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Georgien

Allgemeines

Georgien ist ein Land östlich des Schwarzen Meeres und südlich des Kaukasus. Es grenzt im Norden an Russland, im Süden an die Türkei, Armenien und Aserbaidschan.

Name

Sakartwelo 

Georgien

Amtssprache

Georgisch

Hauptstadt

Tiflis (Tbilisi)

Präsident

Micheil Saakaschwili

Premierminister

Surab Schwania

Staatsform

Republik

Fläche

69.700 km²

Einwohnerzahl

4,4 Millionen

Bevölkerungsdichte

78,9 Einwohner pro km²

Unabhängigkeit

9. April 1991

Währung

Lari (GEL)

Zeitzone

MEZ +2

Nationalhymne

Tavisupleba

Kfz-Kennzeichen

GE

Internet-TLD

.ge

Vorwahl

+995

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Geografie

Geografisch liegt die Kaukasusrepublik Georgien in Asien, kulturell aber ist sie ein Teil Europas. Die Bewohner bezeichnen ihr Land als Balkon Europas. Das Land ist von einem unebenem Terrain geprägt. Fast zwei Drittel sind Gebirge. Der höchste Berg ist der Schchara im Großen Kaukasus mit 5 068 Metern. Der längste Fluss ist die Kura (georgisch Mtkwari), der das Land vom Süden noch Osten auf 351 Kilometer Länge durchzieht. Größter See ist der auf 2.073 Metern Höhe gelegene Parawani mit einer Ausdehnung von 38 Quadratkilometern. Größte Städte sind (01.01.2004): Tiflis (1.066.100 Einwohner), Kutaissi (183.300 Einwohner), Batumi (116.900 Einwohner), Rustawi (114.700 Einwohner), Sochumi (92.300 Einwohner), Sugdidi (67.900 Einwohner), Gori (48.800 Einwohner) und Poti (46.400 Einwohner). Im Nordwesten Georgiens liegt die Autonome Republik Abchasien, im Südwesten die Autonome Republik Adscharien, im Norden das Gebiet Südossetien. Abchasien und Südossetien beanspruchen staatliche Unabhängigkeit, Adscharien Autonomie gegenüber Georgien.

Flora und Fauna

Georgien ist dank der unterschiedlichen Klimazonen sehr artenreich. Abgeschlossene Täler beförderten die Entwicklung vieler endemischer, nur in dieser Region beheimateter, Pflanzen und Tierarten. In Georgien sind rund 13 000 Pflanzenarten zu Hause. Von ihnen sind etwa 4 000 endemisch. Zu den endemischen Arten zählt die Pontische Buche, die in der Kolchischen Tiefebene wächst. Endemisch sind auch viele Kräuter, die traditionell als Heilpflanzen genutzt werden. 34 % Georgiens sind mit Wald bedeckt. In den niederen Berggebieten wachsen vor allem Laubwald (Eichen, Buchen), in höheren Lagen Nadelhölzer (Fichten und Tannen). Das Land zählt rund 1 000 verschiedene Tierarten. Darunter sind etwa 330 Vogelarten, 160 Fischarten, 48 Reptilienarten und 11 Amphibienarten. Zu den endemischen Arten gehören der Kaukasische Auerochse, der Kaukasische Salamander, der Weißköpfige Gänsegeier und der Kaspische Bergfasan.

Naturschutz

Georgien hat elf staatliche Naturschutzgebiete. Das größte ist der Nationalpark Bordschomi-Charagauli im Kleinen Kaukasus (76 000 Hektar). Er wurde mit Hilfe Deutschlands sowie des World Wide Fund for Nature errichtet und 2001 eröffnet. Er ist eines der größten zusammenhängenden Naturschutzgebiete in Europa. Der Nationalpark Tuscheti umfasst 83 007 Hektar, der Nationalpark Waschlowani 25 112 Hektar und das Schutzgebiet Tuscheti 27 903 Hektar. Ungelöste Probleme sind die Luftverschmutzung, besonders in Rustawi, die starke Verschmutzung der Kura und des Schwarzen Meeres bei Poti und Batumi. Die Trinkwasserversorgung ist unzureichend. Viele Böden sind durch giftige Chemikalien verseucht. Waldgebiete werden für illegale Exporte in die Türkei abgeholzt.

Geschichte

Georgien wurde bereits im mittleren Paläolithikum von Menschen besiedelt. Im 6. Jahrhundert v. Chr. entstand der westliche georgische Staat, Kolcheti, im 4. Jahrhundert der östliche, Iberien. Später unterwarfen die Assyrer, dann Alexander der Große das Land. Georgien erhob im Jahr 337 das Christentum zur Staatsreligion. Am Ende des 10. Jahrhunderts wurde Georgien im Goldenen Zeitalter vereint. Lange gehörte es zum Byzantinischen Reich. Nach dem Niedergang von Byzanz wurde Georgien Teil des Osmanischen Reichs, später von Persien und schließlich des Russischen Reichs. Nach der Oktoberrevolution erklärte sich Georgien am 26. Mai 1918 unabhängig. Am 16. Februar 1921 wurde die Demokratische Republik Georgien von der Roten Armee besetzt und in die Sowjetunion eingegliedert. Während der späten 1980er Jahre entwickelte sich eine starke georgische Unabhängigkeitsbewegung.

Am 9. April 1991 erklärte sich Georgien erneut unabhängig. In Abchasien und Südossetien kam es zu Sezessionskriegen. Die georgische Regierung hat noch heute keine Kontrolle über weite Teile ihres Territoriums, da es den Krieg gegen Südossetien anfangs der 90er Jahre verlor und in Abchasien herrscht ein unruhiger Waffenstillstand. Georgiens erster Präsident Swiad Gamsachurdia wurde durch einen Putsch abgelöst. Sein Nachfolger wurde der frühere georgische KP-Chef und sowjetische Außenminister Eduard Schewardnadse. Er leitete demokratische Reformen ein. Die Wirtschaft stagnierte jedoch auf niedrigem Niveau. Hinzu kamen eine weitverzweigte Korruption und regelmäßige Wahlfälschungen. Das Pankissi-Tal stand wiederholt im Verdacht, tschetschenisch-islamistische Terroristen zu beherbegen. Im November 2003 wurde Schewardnadse in einer von jungen Reformpolitikern initiierten samtenen Revolution von der Macht verdrängt. Amtierende Präsidentin wurde die Parlamentspräsidentin Nino Burdschanadse. Im Januar 2004 wurde Michail Saakaschwili zum neuen Präsidenten gewählt. Neuer Premierminister wurde Surab Schwania. Im Sommer 2004 bestanden nach wie vor große Spannungen in Südossetien, das international nicht anerkannt ist.

Politik

Vereidigung des georgischen Präsidenten, Januar 2004 

Georgien ist eine demokratische Republik mit einem starken Präsidialsystem und zentralisierter Verwaltung. Es ist zugleich eine defekte Demokratie. Zwar ist der Zugang zur Politik durch freie und geheime Wahlen gesichert, doch werden politische und bürgerliche Rechte sowie die Gewaltenkontrolle oft eingeschränkt. Staatsoberhaupt ist Michail Saakaschwili. Er wurde am 4. Januar 2004 mit 96 Prozent der Stimmen zum Präsidenten gewählt. Premierminister ist Surab Schwania. Er wurde am 17. Februar 2004 auf Vorschlag des Präsidenten vom Parlament zum Premierminister ernannt und steht einem 15-köpfigen Reformkabinett vor, dessen Durchschnittsalter bei 35 Jahren liegt. Außenministerin ist Salomé Surabischwili. Erklärte Ziele der neuen Regierung bis 2009 sind der Kampf gegen die Korruption, wirtschaftliches Wachstum und, neben dem Streben nach NATO- und EU-Beitritt, entspannte Beziehungen zu Russland. Am 28. März 2004 fanden Wahlen zum georgischen Parlament statt. Stärkste politische Partei wurde die Nationale Bewegung – Demokraten, die die Träger der samtenen Revolution zusammenfasst. Sie erhielt mit 66,24 % der Stimmen die Mehrheit in der Legislative.

Wichtige Oppositionsparteien sind die Neue Konservative Partei Georgiens (7,96 %), die Georgische Arbeiterpartei (3,89 %) und die Freiheitsbewegung (4,39 %). Seit dem 29. Oktober 2004 ist Georgien mit der NATO durch einen Individual Partnership Action Plan (IPAP) verbunden. In dem Plan verpflichtet sich Georgien, zur Reform seines politischen, Sicherheits- und Verteidigungssystems entsprechend den bei der NATO üblichen Standards. Die USA unterstützen Georgiens Armee seit 1994 finanziell. Von 2002 bis 2004 waren Ausbilder im Land tätig. Georgien ist Mitglied in den folgenden internationalen Organisationen: UNO, GUUAM, GUS, OSZE, IWF, Weltbank, EBRD, WTO, Europarat, EU-Programm Europäische Nachbarschaftspolitik (ENP), NATO-Programm Partnership for Peace (PfP), Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation. Die Bundesrepublik Deutschland zählte von der Unabhängigkeit an zu den wichtigsten Förderern Georgiens, was vor allem auf die Rolle Eduard Schewadnadses bei der Wiedervereinigung Deutschlands zurückzuführen ist. Die deutsche Entwicklungshilfe im Kaukasus konzentriert sich nahezu vollkommen auf Georgien.

Bevölkerung

Georgien hat 4,4 Millionen Einwohner. Seit 1991 haben eine Million Menschen das Land verlassen. Ursache der anhaltenden Auswanderungswelle ist der wirtschaftliche Niedergang des Landes. Gegangen sind vor allem Einwohner mit hohem Bildungsgrad, die Arbeitsplätze zunächst in anderen Staaten der GUS, später auch in Westeuropa und den USA finden konnten. Die größte georgische Gemeinschaft im Ausland lebt in Moskau. Nach russischen Angaben waren es 2002 rund 300.000 Menschen. Bis hin zum Zweiten Weltkrieg war Georgien ein landwirtschaftlich geprägtes Land. Der deutsche Politiker Karl Kautsky nannte Georgien 1921 eine sozialdemokratische Bauernrepublik. Mit der von Stalin verfügten Industrialisierung zogen immer mehr Menschen in die großen Städte. Heute leben 52,3 % der Einwohner in Städten, 47,7 % in Dörfern und ländlichen Gebieten. Die Bürgerkriege in Abchasien und Südossetien haben zur Vertreibung von rund 300.000 Menschen aus ihrer Heimat geführt.

Volksgruppen

Georgien ist traditionell ein multikulturelles Land. 83,8 % der Einwohner sind autochthone Georgier, 6,5 % Aserbaidschaner, 5,7 % Armenier, 1,5 % Russen, 0,9 % Osseten, 0,1 % Abchasen. Weitere 1,51 % gehören anderen Volksgruppen, z. B. den Tuschen, an (Volkszählung 2002). Seit 2000 leben wieder 5.000 Mescheten in Georgien. Die Volksgruppe war nach 1944 nach Zentralasien verschleppt worden. Auf dem Lande leben viele Volksgruppen in getrennten Dörfern und sprechen nur ihre eigene Sprache. Kinder, die dort aufwachsen, sprechen kein Georgisch und haben Schwierigkeiten, dem Schulunterricht zu folgen. Bis auf eine kurze Phase des Nationalismus zu Beginn der 1990er Jahre sind Volksgruppen in Georgien nicht diskriminiert worden. Die Ausgrenzung richtete sich damals vor allem gegen die nach Unabhängigkeit strebenden Volksgruppen der Abchasen und Osseten sowie die russische Volksgruppe, die von manchen als Handlanger der sowjetischen Führung betrachtet wurde. Seit 1989 haben viele Russen Georgien verlassen. Ihr Anteil an der georgischen Bevölkerung sank innerhalb von 13 Jahren um 4,8 %. Ursache dafür waren aber weniger Diskriminierungen als die soziale Mobilität der russischen Diaspora, ihr hoher Bildungsgrad und die Möglichkeit, mit einem russischen Pass leicht das wirtschaftlich besser gestellte Russland zu erreichen.

Klima

Der Kaukasus schützt Georgien vor Kaltluftwellen aus dem Norden und erlaubt dem Schwarzen Meer, das Land zu erwärmen. Die Klimazonen reichen von einem subtropisch-feuchten Klima im Westen bis hin zu einem trockenen und gemäßigten Kontinentalklima im Osten. Die durchschnittliche Lufttemperatur schwankt zwischen 15 °C im West- und 11–13 °C im Ostteil. Der durchschnittliche Niederschlag im Westen beträgt 3.000 mm, im Osten 400 mm. Der Frühling in Georgien ist kurz mit abrupten Klimaschwankungen, der Sommer oft sengend heiß. Der Herbst ist sonnig-warm, der Winter schneearm.

Kleidung und Reisegepäck

Wirtschaft

Bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. war Georgien die Waffenschmiede der Antike. Im Kaukasusgebirge wurden Gold, Silber, Kupfer und Eisen abgebaut. Georgische Handwerker stellten die Schwerter her, mit denen Griechen und Trojaner kämpften. Im 20. Jahrhundert konzentrierte sich die Wirtschaft Georgiens auf den Tourismus am Schwarzen Meer, den Anbau von Zitrusfrüchten, Weintrauben sowie den Abbau von Mangan und Kupfer. Es gibt einen kleinen industriellen Sektor, der Wein, Metalle, Maschinen, Chemikalien und Textilien produziert. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion erlitt Georgien von allen Sowjetrepubliken den schwersten Wirtschaftskollaps. Im Dezember 1990 verhängte Russland eine Wirtschaftsblockade über Georgien. Bürgerkriege in Abchasien, Südossetien und Westgeorgien verschärften die Krise. Die Produktion in Industrie und Landwirtschaft ging zurück. Das Produktionsvolumen rutschte bis 1994 auf ein Viertel des Niveaus von 1989. Die Arbeitslosigkeit in der Hauptstadt Tiflis stieg auf 40 %.

Hilfe vom Westen kam erst 1995 als der Internationale Währungsfonds (IWF) Georgien Kredite in Höhe 206 Milliarden US-Dollar und Deutschland in Höhe von 50 Milliarden Mark gewährten. Zwischen 1995 und 1997 stieg das Produktionsvolumen auf etwa 30 % des Niveaus zu Sowjetzeiten; bis 2001 erreichte es etwa 35 %. 51 % der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze, 13 bis 15 % der Haushalte leben in extremer Armut (Statistik 2001). Professoren verdienen 15 US-Dollar im Monat, Alterspensionen liegen bei rund acht US-Dollar monatlich, Bürgerkriegsflüchtlinge erhalten maximal fünf US-Dollar monatliche Unterstützung. Georgiens größter Außenhandelspartner ist die Türkei, dahinter folgen Russland Aserbaidschan und die Bundesrepublik Deutschland (Stand 2002). Nach den USA ist Deutschland Georgiens zweitwichtigster Partner bei der Entwicklungshilfe. Georgiens Auslandsschulden betrugen 2003 1,7 Milliarden US-Dollar. 40 % des Geldes stammten von der Weltbank, dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung. Weitere 60 % wurden in bilateralen Verträgen von Staaten der GUS, vor allem Turkmenistan geliehen. Im Oktober 1995 wurde der Lari (GEL) mit Unterstützung des IWF und der Weltbank als neue Währung Georgiens eingeführt. Bis zur Abwertung 1998 war die Währung stabil zum USD (1:1). Der Lari ist frei konvertierbar.

 

 

Medien

GZA, georgische Zeitschrift

Printmedien

In Georgien werden 76 gedruckte Publikationen verlegt. Die Zeitungen und Zeitschriften sind unabhängig. Einzelne haben noch eine staatliche Beteiligung. Die beliebtesten Tageszeitungen sind Kwiris Palitra, Alija, Achali Taoba, Asawal Dasawali, Resonansi und die Sportzeitung Sarbieli. Die Auflagen liegen jeweils bei 10.000–12.000 Exemplaren. Daneben gibt es Tageszeitungen der verschiedenen Volksgruppen: Swobodnaja Gruzija und Vetscherny Tbilisi (beide auf Russisch), Gjurdgistan (auf Azeri) und Wrastan (auf Armenisch).

Elektronische Medien 

Es gibt 52 registrierte Fernsehstationen. Dazu gehören sieben staatseigene Kanäle, einschließlich des Georgischen Staatsfernsehens (1. und 2. Programm) und des adscharischen Fernsehens sowie zwei bis drei russische Programme. Bis Dezember 2003 konnte nur das Staatsfernsehen überall in Georgien empfangen werden. Einflussreichste TV-Station ist der private Sender Rustawi–2, der, obgleich bis Dezember 2003 nur in Tiflis und einigen Ballungszentren nahe der Hauptstadt über Antenne angeboten, einen Marktanteil von 27,94 % hat. Neben dem staatlichen Rundfunk verfügt das Land übermehrere private Radio-Stationen. Der Internet-Dienst Civil Georgia bietet Nachrichten auf Englisch, Georgisch und russisch. Allerdings spielt das Internet in Georgien noch keine große Rolle. Nur fünf Prozent der Bevölkerung besitzen einen Computer. Weniger als 14 % der Einwohner nutzen das Internet, 27 % erklärten Meinungsbefragern im Juli 2004, sie hätten noch nie vom Internet gehört.

Presseagenturen 

Neben der staatlichen Agentur Sakinformi gibt es die privaten Agenturen Caucasus Press und Prime News. Alle wichtigen internationalen Agenturen beschäftigen Mitarbeiter im Land.

Ausländische Medien 

Ausländische Fernsehsender werden meist über Kabel angeboten. Dazu gehören fast alle wichtigen russischen Kanäle (ORT, NTV, TV-Center, TV-6) und alle führenden westlichen Programme (CNN, BBC World, Deutsche Welle, ESPN, Eurosport). Radio France Internationale hat Sendemasten in Georgien. Das staatliche Radio strahlt den georgischen Dienst von Radio Free Europe/Radio Liberty und der Voice of America aus. Die privaten Radiosender Ewrika und Zelenaja Volna übertragen die Programme des russischsprachigen Dienstes der BBC. Die ausländische Presse ist an den Kiosken hauptsächlich durch russische Titel präsent. Die wichtigsten russischen Tageszeitungen und Unterhaltungsblätter werden nach Georgien importiert. Die russischen Blätter Argumenty i Fakty und Komsomolskaja Prawdassverfügen in Georgien über eigene Druckereien.

Pressefreiheit

Die georgische Verfassung vom 24. August 1995 garantiert die Pressefreiheit und verbietet Zensur. Sie verbietet zugleich, die Medien oder ihre Verbreitung zu monopolisieren. Das am 17. Juni 2004 novellierte Pressegesetz erschwert es Klägern, Journalisten wegen ihrer Berichterstattung zu belangen. Zuvor waren Redakteure wegen angeblicher Ehrverletzung zu hohen Schadensersatzbeträgen verurteilt worden. In der Schewardnadse-Ära hatte es immer wieder staatliche Bemühungen gegeben, die Medien einzuschüchtern. Der Journalist Giorgi Sanaia, Redakteur und Anchorman der Sendung Nachtkurier auf dem privaten Fernsehsender Rustawi-2, wurde im Juli 2001 ermordet, nachdem er von einer Videokassette erfuhr, die Beamte des Innenministerium belastete, Rauschgift durch Georgien geschleust zu haben. Der Chefredakteur der regierungskritischen Zeitung Meridiani war im Februar 2001 von Unbekannten zusammengeschlagen, seine Familie telefonisch bedroht worden. Im Mai 2002 wurden die Redaktionsbüros von Rustawi-2 in Tiflis beschossen. Im Sommer 2004 kam es erneut zu Einschüchterungen der Presse. Die Staatsanwaltschaft von Tiflis durchsuchte die Büros der Zeitung Georgian Times nachdem sie mehrere Artikel über die Herkunft des Vermögens des Chefanklägers der Hauptstadt, Waleri Grigalaschwili, veröffentlicht hatte. Der Chefredakteur der Volkszeitung in Gori wurde in Untersuchungshaft genommen, nachdem sein Blatt über die Verwicklung des lokalen Polizeichefs in Schmuggelaktivitäten berichtet hatte.

Kultur

Bereits in der Antike wurden auf dem Gebiet des heutigen Georgien goldene Kelche und kunstvolle Schwerter hergestellt. Das Land war reich an metallenen Bodenschätzen, verarbeitete sie seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. und trieb damit Handel. Griechische und römische Reisende beschrieben ausgebaute Straßen, mit Ziegeln gedeckte Häuser, große Städte und Festungen. Die georgische Kultur des Mittelalters war byzantinisch geprägt. Die frühen ein- und dreischiffigen Basiliken (Nekresi, Dsweli Schuamta) aus dem 4. Jahrhundert stehen auf den Fundamenten antiker Tempel, sind klein und haben einen fast quadratischen Grundriss. Im 10. und 11. Jahrhundert entstanden große Kreuzkuppelkirchen (Swetizochweli-, Alawerdi- und Bagrati-Kathedrale).

Theater, Oper, Musik

Das georgische Theater geht auf das 3. Jahrhundert v. Chr. zurück. Das Georgische Nationaltheater wurde 1791 in Tiflis gegründet, 1851 das Staatliche Theater für Oper und Ballett. Der Bassist Fjodor Schaljapin debütierte dort als Oberpriester in Giuseppe Verdis Aidass. Der Tänzer Georgi Balantschiwadse wurde unter dem Namen George Balanchine einer der international wichtigsten Choreografen. Künstlerische Leiterin des Georgischen Nationalballetts ist seit 2004 die Primaballerina des Moskauer Bolschoi-Theaters, Nino Ananiaschwili. Wichtige georgische Komponisten des 20. Jahrhunderts sind Sachari Paliaschwili, der europäische Klassik und georgische Volksmusik miteinander verband, Otar Taktakischwili, der sich ebenfalls stark an die Volksmusik anlehnte, Sulchan Zinzadse und der Avantgardist Gia Kantscheli. Außerdem ist Alexej Matschawariani zu nennen, der eine Synthese aus Elementen neuerer Musik und georgischer Folklore anstrebte. Die junge Generation georgischer Komponisten macht mit elektronischer Musik auf sich aufmerksam. Dazu zählen Nikakoi (gebürtig Nika Machaidse), TBA (gebürtig Tusia Beridse) und GOGI.GE.ORG (gebürtig Gogi Dsodsuaschwili). 2004 feierte die aus Georgien stammende Jazz- und Blues-Sängerin Katie Melua Erfolge in Westeuropa.

Film

Legendär ist Georgiens Filmkunst. Am 16. November 1896 wurde das erste Kino in Tiflis eröffnet. Der erste georgische Film entstand 1912. Die Filmindustrie konzentrierte sich in den Grusia-Film-Studios. Internationale Preise erlangten Tengis Abuladse (Magdanas Esel – Cannes 1956, Die Reue – Cannes 1987), Otar Iosseliani (Die Weinernte – Cannes 1966, Briganten – Venedig 1997), Nana Dschordschadse (1001 Rezepte eines verliebten Kochs – Karlovy Vary 1997, 27 Missing Kisses – Brüssel 2001) und Dito Tsintsadze (Schussangst – San Sebastian 2003). Mit dem Niedergang der georgischen Wirtschaft ist auch die Filmproduktion eingebrochen. Viele georgische Regisseure arbeiten inzwischen im Ausland. Seit 2001 hat ein Nationales Zentrum für Cinematografie die Filmförderung übernommen. Es untersteht dem Kulturministerium. Ein unabhängiges Expertengremium wählt jährlich zwei Spielfilmprojekte aus, die zu 75 % vom Zentrum finanziert werden.

Bildung und Wissenschaft

Bildung wird in Georgien groß geschrieben. Pro 1 000 Einwohner gibt es statistisch 27,97 Studenten. Das sind mehr als in Deutschland oder in der Schweiz. Georgiens Regierung will die in den letzten Jahren rückläufigen Bildungsausgaben (2001: 2,3 % des Bruttoinlandsprodukts) drastisch steigern. Präsident Saakaschwili nannte Georgiens Reichtum nicht Gold und Erdöl, sondern unsere Begabung, unseren Intellekt, unsere Fähigkeiten, unsere Bildung und unsere gebildeten Menschen. Die wichtigsten wissenschaftlichen Einrichtungen sind die Staatliche Universität Tiflis mit rund 30 000 Studenten an 18 Fakultäten, die Georgische Technische Universität, die Staatliche Pädagogische Universität, die Staatliche Medizinische Universität und die Staatliche Universität für Sprache und Kultur in Tiflis sowie die Akaki Zereteli Universität Kutaissi. Die Georgische Akademie der Wissenschaften hat zehn wissenschaftliche Abteilungen und 63 Forschungsinstitute.

Literatur

Die Georgische Literatur entstand im 5. Jahrhundert. Jakob Zurtaweli schrieb das Martyrium der Heiligen Schuschanik. Eine Blüte erreichte die Literatur im 11. und 12. Jahrhundert zur Zeit König Davids des Erbauers und Königin Tamara. Schota Rustaweli verfasste Der Recke im Tigerfell (georgisch Vep'his tqaosani), ein Epos auf Ritterlichkeit und Edelmut, die sich über Religion und Nation erheben. König Wachtang VI. errichtete im 18. Jahrhundert die erste Druckerei Georgiens, ließ das erste georgische Wörterbuch und La Fontaines Fabeln verlegen. Zwischen 1915 und 1921 erblühte der Avantgarde um die Gruppe Blaue Hörner, wurde jedoch nach der kommunistischen Machtübernahme unterdrückt. Prominente georgische Schriftsteller des 19. Jahrhunderts waren Ilia Tschawtschawadse (Der Einsiedler–1895), Akaki Zereteli (Suliko, Der Tutor) und Alexander Kasbegi. Wichtige Autoren des 20. Jahrhunderts waren Grigol Robakidse (Das Schlangenhemd–1928, Die gemordete Seele–1933) und Konstantin Gamsachurdia (Die rechte Hand des großen Meisters–1939, David der Erbauer–1942–1961). Als bedeutender Gegenwartsautor gilt Aka Mortschiladse (Die Reise nach Karabach–1992, Hunde der Paliaschwili Straße–1995). Der aus Georgien gebürtige Boris Akunin (Fandorin–2001, Pelagia und die weißen Hunde–2003) ist Russlands erfolgreichster Kriminalschriftsteller.

 

 

Religion

Georgien ist ein christlich orientiertes Land. In Legenden wird die Entstehung Georgiens mit der christlichen Schöpfungsgeschichte verbunden. 75 % der Bevölkerung gehören der autokephalen Georgischen Orthodoxen Apostelkirche an. Sie genießt Verfassungsrang und muss keine Steuern zahlen. Patriarch der Kirche ist Ilia II. Am Unabhängigkeitstag steht er mit der Regierung auf dem Podium und segnet das Parlament zu Beginn der Legislaturperiode. Zugleich leben in Adscharien rund 376.000 Georgier, die unter osmanischer Herrschaft zum muslimischen Glauben konvertiert sind. 11 % der Einwohner Georgiens sind Muslime. 14 % verteilen sich auf die Religionsgemeinschaften der Armenier, Katholiken, Protestanten und Juden. In der Endphase der Schewardnadse-Ära kam es zu religiös motivierten Ausschreitungen gegen die Zeugen Jehovas und gegen Baptisten, denen die georgischen Strafverfolgungsbehörden jedoch einen Riegel vorschoben.

Essen und Trinken

Georgiens Küche ist für ihre Qualität und regionale Vielfalt bekannt. Spezialitäten sind Schaschlik (georgisch Mzwadi), Hähnchen in Walnusssoße (Saziwi), Teigtaschen (Chinkali) und gebackenes Käsebrot (Chatschapuri). Dazu gibt es Mirabellensoße (georgisch Tkemali) und Peperonipaste (Adschika). Das traditionelle Getränk ist Wein. Die Festtafel wird von einem Tamada geleitet, der während der Mahlzeit kunstvolle Trinksprüche ausbringt.

Bhutan

 

 

Allgemeines

Bhutan (Dzongkha: Druk Yul) = „Land des Drachen“

Name

Druk Gyal Khab

Königreich Bhutan

Amtssprache

Dzongkha

Hauptstadt

Thimphu

König

Jigme Singye Wangchuck

Premierminister

Lyonpo Yeshey Zimba

Staatsform

Monarchie

Fläche

47.000 km²

Einwohnerzahl

2.139.549 (Stand: Juli 2003)

Bevölkerungsdichte

45 Einwohner pro km²

Unabhängigkeit

von Indien am 8. August 1949

Währung

Ngultrum

Zeitzone

UTC +6

Nationalhymne

Druk tsendhen

Kfz-Kennzeichen

BHT

Internet-TLD

.bt

Vorwahl

+975

Allgemeines

Bhutan (Dzongkha: Druk Yul) = „Land des Drachen“

Nationalfeiertag

17. Dezember

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Geografie

Bhutan liegt in Südasien und grenzt im Süden an die indischen Bundesstaaten Sikkim, Westbengalen, Assam und Arunachal Pradesh (von Westen nach Osten), sowie im Norden an Tibet (China). Die Oberflächengestalt Bhutans ist vom Himalaja geprägt. Über 80 Prozent des Landes liegen über 2.000 m Höhe. Das Land gliedert sich in drei Landschaften. Im Süden, an der indischen Grenze, verläuft die Duar-Ebene, eine schmale Niederung, die zu den Ausläufern des Ganges-Brahmaputra-Tieflandes gehört. Nördlich davon steigt das Land steil an. Die 2.000 bis 3.000 m hohen Berge des Vorderhimalaja sind das Hauptsiedlungsgebiet. An der Grenze zu China, liegt die Hochgebirgsregion Lunana. Höchster Berg des Landes ist der Kula Kangri mit 7.553 m. Mehr als zwei Drittel des Königreiches sind bewaldet.

Klima

Das Klima Bhutans ist in den einzelnen Landesteilen sehr unterschiedlich. Während im Süden subtropisches bzw. tropisches Klima vorherrscht, verfügen die Täler Zentralbhutans über ein gemäßigtes Klima mit kühlen Wintern und heißen Sommern. Im Gebirge sind die Winter extrem streng und die Sommer kühl. Besonders in den südlichen Gebieten des Landes kommt es während der Regenzeit häufig zu Überschwemmungen.

 

 

Geschichte

Unter britischem Einfluss wurde 1907 Bhutan ein selbstständiges Fürstentum. 1949 regelte das Land seine Beziehungen zum inzwischen unabhängig gewordenen Indien. 1969 wurde Bhutan konstitutionelle Monarchie und erlangte am 12. Februar 1971 die völkerrechtliche Anerkennung der de facto schon zuvor bestehenden Eigenstaatlichkeit. 1989 wurde Bhutan eines der acht Schwerpunktländer der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, es ist zugleich das einzige in Asien.

 


Die Bogenschützin von Bhutan

 

Politik

Ständeparlament (Tshogdu), bestehend aus 150 Mitgliedern, davon 105 Notabeln, die alle drei Jahre gewählt werden. Staatsoberhaupt ist der König (Druk Gyalpo), seit 1972 Jigme Singye Wangchuk. Die ÖEZA engagiert sich in folgenden Sektoren: Energie: Errichtung der zwei Wasserkraftwerke in Rangjung und Basochhu Hochgebirgsökologie: wissenschaftliche Kooperationen im Gebirge

Wirtschaft

Die ÖEZA engagiert sich in folgenden Sektoren: Energie: Errichtung der zwei Wasserkraftwerke in Rangjung und Basochhu Hochgebirgsökologie: wissenschaftliche Kooperationen im Gebirge Tourismus: sanfter Tourismus

Kultur

Erhaltung des Kulturerbes

Religion

Buddhismus (Staatsreligion), Hinduismus (Religion der nepalesischen Immigranten)

Kleidung und Reisegepäck

Bahrain

 

 

Allgemeines

Bahrain ist ein Inselstaat auf einem Archipel im Persischen Golf, östlich von Saudi-Arabien.

Name

Mamlaka al-Bahrayn

Königreich Bahrain

Amtssprache

Arabisch

Hauptstadt

Manama (Al-Manãmah)

König

Hamad ibn Isa al-Khalifa

Premierminister

Khalifa ibn Salman al-Khalifa

Staatsform

Konstitutionelle Monarchie

Fläche

711 km²

Einwohnerzahl

677.886 (Juli 2004)

Bevölkerungsdichte

953,4 Einwohner pro km²

Unabhängigkeit

von Großbritannien am 15. August 1971

Währung

Bahrain-Dinar (1 BHD = 1000 Fils = 2,27 Eur (Kurs Mitte 2003))

Zeitzone

UTC +3

Nationalhymne

Bahrainona

Kfz-Kennzeichen

BRN

Internet-TLD

.bh

Vorwahl

+973

Daten

Nationalfeiertag: 16. Dezember 

Religion: überwiegend Muslimisch 

Sprachen: Arabisch; Englisch

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Hotels

 

 

Geografie

Der arabische Inselstaat Bahrain besteht aus der gleichnamigen Hauptinsel und den vorgelagerten Inseln Muharraq, Sitra und Umm Nasan. Die Inselgruppe besteht hauptsächlich aus Kalkstein.

Geschichte

Bahrain seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. für die Hochkultur in Sumer und Babylon eine sehr große Bedeutung, vor allem als Zentrum für den Handel mit Makan (Oman) und Melucha (Indien). Diese Bedeutung gewann die Insel von den Süßwasservorkommen und den Perlenbänken vor der Küste. Die Blütezeit der Insel endete im 16. Jahrhundert v. Chr., als der Handel mit Indien durch das Ende der Induskultur zum Erliegen kam. Nun gewann der Export von Perlen und Datteln verstärkt an Bedeutung. In der Folgzeit kam die Insel unter die wechselnde Herrschaft der Babylonier, Perser und Griechen. Unter letzteren gewann die Insel wieder Bedeutung als Handelszentrum, diesmal für Weihrauch aus Südarabien. Seit dem 7. Jahrhundert islamisch, geriet die Insel zunächst unter die Herrschaft der Karmaten (899–1075) sowie des persischen Königreichs von Hormuz. 1507 wurde die Insel von Portugal besetzt und gewann weiter an Bedeutung. Die Portugiesen waren vor allem an der Kontrolle der Perlenfischerei interessiert, die große wirtschaftliche Gewinne abwarf.

Erst 1622 wurden die Portugiesen durch die Perser vertrieben. Deren Kontrolle über die Insel ging aber bald an Oman verloren, so dass 1739 ein neuer persischer Angriff erfolgte. Allerdings konnten sich die Perser nicht gegen die arabischen Stämme durchsetzen. Nach der Abwehr eines weiteren persischen Angriffs erlangte der Khalifa-Clan aus Katar die Herrschaft über die Insel (1783). 1796 verlegten die al-Khalifa ihre Residenz nach Bahrain und führten die Insel zu einem großen wirtschaftlichen Aufschwung. Durch ihre Flotte beherrschten sie einen Großteil des Seehandels im Persischen Golf. Als 1799 Oman erneut Bahrain angriff, riefen die al-Khalifa die Wahabiten zur Hilfe, die darauf die Insel besetzten und erst 1812 durch die al-Khalifa im Bündnis mit dem Oman und Persien vertrieben werden konnten. Allerdings kam die Insel auch in der Folgezeit nicht zur Ruhe, da weitere Angriffe der Omanis erfolgten und auch im al-Khalifa-Clan heftige Machtkämpfe tobten. 1861 musste Bahrein einen Protektoratsvertrag mit Britannien abschließen. Nach einem heftigen Krieg mit den al-Thani von Katar ging 1868 nach einer britischen Intervention der Einfluss auf Katar verloren. Allerdings führte die britische Schutzherrschaft auch zur Beendigung der Machtkämpfe innerhalb der al-Khalifa.

Nachdem am Anfang des 20. Jahrhunderts die Perlenfischerei für Bahrain sehr große wirtschaftliche Bedeutung hatte, kam es nach 1930 zum Zusammenbruch dieses Wirtschaftszweiges, als Japan mit Zuchtperlen auf den Weltmarkt drängte. Allerdings wurde schon 1932 Erdöl gefunden. Nach der Unabhängigkeit von Britannien (14. September 1971) unter Scheich Isa ibn Salman al-Khalifa (1961–1999) erhielten die USA einen Luftwaffen – und Flottenstützpunkt auf der Insel. 1975 wurde die absolute Monarchie des Khalifa-Clans proklamiert. Schiitische Unruhen und Umsturzversuche nach der iranischen Revolution (1979, 1981) wurden niedergeschlagen. 1981 war Bahrain auch Gründungsmitglied des Golf-Kooperationsrats. Wegen der Erdölförderung kam es seit 1986 immer wieder zu Grenzkonflikten mit Katar und Saudi-Arabien die erst 2001 durch den Internationalen Gerichtshof in Den Haag geschlichtet wurden. Seit 2000 begannen unter dem neuen Scheich Hamad bin Isa (seit 1999) demokratische Reformen in deren Folge 2002 die konstitutionelle Monarchie begründet wurde.

Chronik des letzten Jahres 

Bei den ersten Parlamentswahlen seit 1975 am 24.10. und 31.10.2002 bewarben sich 177 Kandidaten, darunter 8 Frauen, um die 40 Sitze im neu geschaffenen Repräsentantenhaus. Bei einer Wahlbeteiligung von 53,2 % gewannen Unabhängige 18 der Sitze, 19 gingen an Listen parteiähnlicher islamischer Gemeinschaften (darunter 7 Muslimbrüder und 7 fundamentalistische Salafiten), 3 Sitze gingen an Liberale; Frauen wurden nicht gewählt. 28 der Abgeordneten gehören der sunnitischen Minderheit an. Der Staatschef König Hamad Ibn Isa Al-Khalifa hob im Vorfeld der Wahlen am 13.9. den Bann politischer Gruppen auf (Parteien im formalen Sinne sind nicht zugelassen).

Kleidung und Reisegepäck

Zeit

UTC + 3

Aserbaidschan

 

 

Allgemeines

Aserbaidschan ist ein Land am Kaspischen Meer. Es grenzt an Russland, Georgien, Armenien und den Iran. Mit der Exklave und Autonomen Republik Nachitschewan besitzt Aserbaidschan eine elf Kilometer lange Grenze mit der Türkei.

Name

Aserbaidschanische Republik

Amtssprache

Aserbaidschanisch (Aseri)

Hauptstadt

Baku

Staatsoberhaupt

Ilham Aliyev

Premierminister

Artur Rasizade

Staatsform

Republik

Fläche

86.600 km²

Einwohnerzahl

8.202.500 (Stand 2003)

Bevölkerungsdichte

90 Einwohner pro km²

Unabhängigkeit

von der Sowjetunion am 18. Oktober 1991

Währung

Manat

Zeitzone

UTC +5

Kfz-Kennzeichen

AZ

Internet-TLD

.az

Vorwahl

+994

Feiertage

28. Mai Nationalfeiertag

Lage

Die Republik Aserbaidschan liegt an den Südhängen des Kaukasus und damit in einer erdbebengefährdeten Region. Im Osten wird Aserbaidschan vom Kaspischen Meer begrenzt, wo große Erdölvorkommen existieren. Die Republik hat eine Fläche von 86.600 Quadratkilometer, davon 4.400 Quadratkilometer das Autonome Gebiet Bergkarabach (Aserbaidschanisch: Dagli Qarabag) und 5.500 Quadratkilometer die Autonome Republik Nachitschewan. 20 % des Staatsgebietes ist zur Zeit von Armenien besetzt.

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Geschichte

Frühere Geschichte bis zum 20. Jahrhundert Aserbaidschan ist seit frühester Zeit besiedelt und brachte bedeutende Kulturen hervor. Es gehörte zu verschiedenen Weltreichen und war unter dem Namen Albania bekannt. Erste türkische Volksgruppen lassen sich im späteren Aserbaidschan seit dem 2. Jahrhundert nachweisen, als dort der frühhunnische Volksstamm der Az auftauchte. Dieser Volksstamm ist möglicherweise der auch Namensgeber des Gebietes, so dass Aserbaidschan Herrschaft der Az bedeutet. Eine andere Namenserklärung leitet den Namen wiederum vom persischen Satz Land des Feuers ab, der sowohl auf die seit dem Altertum bekannten Petroleum-Vorkommen als auch auf den Zoroastrismus verweisen soll. Im 3. Jahrhundert gehörte das Gebiet zum Hunnenreich des Attila, und bereits im 4. Jahrhundert lassen sich die Sabiren (ein alttürkisches Volk hunnischer Herkunft) in Aserbaidschan nachweisen – diese lagen ständig in blutigen Stammeskriegen mit den benachbarten Chasaren und Kumanen. Im Jahre 643 fielen die Araber in dieses Gebiet ein und führten es dem Islam zu – damit gehört Aserbaidschan zu den ältesten muslimischen Gebieten der Welt. Unter der Herrschaft des Kalifats kam die Provinz zu Wohlstand, der zu den den Plünderungszügen der Mongolen unter Dschingis Khan anhielt.

Im 9. Jahrhundert/10. Jahrhundert kamen dann die Volksstämme der Oghusen in dieses Gebiet und die Aserbaidschaner erhielten ihre heutige volkliche Prägung und wurden zum dem was sie heute sind: Süd-Türken. Aserbaidschan gehörte nun zum Seldschukenreich. Im 12. Jahrhundert gehörte der Nordwesten des nachmaligen Aserbaidschan zum Königreich Georgien, während der Rest des Landes unter persischer Oberhoheit stand. Im 13. Jahrhundert fielen die turko-mongolischen Horden des Dschingis Khan über Aserbaidschan her und es wurde nun dem mongolischen Weltreich eingegliedert. Nun ließen sich zahlreiche Mongolen in Aserbaidschan nieder, aber die mongolische Oberschicht war zu schwach, um sich zu behaupten – sie gingen in der Folgezeit in den Aserbaidschanern auf. Hulegu Ilchan, ein Enkel des großen Mongolenherrschers, begründete von Aserbaidschan aus, das berühmte Ilchanat. Dieses führte mit der benachbarten Goldenen Horde blutige Grenzkriege um das begehrte Georgien. Dabei waren die Ilchane mit der Nogaier-Horde verbündet, die formal zur Goldenen Horde gehörte. Im 15. Jahrhundert wurde das Ilchanat durch den usbekischen Tatarenherrscher Timur zerschlagen und Aserbaidschan fiel mit dem übrigen Persien an diesen. Nach dem Tode Timurs wurden auf aserbaidschanischen Gebiet zwei mächtige türkische Stammesförderationen gegründet: die „Weißen Hammel“ und die „Schwarzen Hammel“, die jedoch äußerst verfeindet waren. Aserbaidschan geriet im Jahre 1514 an das benachbarte Osmanische Reich Selims und erst Abbas Schah I. konnte es im Jahre 1603 seinem Reich zurückgewinnen.

Der lange und blutige Bruder-Krieg mit dem Osmanischen Reich geriet langsam auch zum Glaubens-Krieg: Wer von den jeweiligen Herrschern vertrat nun den „wahren Glauben“? War es der schiitische Schah Persiens oder Selim, der sunnitische Sultan des Osmanischen Reiches? Im 16. und 17. Jahrhundert brachte die Dynastie der Safawiden dem Gebiet erneuten Reichtum. Aufgrund seiner Lage an den Handelsrouten, die Europa mit Zentralasien und den Nahen Osten mit den Gebieten am Kaspischen Meer verbinden, war die Region zwischen den Russen, Persern und Ottomanen mehrere Jahrhunderte hindurch heiß umkämpft. Im Jahre 1723 eroberte der russische Zar Peter der Große kurzfristig die Khanate von Baku und Derbent, welches sich in Daghestan befand. Ab dem Jahre 1784 beherrschten die russischen Zaren bereits den Norden Aserbaidschans und im 6. Russisch-Türkischen Krieg (1804–1814) fielen die Khanate Gandscha (1804), Schirwan (1805), Karabach (1805), Scheki (1806), Kuba (1806) und Baku (1806) sowie das Khanat Talysch (1813) endgültig an Russland. Als Folge des 7. Russisch-Persischen Krieges (1827/28) kamen noch die Khanate Nachitschevan (1828) und Jerewan (1828) hinzu. In den Friedensverträgen von Gülistan (1813) und Turkmenchay (10. Februar 1828), beendeten diese blutigen Grenzkriege um diese militärisch wie kulturell wichtige Landschaft: Im letztgenannten Vertrage wurde Aserbaidschan entlang der heutigen politischen Grenze zwischen Russland, dem Osmanischen Reich und Persien aufgeteilt.

In den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts begann man mit der Ausbeutung der Erdölfelder. Neuere Geschichte Nach dem Zusammenbruch des Russischen Zarenreiches wurde im Jahr 1917 die kurzlebige „Republik Groß-Aserbaidschan“ (aserbaidschanisch: Büyük Azärbaycan Cumhuriyäti) gegründet, die formal von 1918 bis 1920 bestand, aber deren wirklicher Herrschaftsbereich sich nur auf das nördliche Aserbaidschan beschränkte. (1918–20 waren britische Besatzungstruppen im südlichen Aserbaidschan, während türkische Truppen das nördliche verwalteten; die Türken wurden allerdings als „Befreier“ angesehen, da das Endziel der Republik die Vereinigung mit der Türkei war.) Der Versuch, zusammen mit Georgien und Armenien eine Transkaukasische Republik zu begründen, schlug jedoch fehl. Im Januar 1920 wurde Aserbaidschan de facto von den Alliierten als unabhängiges Land anerkannt. Diese Unabhängigkeit wurde jedoch durch die Rote Armee im April 1920 beendet. In Aserbaidschan entsteht eine Sowjetrepublik, die im Jahre 1922 mit Georgien und Armenien zur Transkaukasischen Föderativen Sowjetrepublik zwangsvereinigt und in die UdSSR integriert wird. Bergkarabach und Nachitschewan wurden als Autonomes Gebiet bzw. Autonome Republik der Hoheit Aserbaidschans unterstellt (1923). 1936 wurde Aserbaidschan „selbstständige“ Sowjetrepublik der UdSSR.

1988/89 begann die langsame Trennung Aserbaidschans von der Sowjetunion und der bewaffnete Kampf um Bergkarabach. Der seit 1923 schwelende Konflikt in Bergkarabach eskaliert 1988, als der dortige Gebietssowjet den Transfer des Gebiets aus aserbaidschanischer in armenische Republikhoheit beantragt hat. 1989 verkündet der Oberste Sowjet in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku in Zusammenhang mit der Schwäche der UdSSR die Souveränität Aserbaidschans. Daraufhin kommt es zu einer Militärintervention russischer Truppen in Baku und anderen Teilen Aserbaidschans. Die sich anschließenden Kämpfe fordern viele Todesopfer. Ferner wird an der aserbaidschanisch-iranischen Grenze die Wiedervereinigung beider Landesteile verlangt. Am 30. August 1991, nach dem gescheiterten Putschversuch in Moskau, rief Aserbaidschan die Unabhängigkeit aus und wurde Mitbegründer der GUS. Die kommunistische Partei löst sich auf und gründet mit der „Republikanischen Demokratischen Partei“ ihre Nachfolgepartei. 1992 beginnt der offene Krieg mit Armenien um Bergkarabach, den die Türkei offen mit Waffenlieferungen an Aserbaidschan unterstützt. Im Sommer treffen sich in Ankara die Vertreter Aserbaidschans mit den turkvölkischen Staatsvertretern Zentralasiens: Dort wird beschlossen, für alle turkvölkischen Republiken bis 2005 ein einheitliches Alphabet – nach Vorbilde des Türkeitürkischen – zu schaffen, dassdann die türkischen Minderheiten der übrigen GUS dieses bis spätestens 2010 zu übernehmen hätten.

Am 30. Juni 1992 wird der ehemalige Geheimdienstler und KP-Chef Geidar Alijew zum Präsidenten gewählt und dieser benennt die kommunistische Staatspartei in „Neues Aserbaidschan“ um. Alijew bemüht sich um gute Beziehungen zu Russland, der Türkei und den USA, aber auch um gute Nachbarschaft mit dem Iran. Im Dezember 1992 tritt Aserbaidschan aus der GUS aus und nimmt einen Beobachterstatus ein. Mitte Dezember übernimmt Aserbaidschan das türkeitürkische Alphabet. Im Jahre 1995 wird eine Verfassung angenommen. Sie konstituiert ein präsidentielles Regierungssystem. Mit mehreren Führungswechseln und Putschversuchen erweist sich die politische Lage in Aserbaidschan seit 1991 als instabil. Dies hängt insbesondere mit der Verwicklung des Landes in den Bergkarabach-Konflikt zusammen. Die wichtigsten Parteien sind: Nationale Unabhängigkeitspartei, Aserbaidschanische Volksfront, Müsavat (Gleichheitspartei), Bozkurt (graue Wölfe, türkischnationalistische Gruppierung).

2002 wird Ilham Alijew zu Nachfolger seines Vaters bestimmt und bei Wahlen 2003 überwiegend vom Volk bestätigt – nur ist der trunk- und spielsüchtige Sohn schuld, da das einzige, und überwiegend von russischen und westeuropäischen Touristen besuchte, Spielkasino Aserbaidschans geschlossen wird: Er soll wohl allein in einer Nacht rund 350.000 Rubel durchgebracht haben!

 

 

Politik

Aserbaidschan ist eine Präsidialdemokratie mit einem Einkammerparlament. Die Verfassung wurde am 12. November 1995 verabschiedet. Das aserbaidschanische Parlament, die Nationalversammlung (Milli-Meclis) hat 125 Sitze, die nach einem gemischten Proportional- und Mehrheitswahlsystem für eine Periode von 5 Jahren gewählt werden. Ein Parlamentssitz wird für den Wahlkreis Bergkarabach (Nagorny-Karabach) frei gehalten. Das Parlament wurde am 4. November 2000 für fünf Jahre gewählt. Staatsoberhaupt ist der Präsident, der in geheimer, allgemeiner Wahl für die Periode von 5 Jahren gewählt wird. Staatspräsident ist Ilham Alijew, Sohn des zuvor verstorbenen Staatspräsidenten Geidar Alijew. Er wurde am 15. Oktober 2003 mit über 80 % der Stimmen gewählt und wurde am 31. Oktober 2003 inauguriert. Ministerpräsident ist seit dem 4. November 2003 Artur Rasizade von der Präsidentenpartei Neues Aserbaidschan. Die Opposition warf der Regierung bei den Präsidentenwahlen im Oktober 2003 Wahlbetrug vor. Internationale Wahlbeobachter (unter anderem von der OSZE) berichteten von Fälschungen und Einschüchterungsversuchen. Nach Bekanntgabe des Ergebnisses kam es am 16. Oktober in der Hauptstadt Baku zu Unruhen, bei denen mindestens zwei Menschen getötet, viele verletzt und mehrere Oppositionspolitiker festgenommen wurden. Mitgliedschaften in internationalen Institutionen: UNO, GUUAM, GUS, Europarat, OSZE, IWF, EBRD, Weltbank, Schwarzmeer-Wirtschaftskooperation, OATCT, CENTO.

Bevölkerung

Die Republik Aserbaidschan hat 8,2 Millionen Einwohner, davon etwa 1 Million Binnenvertriebene und Flüchtlinge infolge des Bergkarabach-Konflikts. 83 % der Bevölkerung gehören zum Turkvolk der Aserbaidschaner. Die übrigen Nationalitäten stellen die Russen, Kurden, Armenier, Ukrainer, Talyschen, Juden, Awaren, Mescheten, Tataren, Deutsche und Lesgier. In Städten leben 52 % der Bevölkerung. Unter 15 Jahre sind 28 % der Bevölkerung. Bevölkerungswachstum: 0,89 %. Amtssprache ist Aserbaidschanisch. Seit Dezember 1992 gibt es wieder die türkisch-lateinische Schrift und seit 2001 ist sie allgemein für den amtlichen Schriftverkehr verbindlich. Die Bedeutung des Russischen nimmt immer mehr ab, wird allerdings in der offiziellen Korrespondenz mit den anderen GUS-Staaten weiter genutzt.

Verkehr

Eisenbahnnetz: 2123 km (davon 1300 km elektrifiziert) Straßennetz: 24 981 km (92,3 % befestigt) Motorisierung: 49 Kfz/1000 Einwohner Internationaler Flughafen: Baku Hafen: Baku

Wirtschaft

Die Wirtschaftsentwicklung Aserbaidschans verläuft dynamisch. So betrug die Wachstumsrate des BIP im Jahr 1999 7,4 %, 2000 11,4 % und 2001 9,9 %. Diese Entwicklung basiert jedoch zu einem großen Teil auf einer expansiven Erdölindustrie, welche den wichtigsten Wirtschaftszweig des Landes darstellt.

Konflikt mit Armenien

Aserbaidschan befindet sich seit der Unabhängigkeit in einem anfangs kriegerischen Konflikt mit Armenien um die Region Bergkarabach im Westen des Landes. Bis heute sind dieses Gebiet und angrenzende Regionen von armenischen Truppen besetzt. Aserbaidschan befindet sich seit Winter 1988 in einem kriegerischen Konflikt mit Armenien. Die eigentliche Unabhängigkeit hat Aserbaidschan erst im Jahre 1992 bekommen. Nur durch die massive Unterstützung der russischen Armee, was Russland bis heute nicht zugibt, wurde es möglich, dass Armenien die Region Bergkarabach und außerdem 20 % des aserbaidschanischen Territoriums okkupiert hat. Aber Aserbaidschan erhielt darauf hin aktive Waffenhilfe durch das NATO-Land Türkei. Alle Versuche Aserbaidschans diesen Konflikt friedlich zu lösen sind bis dato gescheitert. Bis heute gilt dieser Konflikt als nicht gelöst, aber von beiden Seiten wird inzwischen an einer friedlichen Lösung gearbeitet.

Religionen

Vorherrschende Religion ist der Islam. Die Republik Aserbaidschan ist außer dem Iran und dem Irak das einzige Land mit schiitischer Bevölkerungsmehrheit: Über 66 % der Aserbaidschaner bekennen sich zu schiitischen Glaubensrichtungen und nur knapp 33 % zu sunnitischen.

Berühmtheiten

Garri Kasparow (*1963); mehrfacher Schachweltmeister (armenische Abstammung)

Kleidung und Reisegepäck

Armenien

 

 

Allgemeines

Armenien ist ein mehrheitlich von Armeniern bewohnter Staat im Kaukasus. Er erlangte mit Auflösung der UdSSR 1991 seine Unabhängigkeit.

Name

Hayastani Hanrapetut'yun

Republik Armenien

Amtssprache

Armenisch

Hauptstadt

Eriwan

Staatsoberhaupt

Robert Kocharian

Premierminister

Andranik Markaryan

Staatsform

Präsidialrepublik

Fläche

29.800 km²

Einwohnerzahl

3.336.100

Bevölkerungsdichte

112 Einwohner pro km²

Unabhängigkeit

von der Sowjetunion am 23. September 1991

Währung

Dram

Zeitzone

UTC + 5

Nationalhymne

Mer Hayrenik

Kfz-Kennzeichen

ARM

Internet-TLD

.am

Vorwahl

+374

Daten

Nationalfeiertag: 21. September 

Religion: Armenisch Orthodox 

Mitgliedschaften: Rat für kollektive Sicherheit, GUS

Lage

Armenien liegt zwischen 38° 51' und 41° 16' nördlicher Breite sowie 43° 29' und 46° 37' östlicher Länge. Es grenzt im Westen an die Türkei, im Süden an die Aserbaidschanische Exklave Nachitschewan und an Iran, im Osten an Aserbaidschan und im Norden an Georgien.

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Geografie

Armenien ist ein Gebirgsland – 90 % der Fläche Armeniens liegen über 1.000 m ü. M. Vom Norden her erstrecken sich die über 3.000 m hohen Ausläufer des Kleinen Kaukasus. Der höchste Berg ist der erloschene Vulkan Aragac (4.090 m). Zudem stellen Erdbeben noch immer eine große Gefahr dar. Der größte See Armeniens ist der östlich von Eriwan, und ca 1.900 m hoch gelegene Sewansee mit einer Fläche von 1.417 km². Der längste Fluss Armeniens ist der Aras.

Verwaltung

Armenien gliedert sich in 11 Provinzen (marzer, Singular marz): Aragatsotn Ararat Armavir Gegharkunik Kotayk Lorri Shirak Syunik Tavush Vayots Dzor Yerevan (Eriwan)

Geschichte

Die eigentliche Geschichte Armeniens beginnt mit der Einwanderung der indogermanischen Armenier. Der Name der Hauptstadt Armeniens, nämlich Yerewan, ist seit 2500 v. Chr. nachweislich vorhanden. Ein Vorgängerreich Armeniens war das Reich von Urartu. Um 850 v. Chr. bildete sich das Reich von Urartu im Gebiet des heutigen Armenien mit Zentrum um den Vansee – das Reich besteht bis um ca. 600, steht im Konflikt mit den Assyrern und wird von den Kimmeriern verwüstet. Ca. 518 v. Chr. wird Armenien in das Perserreich der Achaimeniden eingegliedert, das durch den Perserfeldzug Alexander des Großen (334–323 v. Chr.) in dessen Reich eingegliedert wird. In der Folge regieren einheimische Dynasten in Armenien unter Oberhoheit der Seleukiden. 190 v. Chr. macht die Dynastie der Artaxiden Großarmenien zu einem unabhängigen Königreich; daneben entsteht ein armenisches Reich von Sophene (Südwestarmenien am Euphrat und Tigris), nachdem die Seleukiden als Folge der Niederlage gegen die Römer geschwächt sind.

Um 95–55 v. Chr. ist der Höhepunkt des Artaxidenstaates und des antiken Königreiches der Armenier unter Tigran dem Großen (Ausdehnung des Reiches bis zum Kaspischen Meer, nach Kappadokien, Atropatene und Syrien), der sich zum König der Könige ausrufen lässt. Sein Bündnis mit Mithridates von Pontos bringt ihn in den Konflikt mit den Römern, deren Oberhoheit er am Schluss anerkennen muss. Großarmenien ist in der Folge zwischen Römern und den in Mesopotamien und dem Iran herrschenden Parthern umstritten. Den Parthern gelingt es, nach dem Ende der Artaxidendynastie in den Jahren n. Chr. Vertreter des eigenen Herrscherhauses der Arsakiden (Arshakuni) auf den Thron zu setzen, was die Römer 66 n. Chr. anerkennen (Krönung von Tiridates I. in Rom durch Nero). Dennoch bleibt die Oberhoheit über Großarmenien umstritten. 116–117 n. Chr. gelingt es Trajan sogar kurz, das Land als römische Provinz einzugliedern. Doch die Arsakidendynastie herrscht weiter in Armenien bis 428 n. Chr. 224 werden die Arsakiden in Persien von den Sassaniden besiegt und verdrängt. Die Sassaniden beginnen wieder ein aggressivere Westpolitik, 252–297 gelingt es ihnen, Großarmenien unter ihren Einfluss zu bringen und auch einen Sasaniden auf den Thron zu setzen. Erst als Diokletian die Sassaniden 297 besiegt, müssen diese die Oberhoheit über Großarmenien aufgeben – Tiridates III. aus dem Haus der Arshakuni besteigt den Thron, der in der Folge das Christentum in Armenien einführen wird.

Die Armenische Apostolische Kirche feierte im September 2001 ihr 1.700-jähriges Bestehen, dass301 der Überlieferung nach die Annahme des Christentums unter König Trdat III. und der geistlichen Führung des Hl. Grigor Lusaworitsch, dem „Erleuchter“ erfolgte. Armenien wurde so der erste christliche Staat der Welt. 387 teilten Rom und das persische Reich der Sasaniden das großarmenische Königreich untereinander auf. Dennoch entwickelten die Armenier eine hochstehende christliche Kultur, Literatur und Baukunst – vor allem nach der Schaffung eines eigenen Alphabets durch Mesrob Masthoc im Jahr 405. 1828 kam der nördliche Teil Armeniens unter die Oberhoheit des Russischen Reiches und wurde nach Gründung der UdSSR eine der Teilrepubliken der Sowjetunion (1920). Aus dieser Zeit stammen auch die berühmten Witze von Radio Eriwan (Yerewan) bezogen auf die Hauptstadt Armeniens. Nach der Auflösung der Sowjetunion entstand der heutige unabhängige Staat Armenien. Der südliche, weitaus größte Teil des armenischen Siedlungsgebietes blieb unter türkischer Herrschaft. Am 24. April 1915 veranlasste die 1908 an die Macht gekommene jungtürkische Bewegung die Verhaftung, Deportation und Ermordung armenischer Intellektueller in Konstantinopel und leitete damit den Völkermord an 1,5 Millionen Armeniern – zwei Dritteln des im Osmanischen Reich seit Jahrtausenden lebenden christlichen Volkes – ein. Die Türkei bestreitet die Faktizität des Völkermordes noch immer. Er wurde jedoch seit dem Ende des Kalten Krieges durch eine zunehmende Zahl nationaler Parlamente anerkannt.

Armenien und Aserbaidschan haben seit dem Zusammenbruch der UdSSR (1988) militärische Auseinandersetzungen um Nagorni-Karabach geführt. Nagorni-Karabach ist ein autonomes Gebiet von Aserbaidschan, in dem mehrheitlich Armenier leben. Seit einem Waffenstillstand im Mai 1994, der einer Besetzung eines Fünftels Aserbaidschans durch armenische Truppen folgte, hat sich die Situation nicht wesentlich verbessert. Es hat bislang keinen Durchbruch in der Beziehung beider Staaten gegeben, ein Zustand, der ihre wirtschaftliche Entwicklung negativ beeinflusst. Eine große Rolle spielt auch die armenische Diaspora (4 Millionen Menschen).

 

 

Politik

Nach der Unabhängigkeit von der Sowjetunion führte Armenien gegen seinen Nachbarn Aserbaidschan Krieg um die in Aserbaidschan gelegene Region Bergkarabach. Im Verlauf dieses Krieges konnte Armenien diese Region mitsamt einer Landverbindung nach Armenien besetzen. Die bewaffneten Auseinandersetzungen sind zwar inzwischen beendet, jedoch ist der Konflikt bis heute ungelöst.

Bevölkerung

In Armenien ist die natürliche Bevölkerungsentwicklung rückgängig. Zwischen 1991 bis 1998 sind ca. 740.000 bis 780.000 Menschen vor allem nach Russland und in andere Staaten der GUS emigriert. Nachfolgend sind die Städte über 20.000 Einwohner aufgezählt (Stand 1. Januar 2004): Eriwan: 1.088.300 Gjumri: 139.900 Wanadsor: 93.600 Wagarschapat: 51.100 Hrasdan: 43.800 Abowian: 38.800 Kapan: 34.600 Armawir: 28.700 Gawar: 23.200 Artaschat: 22.500 Goris: 20.800 Die armenische Sprache ist ein Teil der größeren indoeuropäischen Familie, das armenische Alphabet wurde am Anfang des 5. Jahrhunderts durch Mesrob Mashtots erstellt. Seit damals ist das Alphabet die feste Grundlage der nationalen Sprache und der Kultur geworden.

Kleidung und Reisegepäck

Literatur

Armenien. 5000 Jahre Kunst und Kultur, Wasmuth : Tübingen 1995, 482 S. Tessa Hofmann: Annäherung an Armenien. Geschichte und Gegenwart, C.H. Beck : München 1997, 242 S. Jakob Künzler: Im Lande des Blutes und der Tränen. Erlebnisse in Mesopotamien während des Weltkrieges (1914–1918) – (Zeitzeugnisse) Chronos : Zürich 1999 Adriano Alpago Novello: Die Armenier. Brücke zwischen Abendland und Orient, Belser Stuttgart Zürich 1986, 285 S. Henri Stierlin: Von Konstantinopel bis Armenien und von Syrien bis Äthiopien, Belser : Stuttgart/Zürich 1996, 290 S.

Zeit

Vietnam

 

 

Allgemeines

Vietnam ist ein Staat in Südostasien. Der offizielle Name lautet Sozialistische Republik Vietnam (Cộng hoà Xã hội Chủ nghĩa Việt Nam). Vietnam grenzt an China, Laos, Kambodscha und an das Südchinesische Meer. Nach Jahrzehnten des Krieges war es in den 1980er-Jahren eines der ärmsten Länder Asiens. Seit Ende der 1980er-Jahre verfolgt das Land eine auf Wirtschaftswachstum ausgerichtete Politik, die die wirtschaftlichen Verhältnisse stetig verbessert hat und das Land dem Status eines Schwellenlandes angenähert hat.

Auskunft

Botschaften der SR Vietnam

In Deutschland:

Elsenstr. 3, 12435 Berlin, Tel.: 030 / 53 63 01 08, Fax: 53 63 01 00; Außenstelle Bonn: Konstantinstr. 37, 53179 Bonn, Tel.: 02 28 / 35 70 21, Fax: 35 18 66.

In Österreich:

Felix-Mottl-Str. 20, 1190 Wien, Tel.: 01 / 368 07 55, Fax: 368 07 54.

In der Schweiz:

Schlosslistrasse 26, 3008 Bern, Tel.: 031 / 388 78 78, Fax: 388 78 79.

Indochina Services Vietnam Travel Information Europe

Enzianstr. 4 a, 82319 Starnberg, Tel.: 081 51 / 77 02 50, Fax: 77 02 52, www.indochinaservices.com.

Auskunft in Vietnam

Vietnam Tourism (VINATOUR)

Nguyen – Du – Str. 54, Hanoi, Tel.: 04 / 825 29 86, Fax: 825 27 07, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Saigon Tourist

Le-Thanh-Tong – Str. 49, Ho-Chi-Min-Stadt, Tel.: 08 / 829 89 14, Fax: 822 49 87, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Phan-Chu-Trinh – Str. 55 B, Hanoi, Tel.: 04 / 825 09 23, Fax: 825 11 74, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Besonderheiten

Feiertage

1. Januar – Westlicher Neujahrstag Januar oder Februar – Tet; vietnamesisches und chinesisches Neujahrsfest; die wichtigste Festzeit des Jahres, und gefeiert wird eine ganze Woche lang, vom ersten bis zum siebten Tag des neuen Jahres gemäß dem traditionellen Mondkalender; da das Fest sich nach dem Stand des Mondes, nicht der Sonne richtet, liegt dieses Fest in aufeinanderfolgenden Jahres an unterschiedlichen Tagen des westlichen Kalenders; traditionell werden an den Tet-Tagen enorme Mengen von Nahrungsmitteln konsumiert, da der Verlauf des Tet-Festes als Omen für den Verlauf des ganzen Jahres gilt. 3. Februar – Gründungstag der Kommunistischen Partei Vietnams; gesetzlicher Feiertag März – Gedenktag zur Erinnerung an die Trung-Schwestern, die im Jahre 41 eine Rebellion gegen die chinesischen Machthaber angeführt hatten; beweglicher Festtag, da er sich nach dem Mondkalender richtet. April – Thanh Minh; eine Art vietnamesisches Allerheiligen; an diesem Tag werden traditionell Grabmäler gesäubert und geschmückt; beweglicher Festtag, da er sich nach dem Mondkalender richtet. 30. April – Tag der Befreiung Süd-Vietnams und Saigons; gesetzlicher Feiertag 1. Mai – Tag der Arbeit; gesetzlicher Feiertag 19. Mai – Geburtstag Ho Chi Minhs; gesetzlicher Feiertag 28. Mai – Gedenktag an die Geburt, die Erleuchtung und den Tod Buddhas, gesetzlicher Feiertag August – Trung Nguyen; Tag der wandernden Seelen; an diesem Tag, so wird geglaubt, wandern die Seelen Verstorbener zu den Wohnstätten ihrer Nachfahren; Feiern in buddhistischen Tempeln; auf Hausaltären werden Speisen für die Seelen Verstorbener ausgebreitet, und Schein-Geld wird zu ihren Ehren verbrannt; beweglicher Festtag, da er sich nach dem Mondkalender richtet. 2. September – Nationalfeiertag; gesetzlicher Feiertag 3. September – Gedenktag an den Tod Ho Chi Minhs im Jahre 1969; gesetzlicher Feiertag September – Trung Thu; Herbstfest, zu dem insbesondere Kinder mit Laternen durch die Straßen paradieren; zu diesem Tag wird Mondkuchen gebacken; beweglicher Festtag, da er sich nach dem Mondkalender richtet. November – Geburtstag des Konfuzius; beweglicher Festtag, da er sich nach dem Mondkalender richtet.

Diplomatische Vertretungen

Botschaft der Bundesrepublik Deutschland

Tran-Phu-Str. 29, Hanoi, Tel.: 04 / 845 38 36, Fax: 845 38 38

Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland

Nguyen-Dinh-Chieu – Str. 126, Ho-Chi-Min -Stadt, Tel.: 08 / 823 19 19, Fax: 829 24 55.

Botschaft der Schweiz

Ly-Thuong-Khiet – Str. 44 B, Hanoi, Tel.: 04 / 934 65 89, Fax: 934 56 91.

Botschaft der Republik Österreich

Quang-Trung-Str. 53, Hanoi, Tel.: 04 / 943 30 50, Fax: 943 30 55.

Fotografieren

Tipps zum Fotografieren:

Licht

Licht ist für den Fotografen das primäre Gestaltungsmittel. Ideale Bedingungen hat man am frühen Morgen, wenn das Licht weich ist und Mitteltöne gut herausgearbeitet werden können. Die grelle Mittagssonne wirft harte Schatten und ist daher problematisch. Demgegenüber eröffnet das modulierende Abendlicht interessante Perspektiven. Dann nämlich erscheinen die Farben satt, während die Schatten lang und weich fallen.

Schnappschüsse

Spontaneität ist zwar beim Fotografieren gut, Planung ist jedoch besser – insbesondere wenn die Kamera etwas langsam ist. Damit Sie den entscheidenden Moment nicht verpassen, sollten Sie Ihre Kamera vorher weitgehend manuell eingestellt haben. Anhand eines fiktiven Punktes lässt sich die Entfernung abschätzen und die Belichtungswerte vorab ermitteln.

 

 

Geografie

Vietnam ist mit 331.688 Quadratkilometern Größe etwas kleiner als Deutschland. Flachland macht nur etwa 20 % der Fläche aus. Der Rest sind bergige (40 %) oder hügelige Gebiete (40 %). Der Norden setzt sich aus dem Delta des Roten Flusses und den Hochländern im Nordwesten mit dem Phan-xi-pang (3143 m) zusammen. Im Süden gibt es neben flachen Küstengebieten das Delta des Mekong, Gebirge und das Hochplateau Tay Nguyen. Die wichtigsten Städte des Landes sind Hanoi (Hà Nội) und Hồ-Chí-Minh-Stadt (Thành phố Hồ Chí Minh), das frühere Saigon. Weitere bedeutende Städte sind die Hafenstädte Đà Nẵng, Hải Phòng und Nha Trang.

Geschichte

Vietnam hat eine über 2.700 Jahre alte Geschichte. Etwa eintausend Jahre lang wurde es von China beherrscht. Es erlangte im 10. Jahrhundert die Unabhängigkeit. Nach dem 2. Weltkrieg versuchte Frankreich die Kontrolle über Vietnam zurückzugewinnen, scheiterte aber nach einem einige Jahre dauernden Krieg. Nach der Indochinakonferenz wurde das Land vorübergehend in Süd- und Nordvietnam aufgeteilt, bis Wahlen in beiden Landesteilen stattfinden sollten. Während des Kalten Krieges wurde der Norden vor allem durch die Sowjetunion und der Süden vor allem durch die USA unterstützt. In Südvietnam wurden US-Truppenteile stationiert. Da die geplanten landesweiten Wahlen von Südvietnam und den USA verhindert wurden, konnte eine Wiedervereinigung zunächst nicht durchgeführt werden. Es entstanden Spannungen zwischen den beiden Teilstaaten, insbesondere jedoch auch zwischen den USA und Nordvietnam, die 1964 schließlich zum Vietnamkrieg führten, in dem neben anderen Beteiligten Nordvietnam und der Nationalen Front für die Befreiung Südvietnams (bekannt als Vietcong) gegen Südvietnam und die USA kämpften. Heute ist bekannt, dass die US-Regierung ein nicht vorhandenes Gefecht und einen Angriff auf US-Schiffe vortäuschen ließ, um dann mit diesem Vorwand nordvietnamesisches Gebiet zu bombardieren (zweiter Tonkin-Zwischenfall). Bis 1973 zogen sich die US-amerikanischen Truppen aus dem Land zurück. 1975 hatten die Nordvietnamesen und der Vietcong Südvietnam vollständig erobert. Kennzeichnend dafür und als Ende des Krieges angesehen ist der Fall von Saigon. 1976 wurde Vietnam offiziell unter dem heutigen Staatsnamen wiedervereinigt. 1979 beendete Vietnam durch einen Krieg die Herrschaft der international des Massenmords verdächtigten Roten Khmer in Kambodscha und verhalf dem Land damit wieder zu etwas Stabilität. Daraufhin startete China eine Strafoffensive gegen Vietnam, die jedoch scheiterte.

Gesundheit

Einige wichtige Vokabeln:

Apotheke – nha thuoc, hieu thuoi

Arzt – bac si

Hospital – benh vien

Kleidung und Reisegepäck

Küche

Die vietnamesische Küche gehört zu den leichtesten und gesündesten der Welt. Sie ist mit der chinesischen Küche verwandt, jedoch hat Vietnam eine eigene Kochtradition, die viele Gerichte hervorgebracht hat, die es in anderen Ländern nicht gibt. Im Süden gibt es Einflüsse der Thai, der Khmer und der Inder auf den vietnamesischen Speiseplan, darüber hinaus hat der Buddhismus zu einer reichen vegetarischen Küche beigetragen, und die Franzosen haben Baguettes, Croissants und Kaffee mitgebracht.

Kultur

Die vietnamesische Kultur hat ihre Anfänge in der Dong-Son-Kultur vor etwa 3000 Jahren. Sie war anderen südostasiatischen Kulturen sehr ähnlich. Die heutige Kultur Vietnams ist eine Mischung aus folgenden drei Elementen: originale lokale Kulturen der Vietnamesen und anderen Völker des Landes chinesische Elemente. Sie kamen durch Sinisierung ins Land, als Vietnam unter chinesischer Herrschaft oder ein formell unabhängiger chinesischer Vasallenstaat war. Diese Elemente wurden zeitweise bewusst zurückgedrängt. westliche Elemente, die seit der französischen Kolonialzeit die heutige vietnamesische Kultur mitgeformt haben.

Netzspannung

220 Volt, 50 Hertz, auf dem Land auch 110 Volt. Im Süden Vietnams überwiegen amerikanische Flachstecker, im Norden russische Runddornstecker. Nehmen Sie einen Universaladapter sowie für alle Fälle eine Taschenlampe mit.

Notruf

Da es in Vietnam keine Touristenpolizei gibt und auf den Polizeistationen meist niemand Englisch spricht, sollte man sich in Notfällen an das Hotelpersonal oder die diplomatische Vertretung des Heimatlandes wenden.

Öffnungszeiten

Banken sind in der Regel Mo. bis Sa. von 8.00 bis 11.30 und von 13.00 bis 16.00 Uhr (Sa. nur bis 15.00 Uhr) geöffnet. Ämter und Behörden haben offiziell Mo. bis Sa. von 7.30 bis 16.30 Uhr geöffnet. Da man es damit in der Praxis jedoch meist nicht so genau nimmt und nachmittags oftmals niemanden hereinlässt, sollte man es am besten zwischen 8.00 und 11.00 Uhr versuchen. Für Geschäfte gibt es keine allgemein gültigen Öffnungszeiten. Die meisten öffnen gegen 8.00 und schließen gegen 19.00 Uhr. In größeren Städten können es auch zwei bis drei Stunden später sein. Auch die Mittagspausen werden individuell gehandhabt. In einigen Läden kann man sogar sonntags einkaufen.

Post

Öffnungszeiten der Hauptpostämter: tgl. 8.00–21.30 Uhr.

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Reisezeit

Das Klima ist tropisch und vom Monsun geprägt. Im Gegensatz zum Süden kühlt es in Nordvietnam von November bis April deutlich ab. Temperaturen schwanken zwischen 5 °C und 37 °C und die Niederschläge zwischen 1200 und 3000 cm pro Jahr. Die Luftfeuchtigkeit beträgt durchschnittlich 84 %.

Sicherheit

Aktuelle Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes.

Telefon

Vorwahlnummern: Deutschland 0049, Österreich 0043, Schweiz 0041; Vietnam: 0084

Unterkünfte

 

 

Verkehrsmittel

Schiene

Das vietnamesische Eisenbahnnetz stammt größtenteils aus der Kolonialzeit und wird nur langsam modernisiert. Von den insgesamt 2.652 Kilometern Schiene sind 2.249 Kilometer Schmalspurbahn (1000-mm-Spur), 166 Kilometer Normalspur und 237 Dualspur (d. h. sie kann von Fahrzeugen beider Spurweiten befahren werden). Ein Übersichtsplan über das Eisenbahnnetz befindet sich hier. Das gesamte Netz ist einspurig. Eine Fahrt von Hanoi nach Saigon dauert mit dem Expresszug etwa 30 Stunden. Die Fahrzeuge stammen in der Regel aus sowjetischer Produktion. Fahrkarten werden in verschiedenen Klassen verkauft, wobei Ausländer früher höhere Preise zahlten als Vietnamesen, diese Regelung gilt jedoch als abgeschafft. Die Züge fahren recht langsam, sind dafür sicher und vergleichsweise pünktlich. Für längere Fahrten empfehlen sich Liege- oder Schlafwagen, die man längere Zeit im voraus buchen sollte, dabei empfiehlt sich für den verwöhnten Europäer der Schlafwagen mit „Soft“-Betten.

Straße

Vietnams Straßen haben eine Länge von insgesamt etwa 93.000 Kilometern, wovon nur etwa 23.000 asphaltiert sind. Sie entsprechen zu einem kleinen Teil, häufig in der Nähe von Großstädten, internationalen Standards. Der größere Teil ist bemitleidenswert schlecht. Es gibt nur wenige Kilometer Straße in einer Qualität, die man als Autobahn bezeichnen könnte. Die wichtigste Straße Vietnams, die auf 2.100 km als verkehrstechnisches Rückgrat das gesamte Land von der chinesischen Grenze bis ins Mekongdelta durchschneidet (häufig als Highway 1 oder Nationalstraße 1 bezeichnet, auch wenn die Straße in Vietnam nicht so heißt), ist eine ganz normale Landstraße. In Vietnam herrscht offiziell Rechtsverkehr. In der Regel wird jedoch gefahren, wo gerade Platz ist. Kreuzungen, die mit Ampeln geregelt sind, kommen nur in den Großstädten vor, und Verkehrszeichen werden von den Verkehrsteilnehmern bestenfalls als Vorschlag interpretiert. Vorrang hat generell das größere Fahrzeug. Beim Überqueren einer Straße sollte man möglichst gleichmäßig gehen, damit sich der stetige Verkehrsstrom der Mofas darauf einstellen kann. Ausländer dürfen in Vietnam kein Auto steuern (wohl aber Mopeds). Dies ist weniger tragisch, da man Autos inklusive Fahrer sehr günstig mieten kann. Während auf dem Land noch das Fahrrad als häufigstes Verkehrs- und Transsportmittel dominiert, oft auch als geschobenes Lastrad ohne Sitz, ist es in den letzten Jahren in der Stadt durch das Moped (Hon Da) abgelöst worden. Als Tourist kann man sich heute preisgünstig auf dem Soziussitz eines Mopeds chauffieren lassen. Für eine oder mehrere Personen oder auch Waren ist die Fahrrad-Rikscha ein günstiges und akzeptiertes Transportmittel. Es gibt die abgebildete Variante mit den 2 Rädern vorne, wo der Fahrgast vor dem Chauffeur sitzt, und die Möglichkeit, dass der Fahrgast (oder die Ladung) hinter dem Fahrer auf einem Anhänger transportiert wird. Daneben ist für den Transport die Lastrikscha bedeutsam, eine Art stabiles Dreirad, das per Pedale oder auch von einem Mopedmotor angetrieben wird. Zunehmend beginnt in den größten Städten der Autoverkehr, zu dem auch schwere, oft veraltete Lastwagen und Busse und neuerdings Taxis gehören, den ohnehin schon dichten und zähen Zwei- und Dreirad-Verkehr zum Erlahmen zu bringen. Für die Vietnamesen nimmt der Verkehr mit Überlandbussen eine hohe Bedeutung ein. Sie sind die billigste und schnellste Art zu reisen. Allerdings sind viele dieser Busse schrottreif und dementsprechend unbequem und unsicher. Für mutige Besucher stellen sie aber eine Möglichkeit dar, mit den Einheimischen in einen intensiveren Kontakt zu kommen, wenn man keine Probleme damit hat, eventuell auf Reissäcken Platz zu nehmen. Speziell für Ausländer gibt es mehr und mehr sogenannte Open-Tour-Busse, die ebenfalls sehr günstig sind, jedoch ein Vielfaches der öffentlichen Busse kosten. Sie sind sicherer, bequemer und schneller, werden aber fast ausschließlich von Touristen benutzt

Inlandflüge

Die nationale Fluglinie Vietnams heißt Vietnam Airlines. Sie bietet zahlreiche Regionalflüge in andere Großstädte Asiens sowie einige Interkontinentalflüge an und bestreitet auch den Inlandsverkehr. Besonders im abgelegenen Bergland besitzen auch kleinere Städte einen Flugplatz. Das Fluggerät von Vietnam Airlines entspricht internationalen Standards, die Flotte der Fluggesellschaft wird ständig erweitert und umfasst daher einige sehr neue Flugzeuge. Die Tickets sind günstig. Ausländer und Vietnamesen zahlen die gleichen Preise. Flüge sind häufig nur wenig teurer als lange Fahrten mit Schlafwagen, ganz abgesehen von der Zeitersparnis.

Zeit

Vietnam ist der Mitteleuropäischen Zeit um 6 Stunden, während der europäischen Sommerzeit um 5 Stunden voraus.

Zoll

An der Grenze sind Devisen- und Einfuhrerklärungen für Kameras, Elektronik, Schmuck, Bargeld auszufüllen. Die Erklärung ist bis zur Ausreise aufzubewahren; die deklarierten Gegenstände sind dann eventuell vorzuweisen.

Zollfrei ist die Einfuhr von 1 l Alkohol, 200 Zigaretten oder 50 Zigarren oder 150 g Tabak. Verboten ist die Einfuhr von Narkotika, lebenden Tieren, Mobiltelefonen, Videos, Pornografie, Kriegsfilmen und anderem Material, das, wie es heißt, „der vietnamesischen Kultur schadet“. Verboten ist u. a. die Ausfuhr von Antiquitäten, sofern keine Ausfuhrbescheinigung vorliegt.

Freimengen in die EU (Schweiz): 200 Zigaretten oder 50 Zigarren oder 250 g Tabak, 1 l Alkohol über und 2 l Alkohol unter 22 (15) %, 50 g Parfum oder 250 g Eau de Toilette, Geschenkartikel für 175 Euro (100 Franken).