet an Paraguay. Die Erdöl- und Erdgasfelder im Süden blieben dem Land aber wenigstens erhalten.

Staats- und Regierungsform 

Mehrparteiensystem, Republik, ein gesetzgebendes Organ.

Kleidung und Reisegepäck

Netzspannung

In La Paz beträgt die Spannung bei Elektroenergieanschlüssen 110 und 220 Volt Wechselstrom, im übrigen Land 220 Volt. Adapter sind erforderlich.

Notruf

Touristenbüro La Paz Calle Ayacucho esq. Calle Comercio, La Paz, Tel.: 374586

Öffnungszeiten

Geschäfte sind Mo.–Fr. von 9.30–13.00 Uhr und 15.00 oder 15.30–19.00 oder 20.00 Uhr (Souvenirmärkte auch bis 21.00 Uhr), Sa. 9.00–13.00 Uhr (Souvenirmärkte, große Supermärkte und kleine Tante-Emma-Läden auch länger) geöffnet; Postämter: Mo. bis Fr. 8.00–20.00 Uhr, Sa. 8.00–19.00 Uhr; Banken in Bolivien: Mo.–Fr. 9.00–11.30 und 14.30–17.30 Uhr.

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Sicherheit

Aktuelle Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes.

Telefon

Vorwahlen: nach Bolivien: 00591, von Bolivien nach Deutschland: 0049, nach Österreich: 0043, in die Schweiz: 0041

Unterkünfte

 

 

Zeit

MEZ –5 Stunden. Während der Sommerzeit in Europa beträgt die Differenz 6 Stunden.

Chile

 

 

Allgemeine Landesdaten

Offizieller Name: Republica de Chile

Fläche: 756.626 km²

Einwohnerzahl: 15.402.000 (2001)

Größte Städte: Santiago de Chile (Hauptstadt) – 5,3 Mio., Concepcion – 312.000, Vina del Mar – 312.000, Valparaiso – 296.000 Einwohner.

Offizielle Landessprache: Spanisch.

Bevölkerungsgruppen: Mestizen 89,7 %, Mapuchen 9,6 %, Aymara 0,5 %, Rapa Nui Polynesier 0,2 % (1992).

Religion: Römisch-Katholisch 76,7 %, Protestanten 13,2 %, Atheisten 5,8 %, Andere 4,3 % (1992).

Lebenserwartung: Männer – 72,4, Frauen – 79,2 (2000).

Auskunft

Zwar hat Chile noch kein offizielles Fremdenverkehrsamt in Deutschland, dennoch gibt es einige Möglichkeiten, Information über Chile zu erhalten.

Allgemeines Informationsmaterial kann man bei

ProChile, Generalkonsulat von Chile 

- Wirtschaftsabteilung –

Kleine Reichenstr. 1 

20457 Hamburg 

gegen Portokosten anfordern.

Im Internet findet man unter http://www.chileinfo.de Fahrpläne, Preislisten oder Straßenkarten.

Zudem ist der jährlich aktualisierte chilenische Reiseführer Turistel sehr nützlich, der allerdings nur in spanischer oder englischer Sprache vorliegt und in Chile an jedem Zeitungsstand bzw. am Flughafen erhältlich ist. 

Verlag Turiscom, Av. Santa María 0120 Santiago Tel.: 0056 2 3658800 Fax: 0056 2 2070250.

Besonderheiten

Umgangsformen 

Unter Freunden und Verwandten begrüßt man sich mit einem herzlicher abrazo, der aus einem Händedruck und einer Umarmung besteht. Frauen und Familienangehörige bekommen zumeist noch einen Kuss auf die rechte Wange. In kleiner Runde verabschiedet man sich bei jedem Einzelnen der Freunde oder Familienmitglieder mit dem abrazo. Bei der ersten Begegnung gibt man sich die Hand, wobei immer auf Blickkontakt geachtet werden sollte. Die traditionellen Begrüßungsformeln lauten: Qui ubo („Wie geht's?“), Cómo está? („Wie geht es Ihnen?“) und Gusto de verte („Schön dich zu sehen.“).

Weltkulturerbe 

Rapu Nui Nationalpark (Osterinsel)

Haustiere

Chile legt besonders bei Hunden Wert darauf eine Bestätigung des ausreisenden Landes zu erhalten, die nicht älter als 10 Tage sein sollte. Es muss ein Attest eines Veterinärs vorgelegt werden. Die SENASA, die staatliche Tiergesundheitsbehörde von Argentinien, kann ein solches Attest ausstellen und ist in fast allen argentinischen Orten vertreten. Dies gilt auch für Veterinäre. Die SENASA Station am Stadteingang von Rio Gallegos ist empfehlenswert, wenn Sie z. B. über den Landweg nach Feuerland reisen möchten. Solch eine Bestätigung ist dann für mehrere Grenzübertritte gültig und kostet ca. 17US-$. Da die Chilenen bei jeder Grenzkontrolle eine Bestätigung verlangen, ist es ratsam sich mehrere Kopien geben zu lassen. Die Chilenen kontrollieren sehr genau, treffen Sie also vor Reisebeginn alle Vorbereitungen.

Die zweite Kopie wird abgestempelt und wird einbehalten, wenn Sie wieder ausreisen.

Bilder

Bilder aus Chile.

Diplomatische Vertretungen

Chilenische Botschaften

- Mohrenstr. 42, D–10117 Berlin, Tel.: 030 7262035, Fax: 726203603

- Lugeck 1, A–1010 Wien, Tel.: 0222 5122353, Fax: 512920833

- Eigerplatz 5, CH – 3007 Bern, Tel.: 031 3710745, Fax: 3720025.

Deutsche Botschaft

Calle Augustinas 785, 8. Stock, Santiago, Tel.: 02 4632500, Fax: 4632525.

Österreichische Botschaft

Barros Errazuriz 1 968, Casilla 161 96, Santiago, Tel.: 02 2234281, Fax: 2049382.

Schweizer Botschaft

Edificio Forum, Providencia 2 653, Casilla 38 75, Santiago, Tel.: 02 2322693, Fax: 2321872.

Die Dienstzeiten der diplomatischen Vertretungen in Chile beschränken sich auf die Vormittagsstunden zwischen 10.00–12.00 Uhr.

Einreise und Ausreise

Die Tarjeta de Turismo, eine Touristenkarte, die einen Aufenthalt von maximal 90 Tagen berechtigt, bekommen Deutsche, Österreicher und Schweizer kostenlos bei ihrer Einreise. 

Diese Karte können Sie einmalig um 30 Tage verlängern, vorausgesetzt, Sie tuen dies 30 Tage bevor Ihre Touristenkarte abläuft. Wenden Sie sich hierzu an die Ausländerbehörde (Extranjería), Moneda 1342, Santiago, Tel.: 0056–2-6725320 oder bei der jeweiligen „Gobernación Provincial“ (Provinzverwaltung). Für solch eine Aufenthaltsverlängerung müssen Sie einen gültigen Reisepass, Ihre Touristenkarte und zwei Passfotos in Farbe ( vermerken Sie auf der Rückseite Name, Vorname und Passnummer). Halten Sie auch Geld für die Verlängerungsgebühren bereit.

Sie müssen mit Fragen nach Ihrem Rückflugticket oder nach Devisenwechselbescheinigungen in Höhe von mindestens 300 US-$ pro Monat von dem Beamten rechnen.

Bei der Ausreise muss die Tarjeta de Tourismo abgegeben werden.

Im Falle des Verlusts Ihrer Karte, wenden Sie sich sofort bei der Polícia International bzw bei einer Dienststelle der Polizei. Dort kann Ihnen die Karte ersetzt werden. 

Anderenfalls müssen Sie mit großen Schwierigkeiten und hohen Geldstrafen rechnen.

Familienstruktur

Das Gros der Chilenen geht die Ehe erst ein, wenn die Ausbildung abgeschlossen ist. Männer heiraten durchschnittlich im Alter von 22 Jahren, die Frauen sind im Schnitt etwas jünger. Zuvor findet in der Regel eine Verlobung statt, nachdem das Paar ein bis drei Jahre zusammen gewesen ist. Da die Chilenen zu knapp 77 % römisch-katholischen und zu knapp 13 % protestantischen Glaubens sind, sind Hochzeitszeremonien nach den Traditionen des Christentums allgemein üblich. 

Eine Scheidung ist nicht legal. Das einzige Schlupfloch, das den Chilenen bleibt, ist, ihre Ehe mithilfe von Rechtsanwälten, „Zeugen“ oder Geld im Nachhinein für nichtig erklären zu lassen. Von Scheidung kann somit nicht gesprochen werden, allenfalls von Annullierung. Auch wenn nach wie vor der Vater das Familienoberhaupt verkörpert, besitzt die Mutter großen Einfluss, wobei die Beziehung untereinander prinzipiell auf gegenseitigem Einverständnis basiert. Dominierten früher die Männer das private und öffentliche Leben, so haben sich in den letzten Jahren die Ansichten über die Rolle der Frau und ihre Position in der Gesellschaft verändert. Frauen stellen mittlerweile 32,4 % der Erwerbstätigen (1999) und nehmen viele wichtige Positionen in Politik und Geschäftswelt ein.

Flora & Fauna

Die Pflanzenwelt Chiles umfasst über 5000 Arten, von denen etwa die Hälfte endemisch ist. Zu den Besonderheiten gehört die Polsterpflanze Yareta. Sie wächst nur um 1 mm im Jahr und ist in den nördlichen Hochanden verbreitet. Während in der Wüste nur wenige Pflanzen einen Lebensraum finden, wachsen an der nebelreichen Küste und in der semiariden Zone zwischen der Atacamawüste und der Zentralregion Kakteen-, Dornbusch- und Hartgrasgewächse. Zu den Baumarten gehören die Zypressenart Alerce, Algarrobo, zehn Arten der Südbuche, Roble, Ulmo und Laurel, im Süden auch die Araukarie (Südtanne), die bis zu 60 m hoch werden kann.

Die Tierwelt ist weniger artenreich als in anderen Ländern Südamerikas, da die Gebiete des heutigen Chile durch die Hochkordillere abgeschirmt waren. Es fehlen typische Säugetiere wie Affe, Tapir, Faultier oder Ameisenbär. Zu den vom Aussterben bedrohten Arten gehören neben den Lamaarten Guanako und Vikunja der Puma, der Südliche Andenhirsch und der Pudu mit einer Widerristhöhe von nur 34 cm die kleinste bekannte Hirschart. Zu den gefährdeten Vogelarten zählt der Andenkondor.

Fotografieren

Die gängigsten Markenfilme kann man in Chile erwerben. Diafilme sind in Deutschland preiswerter.

Tipps zum Fotografieren:

Licht

Licht ist für den Fotografen das primäre Gestaltungsmittel. Ideale Bedingungen hat man am frühen Morgen, wenn das Licht weich ist und Mitteltöne gut herausgearbeitet werden können. Die grelle Mittagssonne wirft harte Schatten und ist daher problematisch. Demgegenüber eröffnet das modulierende Abendlicht interessante Perspektiven. Dann nämlich erscheinen die Farben satt, während die Schatten lang und weich fallen.

Schnappschüsse

Spontaneität ist zwar beim Fotografieren gut, Planung ist jedoch besser – insbesondere wenn die Kamera etwas langsam ist. Damit Sie den entscheidenden Moment nicht verpassen, sollten Sie Ihre Kamera vorher weitgehend manuell eingestellt haben. Anhand eines fiktiven Punktes lässt sich die Entfernung abschätzen und die Belichtungswerte vorab ermitteln.

 

 

Geld

Der Peso, der in 100 Centavos unterteilt wird, ist die offizielle Währung in Chile. Im Umlauf sind Banknoten im Wert von 500, 1.000, 2.000, 5.000, 10.000 und 20.000 Pesos, sowie Münzen im Wert von 1, 5, 10, 50, und 100 Pesos.

Ratsam ist es Ihr Bargeld in US-$ mitzunehmen. Vor Ort können Sie das Geld dann in Banken, Wechselstuben und Reisebüros tauschen. Wechselstuben sind meist von 09.00–19.00 Uhr geöffnet. Ein paar haben auch sonntags vormittags für Sie geöffnet. An Sonn- und Feiertagen ist es möglich in größeren Hotels Geld zu wechseln. Jedoch meist zu sehr ungünstigen Kursen. Es kann auch vorkommen, dass Straßenhändler Ihnen anbieten Geld zu tauschen, aber auf dieses Angebot sollten Sie lieber verzichten.

In Hotels, größeren Geschäften, Restaurants und an Tankstellen kann man problemlos mit den gängigsten Kreditkarten bezahlen. Um Geld abzuheben, steht Ihnen bei jeder Bank ein Geldautomat zur Verfügung. Sollten Sie im Besitz von Reiseschecks von American Express in US-$ sein, können Sie diese bei Banken und Wechselstuben in größeren Städten eintauschen.

Geografie

Chile ist ein Land, das sich auf dem südamerikanischen Kontinent über 4.200 Kilometer in Nord-Süd-Richtung entlang der Anden und des Pazifischen Ozeans erstreckt (zählt man den Antarktischen Teil hinzu ca. 8.000 km), aber durchschnittlich nur ca. 180 Kilometer breit ist. Die engste Stelle beträgt im kontinentalen Chile (ohne Antarktis) 90 km, die breiteste Stelle etwa 240 km. Die Längenausdehnung Chiles entspricht auf Europa übertragen in etwa der Entfernung zwischen der Mitte Dänemarks und der Sahara. Aufgrund der langen Nord-Süd-Ausdehnung über mehr als 39 Breitengrade, aber auch der beträchtlichen Höhenunterschiede in West-Ost-Richtung, weist Chile eine große Vielfalt an Klima- und Vegetationszonen auf. 

Stark vereinfacht besteht Mittel- und Südchile aus zwei parallelen Gebirgszügen mit Nord-Südverlauf: den Anden im Osten und dem niedrigeren Küstenbergzug (Küstenkordillere) im Westen. Dazwischen liegt das Zentraltal (Valle Central) mit dem Hauptteil der Bevölkerung, des Ackerlands und des Weinbaus. Die Höhe von Kordillere, Zentraltal und Anden nimmt im Mittel von Norden nach Süden ab, so dass das Zentraltal südlich der Stadt Puerto Montt, die etwa 1.000 km südlich von Santiago liegt, unter den Meeresspiegel abtaucht. Gleichzeitig wird die Küstenkordillere zu einer Inselkette, an der nur noch die Bergspitzen aus dem Wasser ragen. In dieser Region lässt sich deswegen eine einzigartige Fjord- und Insellandschaft entdecken. Im Norden Chiles dagegen gibt es kein ausgeprägtes Zentraltal, das heißt die Landschaft steigt von der Küste kommend zunächst steil an und bildet dann ein etwa 1.000–1.500 m hohes Plateau bis zum Fuße der Anden. Das chilenische Relief lässt sich geotektonisch grob in drei Bereiche einteilen: die Anden im Osten, der Übergangsbereich (Pampa de Tamarugal und Valle Longitudinal) und das Küstengebirge (Cordillera de la Costa).

Die chilenischen Anden, die nur an wenigen Stellen die 2.000 m-Höhenlinie unterschreiten, unterteilen sich hinsichtlich ihrer geologisch- tektonischen Struktur von Nord nach Süd in vier größere Blöcke.

Im großen Norden (spanisch norte grande) des Landes zieht sich eine etwa 1.000 km lange Kette rezenter Stratovulkane von der Grenze zu Peru (etwa am 17. südlichen Breitengrad) bis zum höchsten Berg des Landes, dem erloschenen Vulkan Ojos del Salado (6.880 m), der südlich des 27. Breitengrades in etwa auf der Höhe der Stadt Copiapó liegt.

Im kleinen Norden (spanisch norte chico) zwischen dem 27. und 33. Breitengrad, der etwas nördlich der Hauptstadt Santiago de Chile verläuft, befindet sich die durchschnittlich 5.000 m hohe Hochkordillere, die frei von jungem Vulkanismus ist.

Von Santiago de Chile über den gesamten kleinen Süden (span. sur chico) bis etwas südlich der Stadt Puerto Montt (42. Breitengrad) setzt mit dem 6.800 m hohen Vulkan Tupungato erneut eine langgestreckte Vulkankette ein, die aber nach Süden schnell an Höhe verliert.

Im großen Süden (spanisch sur grande), der bis zur Insel Feuerland reicht, gibt es nur noch wenige isolierte Vulkane und die Höhe von 3.000 m wird nur noch selten überschritten. Hier dominiert der glaziale Formenschatz mit Gletscherseen, Karen und Fjorden das Landschaftsbild. Das Gebirge Cordillera Darwin bildet den letzten großen Gebirgszug vor dem Ende Südamerikas. Der Übergangsbereich zwischen Küstenkordillere und den Anden lässt sich in zwei Bereiche untergliedern: die Pampa del Tamarugal im Norden und das Valle Longitudinal (auch Valle Central) im zentral-südlichen Bereich. Beide sind ausgeprägte Graben-Systeme. Die Pampa del Tamarugal erstreckt sich direkt entlang der nördlichen Vulkankette, während das etwas tiefer gelegene Valle Longitudinal der südlichen Vulkankette folgt und bei Puerto Montt (41° 30' S) ins Meer abtaucht. Die Küstenkordillere erstreckt sich mit einer kurzen Unterbrechung südlich der Insel Chiloé über die gesamte Westseite des Landes. Sie steigen im Norden des Landes zwischen Arica und Chañaral (26. Breitengrad) als Steilküste unmittelbar auf 1.000 m ü.M. (stellenweise sogar über 2.000 m ü.M.) an. Da die wenigen Flüsse in diesem Raum aufgrund des extrem ariden Klimas nicht die Kraft zum Durchbruch haben, wird sie hier nur von wenigen Tälern durchschnitten. Die Talsysteme häufen sich erst südwärts von Chañaral. Das Küstengebirge flacht nach Süden hin ab und erreicht im kleinen Süden schließlich nur noch an wenigen Stellen Höhen über 1.000 m. Die Küstenkordillere setzt sich ab dem 44. Breitengrad (Chonos Archipel) als Inselkette fort. Etwa 160 km vor der chilenisch-peruanischen Küste im Pazifik liegt der Atacamagraben (Chilegraben) mit max. 8.065 m Tiefe. Vor fast der gesamten chilenischen Küste bis ungefähr zur Halbinsel Taitao liegt die Nasca-Platte. Diese tektonische Platte ist die Ursache vieler schwerer Erdbeben und Tsunamis in Chile. Sie faltet die Anden auf.

Geschichte

Seit 1541 wurde Chile von den Spaniern erobert und dem spanischen Vizekönigreich Peru zugeschlagen. 1778 unabhängiges Generalkapitanat. Ab 1810 Erhebungen gegen die Spanier, 1818 unabhängig, erste Verfassung. 1879 bis 1883 siegreicher Krieg um die Salpeterfelder gegen Peru und Bolivien. 1891 Einführung eines parlamentarischen Systems. Mit der Gewinnung von Stickstoff aus der Luft verlor das chilenische Salpetermonopol nach 1918 seine Bedeutung; wirtschaftlicher Niedergang und soziale Spannungen waren die Folge. mithilfe des Militärs übernahmen nach dem Ersten Weltkrieg konservative Kräfte die Macht. Aufschwung während des Zweiten Weltkrieges, danach neue Krisen.

1970 wurde Salvatore Allende als Kandidat eines Linksbündnisses (Unidad Populare) Präsident und versuchte, mit radikalen Reformen (Bodenreform, Verstaatlichung der Kupferbergwerke) die wirtschaftliche Situation zu verbessern. Nach einem erneuten Wahlsieg für Allendes Partei putschte das Militär am 11. September 1973. Allende verübte Selbstmord. Eine Junta unter General Augusto Pinochet löste das Parlament auf, verbot die Parteien und regierte mit antikommunistischem Staatsterror; Regimekritiker wurden verhaftet und gefoltert, Tausende verschwanden. Pinochet, seit 1974 auch Präsident, musste 1989 nach Protesten und Unruhen die Macht abgeben, blieb aber bis 1998 Oberbefehlshaber der Streitkräfte und Senator auf Lebenszeit.

1990 erstmals wieder freie Wahlen. Der Sozialist Ricardo Lagos (61) gewann am 16.1.2000 in Chile die Stichwahl um das Präsidentenamt mit über 51 % der Stimmen. Sein Kontrahent, der Rechtspopulist Joaquin Lavin (46), erhielt rund 48 %. Lagos ist der erste sozialistische Präsident Chiles seit Salvador Allende, der 1973 beim Putsch General Augusto Pinochets ums Leben kam. Beide Kandidaten lagen im ersten Wahlgang am 12.12.1999 fast gleichauf bei 47,5 %. Der nun zum Nachfolger von Christdemokrat Eduardo Frei (57) gewählte Staatspräsident Lagos wurde am 11.3.2000 für eine Amtsperiode von sechs Jahren vereidigt. Er wolle der Präsident aller Chilenen sei, erklärte Lagos und rief seine Landsleute zur Einigkeit auf. Bei ähnlichen politischen Zielen (mehr Arbeitsplätze, bessere Gesundheitsfürsorge, weniger Kriminalität) trennt Lagos und Lavin vor allem ihre politische Vergangenheit: Ökonom Lavin, gemeinsamer Kandidat der rechtsgerichteten Parteien UDI und RI, unterstützte den Militärmachthaber Pinochet, Lagos war während der Militärdiktatur einer der Oppositionsführer.

18 Monate war Pinochet in Großbritannien arretiert, da gegen ihn wegen Mordes ein Auslieferungsantrag Spaniens vorliegt. Am 02.03.2000 wurde Pinochet von der britischen Regierung „begnadigt“, seine Auslieferung an Spanien aus gesundheitlichen Gründen verweigert. Inzwischen nach Chile zurückgekehrt, deuten alle Zeichen darauf, dass Pinochet in England seine Krankheiten nur simuliert hat. In einem chilenischen Militärkrankenhaus wurde nur erhöhter Blutdruck festgestellt. Der chilenische Exdiktator Pinochet ist vom Parlament mit einem zusätzlichen Schutz gegen Strafverfolgung ausgestattet worden. Dies ist das Ergebnis einer Verfassungsänderung, die am 26. März 2000 mit 113 Stimmen bei 27 Gegenstimmen vom Kongress angenommen wurde. Im Parlament kam es dabei zu lauten Protesten von Angehörigen der Diktaturopfer. In Südchile wurden bis am 27.03.2000 12 verscharrte Leichen mutmaßlicher Diktaturopfer gefunden.

Ein chilenisches Gericht hat am 05.06.2000 die Immunität des früheren Diktators Augusto Pinochet aufgehoben. Die 22 Richter des Berufungsgerichts in Santiago de Chile bestätigten damit seit Wochen zirkulierende Gerüchte. Das Gericht hatte die Entscheidung mit 13 gegen neun Richterstimmen gefällt. Die Beratung hatte bereits vor zwei Wochen stattgefunden. Das Ergebnis sollte zunächst geheim gehalten werden. Aus Justizkreisen war jedoch sofort durchgesickert, was die Richter beschlossen hatten. Die Aufhebung der Immunität von Pinochet ist eine wichtige Voraussetzung, um Anklage gegen den 84-jährigen erheben zu können. Der Weg bis dorthin ist jedoch noch weit. Zunächst steht dem Exdiktator das Recht zu, gegen die Entscheidung des Berufungsgerichts den Obersten Gerichtshof anzurufen. Pinochets Verteidiger haben bereits angekündigt, dass sie das tun wollen. Die Frage eines Prozesses gegen Pinochet spaltet Chile. In der Zeit der Diktatur von 1973 bis 1990 wurden mehr als 3 000 politische Gegner umgebracht. Die Angehörigen der Opfer fordern seit Jahren vergeblich Gerechtigkeit. In ersten Reaktionen zeigten sie sich erleichtert über die Entscheidung. Die Anhänger Pinochets streiten Verstöße gegen die Menschenrechte nicht völlig ab, bezeichnen sie aber als „Exzesse“ Untergebener.

Staats- und Regierungsform 

Mehrparteiensystem, Republik, zwei gesetzgebende Organe

Gesundheit

Für Chile sind Impfungen sind unbedingt erforderlich. Die Malaria oder andere Tropenkrankheiten treten in Chile nicht auf. Jedoch ist es ratsam Schutzimpfungen wie Typhus, Tetanus, Hepatitis A und B zu überprüfen. Zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie aber Ihren Impfpass mit sich führen, in dem Ihre Blutgruppe eingetragen ist. In den größeren Städten von Chile ist eine gute ärztliche Versorgung und das Erhalten von Medikamenten gewährleistet. Wir für jede Reise ist eine kleine Reiseapotheke mit Kopfschmerztabletten, Kohlecompretten und Heftpflastern empfehlenswert.

Sie sollten außerdem nicht auf die übliche Körperhygiene und Zurückhaltung beim Essen verzichten.

Internet

Alle größeren Hotels in Chile sind mittlerweile im Internet vertreten und zunehmend auch kleinere, preiswertere Häuser.

Kleidung und Reisegepäck

Nehmen Sie sich für den Strand leichte und bunte Kleidung mit. 

Für wenig Geld können Sie sich in Südamerika ein neues Outfit für den Tag kaufen. Im T-Shirt, langer Hose und in Freizeitschuhen sind Sie für fast alle Gelegenheiten bestens ausgerüstet.

Jedoch legen die Chilenen großen Wert auf korrekte Kleidung, wenn sie sich in Restaurants und öffentlichen Gebäuden aufhalten. Die Krawatte für den Mann ist hier ein Muss und auf kurze Hosen sollte man lieber auch verzichten.

Reisen Sie in die Anden oder nach Patagonien sollten Sie Winterkleidung mitnehmen.

Alles für die Reise

Küche

Fisch, Meeresfrüchte, Hühnchen, Rindfleisch, Eier und Mais sind die Zutaten für typische chilenische Landesgerichte. Die Küche ist jedoch von Region zu Region verschieden. Allgemein sind dies die beliebtesten Gerichte neben geschmorten Meeresfrüchten und diversen Eintöpfen:

Empanadas de horno: Teigtaschen mit Rindfleisch, hart gekochten Eiern, Zwiebeln, Oliven und Rosinen gefüllt

Pastel de choclo: ein gebackenes Gericht aus Rindfleisch, Hühnchen, Zwiebeln, Mais, Eiern und Gewürzen

Cazuela de ave: Hühnersuppe

Kinder essen besonders gerne Sopaipilla, die aus Kürbisteig zubereitet, dunkel frittiert und später mit Zucker bestreut werden.

Die Hauptmahlzeit des Tages wird in der Regel zwischen 12.30 und 14.30 Uhr eingenommen. Zwischen 20.00 und 22.00 Uhr isst man leichtere Speisen. Viele Chilenen essen nachmittags als kleine Zwischenmahlzeit einfach ein belegtes Brot. 

Während den Mahlzeiten unterhält man sich in Chile. 

Wenn Sie zum Nachnehmen aufgefordert werden, sollten Sie zuerst ablehnen. Nehmen Sie erst nach, wenn der Gastgeber darauf besteht. 

Nach dem Essen bricht man nicht sofort auf, sondern führt die Unterhaltung weiter. 

Heben Sie im Restaurant einen Finger, wenn Sie den Kellner auf sich aufmerksam machen wollen. 

In Chile gewinnen Schnellrestaurant immer beliebter. Deshalb sieht man auf der Straße oft Menschen im Gehen essen, was manche jedoch als Verstoß gegen die Anstandsregeln sehen.

In den größeren Städten kann man in großen Supermärkten einkaufen. 

In kleineren Städten gibt es Wandermärkte, auf denen frisches Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Blumen angeboten werden.

Kultur

Chile genießt hohes internationales Ansehen in der Literatur. Zwei Chilenen, Gabriela Mistral (1889–1957) und Pablo Neruda (1904–1973), bekamen sogar den Literaturnobelpreis.

Medien

„La Tercera“, eine liberale Zeitung, und „El Mercurio“, eine konservative Zeitung, gelten als die wichtigsten Zeitugen und erscheinen in Santiago. Einige Kioske verkaufen in der Hauptstadt auch deutsche Tageszeiten (mit zweitägiger Verspätung), aber das Angebot an internationaler Presse ist eher bescheiden.

Netzspannung

Spannung 220 V, 50 Hz, also wie in Deutschland. Aber: Chilenische Steckdosen haben drei Eingänge, der mittlere für die Erdung. Deutsche Elektrogeräte können prinzipiell verwendet werden. Die passenden Adapter sind in Chile erhältlich.

Notruf

Polizei – carabineros: 133, Ambulanz: 131.

Öffnungszeiten

In Chile gibt es keine einheitlichen Geschäftszeiten. In kleineren Orten sind die Läden mittags häufig mehrere Stunden geschlossen, haben dafür aber abends bis 20.00 oder 21.00 Uhr geöffnet. Öffnungszeiten der Postämter: Mo.–Fr. von 9.00–16.00 Uhr, Sa. von 9.00–13.00 Uhr. Die Museen in Chile sind fast alle montags geschlossen.

Post

Briefe, obwohl automatisch als Luftpost befördert, brauchen mindestens eine Woche. Bei der staatlichen Post kosten sie zzt. ca. 0,75 US-$. Öffnungszeiten der Postämter: Mo.–Fr. von 9.00–16.00 Uhr, Sa. von 9.00–13.00 Uhr.

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Reisezeit

Die Fläche von Chile erstreckt sich über 4.329 km und 39 Breitengrade, was etwa der Entfernung von Madrid nach Moskau entspricht. Aufgrund dieser Größe gibt es in Chile vielfältige Landschaften und Klimazonen zwischen den Anden und dem Pazifik, die jedes Jahr viele Reisende in das Land ziehen. 

Die Reisemonate sind September bis März. Die Einheimischen selbst reisen vor allem in den Monaten der großen Sommerferien, Dezember bis März. 

Im Norden des Landes herrscht ein heißes und trockenes Klima.

Der Süden hingegen ist eher kühl und sehr windig. 

Im zentralen Chile herrscht ein angenehmes, fast mediterranes Klima.

Sicherheit

Aktuelle Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes.

Telefon

Chile hat die Vorwahl 0056.

Trinkgeld

In einem Restaurant beinhaltet die Rechnung in der Regel schon 10 % Trinkgeld. Den Betrag auf der Rechnung sollten Sie jeweils noch oben aufrunden, man lässt also einen Teil des Wechselgeldes auf dem Teller liegen. 

Wenn Sie Dienste von Kofferträgern, Schuhputzern, Portiers oder anderen Dienstleistern in Anspruch nehmen, sollten Sie ihnen ein Trinkgeld geben. Auch wenn sie zu einem festen Tarif arbeiten, sind sie auf Ihr Trinkgeld angewiesen.

Unterkünfte

 

 

Verkehrsmittel

Auto

Da die Polizei ziemlich regelmäßig den Verkehr kontrolliert, sollten Sie sich an die vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeiten halten. In geschlossenen Ortschaften dürfen Sie 50 km/h und auf Landstraßen 100 km/h fahren.

Busse

In Chile gibt es für Kurz- und Langstrecken gute Busverbindungen. Es gibt durchweg private Busunternehmen, die einen guten Service bieten. Auf den Hauptverkehrsstrecken herrscht große Konkurrenz, was sich positiv auf Preisgestaltung und Qualität auswirkt. 

Die Unterschiede von Leistung und On-Board-Service sind je nach Kategorie sehr groß. 

Wenn Sie es sich leisten können, sollten Sie vor allem bei Langstrecken nicht sparen. 

Die Fahrzeiten einer Strecke variieren zwischen verschiedenen Busunternehmen, aufgrund der Anzahl und Dauer der Zwischenstopps. 

Informieren Sie sich am Besten vor dem Kauf Ihrer Fahrkarte.

Bahn

Santiago–Chillán–Concepción und Santiago–Chillán–Temuco–Puerto Montt: dies sind die Möglichkeiten mit der Bahn in den Süden zu gelangen

Man muss aber Geduld haben, da die Fahrt nach Concepcíon 9–10 Stunden und die nach Puerto Montt bis zu 24 Stunden dauert. Etwas besonderes bietet der alte deutsche Schlafwagen im 20er-Jahre-Stil, der auf der Strecke nach Puerto Montt eingesetzt wird.

Auskunft: Empresa de los Ferrocarriles del Estado, Relaciones Públicas, Alameda 3170 Tel.: 0056–2-6891682.

Arica–La Pas: Die Fahrt von Arica nach La Pas/Bolivien ist ein Erlebnis. Die bolivianische Eisenbahngesellschaft ist verantwortlich für den Personenverkehr. General Lagos ist auf chilenischem Gebiet die höchste Stadt (4.256 m über N.N.). Der Zug braucht für die 440 km lange Strecke 12 Stunden. Da auf diese Strecke hauptsachlich Touristen reisen, sind die Züge erheblich bequemer als die der Strecke Calama–Oruro. 

Abfahrt: Dienstag und Sonntag um 8.30 Uhr (Angaben ohne Gewähr) 

Buchungen: Reisebüro „Agencia Huasquitour“ in Arica. Tel/Fax: +56 58 223875

Auskunft: Bahn in Arica: Tel 0056-58–232844

Calama–Oruro:Nur einmal in der Woche geht ein Personenzug von der Wüstenstadt Calama nach Oruro, dem ersten Ort auf bolivianischer Seite. Ab Oruro nimmt man dann den us bis nach La Pas. Die Strecke von 924 km und über 3.962 Höhenmetern bewältigt man in über 32 Stunden. Da der Zug in der Regel nur von Hochlandindios besetzt und meist überfüllt ist, wird die Reise auf dieser Fahrt für Individualreisende zu einem Abenteuer.

Abfahrt: Calama Mittwoch 23:00 Uhr, Ankunft Oruro Freitag 7:30 Uhr (Angaben ohne Gewähr).

Die Tickets sollten so früh wie möglich bei der Busgesellschaft „Tramaca“ im Terminal Norte (Santiago) gekauft werden. Die Busgesellschaft betreibt auch die Anschlussfahrt von Antofagasta nach Calama.

Informationen: Ferrrocarril de Antofagasta a Bolivia, Ahumada 11, Depto. 602 Santiago: Tel.: 0056–2 – 6985536 Fax: 0056–2 – 6993938.

Metro

Die Untergrundbahn von Santiago ist sauber und modern. Die U-Bahn fährt auf drei Strecken täglich von 7.00 bis 23.00 Uhr.

Strecke 1: (Hauptstrecke Linie 1) – entlang der zentralen Achse Alameda (Av. Libertador B. O'Higgins) – Providencia/11 Septiembre – Apoquindo

Strecke 2: (Linie 2) vom Bahnhof Mapocho (Station Cal y Canto) nach Süden und folgt zunächst die Panamericana und später Gran Avenida

Strecke 3: (Linie 5) Station Baquedano bis La Florida.

Mietwagen

Die großen Strecken zwischen den Städten sollte man mit Überlandbussen oder Flugzeugen zurück legen, und sich dann vor Ort einen Mietwagen nehmen. Alle großen bekannten Mietwagenfirmen sind vertreten.

Zum Anmieten eines Wagens benötigen Sie einen internationalen Führerschein in Verbindung mit Ihrem europäischen Führerschein.

Telefonnummern einiger Autovermieter mit ihren Zentralen in Santiago:

Avis: 2 / 690 13 82 (Flughafen), 2 / 601 99 66 (Zentrum)

Budget: 2 / 601 94 21 (Flughafen), 2 / 220 82 92 (Zentrum)

Hertz: 2 / 601 92 62 (Flughafen), 2 / 235 96 66 (Zentrum)

National: 2 / 601 96 91 (Flughafen), 2 / 60 33 48 33 (Zentrum).

Taxis

Die schwarzen Taxis mit ihren gelben Dächern sind gut zu erkennen und per Handzeichen sind sie jederzeit anzuhalten. Links an der Windschutzscheibe sind kleine Schilder mit den Tarifen. Einen extra Nachtzuschlag gibt es nicht. Die Fahrer erwarten in der Regel auch kein Trinkgeld.

Auf festgelegten Fahrrouten werden Sammeltaxen („Colectivos“) eingesetzt, die bis zu 5 Personen befördern.

Inlandflüge

Den Inlandsmarkt teilen sich die nationalen Fluggesellschaften Lan Chile, Ladeco und die etwas preisgüngstigere National Airlines. In der Tageszeitung „Mercurio“ finden sich häufig Annoncen mit Sonderangeboten.

TIPP: Erkundigen Sie sich bei Reisebüros nach Spezialtarifen. Wichtig: Bestätigen Sie Ihren Rückflug bei der entsprechenden Fluggesellschaft in Chile und überprüfen Sie noch einmal die Abflugzeiten. Bei Inlandflügen sind 30 kg Gepäck erlaubt.

Lan Chile: Agustinas 640 Tel.: 0056–2- 6232211 Ladeco: Huérfanos 1157 Tel.: 0056–2- 6338343 National Airlines: Huérfanos 725, P. 3. Of. B; Tel.: 0056–2 -6395666 Charterflüge können Sie bei der Gesellschaft Lassa buchen, Av. Larraín 7941, Aeródromo Tobalaba; Tel.: 0056–2- 2734354. Flüge zu der Robinson Crusoe Inseln können Sie außerdem über:

Transportes Aéreos Isla Robinson Crusoe, Monumento 2570, Santiago, Tel.: 0056–2-5314343, Fax: 5313772 und S.A.E., Apoquindo 7850, Torre 3, Local 4, Tel/Fax 0056–2–2293419 buchen.

Zeit

Während der chilenischen Sommerzeit (Oktober bis März) liegt Chile vier, im übrigen Jahr sechs Stunden gegenüber der mitteleuropäischen Zeit (MEZ) zurück.

Zoll

Zu den Gegenständen, die der Reisende auf seiner Fahrt und während des Aufenthalts zollfrei einführen darf, gehören:

  • Kleidung, Wäsche, Schuhe
  • Toilettenartikel (auch elektr. Geräte zur Körperpflege)
  • persönlicher Schmuck 
  • Sportgeräte wie Tennisschläger, Skier etc.
  • eine Reiseschreibmaschine
  • ein Fotoapparat und eine Schmalfilmkamera mit Filmen
  • ein Fernglas

Ebenfalls Zollfrei sind:

  • Arzneimittel unter 100 US-$
  • 400 Zigaretten, 50 Zigarren, 500 g Pfeifentabak pro Erwachsener
  • 2 ½ Liter alkoholische Getränke

Parfüm Devisen dürfen in angemessenen Mengen unbegrenzt ein- und ausgeführt werden.

Mitgeführte Neuwaren sollten einen Neuwert von 500 US-$ nicht überschreiten, da sonst Zoll bezahlt werden muss.

Für Obst, Gemüse und Milchprodukte sowie Pflanzen, Pflanzenteile und Saatgut besteht ein Einfuhrverbot.

Absolut verboten sind Drogen und Waffen!!!

Reiseinfos Patagonien

 

 

Auskunft

Botschaft der Argentinischen Republik

Kleiststraße 23-26
10787 Berlin

Tel.: 0049 (0)30 – 2266890
Fax: 0049 (0)30 – 2291400

 

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Botschaft der Republik Chile

Mohrenstr. 42
10117 Berlin

Tel.: +49 (030) 72 620 35 / +49 (030) 72 6203 600
Fax: +49 (030) 726 203 603

 

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Besonderheiten

Umgangsformen

Wird man vorgestellt, so spricht man die Personen mit Señor („Herr”) oder Señora („Frau”) an. Händeschütteln und ein leichtes Nicken zeugen von Respekt. In manchen Gegenden, z. B. in der Region Buenos Aires, küssen sich die Frauen sowie Bekannte beiderlei Geschlechts auf die Wangen. Das Spanische ¡Buenos días! („Guten Morgen!”/“Guten Tag”), ¡Buen día! in der Region Buenos Aires, oder ¡Buenas tardes! („Guten Tag!”) sind angebracht, wenn jemand auf der Straße vorbeigeht oder zur Begrüßung von Freunden und Bekannten. Chau und Hasta luego sind gängige Abschiedsformeln. Argentinier besuchen sich häufig ohne vorherige Ankündigung. Gäste werden gerne zu Hause empfangen und mit Erfrischungen bewirtet, wie z. B. mit einer Art Espresso. Pünktlichkeit wird nicht so genau genommen und sogar eine Verspätung von einer Stunde fällt meistens nicht ins Gewicht.

Reisebilder aus Patagonien

Diplomatische Vertretungen

Deutsche Botschaft Buenos Aires

Villanueva 1055
C1426 BMC Buenos Aires

Öffnungszeiten: Montags bis Freitags von 08.30 Uhr bis 11.00 Uhr

Tel.: +54 (11) 4778-2500 (Montags bis Donnerstags 08:00 - 17:00 Uhr und Freitags 08:00 - 14:00 Uhr)
Fax: +54 (11)4778-2550

 

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Österreichische Botschaft Buenos Aires

French 3671
1425 Buenos Aires

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 9:00 bis 12:00

Tel.: +54 (11) 4809 5800
Fax: +54 (11) 4805 4016

 

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Schweizer Botschaft Buenos Aires

Avenida Santa Fe 846
12° piso
1059 Buenos Aires

Tel.: +54 (11) 4311 6491
Notfall-Tel.: +54 911 5867 5768
Fax: +54 (11) 4313 2998

 

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Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Santiago de Chile

Las Hualtatas 5677 - Vitacura
Casilla 220, Correo 30
Santiago de Chile

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag: 7.45 bis 17.00 Uhr und Freitag: 7.45 bis 13.45 Uhr

Tel.: +56 (2) 2 463 2500
Notfall-Tel.: +56- 9- 9885 860
Fax: +56 (2) 2 463 2525

 

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Österreichische Botschaft Santiago de Chile

Barros Errazuriz 1968, 3. Stock
Providencia, Santiago

Tel.: +56 (2) 2223 4774
Fax: +56 (2) 2204 9382

 

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Schweizer Botschaft Santiago de Chile

Américo Vespucio Sur 100, piso 14
Santiago (Las Condes), Chile

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 10.00 bis 12.00 Uhr

Tel.: +56 (2) 2928 01 00 (Montag bis Donnerstag von 08.00 bis 10.00 und 14.00bis 7.00 Uhr sowie Freitags von 08.00 bis 10.00 und 12.00 bis 14.00 Uhr)
Fax: +56 (2) 2928 01 35

 

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Familienstruktur

Die meisten Paare heiraten im Alter von 23 bis 27 Jahren. Die Hochzeitsfeiern finden gewöhnlich im großen Rahmen statt. Nach der Eheschließung im Standesamt und einer kirchlichen Zeremonie folgt ein Empfang mit Festessen und Tanz. Die Geschenke werden nicht auf der Hochzeitsfeier übergeben, sondern in einem von dem Paar gewählten Geschenkladen gekauft und von diesem geliefert. Die Kernfamilie mit durchschnittlich vier Mitgliedern ist vorherrschend in Argentinien. Immer mehr Frauen sind berufstätig.

Flora & Fauna

Das Land weist sehr unterschiedliche Vegetationen auf. Das Strauchland besteht vorwiegend aus Zwergbüschen, während in den Regenwäldern Riesenzedern und Lorbeerbäume wachsen. Die Quebrachobäume, aus denen das Tannin gewonnen wird, sind in Mesopotamia heimisch.

Zu der für Südamerika typischen artenreichen Tierwelt gehören u. a. Lama, Jaguar, Gürteltier, Affen und Schlangen. Weiterhin gibt es den Tukan, Kolibris, Papageien und den Pampastrauß (Nandu). In den fischreichen Flüssen leben auch Piranhas. Die Küste bietet Seelöwen gute Lebensbedingungen. Die heute in Patagonien wild lebenden Schweinerassen stammen vom Hausschwein ab, das europäische Siedler einst ins Land brachten.

 

 

Kleidung und Reisegepäck

Für Südamerikaner ist gepflegte Kleidung das A und O. Daher sind Badelatschen oder Shorts in den Städten verpönt. Frauen legen großen Wert auf Frisur und Make-up.

Geografie

Patagonien ist eine Region im südlichen Teil Argentiniens. Das weite Gebiet erstreckt sich vom Rio Colorado bis nach Feuerland. Patagonien erstreckt sich über zwei Länder, der argentinische Teil auch genannt Ostpatagonien und dem chilenischen Teil (Westpatagonien). Die Argentinier nennen Patagonien respektvoll „El Sur“ (der Süden) und meinen Freiheit, Grenzenlosigkeit und Abenteuer. Das Rückgrat Patagoniens sind die Anden, die eine natürliche Grenze zwischen Argentinien und Chile bilden. Sie gehören zu den niederen Bergketten und erreichen selten eine Höhe von mehr als 3 700 Metern. Westpatagonien (chilenischer Teil) besteht größtenteils aus unzugänglichen und unerforschten Fjorden und Gletschern sowie aus wild gezackten Bergen. Markant präsentiert sich die Felskrone des Torres del Paine. In der gezackten Silhouette verdichtet sich die Naturschönheit des chilenischen Südens. In dem extrem regenreichen Gebiet existieren nur wenige Ortschaften. Am Ostrand der Anden, wo die Berglandschaft alsbald in Steppe übergeht, stehen die Berggiganten Cerro Torre und Fitz Roy. Dazwischen befindet sich das „Campos de Hielo“ (Inlandeis), das größte zusammenhängende Eisfeld außerhalb der Antarktis. Der größte Einzelgletscher ist der Upsala-Gletscher, mit einer Fläche von 595 km² gehört er auch zu den größten der Welt. Mehr bestaunt wird aber der grandiose Perito Moreno-Gletscher. Diese bizarre Welt aus Eis ist nur von argentinischer Seite aus zugänglich. Der etwa 40 Millionen Jahre alte Perito Moreno gehört zu den wenigsten Gletschern der Erde, die nicht kleiner werden, denn 30 km weiter westlich, hoch in den Bergen, wächst er durchschnittlich um eineinhalb Meter pro Tag. Das liegt daran, dass der beständig aus Südwesten vom Pazifik her wehende Wind auf die Barriere der Anden trifft. Dort regnen die meisten Wolken ab und gefrieren am Boden zu Eis.

Feuerland (Isla Grande de Tierra del Fuego), eine Inselgruppe, die der Südspitze von Südamerika vorgelagert ist, wird oft zum Gebiet Patagoniens hinzugerechnet. Die Insel wird vom Festland durch die Magellanstraße getrennt. Der Archipel besteht aus einer Hauptinsel (Tierra del Fuego) und vielen kleinen Nebeninseln. Die Inseln werden im Osten vom Atlantischen Ozean und im Westen vom Pazifischen Ozean begrenzt. Die Südspitze Feuerlands ist Kap Hoorn. Die Hauptinsel und die Staaten-Insel im Südosten des Archipels gehören zu Argentinien. Der Ostteil der Hauptinsel ist geografisch gesehen eine Fortsetzung Patagoniens. Die Inseln südlich des Beagle-Kanals und der westliche Teil gehören zu Chile. Alle Inseln Feuerlands sind gebirgig, ihre höchste Erhebung ist der Cerro Yogan (2.469 m).

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Geschichte

Relikte von etwa 9000 v. Chr. weisen auf eine lange Besiedlungszeit hin. Insbesondere steinerne Geschossspitzen und Knochenreste ausgestorbener Pferde und Faultierarten. Der erste Europäer – Ferdinand Magellan – gelangte im Jahr 1520 unbeschadet vom Atlantik in den Pazifik. Er gab der Region (der Überlieferung) auch ihren Namen. Magellan und auch andere Seefahrer fürchteten sich vor dem südlichen Teil Südamerikas, denn dort gab es Riesen. Diese Riesen waren etwa 1,80 m groß, was für die damalige Zeit riesig war. Zudem hatten diese Leute auch sehr große Füße. Wissenschaftler glauben, dass die Ureinwohner Felle um die Füße wickelten und daher große Abdrücke hinterließen. Magellan habe bei einem Landgang erstaunt „Pata grande“ (großer Fuß) ausgerufen. Magellan blieb lange der Einzige, dem die 500 km lange Fahrt vom Atlantik in den Pazifik gelang. Das riesige Gebiet von Pampas und Patagonien wurde von zahlreichen Stämmen besiedelt. Der erste und bekannteste Stamm waren die Querandi im Gebiet von Buenos Aires. Weiter westlich lebten die Huarpe und südlich von ihnen die isolierten Puelche, mitunter auch Pampa genannt. Südlich der Puelche begann Patagonien, wo unzählige Stämme und Gruppen der Chon-Sprache lebten, die von den späteren araukanischen Einwanderern „Tehuelche“, d. h. Südleute, genannt wurden. Die Araukanergruppen beeinflussten das Leben in Pampa und Patagonien nachhaltig und bewirkten, dass das araukanische zur allgemeinen Verständigungssprache wurde.

Feuerland war zu Zeiten Magellans von vier Indianerstämmen besiedelt. Zum einen die Ona (indianische Urbevölkerung) und Haush, sie waren Jäger und lebten in Hütten die aus Fellen und Ästen gemacht waren. Und zum anderen die Yamanas und Alacaluf, sie lebten in den Fjorden. Feuer waren die Lebensgrundlage dieser Indianer. So führten die Yamanas selbst auf ihren Kanus offene Feuer mit sich. Juan Manuel de Rosas (1793–1877), General, Gouverneur und Diktator, organisierte 1833 einen Ausrottungsfeldzug gegen die Indianer. Der Naturforscher Charles Darwin, der sich damals anlässlich einer Weltreise in der Gegend aufhielt, zeigte sich entsetzt über das grausame Vorgehen. Er schreibt, dass durch den Krieg ganze Stämme vernichtet und die übrig gebliebenen noch barbarischer geworden seien. 1878/79 begann ein erneuter Feldzug, um die Indianer auch südlich des Rio Negro zu schlagen. Der Krieg wurde als Vernichtungskrieg geführt, um die Indianerfrage ein für alle Mal zu klären. Verschiedene Häuptlinge, die sich rechtzeitig ergaben, erhielten für ihre Gruppen in Patagonien einige kleinere und wenig fruchtbare Reservationen zugewiesen, wo sie bald am ungewohnten Klima starben und die Reste sich in der umgebenden Bevölkerung vermischten und auflösten. Auf Feuerland gibt es heute keine Indianer mehr. Sie wurden von den Siedlern ausgerottet oder fielen zum größten Teil den Zivilisationskrankheiten wie Masern und Tuberkulose zum Opfer.

Webcams

Argentinien

 

 

Allgemeine Landesdaten

Offizieller Name: Republica Argentina

Herkunft des Staatsnamens: Der Name Argentinien bedeutet „Silberland“ (lat. argentum = Silber). Argentinien bekam seinen Namen durch die Beladung der spanischen Silberflotte mit dem Edelmetall aus Potosí (Bolivien) an der Mündung des Río de la Plata.

Fläche: 2.780.403 km²

Einwohnerzahl: 40.666.000 (2010)

Größte Städte: Buenos Aires – 12,80 Mio., Córdoba – 1,45 Mio., Rosaria – 1,20 Mio., Mendoza – 918.000, San Miguel de Tucumán – 832.000 Einwohner (2007)

Offizielle Landessprache: Spanisch

Bevölkerungsgruppen: Europäer 86,4 %, Mestizen 6,5 %, Indianer 3,4 %, Araber 3,3 %, Andere 0,4 % (2000)

Religion: Katholiken ca. 70,0 %, Protestanten ca. 9,0 %, Muslime ca. 1,5 %, Juden ca. 0,8 %, Nichtreligiöse/Unbekannte ca. 16,2 %, Andere Christen ca. 2,5 % (2005)

Lebenserwartung: Männer – 72,9; Frauen – 79,6 Jahre (2007)

Nationalhymne:  Himno_Nacional_Argentino   

Auskunft

Allgemeine Auskünfte und Broschüren erhält man in den größeren Reisebüros. Außerdem kann man sich wenden an die

Arbeitsgemeinschaft Lateinamerika
Domenecker Str. 19
74219 Möckmühl

Tel.: 06298 929277
Fax: 929278

oder an die

Argentinische Botschaft, Abteilung für Tourismus
Adenauerallee 50-52
53113 Bonn

Tel.: 0228 228010
Fax: 214809

Besonderheiten

Umgangsformen

Wird man vorgestellt, so spricht man die Personen mit Señor („Herr”) oder Señora („Frau”) an. Händeschütteln und ein leichtes Nicken zeugen von Respekt. In manchen Gegenden, z. B. in der Region Buenos Aires, küssen sich die Frauen sowie Bekannte beiderlei Geschlechts auf die Wangen. Das Spanische ¡Buenos días! („Guten Morgen!”/„Guten Tag”), ¡Buen día! in der Region Buenos Aires, oder ¡Buenas tardes! („Guten Tag!”) sind angebracht, wenn jemand auf der Straße vorbeigeht oder zur Begrüßung von Freunden und Bekannten. Chau und Hasta luego sind gängige Abschiedsformeln. Argentinier besuchen sich häufig ohne vorherige Ankündigung. Gäste werden gerne zu Hause empfangen und mit Erfrischungen bewirtet, wie z. B. mit einer Art Espresso. Pünktlichkeit wird nicht so genau genommen und sogar eine Verspätung von einer Stunde fällt meistens nicht ins Gewicht.

Falklandinseln

Zu den Inseln vor der Küste Argentiniens, die sich bei Ornithologen und Hobbyvogelkundler großer Beliebtheit erfreuen, weil dort Albatrosse und Königspinguine leben, unterhält Argentinien seit dem Falklandkrieg im Jahre 1982 keine Flugverbindung mehr. Wer dort hinwill, muss von Montevideo in Uruguay aus anreisen.

MwSt.-Erstattung

Am Flughafen werden die gezahlten 21 % Mehrwertsteuer zurückerstattet, wenn man Landesprodukte für über 70 US-$ in den dem Global-Refund-System angeschlossenen Geschäften, an deren Schaufenster nicht der Aufkleber „TAX FREE“ hängt, gekauft hat. Die Erstattung erfolgt im Duty-free-Shop des Flughafens Ezeiza nach der Passkontrolle, wenn man die entsprechenden Einkaufsbelege vorlegen kann.

Sprache 

Alleinige Amtssprache ist in Argentinien Spanisch. Daneben existieren eine Reihe von mehr oder weniger bedeutenden Minderheitensprache, die von der indigenen Bevölkerung gesprochen werden. Die wichtigsten darunter sind das Quichua und das Guaraní, in manchen Gegenden wird aber auch noch Mapudungun gesprochen. Die Aussprache des argentinischen Spanisch, das die Argentinier Castellano nennen, unterscheidet sich deutlich von der in Spanien und auch von der in anderen lateinamerikanischen Ländern üblichen. Der Buchstabe ll wird wie das deutsche sch ausgesprochen (also auch „Castescháno“), ebenso zwischen Vokalen der Buchstabe y. Der Buchstabe z wird immer wie ein stimmloses s ausgesprochen, das gleiche trifft auf das c vor e und i zu. Des weiteren herrscht in Argentinien der voseo vor, d. h. anstatt des Personalpronomens tu für die 2. Person Singular wird vos verwendet. Die Verben werden dabei anders konjugiert (im Präsens immer endbetont und mit abweichenden Imperativformen). Weiterhin wird die 2. Person Plural vosotros auch in informeller Sprache durch die 3. Person Plural ustedes ersetzt, die im europäischen Spanisch nur die Höflichkeitsform ist. Darüber hinaus gibt es eine Reihe lexikalischer Abweichungen. Während ein Großteil der Nachfahren italienischer Einwanderer in Argentinien die Sprache ihrer Vorfahren aufgegeben haben, wird von den Nachfahren der deutschsprachigen und englischsprachigen Einwanderer teilweise noch die Sprache ihrer Vorfahren gepflegt. So gibt es Stadtviertel im Großraum Buenos Aires, wo man noch sehr viel Deutsch hört. In der Provinz Córdoba gibt es eine relativ große Kolonie von Überlebenden der Graf Spee, die sich in Villa General Belgrano niederließen, wo heute noch teilweise Deutsch gesprochen wird.

Feiertage

Feiertage 1. Januar: Neujahr (Año Nuevo) Gründonnerstag, Karfreitag (Viernes Santo) und Ostern (Pascuas) 2. April: Tag der Islas Malvinas (Día del Veterano y de los Caídos en la Guerra de Malvinas) 1. Mai: Tag der Arbeit (Día del Trabajador) 25. Mai: Erklärung der Unabhängigkeit von Spanien am 25. Mai 1810 (Primer Gobierno Patrio) 20. Juni: Tag der Nationalflagge (Día de la Bandera, offiziell: Paso a la Inmortalidad del General Manuel Belgrano) 9. Juli: Anerkennung der Unabhängigkeit durch Spanien am 9. Juli 1816 (Día de la Independencia) 17. August: Gedenktag zu Ehren des Generals José de San Martín (Paso a la Inmortalidad del General José de San Martín) 12. Oktober: Tag der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus (Día de la Raza) (siehe auch: Columbus-Tag) 8. Dezember: Maria Empfängnis (Inmaculada Concepción de María) 25. Dezember: Weihnachten (Navidad), teilweise ist auch der Heilige Abend arbeitsfrei (31. Dezember: Silvester ist teilweise arbeitsfrei)

Sollte ein Feiertag (außer Neujahr, Ostern und Weihnachten, der Tag der Arbeit sowie der 25. Mai und der 9. Juli) auf einen Samstag oder Sonntag fallen, so ist der darauf folgenden Montag meist arbeitsfrei.

Zusätzliche Feiertage, die für Angehörige der jüdischen Gemeinde arbeitsfrei sind (Daten sind variabel und richten sich nach dem jüdischen Kalender): zwei Tage zwischen dem 6. September und dem 5. Oktober: jüdisches Neujahrsfest (Rosch ha-Schanah; Año Nuevo) ein Tag zwischen dem 15. September und dem 14. Oktober: Versöhnungstag (Jom Kippur; Gran Día del Perdón) Zusätzliche Feiertage, die für die Angehörigen der muslimischen Gemeinde arbeitsfrei sind (Daten sind variabel und richten sich nach dem islamischen Kalender): Opferfest (Id ul-Adha; Fiesta del Sacrificio) Islamisches Neujahrsfest (Hidschra ?; Año Nuevo Islámico) Fastenbrechen am Ende des Ramadan ('Id al-fitr; Culminación del Ayuno)

Reisebilder aus Patagonien

Diplomatische Vertretungen

In Buenos Aires

- Deutsche Botschaft, Villanueva 1 055, Tel.: 011 47782500, Mo.–Fr. 9.00–12.00 Uhr;

- Österreichische Botschaft, French 3 671, Tel.: 011 48027195, Mo.–Fr. 9.00–12.00 Uhr;

- Schweizer Botschaft, Av. Santa Fe 846, P. 12, Tel.: 011 43116491, Mo.–Fr. 10–12.00 Uhr.

Einreise und Ausreise

Deutsche, österreichische und Schweizer Staatsbürger brauchen für die Einreise nach Argentinien lediglich einen noch mindestens sechs Monate gültigen Reisepass und können sich dann 90 Tage visafrei in Argentinien aufhalten. Für die Verlängerung dieser 90-Tage-Frist genügt es, für einen Tag das Land zu verlassen (beispielsweise von Buenos Aires kurz mal mit der Fähre nach Uruguay zu fahren). Besucher aus EU-Ländern benötigen einen Reisepass und, falls erforderlich, ein Visum (erkundigen Sie sich bei der hiesigen Botschaft oder dem Konsulat). Einreisende, die nicht an Argentinien grenzen, genießen Zoll- und Gebührenfreiheit für Reisegepäck und neu gekaufte Artikel, die einen Wert von 300 US-$ nicht überschreiten, und für Waren im Wert von weiteren 300 US-$, aber nur unter der Voraussetzung, dass sie in den sich im Bundesgebiet befindlichen „Duty-free-Shops“ erworben wurden. Bei höheren Beträgen wird eine einheitliche Importsteuer von 50 % fällig.

Eine Aufenthaltserlaubnis bekommt man auch, wenn man einen Arbeitsvertrag hat. Weitere Informationen zum Thema Einreise- und Visamodalitäten findet man unter www.migraciones.gov.ar/.

Kurz vor der Ankunft wird man im Flugzeug aufgefordert, ein Einreiseformular auszufüllen, dessen Duplikat bei der Ausreise bei der Passkontrolle vorzulegen ist.

Familienstruktur

Die meisten Paare heiraten im Alter von 23 bis 27 Jahren. Die Hochzeitsfeiern finden gewöhnlich im großen Rahmen statt. Nach der Eheschließung im Standesamt und einer kirchlichen Zeremonie folgt ein Empfang mit Festessen und Tanz. Die Geschenke werden nicht auf der Hochzeitsfeier übergeben, sondern in einem von dem Paar gewählten Geschenkladen gekauft und von diesem geliefert. Die Kernfamilie mit durchschnittlich vier Mitgliedern ist vorherrschend in Argentinien. Immer mehr Frauen sind berufstätig.

Flora & Fauna

Das Land weist sehr unterschiedliche Vegetationen auf. Das Strauchland besteht vorwiegend aus Zwergbüschen, während in den Regenwäldern Riesenzedern und Lorbeerbäume wachsen. Die Quebrachobäume, aus denen das Tannin gewonnen wird, sind in Mesopotamia heimisch.

Zu der für Südamerika typischen artenreichen Tierwelt gehören u. a. Lama, Jaguar, Gürteltier, Affen und Schlangen. Weiterhin gibt es den Tukan, Kolibris, Papageien und den Pampastrauß (Nandu). In den fischreichen Flüssen leben auch Piranhas. Die Küste bietet Seelöwen gute Lebensbedingungen. Die heute in Patagonien wild lebenden Schweinerassen stammen vom Hausschwein ab, das europäische Siedler einst ins Land brachten.

Fotografieren

Es besteht ein Fotoverbot für militärische Anlagen und Flughäfen.

Da das Foto- und Filmmaterial in Argentinien doppelt so teuer wie bei uns und man insbesondere in kleineren Ortschaften vergebens nach Spezialfilmen und modernem Zubehör sucht, sollte man einen ausreichenden Vorrat mitnehmen!

Tipps zum Fotografieren:

Licht

Licht ist für den Fotografen das primäre Gestaltungsmittel. Ideale Bedingungen hat man am frühen Morgen, wenn das Licht weich ist und Mitteltöne gut herausgearbeitet werden können. Die grelle Mittagssonne wirft harte Schatten und ist daher problematisch. Demgegenüber eröffnet das modulierende Abendlicht interessante Perspektiven. Dann nämlich erscheinen die Farben satt, während die Schatten lang und weich fallen.

Schnappschüsse

Spontaneität ist zwar beim Fotografieren gut, Planung ist jedoch besser – insbesondere wenn die Kamera etwas langsam ist. Damit Sie den entscheidenden Moment nicht verpassen, sollten Sie Ihre Kamera vorher weitgehend manuell eingestellt haben. Anhand eines fiktiven Punktes lässt sich die Entfernung abschätzen und die Belichtungswerte vorab ermitteln.

Geld

Landeswährung ist zwar offiziell der Peso. – Es gibt 2-, 5-, 10-, 20-, 50- und 100-Peso-Scheine und Münzen von 1, 2, und 5 Pesos und 1, 5, 10, 25 und 50 Centavos. – Aber seit den Unruhen von 2002 in Argentinien wurde seine Koppelung an den US-$ aufgehoben. Seitdem hat der Peso eine Abwertung von einem Drittel erfahren. Obzwar der Dollar im Allgemeinen angenommen wird, kann in Banken und autorisierten Wechselstuben Geld in der Landeswährung umgetauscht werden.

Obwohl die Öffnungszeiten der Banken sich von Ort zu Ort verscheiden, kann man sich an folgende Richtwerte halten. Banken und Wechselstuben: von Montag bis Freitags von 10.00 bis 15.00 Uhr. Während der Sommermonate öffnen darüber hinaus Wechselstuben bis 20.00 Uhr und in kleineren Ortschaften bieten zudem die Touristeninformationen einen Wechseldienst an. Zumindest in den Großstädten kann man mit American Express, VISA, Diners Club und Master Card zahlen. Außerhalb von Buenos Aires kann sich der Umtausch von Reiseschecks allerdings als problematisch herausstellen.

Geografie

Das wichtigste Merkmal des argentinischen Reliefs ist der enorme Kontrast zwischen den unermesslichen Ebenen im Osten und der beeindruckenden Gebirgskette der Anden im Westen. Sie grenzt an Chile und weist den höchsten Berggipfel der westlichen Halbkugel auf: den Aconcagua mit einer Höhe von 6.959 m. In ihrem Verlauf von Jujuy bis nach Feuerland zeigt die Gebirgskette beeindruckende Kontraste ihrer Landschaft: vom Hochland im Nordwesten bis zum Seengebiet, den Wäldern und Gletschern der patagonischen Anden. Im Norden liegt das Waldgebiet Chaco, mit den Flüssen Bermejo, Salado und Pilcomayo. Zwischen dem Paraná und dem Uruguay dehnt sich das argentinische, von flachen Hügeln, Lagunen und Sumpfniederungen gebildete Mesopotamien aus (Provinzen Entre Ríos, Corrientes und Misiones), an denen der ehemalige Verlauf dieser großen Flüsse abzulesen ist.

Manchmal ergeben sich Brüche in der Formation, die so Aufsehen erregende Phänomene wie die unvergleichlich schönen Iguazú-Wasserfälle hervorrufen. Im Zentrum Argentiniens ist die Region der Pampa die größte und bekannteste Ebene. Es ist ein Gebiet mit intensiver Landwirtschaft und Viehzucht, zu dem die Provinzen Buenos Aires, La Pampa, der Süden Santa Fe und der Südwesten Córdoba gehören. Die Ebene wird im Süden von den kleinen Gebirgslandschaften Sierras de Tandil und Sierra de la Ventana und im Westen von den Sierras de Córdoba unterbrochen. Im Süden erstrecken sich zwischen den Anden und dem Meer die unfruchtbaren und steinigen Hochebenen Patagoniens, wo die meiste Zeit des Jahres ein unangenehmer Wind tobt. Die Atlantikküste, z. T. Steilküste, zeichnet bogenartige Formen, wie die Halbinsel Valdés mit ihren Aufsehen erregenden Kolonien von Meerestieren.

Geschichte

1776 errichteten die Spanier das Vizekönigreich Rio de Plata. 1816 erklärten die „Vereinigten Provinzen von Südamerika“ die Unabhängigkeit. Den darauf folgenden Bürgerkrieg gewannen die Föderalisten. Ihr Anführer Juan Manuel de Rosas schwang sich 1835 zum Diktator auf, ließ aber den Provinzfürsten Handlungsfreiheit. Paradoxerweise trug er so zur Bildung eines Einheitsstaates bei, den der Diktator nicht wollte. Ein Jahr nach seinem Sturz gab sich Argentinien 1853 die erste freie Verfassung. Starke Einwanderungen aus Europa in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts führten zu starker wirtschaftlicher Entwicklung. Zunächst kam sie den Großgrundbesitzern zugute, bald aber verstärkten sich Forderungen nach Demokratisierungen und Parteien wurden gegründet.

1912 wurde die allgemeine Wahlpflicht für Männer (Frauen erst 1947) eingeführt. 1943 übernahm das Militär die Macht und 1946 gewann Oberst Juan Domingo Peron, Minister der Militärregierung, freie Wahlen. Obwohl seine Präsidentschaft starke diktatorische Züge hatte, war er bei den Arbeitern sehr beliebt. Seine Frau Eva Duarte, genannt Evita, wurde als Wohltäterin der Armen, der „descamisados“ (Hemdlosen) wie eine Heilige verehrt. Als sie 1952 starb, verlor ihr Witwer mehr und mehr die Macht. 1955 wurde er durch eine Militärrevolte gestürzt. Daraufhin wechselten zivile und militärische Regierungen. 1976 putschte das Militär und eine Junta unter Befehl von Jorge Videla übernahm die Macht. In den folgenden Jahren verschwanden nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen 30.000 Menschen spurlos, sie wurden gefoltert und getötet, ohne dass die Angehörigen von ihrem Schicksal erfahren durften. Erst als die Wirtschaft 1981 in eine Rezession abrutschte, wurde es für das Regime gefährlich. Zur Ablenkung besetzte der damalige Juntachef Galtieri 1982 die britischen Falklandinseln. Die britischen Truppen brachten den Argentiniern eine schwere Niederlage ein, die das Ende der Militärjunta besiegelte. Nach einer recht erfolglosen Regierungszeit unter Raul Alfonsin gewann 1989 Carlos Menem mit dem Versprechen von Lohnerhöhungen die Wahl. Es war die erste reguläre Machtübergabe seit 1928. Der neue Präsident überraschte mit einem Schwenk auf eine neoliberale Wirtschaftsreform.

1990 amnestierte er die inzwischen verurteilten Menschenrechtsverbrecher, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung dagegen war. Doch weil die Wirtschaft florierte, gelang es Menem, 1995 wieder gewählt zu werden – nachdem er durch eine Verfassungsänderung seine erneute Kandidatur ermöglicht hatte. Öffentliche Geständnisse einiger Folterer nötigten den Chefs der Streitkräfte und der katholischen Kirche Entschuldigungen für ihre Beteiligung ab. Eine Reihe von Korruptionsskandalen im Umfeld der Regierung und der nächsten Umgebung des Präsidenten haben indes Menems Ansehen geschwächt. Die seit 1989 unter Carlos Menem (64) regierenden Peronisten mussten bei der Präsidentschaftswahl am 24.10.1999 die schwerste Niederlage ihrer Geschichte hinnehmen. Neuer Präsident wird der Kandidat der Mitte-links-Allianz, Fernando de la Rua (62). Er erhielt rund 49 % der Stimmen. Der Peronist Eduardo Duhalde (58) kam nur auf 37 %. Wahlsieger de la Rua, bislang Bürgermeister der Hauptstadt Buenos Aires, versprach eine Politik des sozialen Ausgleichs.

Im Wahljahr war die Arbeitslosenrate rezessionsbedingt auf 14,5 % gestiegen (1998: 12,8 %). Präsident Menem durfte nicht mehr für eine dritte Amtszeit in Folge kandidieren. Er wolle sich aber 2003 erneut zur Wahl stellen, erklärte er. Menem wurde 1989 zu einer sechsjährigen und 1995 zu einer vierjährigen Amtszeit gewählt. In der Verfassung wurde bei der Verkürzung der Amtszeit verankert, dass nur einmal die direkte Wiederwahl des Amtsinhabers erlaubt ist.

Der frühere argentinische Präsident Carlos Menem ist am 7. Juni 2001 während eines Verhörs in der Staatsanwaltschaft von Buenos Aires verhaftet worden. Der 70-Jährige wird beschuldigt, während seiner Amtszeit (1989-99) als „Kopf einer illegalen Vereinigung“ einen Waffenschmuggel nach Kroatien und Ecuador organisiert und sich daran bereichert zu haben. Menem hatte vor dem Verhör seine Unschuld beteuert: „Ich habe kein einziges Mal gegen die Verfassung oder die Gesetze verstoßen“, sagte er. Der peronistische Politiker, der erst kürzlich eine Fernsehmoderatorin aus Chile geheiratet hatte und nach Paris und Syrien in die Flitterwochen reisen wollte, hatte der richterlichen Vorladung in Begleitung seiner Partnerin Cecilia Bolocco Folge geleistet. Er musste Stellung nehmen zu 200 Fragen, die ihm Staatsanwalt Carlos Stornelli zum Waffenschmuggel vorlegte. Im Laufe des Verhörs wurde der Expräsident davon unterrichtet, dass er verhaftet sei.

Es ist das erste Mal in der Geschichte Argentiniens, dass in demokratischen Zeiten ein früherer Staatspräsident zur Rechenschaft gezogen wird. In derselben Angelegenheit wurden bereits Menems Schwager Emir Yoma, sein Verteidigungsminister Erman Gonzalez sowie am 05. Juni 2001 Ex-Heereschef Martín Balza verhaftet. Ermittelt wird auch gegen den damaligen Außenminister Guido Di. Tella. Menem darf auf Grund seines fortgeschrittenen Alters die Untersuchungshaft in Form von Hausarrest verbringen. 1991 und 1995 hatte die Menem-Regierung mit Geheimdekreten die Ausfuhr von 6 500 beziehungsweise 75 Tonnen argentinischen Kriegsmaterials nach Kroatien und Ecuador bewilligt. Da beide Staaten zu jenem Zeitpunkt als Krieg führende Nationen einem UN-Waffenembargo unterlagen, gab die Regierung falsche Endbestimmungsländer an: Venezuela und Panama, wobei Letzteres gar keine Armee unterhält. Im Anschluss an den illegalen Waffenhandel sind in Argentinien 600 Millionen Dollar des Verkaufserlöses verschwunden.

Staats- und Regierungsform

Mehrparteiensystem, Bundesrepublik, zwei gesetzgebende Organe

Gesundheit

Von Samstagnachmittag bis Montagmorgen haben die Apotheken zu. Welche farmacia den Notdienst übernimmt, ist an der Tür jeder Apotheke angeschlagen. Da alle Besucher grundsätzlich als Privatpatienten behandelt werden, ist der Abschluss einer privaten Reisekrankenversicherung empfehlenswert.

Bei der Einreise wird kein Impfzeugnis verlangt. Nur Passagiere aus Ländern mit Cholera- und Gelbfieberepidemien müssen entsprechende Bescheinigungen vorlegen. Da einzelne Fälle von Cholera in Jujuy und Salta aufgetreten sind, sollte man beim Verzehr von ungewaschenen Früchten unbedingt vorsichtig sein. Leitungswasser hingegen kann man in den Städten bedenkenlos trinken, es enthält ausreichend Chlorzusatz, während man Wasser auf Campingplätzen tunlichst abkochen sollte.

Internet

Das Internet ist in Argentinien sehr verbreitet, wird aber aufgrund der hohen Kosten von sehr vielen Privatleuten nur in so genannten Telecentros oder Locutorios und in Internetcafés genutzt. Wohlhabendere Menschen und Firmen nutzen heute häufig Internet via DSL oder Kabel.

Tourismus-Informationen der argentinischen Botschaft: www.embajada-argentina.de

Kleidung und Reisegepäck

Für Südamerikaner ist gepflegte Kleidung das A und O. Daher sind Badelatschen oder Shorts in den Städten verpönt. Frauen legen großen Wert auf Frisur und Make-up. Auch wenn die üblichen Anreden Señor und Señorita sind, geht es in Argentinien recht locker zu, sodass man schnell beim Vornamen angeredet wird.

Alles für die Reise

Küche

Das Mittagessen wird ab 13.00 Uhr, das Abendessen ab 21.00 Uhr serviert. Viele Betriebe bieten schnelle Gerichte zu jeder Tages- und Nachtzeit an. Fleisch ist des Argentiniers Leibspeise, am liebsten Steaks – groß, dick, zart. Daneben gibt es eine reiche Auswahl an Pasta und Pizza.

In den Cafés herrscht von morgens bis spät nach Mitternacht Betrieb. Die Kellner geben sich redlich Mühe, reichen zum Kaffee ein Glas Wasser oder Orangensaft und Kekse auf Kosten des Hauses.

Asado 

Ein Asado ist eine Grillmahlzeit und vielleicht das argentinischste aller Essen. Das Asado wird häufig, oft wöchentlich veranstaltet. Die Zutaten bestehen aus allem, was ein Rind, ein Schaf oder Schwein zum Grillen bereitstellen. Die klassischen Zutaten im Raum Buenos Aires sind Blutwürstchen oder Morcillas, verschiedene Innereien, wie z. b. Därme oder Chinchulines, Niere oder Riñones, Bries oder Molleja. Chorizos, kleine Grillwürste, Matambre de Cerdo, eine Art Schweinebauch, Tira de Asado oder flache Rippe, Rumpsteak oder Bife de Chorizo und Lomo oder Lende. Der Auswahl der Zutaten sind jedoch keine Grenzen gesetzt. In Patagonien wird statt Rindfleisch meist Lammfleisch verwendet, da dieses dort viel billiger als Rindfleisch ist. Jeder Asador („Grillmeister“) hat seine eigene Art seinen Grill zu bereiten, jedoch ist es immer ein Grillen das Stunden dauert und als gesellschaftliches Miniereignis, das Familienleben und den Freundeskreis pflegt, anzusehen. Als Beilagen gibt es meist nur leichte Salate, Weißbrot und Rotwein.

Empanadas 

Die Empanadas sind halbmondförmige Teigtaschen mit verschiedenen Füllungen (Hackfleisch, Schinken/Käse, Mais etc.). Sie kommen aus der Provinz Salta und werden meist als Beilagen zu anderen Mahlzeiten gegessen, aber auch als Zwischenmahlzeit. Eine Besonderheit stellen die Empanadas Árabes in Córdoba dar, die offen und dreieckig mit Zitrone verfeinert werden. Besonders in Buenos Aires gibt es auch mehrere Empanada-Ketten vom Stile eines Fast-Food-Restaurants.

Fast Food 

In Argentinien wird eine eigene Variante der Sandwiches amerikanischer Machart angeboten. Typisch argentinische Sandwiches sind vor allem: choripan, ein Brot mit einem Würstchen (chorizo), lomito, ein Sandwich mit einer dünnen Lendenfleisch-Scheibe, sowie das sandwich de milanesa, ein Schnitzelweck. Auch Hamburger und Hot Dogs (genannt Pancho) sind sehr beliebt, richten sich jedoch nach den Vorgaben aus den USA. Als Zusatz gibt es das chimichurri, eine in Öl eingelegte Gewürzmischung mit pikantem Geschmack.

Locro 

Der Locro ist ein Eintopf aus dem Norden Argentiniens. Er besteht aus sehr vielfältigen Zutaten, hauptsächlich aus Maiskörnern, verschiedenen Arten von Würstchen, Fleischstückchen und Tomaten. Er ist meist sehr pikant gewürzt. Locro wird traditionell am 1. Mai und den Nationalfeiertagen Argentiniens gegessen (25. Mai, 9. Juli) wo in manchen Städten der Locro kostenlos im Zentrum verteilt wird.

Pizza 

In Argentinien wird eine eigenständige Variante der Pizza hergestellt. Charakteristisch sind: der große Umfang der Pizza, die Dicke des Teigs sowie die dicke Schicht an Beilagen und Käse, die die argentinische Pizza von der italienischen Variante unterscheiden. Dennoch ist die Pizza in Argentinien nicht so dick wie die typische Pizza der USA.

Puchero 

Ein Puchero ist ein Eintopf, der in ganz Argentinien beliebt ist. Er enthält meist folgende Zutaten: Kartoffeln, Süßkartoffeln, Kürbis, Karotten, Fleischstücke (osobuco), Acelga (ein spinatähnliches Gemüse = Mangold) und Eier. 

Mate-Tee 

Nationalgetränk ist der Mate-Tee.

 

 

Kultur

Ein scherzhafter Ausspruch von Jorge Luis Borges bezeichnet die Argentinier als „Italiener, die Spanisch sprechen und gerne Engländer wären.“ Dadurch kommt die Mischung des Volkes aus Einwanderern verschiedener europäischer Länder zum Ausdruck, der sich in der Kultur deutlich bemerkbar macht.

Musik 

Argentinische Musik ist durch den Tango (und die verwandten Musikformen Milonga und Vals) bekannt geworden. Bekannteste Interpreten sind Carlos Gardel und Astor Piazzolla. Tango kann jedoch nicht auf die musikalische Dimension beschränkt werden, vielmehr ist Tango ein gesamtkulturelles Phänomen mit den zusätzlichen Aspekten Textdichtung und tänzerischer Interpretation. Als solches begründet der Tango eine kulturelle Identität, die sehr viel zum Selbstverständnis der Argentinier, genauer genommen der „Porteños“ aus Buenos Aires, beiträgt. Nach wie vor wichtig für die Musikszene Argentiniens sind in der traditionellen Musik verwurzelte Folklore-Interpreten. Zu den auch international beachteten Musikern zählen der als Atahualpa Yupanqui weltweit bekannt gewordene Héctor Roberto Chavero und die aus der Provinz Tucumán stammende Mercedes Sosa (geboren 1935), die 1982 nach vier Jahren Exil in Madrid und Paris nach Argentinien zurückkehrte. Neuerdings sind in Argentinien einige traditionelle Musikstile von der Popmusik her wiederbelebt worden. Zu nennen sind hier der fröhlich-leichte Tanz des Cuarteto, die urbane Musik der Stadt Córdoba, sowie einige Stile der von den Spaniern übernommenen nationalen Folklore, die durch Mischung mit anderen Stilen eine völlig neue Gestalt erlangt haben. Auch Musikstile aus anderen Teilen Südamerikas, allen voran die kolumbianische Cumbia, wurden von argentinischen Interpreten weiterentwickelt. So entstand als aktueller Beitrag Argentiniens zur Popmusik in Buenos Aires die Cumbia Villera (Slum-Cumbia).

Literatur

Im 19. Jahrhundert löst sich mit der Unabhängigkeit des Landes die argentinische Literatur von der spanischen – ohne dieses Erbe zu verleugnen. Durch die Thematisierung des Lebens der Gauchos in der Pampa gewinnt die Literatur eine deutliche nationale Komponente. Beispiele dafür sind Fausto (1866) von Estanislao del Campo, das in Gedichtform die Geschichte eines Gauchos erzählende und oft als argentinisches Nationalepos bezeichnete El gaucho Martín Fierro (1872) von José Hernández sowie das bereits 1845 entstandene Facundo von Domingo Faustino Sarmiento. In ähnlicher Traditionslinie steht auch die 1926 veröffentlichte Erzählung Don Segundo Sombra von Ricardo Güiraldes (deutsch bereits 1934: Das Buch vom Gaucho Sombra). Bekannte moderne Autoren sind Eduardo Mallea, Ernesto Sabato, Julio Cortázar, Manuel Puig und besonders Jorge Luis Borges. Der bekannteste Cartoon Argentiniens dürfte Mafalda des Zeichners Quino sein, der unter anderem Preisträger des Max-und-Moritz-Preises ist.

Theater

In vielen Städten gibt es eine lebhafte Theaterszene. Man könnte pro Woche leicht über hundert verschiedene Theaterstücke von professionellen und Laiengruppen ansehen. Besonders bekannt ist Rosario für seine Theatergruppen. Aktuell feiert die Akrobatik-Theatergruppe De la Guarda Erfolge in der ganzen Welt. Das bekannteste Theatergebäude Argentiniens ist das Opernhaus Teatro Colón in Buenos Aires.

Film

Argentinien war eines der Pionierländer auf dem Gebiet des Stummfilms. Schon 1896 wurde der erste Film gedreht, der die argentinische Fahne zum Thema hatte. 1933 begann der Aufstieg der argentinischen Filmindustrie mit dem Aufkommen des Tonfilms. Damit begann die beste Zeit des argentinischen Kinos, die Filme dieses Landes wurden in der ganzen Welt gezeigt. Besonders bekannt wurden die Tangofilme aus Buenos Aires, unter anderem mit dem Superstar Carlos Gardel. Ab der Mitte der 1940er Jahre griff allerdings der Staat mittels Zensur und Einmischung in die Kinoszene ein. Besonders dramatisch wurde dies in den Militärregierungen (1966–1973 und 1976–1983). In den demokratischen Zwischenzeiten wurden jedoch künstlerisch sehr hochwertige Filme produziert.

1968 kam La hora de los hornos (deutsch: Die Stunde der Hochöfen) von Pino Solanas heraus, ein Film, der als einer der Höhepunkte des politischen lateinamerikanischen Kinos gilt. Ein anderer wichtiger politischer Filmemacher aus dieser Zeit ist Raymundo Gleyzer. Nach der Militärdiktatur begann das Kino, die Terrorherrschaft aufzuarbeiten. Es entstanden Filme wie La Historia Oficial (Luis Puenzo), La Noche de los Lápices (Héctor Olivera) und später Garage Olimpo (Marco Bechis), die teils fiktive, teils wahre Fälle von so genannten „Verschwundenen“ auf die Leinwand brachten. 1997 leiteten Pizza, Birra, Faso (Adrián Caetano) die Epoche des „Nuevo Cine Argentino“ ein, in dem vor allem Geschichten aus dem Milieu der einfachen Leute und Slumbewohner verfilmt wurden. Heute ist die argentinische Filmszene vor allem in Buenos Aires und in geringerem Maße auch in Rosario und Santa Fe sehr aktiv. International am bekanntesten unter den Regisseuren ist derzeit wohl der Berlinale-Gewinner Pino Solanas mit seinen sozialkritischen Filmen, wie Sur, El Viaje, sowie den aktuellen Dokumentationen Memoria del Saqueo und La Dignidad de los Nadies, die den Zustand von Politik und Gesellschaft des heutigen Argentiniens beschreiben.

Medien

Fernsehen

Argentinien hat einen staatlichen Fernsehsender, Canal 7. Daneben gibt es eine Vielzahl von lokalen und nationalen, privaten Fernsehsendern, die über Antenne und Kabel zu empfangen sind. Des Weiteren eine unglaubliche Anzahl von Sendern, die nur über Kabel und Satellit verbreitet werden. Die bekanntesten Sender sind Telefé, Canal 9 und Canal 13, die in vielen Regionen auch lokale Programme ausstrahlen. Einige argentinische Fernsehserien (genannt Telenovelas, wörtlich also Fernsehromane) sind wegen ihrer niedrigen Produktionskosten und der hohen Qualität zu einem Exportschlager vor allem nach Osteuropa geworden. Mit dem Ziel einer stärkeren Integration Lateinamerikas ist Argentinien zusammen mit Uruguay, Venezuela und Kuba an dem Satellitensender teleSUR beteiligt, der im Juli 2005 seinen Sendebetrieb aufgenommen hat.

Radio

Radio ist ein sehr beliebtes Medium in Argentinien. Es gibt eine Fülle von staatlichen und privaten Radiosendern. Von den privaten Radiosendern sind viele in Cadenas, Radio-Ketten zusammengeschlossen und so kann man viele Sender aus Buenos Aires im ganzen Land empfangen. Für die deutschstämmige Gemeinde in Argentinien wird Sonntags ein vierstündiges Radioprogramm Treffpunkt Deutschland ausgestrahlt. Für Argentinier, die im Ausland leben, ist besonders das morgendliche Radioprogramm Radio Lagos von Julio Lagos interessant. Dieser Radiomoderator versucht durch die Verknüpfung von herkömmlichen Radio, Internetradio, Chat und Webpräsenz die im Ausland lebenden Argentinier der Heimat näher zu bringen und umgekehrt.

Zeitungen

Es werden in Argentinien über zweihundert Tageszeitungen publiziert. Die bedeutendsten Hauptstadtblätter sind Clarín, La Nación und Crónica; Letztere hat etwa Bildzeitungs-Niveau, wird aber sechsmal am Tag herausgegeben. Eine linksalternative Zeitung aus Buenos Aires ist Página 12 mit detailliertem Kulturteil, die von der Clarín-Gruppe herausgegeben wird. Weitere wichtige Zeitungen sind La Capital (Rosario), La Voz del Interior (Córdoba) und La Gaceta (Tucumán). In jüngerer Zeit haben eine Reihe von Zeitungen in den Grosstädten Bedeutung erlangt, die kostenlos, vor allem in Bussen und Bahnen verteilt werden (zum Beispiel La Razón, El Diario del Bolsillo). In Argentinien gibt es zudem eine große Anzahl von Zeitschriften und Wochenblättern. Die bekanntesten Nachrichtenmagazine sind Noticias und Veintitres. Es gibt auch eine deutschsprachige Wochenzeitung, das Argentinische Tageblatt.

Netzspannung

220 Volt. Mitgebrachte Elektrogeräte brauchen zum Teil einen Adapter.

Notruf

Die allgemeinen Notrufnummern für ganz Argentinien lauten 100 für die Feuerwehr und 101 für die Polizei.

Öffnungszeiten

Banken und Wechselstuben: Von Montag bis Freitags von 10.00 bis 15.00 Uhr. 

Büros: Normalerweise von 9.00 bis 12.00 und 13.00 bis 19.00 Uhr. 

Geschäfte: In den großen Städten: von 9.00/9.30 bis 19.30 Uhr geöffnet; in den peripheren Gebieten und in heißen Regionen schließt man über Mittag und verlängert nachmittags entsprechend. Sonnabends sind die Geschäfte von 8.30/09.00 bis 12.30/13.00 Uhr geöffnet. 

Cafés, Konditoreien und Pizzerien: außer zwischen 2.00 und 6.00 Uhr durchgehend geöffnet.

Post

Auch der Postdienst wurde privatisiert. Die Bedingungen der Konzession wurde aber nicht eingehalten und so versucht man gerade den Postdienst neu zu vergeben. Neben der größten Firma Correo Argentino, die aus dem staatlichen Postdienst hervorging, gibt es noch mehrere kleinere Postdienste, wie z. B. OCA und Andreani.

Postämter sind in der Regel von Montag bis Freitag zwischen 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Das Porto für eine Postkarte oder einen Brief bis 20 g nach Europa liegt bei 1,50 $. Briefmarken und gelegentliche schöne Sonderstempel sind mitunter in Museen zu bekommen, wer diesbezüglich Interesse hat, sollte die Augen aufhalten. Sammlermarken erhält man in Kiosken und Souvenirläden.

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Reisezeit

Die Jahreszeiten auf der südlichen und nördlichen Erdhalbkugel verlaufen entgegengesetzt zueinander. Generell ist der Sommer mit milden Temperaturen und langen Tagen die beste Jahreszeit für Reisen nach Patagonien sowie in die südlichen Anden. Im Winter scheint es ratsam zu sein, den Norden und Nordwesten zu besuchen, da es zu dieser Zeit weniger regnet und die tropischen Temperaturen erträglicher sind. Herbst und Frühling bieten den schönsten Rahmen, Buenos Aires, die Region Cuyo und die Vorgebirgsgebiete von La Rioja und Catamarca zu erkunden.

Klima: Argentinien hat von tropischen Gebieten im äußersten Nordosten über subtropische im restlichen Norden und eine ausgedehnte gemäßigte Klimazone bis hin zu kalten Klimaregionen im Süden und in den Anden nahezu alle Klimazonen in einem Land vereint. Der Nordwesten Argentiniens ist im Bereich der Anden trocken mit einer kurzen Regenzeit im Sommer. In ihr findet man die Hochwüste Puna, deren Westen zu den regenärmsten Gebieten der Welt zählt, sowie den steppenhaften, unfruchtbaren Monte am Fuß der Anden in den Provinzen Mendoza, San Juan und La Rioja. Eine Abweichung von dieser Regel sind die subtropischen Nebelwälder in den Provinzen Tucumán, Salta und Jujuy, die im Sommer extrem feucht, im Winter aber relativ trocken sind. Der Gran Chaco im zentralen Norden ist zwar etwas feuchter, seine Niederschläge konzentrieren sich jedoch ebenfalls auf den Sommer.

Der Nordosten sowie die Pampa-Region sind das ganze Jahr über feucht, wobei die höchsten Niederschlagsmengen im subtropischen Regenwald der Provinz Misiones zu finden sind. Im Süden (Patagonien) ist es umgekehrt: der Westen, die Anden, sind ständig feucht und von der Temperatur kühl gemäßigt, während der Osten, das patagonische Schichtstufenland, sehr trocken und halbwüstenhaft ist. In dieser Region bestimmt der regelmäßig alle ein bis zwei Wochen vom Südwesten her blasende Pampero-Wind das Klima. Ein Sonderfall ist das Klima in Feuerland, wo die Temperaturen in Sommer und Winter nur wenig auseinander liegen, es jedoch insgesamt sehr kühl ist und die Niederschlagsmengen relativ hoch sind.

Sicherheit

Aktuelle Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes.

Sport

Bergsteigen 

Die Anden bieten sich als beliebtes Ziel für Bergsteiger an, obwohl man konstatieren muss, dass es häufig an Rettungsdiensten fehlt. Bevor Sie Ihre Route festlegen, sollten Sie also unbedingt mit ortsansässigen Bergsteigern Kontakt aufnehmen. Auch können die Touristeninformationen in diesem Fall mit Auskünften und Adressen weiterhelfen.

Fußball

Die Argentinier sind eines der fußballbegeistertsten Völker dieser Erde. Bereits 1893 wurde der argentinische Fußballverband AFA gegründet und gehört somit zu den ältesten nationalen Fußballverbänden der Erde. Das erste Länderspiel der argentinischen Nationalmannschaft wurde 1902 gegen Uruguay ausgetragen. Seither hat die Nationalmannschaft vierzehnmal die südamerikanische Fußballmeisterschaft, die Copa América, und zweimal die Fußballweltmeisterschaft gewonnen. Die beiden bekanntesten Fußballclubs sind River Plate und Boca Juniors, bei letzteren hat früher der bekannteste argentinische Fußballspieler, Diego Armando Maradona, gespielt. Die Spiele zwischen diesen beiden Mannschaften werden Superclásicos genannt und das öffentliche Leben steht praktisch still, wenn diese beiden Mannschaften aufeinander treffen.

Weiterer Sport

Zweitbeliebtester Sport in Argentinien ist Rugby. Die argentinische Rugby-Nationalmannschaft, die Pumas, spielt auf oberstem internationalen Niveau, kann aber nicht an die großen Mannschaften, wie die Neuseeländer, heranreichen. Neben Fußball und Rugby genießt Polo ein großes Interesse in Argentinien. Die argentinische Polomannschaft, deren Mitglieder alle der Familie Heguy angehören, ist die Beste der Welt. Seit 1949 ist Argentinien ohne Unterbrechung Weltmeister. Im Gegensatz zu Polo, das eher von Mitgliedern der argentinischen Oberschicht gespielt wird, ist Pato ein Spiel der normalen Landbevölkerung.

Telefon

Die staatliche Telekommunikationsgesellschaft ENTEL wurde 1990 privatisiert und an zwei ausländische Firmen (Telefónica (Spanien) und Telecom (Frankreich, heute in der Hand von Telecom Italia) verkauft, die sich das Land aufteilten. Seitdem hat die Zahl der Telefonanschlüsse je Einwohner rasant zugenommen, denn nach der Privatisierung betrug die Einrichtungsgebühr für einen Telefonanschluss mit 100 US-$ nur noch ein Zehntel der früheren Gebühr und auch die Wartezeit auf einen Anschluss hatte sich wesentlich verringert. Heute gibt es etwa 21 Festanschlüsse je 100 Einwohner oder ca. 7,5 Millionen Anschlüsse. Darüber hinaus gibt es etwa 3 Millionen Mobiltelefonanschlüsse.

Vorwahlen

Argentinien: 0054

Deutschland: 0049

Österreich: 0043

Schweiz: 0041

Trinkgeld

Trinkgeld reicht man vor allen Dingen in Restaurants – etwa fünf Prozent. Auch Taxifahrer, Fremdenführer und Hotelpersonal sind einer kleinen Aufmerksamkeit nicht abgeneigt.

Unterkünfte

Hotels

 

 

Camping

Die schönsten Campingplätze sind in den Nationalparks zu finden, gelegentlich sogar mit Dusch- und Kochgelegenheiten. Wildes Zelten ist nur außerhalb von Städten erlaubt.

Verkehrsmittel

Straße

Die Rolle der Eisenbahn für den Personentransport wurde weitestgehend von modernen, klimatisierten Reisebussen übernommen. Es kann praktisch jeder Punkt des Landes mit dem Reisebus erreicht werden und so sind die Busbahnhöfe heute neben den Flughäfen die wichtigsten Infrastruktureinrichtungen. Wichtigster Busbahnhof Argentiniens ist sicherlich Retiro in Buenos Aires. Von dort gibt es Busverbindungen in das ganze Land. Die weiteste Entfernung ist dabei wahrscheinlich Río Gallegos (36-40 Stunden Reisezeit) von wo aus man weiter nach Ushuaia fahren kann. Weitere bedeutende Busbahnhöfe und Drehkreuze finden sich in Córdoba (etwa 10 Stunden Reisezeit von Buenos Aires) und Mendoza (etwa 14–15 Stunden Reisezeit von Buenos Aires). Das Straßennetz hat eine Gesamtlänge von etwa 215.000 km. Die Qualität der Straßen variiert relativ stark. Von mehrspurigen Autobahnen über gute und weniger gute Nationalstraßen kann man bis zur Schotter- oder Erdpiste alles finden. Dennoch sind etwa 81 % aller Straßen asphaltiert und die großen Wirtschaftszentren sind mit sehr guten Straßen verbunden, die meist durch Mautgebühren von privaten Firmen gebaut und in Stand gehalten werden.

Bahn

Das Eisenbahnsystem in Argentinien hat am 29. August 1857 mit der ersten Fahrt eines Zuges seinen Anfang genommen und wurde relativ zügig ausgebaut. Hierfür wurden hauptsächlich englische Ingenieure und Firmen beauftragt. Das Eisenbahnsystem bestand aus mehreren unabhängigen privaten Firmen die 1948 verstaatlicht wurden. Ab 1992 wurde unter der Regierung von Carlos Menem begonnen, die Eisenbahngesellschaften wieder zu privatisieren. Das argentinische Schienennetz hat eine Länge von etwa 28.300 Kilometern in drei verschiedenen Spurweiten. Zwei Eisenbahnstrecken verbinden Argentinien mit Chile, weitere Strecken haben Verbindung mit Bolivien, Paraguay, Uruguay und Brasilien. Allerdings werden immer mehr Strecken stillgelegt, verfallen und werden nicht wieder in Stand gesetzt, bzw. nur noch für den Gütertransport verwendet. Der Personentransport per Eisenbahn spielt generell nur noch im Großraum Buenos Aires für die Pendler ein Rolle. Bahnfernverbindungen gibt es noch bzw. wieder von Buenos Aires nach San Miguel de Tucumán, nach Santa Fe und nach Posadas. Die Züge benötigen für die gleiche Strecke jedoch wesentlich länger als Fernreisebusse. Darüber hinaus gibt es einige interessante, touristische Züge, z. B. den Tren a las Nubes in der Provinz Salta, La Trochita – die einzige dampfbetriebene Schmalspurbahn Argentiniens, die zwischen Esquel und Nahuel Pan verkehrt, sowie der Tren del Fin del Mundo in der Provinz Tierra del Fuego.

Mietwagen

Alle internationalen Gesellschaften sind in Argentinien vertreten, wobei es sich dringend empfiehlt, eine Vollkaskoversicherung abzuschließen. Ein Kleinwagen kostet in der Regel etwa 40-50 Euro pro Tag, dazu gesellen sich ungefähr 40 Cent pro Kilometer und die Versicherung. 

Eine Buchung in Deutschland ist oft erheblich billiger als vor Ort. 

In Buenos Aires gibt es unter anderem:

AI Rent a Car – Europcar (Maipú 965, Tel.: 011 4311 1000. E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)

Annie Miller Rent a Car (Esmeralda 1021, Tel.: 4311 9850

Avis (Maipú 944, Tel. 4311 1000)

Budget Rent a Car (Carlos Pellegrini 977, Tel.: 4313 8169 und 4313 7030)

Dollar Rent a Car (Marcelo T. de Alvear 523, Tel.: 4313 2752)

Hertz (Ricardo Rojas, 451, Tel.: 4312 1317)

Localiza Rent a Car (Paraguay 1122, Tel.: 4371 4499)

Unidas (Esmeralda 985, Tel. 011 4312 0787)

Rent a Car Argentina (Internet-reservations-Airport-Ezeiza)

Utility Rent a Car (Brasil 2644, Tel.: 011 4942 5055)

Taxis

In den größeren Städten finden sich genügend Taxis zu relativ günstigen Tarifen. Zu erkennen sind sie in Buenos Aires an der schwarzen Lackierung und dem gelben Dach. Außerhalb der Metropole haben die Taxis nur das beleuchtete Taxischild.

Inlandflüge

Die ehemals staatliche Fluggesellschaft Aerolíneas Argentinas wurde 1990 privatisiert und deckt nur noch wenige internationale Strecken ab. Im Inlandsverkehr hat Aerolíneas einen relativ hohen Anteil, es gibt aber noch einige weitere Inlandsfluggesellschaften. Aufgrund der großen Distanzen verfügt fast jede größere Stadt in Argentinien über einen Flughafen. Buenos Aires besitzt sogar zwei Passagier-Flughäfen: Über den Flughafen Ezeiza (EZE) werden fast ausschließlich internationale Flüge abgewickelt. Er wird von allen großen europäischen und nordamerikanischen Fluggesellschaften angeflogen. Darüber hinaus gibt es einen Stadtflughafen (Aeroparque Jorge Newbery, AEP), der fast ausschließlich für Inlandsflüge genutzt wird.

Aufgrund der riesigen Ausdehnung des Landes stellt das Flugzeug das geeignetste Transportmittel dar, um lange Strecken zu überwinden. 

Man sollte sich bereits zu Hause den „Argentina Fly Pass“ (AFP) besorgen, der ausschließlich von Ausländern im Ausland (mit Ausnahme Uruguays) zum Preis von 399 US-$ für drei beliebige Inlandflüge (hin und zurück) erworben werden kann. Des Weiteren ist es möglich, zusätzlich fünf Coupons (bis maximal acht) für ebenso viele Strecken zu je 100 Dollar zu kaufen. Im Landesinneren verkehren die Fluggesellschaften Dinar, LAPA, LADE, LAER (Inlandflüge), SW, TAN (regionale Fluggesellschaft der Provinz Neuquén und für die Region Kaikén) und El Pingüino (Flüge nach Patagonien und Feuerland). Inlandflüge sowie Flüge nach Uruguay starten vom Aereoparque Jorge Newbery, im Norden der Stadt am Río de la Plata gelegen. Die Eincheckgebühr für Inlandflüge beträgt 4 $, für Flüge nach Montevideo 14 $. ( Information unter Tel.: 4771 2071).

Flugzeiten von Buenos Aires zu den wichtigsten Städten Argentiniens:

Iguazú 1 St.35' San Juan 1 St.40' Posadas 1 St.25' Mendoza' 1 St.40 San Salvador de Jujuy 2 St.05' San Martín de los Andes 1 St.50' Salta 2 St San Carlos de Bariloche 2 St.05' San Miguel de Tucumán: 1 St.35 Trelew 1 St.55' Santiago del Estero 1 St.40' Río Gallegos 2 St.45' San Fernando del Valle de Catamarca l St.35' Ushuaia 4 St.40' La Rioja 1 St.45' Mar del Plata 50' Córdoba 1 St.l5'.

Zeit

Unsere Zeit ist der Argentiniens um vier, während der europäischen Sommerzeit um fünf Stunden voraus.

Zoll

Wertvolle Geräte, wie Foto- oder Filmkameras für den professionellen Gebrauch, sollten tunlichst beim Zoll angemeldet werden, damit später bei der Ausfuhr etwaige Probleme gar nicht erst auftreten können. Die Einfuhr von Pflanzen, landwirtschaftlichen Erzeugnissen und sonstigen frischen Lebensmitteln ist nicht gestattet.

Bei der Rückreise in EU-Länder gelten folgende Beschränkungen: 200 Zigaretten oder 100 Zigarillos oder 50 Zigarren oder 250 g Tabak; 1 l Spirituosen oder 2 l Schaumwein oder 2 l Aperitif; 2 l Wein; 50 g Parfüm; 0,25 l Eau de Toilette; 500 g Kaffee; sonstige Waren bis zu einem Wert von 175 Euro.

Amerika

Amerika ist, nach Asien, der zweitgrößte Kontinent der Erde. Der amerikanische Doppelkontinent besteht aus Nordamerika und Südamerika, die durch die Landbrücke Zentralamerikas miteinander verbunden sind, sowie die Karibik (Karibische bzw. Westindische Inseln). Zentralamerika bildet zusammen mit den Westindischen Inseln und Mexiko die Region Mittelamerika. Amerika hat eine Landfläche von 42,1 Mio. km² und nimmt somit 28% der festen Erdoberfläche ein. Vom nördlichsten bis zum südlichsten Punkt erstreckt sich Amerika über 16 000 km und ist damit der Kontinent mit der größten Nord-Süd-Ausdehnung.

Amerika beherbergt mit über 900 Mio. Einwohnern knapp 14% der Erdbevölkerung.

 

The Blue Marble: Land Surface, Ocean Color and Sea Ice - Quelle: http://visibleearth.nasa.gov/view_rec.php?id=2430

 

Weitere Informationen zu den einzelnen Ländern Amerikas erhalten Sie über die Navigation.

 

 

Hier einige Rekorde für den amerikanischen Kontinent:

 

  • das Land mit der größten Fläche ist Kanada mit 9.984.670 km²
  • das Land mit der kleinsten Fläche ist St. Kitts und Nevis mit nur 269 km²
  • das Land mit der höchsten Einwohnerzahl sind die Vereinigten Staaten mit 302.791.280 Einwohnern
  • das Land mit der niedrigsten Einwohnerzahl ist St. Kitts und Nevis mit 49.898 Einwohnern
  • das Land mit der höchsten Bevölkerungsdichte ist Barbados mit 649 Einwohnern/km²
  • das Land mit der niedrigsten Bevölkerungsdichte ist Kanada mit 3,3 Einwohner/km²
  • die Metropolregion mit der höchsten Einwohnerzahl ist New York mit 22.531.069 Einwohnern
  • die Stadt mit der höchsten Einwohnerzahl ist Mexiko-Stadt mit 8.657.050 Einwohnern
  • der höchste amerikanische Berg ist der Mount McKinley in den Vereinigte Staaten mit 6.195 m über NN
  • der größte See ist der Lake Superior (Lac Supérieur, Obere See) in den Vereinigte Staaten und Kanada mit 82.414 km²
  • der tiefste See ist der Große Sklavensee in Kanada mit 614 m
  • der längster Fluss ist der Missouri-Mississippi in den USA mit 6.051 km
  • den tiefster Punkt bildet das Badwater Basin in den USA mit 85,5 m unter NN