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Gambia

Allgemeines

Gambia (engl.: The Gambia) ist ein Staat in Westafrika, der von Senegal vollständig umschlossen wird, mit Ausnahme des Deltas des Gambiaflusses.

Landessprache

Englisch (offiziell), Mandinka, Wolof, Fula und andere Nationalfeiertag: 18. Februar

Name

Republic of the Gambia 

Republik Gambia

Amtssprache

Englisch

Hauptstadt

Banjul

Staatsoberhaupt

Präsident Yahya Jammeh

Staatsform

Präsidiale Republik

Fläche

11.300 km²

Einwohnerzahl

1.367.124 (Stand 2000); ca. 42 % Mandinka, 18 % Fula, 10 % Jola, 9 % Serahuli

Bevölkerungsdichte

121 Einwohner pro km²

Unabhängigkeit

Unabhängigkeit von Großbritannien am 18. Februar 1965

Währung

Dalasi

Zeitzone

UTC

Nationalhymne

For The Gambia Our Homeland

Kfz-Kennzeichen

WAG

Internet-TLD

.gm

Vorwahl

+220

Verwaltung

Bezirke: Banjul, Basse, Brikama, Janjangbure, Kanifeng, Kerewan, Kuntaur, Mansakonko

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Geschichte

Die fruchtbaren Ufer des Gambiaflusses sind seit Jahrtausenden besiedelt. Ein schriftliches Zeugnis gab der Karthager Hanno um 470 v. Chr. im Bericht seiner Reise nach Westafrika. Die Verbindung zum Mittelmeerraum riss erst mit dem Fall des Römischen Reiches und der Ausbreitung des Islam nach Süden ab. Im 14. Jahrhundert erstreckte sich das riesige Reich der Malinké, von der Sahara bis zu den Wäldern im Süden dessen, was heute Liberia und Sierra Leone ist.

 

 

Politik

Gambia ist eine Republik mit einer (einigermaßen) demokratisch gewählten Mehrparteienregierung unter dem Präsidenten Yahya Jammeh. Der junge Leutnant Jammeh kam 1994 durch einen militärischen, aber weitgehend unblutigen Staatsstreich an die Macht (der von einem Soldatenprotest über verspätete Soldauszahlung ausging) und er kündigte an, bis mindestens 1998 allein regieren zu wollen. Dennoch wurden – vielleicht um den Tourismus, von dem Gambia wirtschaftlich stark abhängt, nicht zu gefährden – bereits 1996 wieder Wahlen abgehalten, aus der Jammeh klar als Sieger hervorging. Eine neue Verfassung wurde eingeführt. Tatsächlich sind die Jahre von 1996–2000 von einer gewissen Stabilität und wirtschaftlichem Aufschwung geprägt: der internationale Flughafen in Banjul sowie zahlreiche Straßen werden modernisiert, ein neues Hospital, neue Schulen, eine Fernsehstation und ein riesiges Revolutionsdenkmal entstehen, der Tourismus ist wieder eine gute Einnahmequelle. 2000 werden (laut Amnesty International) mindestens 14 Personen bei einer Straßenschlacht zwischen studentischen Demonstranten und der Polizei getötet. Schulen waren zeitweilig geschlossen, und Patrouillen prägen das nächtliche Stadtbild. 2001 wird Jammeh erneut wiedergewählt, und 2002 gewinnt die Alliance for Patriotic Reorientation and Construction (APRC) die Wahl zur Nationalversammlung, allerdings boykottiert die Oppositionspartei UDP die Wahl.

Kleidung und Reisegepäck

Burundi

 

 

Allgemeines

Burundi ist ein Staat in Zentralafrika. Burundi grenzt (im Uhrzeigersinn) an Ruanda, Tansania und die Demokratische Republik Kongo. Der größte Teil der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo liegt im Tanganjika-See.

Name

Republika y'Uburundi (kirundi) 

République du Burundi (frz.) 

Republik Burundi

Amtssprachen

Französisch, Kirundi

Hauptstadt

Bujumbura

Staatsoberhaupt

Domitien Ndayizeye

Staatsform

Republik

Fläche

27.830 km²

Einwohnerzahl

6.223.897

Bevölkerungsdichte

229 Einwohner pro km²

Unabhängigkeit

von Belgien am 1. Juli 1962

Währung

Burundi-Franc

Zeitzone

UTC +2

Nationalhymne

Burundi bwacu

Kfz-Kennzeichen

BU

Internet-TLD

.bi

Vorwahl

+257

Verwaltung

Burundi gliedert sich in 16 Provinzen: 01. Bubanza, 02. Bujumbura, 03. Bururi, 04. Canzuko, 05. Cibitoke, 06. Gitega, 07. Karuzi, 08. Kayanza, 09. Kirundo, 10. Makamba, 11. Muramvya, 12. Muyinga, 13. Mwaro, 14. Ngozi, 15. Rutana, 16. Ruyigi

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Geschichte

Zwischen 1993 und 1999 machte in Burundi ethnisch motivierte Gewalt zwischen Hutu- und Tutsi-Gruppen Hunderttausende zu Flüchtlingen und kostete mindestens 250.000 Menschenleben. Die Tutsi-Minderheit hat die Macht über die Hutu. Obwohl mittlerweile viele Flüchtlinge aus den Nachbarstaaten zurückgekehrt sind, mussten immer wieder Menschen aufgrund ethnischer Spannungen ihre Heimat verlassen. Burundische Truppen haben außerdem immer wieder in den Bürgerkrieg in der benachbarten Demokratischen Republik Kongo eingegriffen.

 

 

Kleidung und Reisegepäck

Botsuana (Botswana)

 

 

Allgemeines

Botsuana (int. Botswana) ist ein Land im südlichen Afrika. Es grenzt an Südafrika, Namibia, Sambia und Simbabwe. Wegen seiner politischen Stabilität, wirtschaftlichen Entwicklung und durch Verbesserung der Lebensumstände wird Botswana oft als ein „Musterland“ Afrikas bezeichnet. Diese Aussage ist allerdings sehr einseitig. Mit knapp 40 % HIV-Infizierten ist Botswana einer der traurigen Spitzenreiter Afrikas.

Name

Republic of Botswana 

Republik Botsuana

Amtssprache

Englisch

Hauptstadt

Gaborone

Staatsoberhaupt

Festus Mogae

Fläche

600.370 km²

Einwohnerzahl

1.586.119

Bevölkerungsdichte

2,7 Einwohner pro km²

Unabhängigkeit

von Großbritannien am 30. September 1966

Währung

Pula

Zeitzone

UTC +2

Nationalhymne

Fatshe leno la rona („Gesegnet sei dieses edle Land“)

Kfz-Kennzeichen

RB

Internet-TLD

.bw

Vorwahl

+267

Nationalfeiertag

30. September (Unabhängigkeit von Großbritannien im Jahre 1966)

Lage

zwischen 17° 40' und 27° südlicher Breite sowie 20° und 29° 20'

Reiseführer und Reiseberichte

Geografie

Mit einer Fläche von rund 600.000 km² ist Botsuana etwas größer als Frankreich, das Land gehört allerdings zu den am dünnsten besiedelten der Erde. Große Teile des Landes macht die Wüste Kalahari im Südteil aus. Sie besteht aus Dornsavannen und Grassavannen. Darüber hinaus gibt es Salzpfannen/Salzseen, die während der Regenzeit zu großen Seichten Seen werden – wichtig für zahlreiche Wildtiere. Im Norden des Landes befindet sich das Okavango-Delta. Der Okavango läuft in die Kalahari, weil er durch tektonische Verwerfungen nicht den Weg zum Meer findet. Er versickert mit viele Nebenarmen in der Wüste, wo sich dadurch eine artenreiche Oase bildete. Der höchste Berg sind die Tsodilo Hills mit 1375 Meter. Die wichtigsten Städte sind: Gaborone 157.000, Francistown 76.000, Selebi-Pikwe 43.000, Molepolole 42.000 und Kanye mit 35.000 Einwohnern.

Kleidung und Reisegepäck

 

 

Geschichte

Von 1865 bis 1961 war Botsuana (ehemaliges Bechuanaland) das größte britische Protektorat im südlichen Afrika. 1961 Erlangte Botsuana weitgehende Autonomie, es bildeten sich die ersten politischen Parteien. Botswana erlangte am 30. September 1966 seine Unabhängigkeit von Großbritannien und wurde Mitglied des Commonwealth.

Bevölkerung

Die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung teilt sich wie folgt auf: Tswana 75,5 %, Shona 12,4 %, San (Buschmänner) 3,4 %, Khoi Khoi (Hottentotten) 2,5 %, Ndebele 1,3 %, Andere 4,9 %

Wirtschaft

Botsuana hatte im Vergleich zu anderen afrikanischen Staaten ein relativ hohes Wirtschaftswachstum. Dies war unter anderem darauf zurückzuführen, dass es einer der größten Diamanten-Exportierer der Welt ist. Gleichzeitig ist es allerdings sehr dürregefährdet.

Religion

Örtliche traditionelle Glaubensrichtungen 49,2 %, Protestanten 29,0 %, Afrikanische Christen 11,8 %, Katholiken 9,4 %, Andere 0,6 %

Benin

 

 

Allgemeines

Benin (frz.: Bénin) ist ein Staat in Afrika. Benin grenzt an Nigeria, Niger, Burkina Faso, Togo und im Süden an den Golf von Guinea, genauer die Bucht von Benin. Bis 1975 hieß das Land Dahomey, dann wurde es in Benin umbenannt – der Name bezieht sich auf das vom 13. bis zum 19. Jahrhundert existierende schwarzafrikanische Königreich Benin, das allerdings zum größten Teil auf dem Gebiet des heutigen Nigeria lag.

 

 

Name

République du Bénin

Republik Benin

Amtssprache

Französisch

Hauptstadt

Porto Novo

Regierungssitz

Cotonou

Staatsoberhaupt

Präsident Mathieu Kérékou

Staatsform

Republik

Fläche

112.622 km²

Einwohnerzahl

7.041.490 (Stand: 2003)

Bevölkerungsdichte

62,5 Einwohner pro km²

Unabhängigkeit

von Frankreich am 1. August 1981

Währung

CFA-Franc

Zeitzone

UTC +1

Nationalhymne

L'Aube Nouvelle

Kfz-Kennzeichen

BJ

Internet-TLD

.bj

Vorwahl

+229

Nationalfeiertag

1. August

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Geografie

Die geografische Lage ist zwischen 6° 25' und 12° 30' nördlicher Breite sowie 0° 45' und 4° östlicher Länge. Hinter den Lagunen der Küste steigt das Land zu einer fruchtbaren, intensiv landwirtschaftlich genutzten Ebene an, an die sich – als Fortsetzung des Togo-Gebirges – die Atakora-Berge anschließen. Die nordöstliche Ebene senkt sich zum Tal des Niger-Flusses ab. Der höchster Berg ist die Atakora-Kette mit einer maximalen Höhe von 641 m. Die größten Städte in Benin sind: Cotonou mit ca. 534.000, Porto-Novo mit ca. 178.000, Djougou mit ca. 133.000, Abomey-Calavi mit ca. 126.000 und Parakou mit ca. 107.000 Einwohnern. Die Landesfläche beträgt 112.622 km² (Weltrang 100), davon 30 % Wald, 12 % Ackerland, 4 % Wiesen und Weiden Ausdehnung: Nord-Süd 650 km, West-Ost 320 km Die Landesgrenzen belaufen sich auf gesamt 1.989 km, zu Burkina Faso 306 km, zu Niger 266 km, zu Nigeria 773 km und zu Togo 644 km. Die Länger der Küste ist 121 km.

Verwaltung

Benin gliedert sich in 12 Provinzen: Alibori, Atakora, Atlantique, Borgou, Collines, Couffo, Donga, Littoral, Mono, Oueme, Plateau, Zou

Geschichte

Dahomey wurde am 01.09.1960 von Frankreich in die Unabhängigkeit entlassen. 1975 wurde der Name des Landes in Benin abgeändert. 1863 Das Königreich Porto Novo erbittet die Schutzherrschaft Frankreichs. 1879–1894 Unterwerfung Dahomeys durch die Franzosen; 1890 bis 1894 bewaffnete Auseinandersetzungen. König Béhanzin wird nach seiner Niederlage nach Martinique deportiert. 1900 Dahomey wird französische Kolonie. Nach und nach erobert Frankreich den Norden des heutigen Benin, das Teil von Französisch-Westafrika (Gouverneurssitz in Dakar) wird. 04.12.1958 Nach einem Referendum wird Dahomey unter Premierminister Hubert Maga „Autonome Republik“ innerhalb der Französischen Communauté. 01.08.1960 Vollständige Unabhängigkeit der Republik Dahomey. 1960–1972 Phase politischer und wirtschaftlicher Instabilität; 1963 erster Militärputsch, anschließend zahlreiche Regierungswechsel, Militärputsche und Verfassungsänderungen (Beiname: „Krankes Kind Afrikas“). 1972–1989 Staatsstreich durch Major Mathieu Kérékou. 1974 wird der Marxismus-Leninismus zur Staatsideologie (Einparteiensystem, Verstaatlichungen); 1975 wird die Republik Dahomey in Volksrepublik Benin umbenannt.

1989/1990 Unruhen in der Bevölkerung aufgrund der katastrophalen Wirtschaftslage erzwingen die Abhaltung einer Nationalkonferenz (Conférence des Forces Vives de la Nation, 19.–28.02.1990) unter Leitung des Erzbischofs de Souza. Die Nationalkonferenz ernennt den ehemaligen Exekutivdirektor der Weltbank, Nicéphore Soglo, zum Premierminister. Sie legt die Richtlinien eines demokratischen Neubeginns (Aufgabe der marxistisch-leninistischen Doktrin, Begründung einer Präsidialdemokratie, Zulassung politischer Parteien, Achtung der Menschenrechte, Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Pressefreiheit, Marktwirtschaft) fest. 11. Dezember 1990 – Nach einem Referendum tritt die neue Verfassung in Kraft. März 1991 Nicéphore Soglo setzt sich bei den ersten Präsidentschaftswahlen der „Republik Benin“ gegen den ehemaligen Diktator Kérékou durch. Dieser akzeptiert seine Niederlage. Einleitung umfassender wirtschaftlicher Reformen. März 1996 Bei den zweiten Präsidentschaftswahlen setzt sich Kérékou mit 52,49 % gegen Amtsinhaber Soglo durch.

März 2001: Die dritten Präsidentschaftswahlen nehmen einen friedlichen, wenn auch umstrittenen Verlauf. Die Wiederwahl von Präsident Kérékou wird von seinem stärksten Widersacher Soglo als „Maskerade“ bezeichnet. Die Wahl spiegelt aber nach Ansicht externer Wahlbeobachter insgesamt den Wählerwillen richtig wieder. Dezember 2002 Die ersten Kommunalwahlen Benins bedeuten einen wichtigen Schritt für die Dezentralisierung des Landes. Januar/Februar 2003: Wahl der Bürgermeister durch die Gemeinderäte; Soglo wird Bürgermeister von Cotonou. März 2003: Bei den vierten Parlamentswahlen siegen die Präsident Kérékou unterstützenden Parteien (Mouvance Présidentielle), während bis dato die Opposition eine Mehrheit im Parlament hatte. (Quelle Auswärtiges Amt)

Kleidung und Reisegepäck

Angola

 

 

 

Allgemeines

Angola ist ein Staat in Südwest-Afrika. Er grenzt an Namibia, Sambia, die Demokratische Republik Kongo und den Atlantischen Ozean. Die angolanische Exklave Cabinda liegt ganz im Norden zwischen der Demokratischen Republik Kongo und der Republik Kongo am Atlantik. Die Hauptstadt ist Luanda. Der Name Angola leitet sich von dem Titel Ngola der Könige des Kongoreiches ab. Die Region erhielt ihren Namen durch die ersten portugiesischen Seefahrer, die an der angolanischen Küste anlandeten.

Karte Angola, Autor: Uwe Dedering
Karte Angola, Autor: Uwe Dedering

Name

Wappen AngolaRepública de Angola 

Republik Angola

Amtssprache

Portugiesisch

Hauptstadt

Luanda

Präsident

Jose Eduardo dos Santos

Premierminister

Fernando de Piedade Dias dos Santos

Staatsform

Präsidiale Republik

Gründung

8. September 1278

Unabhängigkeit

1975

Fläche

1.246.700 km²

Einwohnerzahl

10.978.552 (Juli 2004)

Bevölkerungsdichte

8,8 Einwohner pro km²

Währung

Kwanza

Zeitzone

WAT (UTC +1)

Nationalhymne

Flagge AngolaAngola Avante             

Kfz-Kennzeichen

ANG

Internet-TLD

.ao

Vorwahl

+244

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Geschichte

Zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert ließen sich Bantu-Volksgruppen im Gebiet des heutigen Angola nieder. Im 14. Jahrhundert wurde im Norden Angolas das Königreich Kongo mit seiner Hauptstadt M'banza gegründet. Im Jahre 1483 landete der portugiesische Seefahrer Diogo Cão als erster Europäer in der Region, was in den folgenden Jahren zur Errichtung von Handelsstationen an der Mündung des Kongo und entlang der Atlantikküste führte. Hauptzweck dieser Niederlassungen war der Sklavenhandel mit Brasilien, was sich erst mit dem Verbot des Sklavenhandels 1869 änderte. 1576 wird die heutige Hauptstadt Luanda gegründet. Angola wird offiziell zu einer portugiesischen Kolonie. Eine kurze Unterbrechung der portugiesischen Herrschaft über Angola trat zwischen 1641 und 1648 ein. In dieser Zeit kontrollierten die Niederlande das Land. Zur mythischen Figur im Kampf gegen die Kolonialherren wird Königin Nzinga von Matamba (Jinga). Angolas Autonomiestatus änderte sich 1951, durch die Umwandlung in eine portugiesische Überseeprovinz. Der Aufstand nationaler Kräfte, der im Frühsommer 1959 begann, wurde 1964 blutig niedergeworfen. Als Folge der Revolution in Portugal („Nelkenrevolution“,1974) erlangte Angola im darauf folgenden Jahr (1975) die Unabhängigkeit und seine erste autonome, mehrheitlich schwarze, Regierung.

Die erste Regierung

Die erste Regierung wurde aus Mitgliedern der drei wichtigsten Befreiungsbewegungen (MPLA, UNITA und FNLA) gebildet. Erster Staatschef wurde der MPLA-Führer Neto. Kurz nach der Unabhängigkeit brach ein Bürgerkrieg zwischen MPLA, UNITA und der FNLA aus, in den auch ausländische Mächte eingriffen. Die marxistische MPLA wurde von der Sowjetunion und anderen sozialistischen Staaten mit Waffen und durch 50.000 kubanische Soldaten unterstützt. Die UNITA erhielt von den USA Finanzmittel und Waffen und wurde von Südafrika durch Luft- und Bodentruppen, Waffenlieferungen und Ausbildungsprogramme unterstützt. Die FNLA stieg später aus den Kämpfen aus. Im Jahr 1991 einigten sich die beiden Bürgerkriegsparteien darauf, ein Mehrparteiensystem umzusetzen. Nachdem der heute amtierende Präsident José Eduardo dos Santos (MLPA) die durch die UN überwachten Wahlen gewonnen hatte, brach abermals Krieg aus. Der Auslöser war, dass die UNITA überzeugt war, es handle sich um Wahlbetrug.

Friedensvertrag

Das Lusaka Protokoll, ein Friedensvertrag zwischen der Regierung und der UNITA, sorgte 1994 für die Integration von ehemaligen UNITA-Rebellen in die Regierung. Eine nationale Einheitsregierung wurde 1997 ins Leben gerufen, dennoch begannen die blutigen Kämpfe wieder Ende 1998 und führten u. a. zur Vertreibung Hunderttausender Menschen. Präsident José Eduardo dos Santos setzte auf Grund des Konfliktes die Funktion der Demokratischen Instanzen außer Kraft. Am 22. Februar 2002 wurde Jonas Savimbi, der Führer der UNITA, erschossen, daraufhin wurde ein Waffenstillstand zwischen den beiden rivalisierenden Parteien geschlossen. Die UNITA gab ihren bewaffneten Kampf auf und nahm die Rolle der führenden Oppositionspartei an.

Angola heute

Obwohl sich die politische Lage in Angola zu normalisieren scheint, ließ Präsident dos Santos bis heute keine Demokratisierung des Landes zu. Heute zählen zu den ernsthaftesten Problemen Angolas die humanitäre Katastrophe und die große Zahl von Minenfeldern, beides als Resultate des 25 Jahre andauernden Bürgerkriegs. Die Guerillabewegungen im Norden des Landes die für die Unabhängigkeit der Enklave Cabinda kämpfen, stellen ebenfalls ein großes Problem für die Stabilisierung der Region dar.

 

 

Politik

Regierungsparteien: Fda- Foro Democrático Angolano FNLA – Frente Nacional da Libertação de Angola MPLA – Movimento Popular de Libertação de Angola (unter Führung von Jose Eduardo Dos Santos, Mehrheit in der Nationalversammlung seit 1975, bis 1991 Einheitspartei mit Marxistischer Prägung) PAJOCA – Partido Angolano da Juventude Operária PRD – Partido Renovador Democrático PRS – Partido de Renovação Social TRD – Tendência de Reflexão Democrática UNITA – União Nacional para a Independência Total (Übergangsleitung: Paulo Lukamba „GATO“, ist die stärkste Oppositionspartei und verfügt nach dem Protokoll von Lusaka von 1994 über 4 Minister und 7 Vizeminister in der Regierung) UNITA-Renovada  (Generalsekretär: Jorge Valentim, seit Oktober 2002 wieder Teil der UNITA)

Anmerkung: Über ein Dutzend weitere kleine Parteien stellten bei den Wahlen im Jahr 1992 Kandidaten auf. Diese bekamen aber nur wenige Sitze in der Nationalversammlung und haben somit nur geringen Einfluss auf die Politik des Landes. Gewerkschaften: UNTA (União Nacional dos Trabalhadores Angolanos) CGSILA (Confederação Geral dos Sindicatos Independentes e livres de Angola)

Verwaltungsgliederung

Die fünf größten Städte sind: Luanda (2.819.000 Einwohner) Huambo (203.000 Einwohner) Benguela (155.000 Einwohner) Lobito (150.000 Einwohner) Lubango (105.000 Einwohner) Angola gliedert sich in 18 Provinzen (portugiesisch: provincias, Singular – provincia); die Hauptstädte der Provinzen stehen in Klammern. Bengo (Caxito) Benguela (Benguela) Bie (Kuito) Cabindass(Cabinda) Cuando Cubango (Menongue) Cuanza Norte (N'Dalantando) Cuanza Sul (Sumbre) Cunene (Ondijiva) Huambo (Huambo) Huila (Lubango) Luanda (Luanda) Lunda Norte (Lucapa) Lunda Sul (Saurimo) Malange (Malanje) Moxico (Luena) Namibe (Namibe) Uige (Uige) Zaire (M'Banza Kongo)

Bevölkerung

Die Bevölkerung Angolas setzt sich mehrheitlich aus drei Bantu – Volksgruppen zusammen, von denen jede ihren eigenen Dialekt spricht. 37 % der Bevölkerung sind Ovimbudu, 25 % Kimbundu und 13 % Bakongo. Zahlenmäßig weniger stark vertretene Volksgruppen sind z. B. die Chokwe (auch Lunda), Ganguela, Nhaneca-Humbe, Ambo, Herero und Xindunga. Etwa 2 % der Bevölkerung sind von gemischter Ethnizität, Europäer, überwiegend mit Portugiesischen Vorfahren, machen ungefähr 1 % der Bevölkerung aus. Portugiesen sind, mit knapp 30.000 Menschen, auch die größte nicht-angolanische Volksgruppe im Land. Portugiesisch ist sowohl Amtssprache als auch die am weitesten verbreitete Sprache in Angola. Andere Sprachen und Dialekte sind z. B. Umbundu, Kimbundu, Kikongo, Tchokwe, Ngangela, Oshiwambo (Kwanyama, Ndonga) und Otjiherero. Die Ernährungs- und Gesundheitssituation der angolanischen Bevölkerung ist größtenteils katastrophal.

Nur ca. 30 % der Bevölkerung haben Zugang zu grundlegender medizinischer Versorgung und nur 40 % haben Zugang zu ausreichend reinem Trinkwasser. Jährlich sterben tausende Menschen an eigentlich leicht heilbaren Krankheiten wie Malaria, Durchfallerkrankungen oder Atemwegsentzündungen. Daneben sind Meningitis, Tuberkulose und Erkrankungen durch Wurmbefall verbreitet. Etwa ein Drittel der Bevölkerung ist teilweise oder vollständig von ausländischen Nahrungsmittelhilfen abhängig. Die Sterblichkeitsrate von Kindern unter 5 Jahren ist die zweithöchste der Welt, statistisch stirbt alle drei Minuten ein Kind in Angola. Aufgrund der mangelnden medizinischen Versorgung ist auch die Zahl der Frauen die während der Geburt sterben extrem hoch. Nach UN-Angaben liegt die durchschnittliche Lebenserwartung in Angola bei 44,6 Jahren.

Geografie

Die Republik Angola liegt zwischen 4° 22' und 18° 02' südlicher Breite sowie 11° 41' und 24° 05' östlicher Länge. Das Land gliedert sich grob in eine schmale Niederung entlang der Atlantikküste, die in Richtung Osten, zum Landesinneren hin, zum Hochland von Bie ansteigt: Es macht den größten Teil Angolas aus, ist im Süden flach und in der Landes-Mitte bergig. Der höchste Berg ist der in diesem Hochland liegende Serra Moco mit 2.610 m. Der Osten Angolas wird vom Sambesi durchflossen. Angola teilt sich in drei Klimazonen, an der Küste und im Norden des Landes ist es Tropisch, das Hochland im Zentrum und Süden des Landes ist gemäßigt-tropisch, im Südosten des Landes ist es überwiegend heiß und trocken.

Die Vegetation reicht klimabedingt von tropischem Regenwald im Norden und in Cabinda, über Baumsavannen im Zentrum, bis zur trockenen Grassavanne, die durchsetzt ist mit Euphorbien (Wolfsmilchgewächse), Akazien und Affenbrotbäumen. Von Namibia ausgehend zieht sich entlang der Südwestküste ein Wüstenstreifen. Die Fauna Angolas ist reich an Wildtieren, es finden sich Elefanten, Flusspferde, Geparden, Gnus, Krokodile, Strauße, Nashörner und Zebras. Die Ausweitung der Landwirtschaft, aber auch die Zerstörungen durch die Bürgerkriege und der Handel mit Elfenbein gefährden das Überleben vieler Arten.

Der Schwarze Stein von Pungo Andongo Malange Angola

Wirtschaft

Angola besitzt reiche Erdöl-Vorkommen, Diamanten und Mineralien, die in Minen im Nordosten des Landes gefördert werden. Die Bodenschätze machen das Land zu einem der reichsten Länder Afrikas. Der Großteil der angolanischen Wirtschaft lebt vom Öl und seinen Produkten. Die Erlöse aus dem Handel mit Erdöl machen über 90 % der Exporte, über 80 % des Staatshaushaltes und ca. 50 % des Bruttosozialproduktes Angolas aus. Die wichtigsten Handelspartner für den Export von Gütern und Rohstoffen sind die USA, China, Frankreich, Belgien und Spanien. Importpartner sind überwiegend Portugal, Südafrika, USA, Frankreich und Brasilien. 

Verteilung der erwerbstätigen Bevölkerung nach Sektoren (2002): Agrarwirtschaft: ~85 % Industrie und Dienstleistungssektor: ~15 %

Kleidung und Reisegepäck

Tunesien

 

 

Auskunft

Tunesisches Fremdenverkehrsamt

- 60313 Frankfurt/Main, Goetheplatz 5, Tel. 069/2970640, Fax 2970663,

- 10707 Berlin, Kurfürstendamm 171, Tel. 030 / 885 04 57, Fax 885 21 98

- 1010 Wien, Opernring 1, Tel. 01 / 585 34 80, Fax 585 34 80 18

- 8001 Zürich, Bahnhofstr.69, Tel. 01 / 211 48 30 / 31, Fax 212 13 53

www.tourismtunisia.com

Besonderheiten

Umgangsformen

Auf die angemessene Begrüßung wird in Tunesien großen Wert gelegt. Freunde und Familienangehörige begrüßen sich oft mit Wangenküssen. Unter Fremden ist sowohl bei Frauen als auch bei Männern das Händeschütteln die üblichste Begrüßungsform. Zu den Standardbegrüßungen gehören Ass'lama („Hallo“), Bisslama („Auf Wiedersehen“), Sabah El-Kheer („Guten Morgen“) und Tass'bah Ala Kheer („Gute Nacht“). Es ist üblich, nach der Gesundheit und der Familie der anderen Person zu fragen, bevor man zu anderen Gesprächsthemen übergeht. Beim Betreten eines Geschäftes oder Büros begrüßt man den Eigentümer oder das Personal. Anders als die Bewohner der meisten islamischen Länder haben die Tunesier keine Vorschriften, welche Hand für welche Tätigkeit zu benutzen ist. Der Austausch von Zärtlichkeiten zwischen Mann und Frau in der Öffentlichkeit gilt als unangemessen. Berührungen oder Händehalten unter Freunden desselben Geschlechtes ist hingegen durchaus üblich. Von ausländischen Besuchern wird erwartet, dass sie sich nicht zu locker kleiden und Knie und Oberarme bedeckt halten. Familien und Freunde besuchen einander häufig und ohne Voranmeldung. Ein Besuch kann mehrere Stunden dauern, und die Gäste werden gewöhnlich gebeten, zum Essen zu bleiben. Als Gast sollte man zumindest eine Kleinigkeit probieren, um den Gastgeber nicht zu beleidigen. Zu einer Einladung kann man kleine Geschenke wie Obst oder Schokolade (aber niemals Alkohol) mitbringen. Besucher, die zum ersten Mal kommen, werden normalerweise durch das Haus des Gastgebers geführt. Das Wort Mabrouk verwendet man, um zu Hochzeiten oder bestandenen Prüfungen, einer neuen Arbeitsstelle oder zum Kauf eines Hauses zu gratulieren.

Sprache

Die Amtssprache ist Arabisch, während Tunesisch, ein westarabischer Dialekt, sowie diverse Berber-Sprachen als Umgangssprachen gesprochen werden. Französisch dagegen ist Handels- und Bildungssprache und wird als Zweitsprache in den Schulen gelehrt. Englisch und Deutsch versteht man bisweilen, jedoch nur in größeren Städten und Urlaubsorten.

Weltkulturerbe

Amphitheater von El-Djem; Ruinen von Karthago; Altstadt von Tunis; Nationalpark Ichkeul; Punische Stadt Kerkuan und ihre Totenstadt; Altstadt von Sousse; Altstadt von Kairouan; Ruinen der antiken Stadt Dougga/Thugga .

Jagd

Touristen ist die Jagd auf Wildschweine, Schakale und Füchse erlaubt, mehr nicht, wobei man über ein von der Forstverwaltung anerkanntes Hotel oder Reisebüro buchen muss. Dieses regelt auch Waffeneinfuhr, Organisation und obligatorische Versicherung.

Wochenmärkte

Den Wochenmärkten, die in fast jedem Ort anzutreffen sind und zu dem von weither Bewohner aus der Gegend hingehen, kommt eine wichtige soziale Funktion zu. Dort wird ein- und verkauft, aber auch Neuigkeiten ausgetauscht und über Gott und die Welt diskutiert. Auf dieses stets sehenswerten Märkten liegen die unterschiedlichsten Waren entweder direkt auf dem Boden oder auf Tischen oder Karren. Man bietet Gemüse, Fleisch, Bekleidungen, Teppiche und Schuhe feil, handwerkliche Arbeiten werden angeboten, aber auch die kuriosesten Sachen offeriert, wie man sie auf einem Wochenmarkt kaum für möglich hält.

Beispiele:

Montags: Ain Draham, Kairouan, Houmt-Souk                                                                      

Dienstags: Kasserine

Mittwochs: Sbeitia

Donnerstags: Doux, Gafea

Freitags: Nabeul, Sfar, Tabarka, Mahdia

Samstags: El Fahs, Thibar

Sonntags: El Djem, Suusse.

Gesetzliche Feiertage mit festen Daten

1.1. Neujahr 20.03. Unabhängigkeitstag 21.03. Tag der Jugend 9.4. Tag der Märtyrer 1.5. Tag der Arbeit 25.7. Tag der Republik 13.08. Tag der Frau 7.11. Gedenktag des 7.November 1987

Islamische bewegliche Feiertage sind

Aid El'Kebir (Opferfest) Rass El Am (Islamisches Neujahr) El Mouled (Geburtsfest Mohammeds) Aid Es'Seghir (Ramadan Ende) Die Daten der islamischen Feiertage werden nach dem Mondkalender errechnet und verschieben sich jedes Jahr um 10–11 tage nach vorn. Öffentlicher wöchentlicher Ruhetag an Banken und Büros ist der Sonntag.

Festival Kalender von Tunesien

Februar: Olivenfest in Kalaa-Kebira

März/April: Festival von Tataouine Festival von Tamerza; Festival von Hazoua; Strandsegelwettbewerb

April: Fest der Orangenblüte in Nabeul; Volksfest von Nefta: Umzüge, Mehan-Wettlauf, Kamelwettkämpfe

Juni: Falken-Festival in El Haouaria; Festival von Dougga: Aufführungen klassischer Theaterstücke im römischen Amphitheater; Festival von El Djem: Konzerte im Amphitheater

Internationales Mabuf-Festival in Testour, traditionelle arabische Musikvorführung

Juni/Juli: Korallenfest in Tabarka Jazzfestival in Tabarka; Hafenfest im Jachthafen von Port el Kantaoui

Juli/August: Internationales Festival in Hammamet: Musik, Theater, Tanz, Folklore im Kulturzentrum; Internationales Festival in Sousse „Festival von Aoussou“: Musik, Tanz, Filmvorführungen, Folklore im Freilichttheater; Odysseus-Festival in Houmt Souk/ Djerba: Odysseus-Festspiele mit Gesängen und Tänzen der Insel Internationales Festival von Karthago: Theater, Tanz und Folklore im römischen Amphitheater, Son-et-Lumiere „Les Nuits de Mahdia“, Straßenfest mit Folklore und Theater

Oktober: Filmfestival von Karthago

November: Internationales Saharafestival in Douz; Internationales Oasenfestival in Tozeur Festival von Matmata: Farbenfrohes Festival arabischer Bräuche

Festival von Tataouine

Einmal jährlich pilgern die Berberstämme aus dem Süden Tunesiens nach Tataouine, wo sie ein farbenfrohes Fest feiern, und das mehrere Tage lang. In den prächtigen Gewänder gekleidet sieht man die Protagonisten bei Reiterspielen, nachgestellten Berberhochzeiten, Kamelrennen und Szenen aus dem Beduinenleben. Zur Bereicherung des Programms trudeln Musikgruppen aus ganz Nordafrika ein.

Internationales Oasenfestival in Tozeur

Dieses Fest, das man jedes Jahr im November zu Beginn der Dattelernte in der Oasenstadt Tozeur zelebriert, bietet neben der traditionellen Handwerkskunst erstaunliche Folklorevorführungen, Fantasiespiele und Kamelwettkämpfe.

Internationales Saharafestival in Douz

Ort dieses traditionellen kulturellen Ereignisses ist im November Douz, das ,,Tor zur Wüste“. Mitten in der Dünenlandschaft der tunesischen Sahara treffen sich Nomaden aus den umliegenden Regionen Nordafrikas, aber auch aus anderen arabischen Ländern, wie beispielsweise Mauretanien oder Niger, wo sie sich zur Ehre ihrer Sippe messen. Zu den diversen Wettkämpfen zählen u. a. Kamel- und Windhundrennen, Poesiewettbewerbe, Hochzeitsfeierlichkeiten und Sandhockeyspiele.

Diplomatische Vertretungen

Deutsche Botschaft

1, Rue El Hamra Mutuelleville,1002 Tunis, Tel. 01 / 78 64 55

Österreichische Botschaft

16, Rue Ibn Hamelis, 1004 El Menzah, Tunis, Tel. 01/75 10 91

Schweizer Botschaft

12, Rue Chenkiti, 1002 Tunis Belvédère, Tel. 01/78 13 21

Einreise und Ausreise

Sie brauchen kein Visum. Ein gültiger Reisepass (bei Pauschalreisen: Personalausweis) reicht für Deutsche für vier Monate, drei Monate für Österreicher und Schweizer.

Familienstruktur

Die Heirat wird nicht nur als Vereinigung von zwei Menschen, sondern auch von zwei Familien betrachtet. Früher wurden Hochzeiten von den Eltern arrangiert, heutzutage haben junge Leute jedoch genügend Möglichkeiten, sich zu treffen und sich unabhängig von den Eltern kennen zu lernen. Die Polygamie ist nach islamischem Gesetz zwar erlaubt, sie ist in Tunesien aber seit seiner Unabhängigkeit 1956 illegal. Traditionelle Hochzeiten, die besonders in ländlichen Gebieten gefeiert werden, dauern mehrere Tage oder sogar Wochen. Am Abend vor der Hochzeit lädt die Braut traditionsgemäß ihre Freundinnen ein. Sie tragen mit einer Paste aus Henna Ornamente auf Hände und Füße der Braut auf. Nachdem die Paste mehrere Stunden auf der Haut trocknet, wird sie entfernt und hinterlässt Muster. Die Großfamilie ist auch heute noch von zentraler Bedeutung für die tunesische Gesellschaft. Tunesien ist unter den muslimischen Ländern eines der fortschrittlichsten bei der Ausweitung der Frauenrechte. Frauen machen etwa 44 Prozent der Erwerbstätigen aus und viele von ihnen halten wichtige Positionen inne.

Fotografieren

Filme sind in Tunesien teuerer als hierzulande, wobei man unbedingt auf das Verfallsdatum achten sollte. Im Prinzip dürfen Sie fotografieren, wonach Ihnen die Lust steht, wenn es da nicht einige wichtige Ausnahmen gäbe, auf die Sie Rücksicht nehmen sollten: In wenig besuchten Gegenden möchten die Bewohner, vor allem Frauen, nicht fotografiert werden. Dies sollten Sie akzeptieren. Des Weiteren ist das Ablichten des Präsidentenpalastes sowie der Militäranlagen und Häfen verboten. Bei Ausgrabungsstätten wird Ihnen ein kleiner Obolus abverlangt.

Geld

Die Landeswährung ist der tunesische Dinar (tD). Ein tunesischer Dinar hat 1.000 Millimes. Die tunesische Währung ist nicht konvertibel. Ein- und Ausfuhr des Geldes sind untersagt.

In allen Banken, aber leider nicht in jedem Hotel kann man problemlos Geld wechseln. Traveller- und Eurocheques werden von allen größeren Banken angenommen. Ein Eurocheque darf höchstens auf 200 tD ausgestellt werden. Große Banken, Hotels, Restaurants und staatliche Geschäfte wie das ONAT in Tunis akzeptieren auch Kreditkarten. Visa und Euro-Mastercard sind die bekanntesten. Bei allen Transaktionen muss der Reisepass vorgelegt werden.

 

 

Geografie

Tunesiens Territorium umfasst 162.155 qkm. Seine Mittelmeerküste ist 1.300 km lang. Das Land lässt sich in mehrere Klimazonen einteilen. Der Norden mit seinen fruchtbaren Tälern und Mischwäldern wird vom östlichen Ausläufer des Atlasgebirges geprägt. Hier erhebt sich der Jebel Chaâmbi, mit 1.544 m der höchste Berg in Tunesien. Südwestlich des Majradah, dem einzigen Fluss, der ganzjährig Wasser führt, erstrecken sich die weizenbedeckten Hochebenen des Tell. Die Ostküste ist der fruchtbarste und am dichtesten bevölkerte Landesteil. Hier liegen die großen Touristenzentren Hammamet, Nabeul, Sousse, Port el Kantaoui, Monastir, Tunis sowie riesige landwirtschaftliche Anbauflächen. Cap Bon, die hügelige Halbinsel südöstlich von Tunis ist der Obstgarten des Landes, in dem Zitrusfrüchte, Tomaten und Muskatellertrauben reifen. Der Sahel, die flache Küstenregion südlich von Sfax, wird von weiten Olivenhainen geprägt – Tunesien ist weltweit der viertgrößte Exporteur von Olivenöl. Im Süden des Landes, unter dem Meeresspiegel, liegt der Chott el Djerid, ein riesiger ausgetrockneter Salzsee, der Tunesien quasi in zwei Hälften teilt. Dahinter beginnen die großen Sanddünen, die Vorboten des Großen Erg, wie die ungeheuren Sandmassen der Sahara genannt werden. Mit über 300 Sonnentagen im Jahr ist Tunesien eines der sonnigsten Urlaubsländer der Welt. Die Temperaturen liegen je nach Jahreszeit und Urlaubsregion zwischen 15 °C und 30 °C.

Die westlichen Ausläufer des Atlasgebirges teilen das Land in einen Nord- und einen Südteil. Die Bergregion heißt Dorsale und erstreckt sich von der algerischen Nordostgrenze bis zu den Höhenzügen am Golf von Tunis. Der Süden ist anfangs durch Hochlandsteppen und Hügelland bestimmt, wird dann aber zunehmend flach und trocken. Die wenigen Wasserläufe führen nur nach Regenfällen Wasser, das Land ist durchsetzt von salzhaltigen Becken, die Schotts. Im Norden hingegen fließt der größte Fluss Tunesiens, der Medjera. Er entspringt im Dorsale und bewässert ein fruchtbares Tal, das aus einer urzeitlichen Seenkette entstanden ist.

Geschichte

In der Antike war Karthago eine der bedeutendsten Städte im Mittelmeerraum, zog Hannibal mit Elefanten über die Alpen und machte sich Rom zum Feind: „Ceterum censeo Carthaginem esse delendam“ forderte Cato der Ältere – und 146 v. Chr. machten die Römer Karthago dem Erdboden gleich. Nach 439 war das Land Mittelpunkt des Wandalenreiches, das 533 an Ost-Rom fiel und später von den Arabern erobert wurde. 1535 eroberte der habsburgische Kaiser Karl V. Tunis, um der sarazenischen Piraterie ein Ende zu setzen, musste aber bald wieder abziehen. 1574 von den Türken erobert, blieb Tunesien jahrhundertelang im osmanischem Besitz, bis Frankreich das Land 1881 zum Protektorat machte. Erster Staatspräsident nach der Unabhängigkeit 1956 wird Habib Burgiba. 1969 Assoziierungsabkommen mit der EG, das 1976 in ein Kooperationsabkommen umgewandelt wird. 1977 starke soziale Spannungen und Generalstreik. Die Lage beruhigt sich erst 1981 mit der Abkehr vom Einparteiensystem, als – nach 18 Jahren Verbot – die KP wieder zugelassen wird. 1984 Einweihung des mit chinesischer Hilfe erbauten Medjerda-Kap Bon-Kanals. 1985 zerstört Israels Luftwaffe das PLO-Hauptquartier bei Tunis; es gibt zahlreiche Tote. Staatspräsident Burgiba, mittlerweile 84, wird 1987 abgesetzt, sein Nachfolger Ben Ali wird bei den folgenden Wahlen mit großen Mehrheiten bestätigt –1994 mit 99,9 %. Zain al-Abidin Ben Ali (63) wurde am 25.10.1999 mit einem Stimmenanteil von 99,42 % für eine weitere fünfjährige Amtszeit wieder gewählt. Bei den gleichzeitig abgehaltenen Parlamentswahlen siegte die regierende Demokratische Verfassungspartei mit einem Stimmenanteil von 91,59 %. Sie erhält in der neuen Nationalversammlung 148 von 182 Sitzen. Den sechs erlaubten Oppositionsparteien im Land, die weniger als 10 % der Stimmen erhielten, steht gemäß Verfassung ein Fünftel der Parlamentssitze zu. Deshalb zieht sie mit 34 Abgeordneten in die Volksversammlung ein.

Gesundheit

Bei zu langem Sonnenbaden hilft selbst das beste Sonnenschutzmittel nicht, und es kommt zu gefährlichen und schmerzhaften Verbrennungen. Kinder mit empfindlicher Haut sollten auch beim Baden ein T-Shirt tragen. Eine Kopfbedeckung muss immer im Handgepäck sein. Gerade im Frühjahr kann die Sonneneinstrahlung sehr gefährlich sein. Im Sommer viel Wasser trinken, ein bis zwei Liter pro Tag. Auf Ausflügen sollte man also immer ausreichend Wasser, am besten Mineralwasser, dabeihaben. Um Magen- und Darmprobleme zu vermeiden, müssen Obst und Gemüse immer gut gewaschen oder geschält werden. Von Speiseeis und eisgekühlten Getränken, die Verkäufer auf der Straße anbieten, ist abzuraten. Ebenfalls abzuraten ist von Innereien. Vorsicht geboten ist auch bei rohen Meeresfrüchten.

Bei Wanderungen im Landesinnern oder in der Sahara sind immer feste Schuhe zu tragen. So schützt man sich vor Schlangen, Skorpionen und stacheligen Pflanzen. Ist es dann doch zu einem Biss oder einem Stich gekommen, sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden.

Nach einem Arzt fragen Sie in Ihrem Hotel. Unterwegs holen Sie sich Hilfe in der Apotheke (Pharmacie). Dienst habende Ärzte, Apotheken und Notrufnummern stehen in jeder Tageszeitung. Impfungen sind nicht erforderlich, doch empfiehlt es sich, die Tetanusimpfung aufzufrischen. Eine Reiseapotheke mit Desinfektionsmittel, Pflaster, Kohletabletten, Imodium für Magen-Darm-Probleme, einem Schmerzmittel, Mücken- und Sonnenschutz ist nützlich. Apotheken gibt es auch in kleinen Ortschaften. Es sind fast alle Medikamente vorhanden, nur unter einer anderen Bezeichnung.

Internet

Internetcafés sind in den größeren Städten wie Tunis oder Sousse vorhanden. Hauptinternetanbieter sind ATI (Internet: www.ati.tn), Planet Tunisie (Internet: www.planet.tn) und 3S Global Net (Internet: www.gnet.tn).

Kleidung und Reisegepäck

Je nachdem, wann Sie eine Reise nach Tunesien machen, sollten Sie folgende Dinge beachten: Bei einem Strandurlaub ist leichte Kleidung angesagt, dazu eine Jacke für kühle Abende, Kopfbedeckung und Sonnenbrille. Möchten Sie ein Museum besichtigen oder eine Sightseeingtour unternehmen gebietet es in arabischen Ländern der Respekt, sich dezent und bedeckt zu kleiden. Herbstreisen nur mit Regenjacke und warme Anziehsachen im Winter. Auf Saharatouren bzw. Wanderungen im Landesinneren sollten grundsätzlich keine offenen Sandalen, sondern festes Schuhwerk – schützt außerdem vor Schlangen, Skorpionen und stacheligen Pflanzen; ist es dennoch zu einer Verletzung, sei es ein Biss oder ein Stachel, gekommen, sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden – getragen werden, wobei man sich zusätzlich vor Sonnenbrand schützen muss. Hier herrschen je nach Tageszeit sehr große Temperaturunterschiede, sodass auch etwas Warmes ins Reisegepäck gehört, praktischerweise in einem Rucksack.

Alles für die Reise

Küche

Couscous, das tunesische Nationalgericht, besteht aus gedünstetem, gewürztem Grieß mit Gemüse- und Fleischeinlage. Es existieren quasi unzählige Zubereitungsarten. Weitere Traditionsgerichte sind Breek, ein dünner, gebratener Teig, der mit gekochtem Gemüse, Thunfisch und Ei gefüllt ist, und natürlich Tajine, ein Eintopf, der gemächlich mit Gemüse und Fleisch gekocht wird. Lamm und Huhn bilden wohl die beliebtesten Fleischsorten, während an der Küste Fisch präferiert wird.

In der tunesischen Küche finden gerne Tomaten, Kartoffeln, Zwiebeln, Oliven und Paprika Verwendung. Zu den auf den Märkten angebotenen Obstsorten zählen Datteln, Orangen, Aprikosen, Wassermelonen, Nektarinen und Kaktusfrüchte (Hindi, der auch „Sultan aller Früchte“ genannt wird). Obwohl im Islam Alkohol- und Schweinefleischverbot besteht, wird in großen Städten und Tourismusgebieten dennoch Alkohol verkauft. Traditionellerweise nehmen die Einheimischen beim Essen von einem gemeinsamen Teller ihre Finger und gebrauchen Brot, um Soßen und dergleichen aufzunehmen. Die westliche Art, von getrennten Tellern und mit Besteck zu essen, hat sich mittlerweile jedoch auch eingebürgert. Traditionsbewusste Familien nehmen ihr Essen auf dem Boden ein, wobei sie um einen niedrigen Holztisch herumsitzen. Der Gastgeber fordert seine Gäste im Allgemeinen auf, sich einen zweiten oder gar dritten Nachschlag zu nehmen. Hier gebietet es die Höflichkeit, darauf einzugehen. Zum Zeichen der Sättigung zeigt man mit dem Wort el-Hamdullah („Gott sei Dank“), dass man die Mahlzeit genossen hat.

Kultur

Da Tunesien über die Jahrhunderte mehrere Einwanderungswellen aus Arabien, Spanien, Frankreich, der Türkei, Westafrika und den Berber-Reichen erlebte, unterscheiden sich die Tunesier in ihrem Aussehen und Kulturleben von anderen arabischen Kulturnationen, wie zum Beispiel Saudi-Arabien, Marokko, Jemen, Ägypten oder Libyen. Dies äußert sich im Stadtbild (zum Beispiel Place de Barcelone in Tunis oder besonders das maurisch-andalusische Viertel Sidi Bou Saïd, Straßenbeschilderungen und Geschäftsschilder sind meistens auf Französisch), in der Töpferei- und Keramikkunst (zum Beispiel in Nabeul), zahlreichen Bauten verschiedenster Epochen (zum Beispiel das Fort im Golf von Hammamet) und in der tunesischen Küche (zum Beispiel Baguette, Käse, Croissant sowie einigen Berbergerichten wie zum Beispiel: Brik und dem beliebten „Makkarona“ aus Italien).

Architekturgeschichte

Die Architektur Tunesiens hat viele externe Einflüsse aufgenommen. Hierbei haben sich europäische und nordafrikanische Stilrichtungen mit Bautraditionen aus dem arabisch beeinflussten Mittelmeerraum gemischt.

Frühe Spuren architektonischer Hinterlassenschaften wurden bei Ausgrabungen in paläolithischen Siedlungen gefunden. Die ältesten städtischen Strukturen hinterließen die Phönizier mit ihren ersten Handelsniederlassungen seit dem 12. Jahrhundert v. Chr. im Land. Davon sind nur wenige Zeugnisse erhalten geblieben. Zu ihren Gründungen zählt die Stadt Karthago.

Die römische Epoche in Tunesien hat die alte Architektur des Landes stark beeinflusst. Sie ist in Form von archäologisch gesicherten Stadtanlagen und Einzelbauten überliefert. Dazu zählen die Ruinen von Sbeitla.

Eine noch heute in besonderer Weise gepflegte und vielfach museal präsentierte Ausdrucksform des römischen Architekturerbes sind die zahlreich erhaltenen Mosaiken. Diese hatte man zum Zwecke der Verzierung von Fußböden und Wänden geschaffen.

Die nachfolgende byzantinische Epoche hinterließ einige Befestigungsanlagen (beispielsweise Gafsa, Sbeitla und Tebessa) und Kirchenbauten, wie die ehemalige Basilika von Sbiba.

Mit den im 7. Jahrhundert beginnenden arabischen Machtstrukturen wandelten sich architektonische und künstlerische Ausdrucksformen. Es mischen sich Gestaltungselemente aus dem Kulturkreis der Berber im Maghreb, aus den ursprünglich römischen und byzantinischen Traditionen und hereinbrechenden orientalischen Einflüssen. Die wichtigsten Bauten in dieser Epoche sind Palaststädte (Qasr al-Qadīm) an den älteren Lagersiedlungen und weitere Befestigungsanlagen in Sfax und Sousse. Eine besondere Form stellen die Ribate dar, wobei ein Befestigungsturm auch als Minarett dienen konnte. Aus dieser Epoche stammen die ersten Moscheen in Tunesien, die in der frühen Phase noch wehrhafte konzipierte Bauten sind. Zu den bedeutendsten dieser Bauwerke zählen die Hauptmoschee in Kairouan und die Ez-Zitouna-Moschee von Tunis. Sie wurden im 7. bzw. 8. Jahrhundert begonnen. Als deren bauliches Vorbild gilt die Umayyaden-Moschee in Damaskus. Die Hauptmoschee von Kairouan lieferte wiederum das Vorbild für weitere Bauten in Spanien und im nordafrikanischen Raum. An mittelalterlichen Bauten wurden Spolien verbaut, wenn sie aus zugänglichen Ruinen unter leichten Umständen geborgen werden konnten. Typisch sind jedoch Fassaden mit zweifarbigen Backsteinen. Im 10. Jahrhundert entwickelten sich unter dem Einfluss der Fatimiden und später der Ziriden immer mehr repräsentative Residenzbauten. Im 12. Jahrhundert regierten im Gebiet des heutigen Tunesiens die Almohaden, die hier Einflüsse des marokkanischen Kulturkreises einbrachten.

Der umfangreichste Beitrag in der historischen Architektur von Tunesien stammt aus der Epoche vom 13. bis 15. Jahrhundert. Die berberisch geprägten Hafsiden übernahmen Formen und Schmuck ihrer Architektur aus den von Tunesien aus westlich gelegenen Regionen Afrikas und von der Iberischen Halbinsel. Hier hatte sich bereits eine eigenständige Richtung im Bauen entwickelt, die sich aus der Kombination marokkanischer und andalusischer Einflüsse zu einer spezifischen Architektur entwickelte, die später als allgemein Maurischer Stil bezeichnet wird. In dieser Epoche entstanden an der Ez-Zitouna-Moschee von Tunis eine islamische Hochschule und an weiteren Orten Medresen. Im Jahr 1420 eröffnet hier das Maristān, das älteste islamische Krankenhaus. Es erfolgte der Ausbau von Wasserversorgungsanlagen, teilweise unter Nutzung älterer römischer Einrichtungen. Unter Abd al-Aziz II. entsteht der Hafsiden-Palast Bardo in Tunis, eine frühe Gartenanlage, die um 1500 durch neue Gebäude eine Erweiterung erfuhr und danach sogar über eine Bibliothek verfügte.

Im 16. Jahrhundert erlitt Tunesien einen allgemeinen Niedergang. Konflikte mit Spanien behinderten weitere Entwicklungen. Spanische Truppen versuchten die Seeräuberherrschaft auf Inseln (Djerba 1511) und in Hafenstädten zu bekämpfen. Unter ihrer kurzen Herrschaft entstanden einige Festungsbauten, wie jene auf Djerba. Im Jahr 1570 mussten sie Tunis wieder aufgeben und verloren somit ihren Einfluss auf die Region.

Erst als im 17. Jahrhundert eine große Zahl von Auswanderern aus Spanien sich in Nordafrika ansiedelte, erhielt die tunesische Architektur wieder neue Impulse. Die moslemischen und jüdischen Emigranten aus Andalusien brachten ihre Erfahrungen, ästhetischen Auffassungen und handwerklichen Fertigkeiten mit. Zusammen mit den parallel wirkenden türkischen Einflüssen bildete sich in Tunis ein Mischstil heraus. In der Baukultur bedeutete das am Beispiel der Moscheen, dass ihr Minarett kaum noch mit quadratischen sondern nun mit achteckigem Grundriss errichtet wurde. In diesem Zuge erhielten sie zunehmend eine Galerie und ein Spitzdach. Die Innenbereiche der Paläste werden durch die neuen Architekturentwicklungen zunehmend mit einer üppigen Dekoration im Maurischen Stil ausgestattet. Später kommen italienische Stilelemente hinzu. Diese Prinzipien ziehen sich bis in das 19. Jahrhundert hinein, wobei nun verstärkt Bauten des zeitgenössischen europäischen Stils im Stadtbild von Tunis und einigen anderen Städten auftreten.

Die traditionell strukturierten alten Stadtkerne mit einer ummauerten Medina, den engen Gassen und den überwiegend zweigeschossigen Wohngebäuden werden von diesen Stadtentwicklungen weitgehend unberücksichtigt gelassen und blieben bis in die heutige Zeit erhalten.

Durch die französische Kolonialmacht wirken neue Strömungen und Künstler in den tunesischen Kulturraum hinein. In Karthago lässt Le Corbusier mehrere Villen errichten. Die Viertel der Europäer unterschieden sich durch ihre Architektur markant von jenen der einheimischen Bevölkerung. Auch in diesem Zeitabschnitt mischen sich wieder externe Architekturansätze mit den Erfahrungen regional verwurzelter Baumeister. Diese bauliche Entwicklung spiegelt sich in zahlreichen modernen Bauten sowohl von privaten als auch von öffentlichen Auftraggebern wider. Aus dieser Zeit stammen einige Suqs mit Arkaden und Kuppeldächern. Ein herausragender Einzelbau ist beispielsweise das Zollgebäude von Bizerta. Mit dem beginnenden 20. Jahrhundert dominieren europäische Bauformen in den größeren Städten. Sie sind durch Stahlbetonanwendungen und die typische Kubatur von Stadtvillen gekennzeichnet. Die ländlichen Siedlungen sind weiterhin von traditionellen Bauweisen, wie subterrane Röhrenbauten und befestigte Getreidespeicher (beispielsweise in Tataouine), bestimmt.

In der jüngsten Periode des Landes, nach der Unabhängigkeit im Jahr 1956, erfolgten Stadterweiterungen und die Errichtung zahlreicher öffentlicher Bauten. Eine besondere Rolle spielte dabei die Rekonstruktionsarbeiten in der Innenstadt von Tunis, die nach einem Wettbewerbsergebnis von bulgarischen Architekten durchgeführt wurde.

Bauten aus der jüngsten Architekturepoche Tunesiens binden Anspielungen auf einheimische Ornamente in moderne Formen des Bauens mit Beton und Naturstein ein. Die Nationalbibliothek in Tunis, ein moderner Zweckbau, ist ein Beispiel für diese Verknüpfung.

Literatur

In Tunesien spielt sich das Literaturleben in zwei Sprachen ab: in arabisch und französisch. Die arabische Literatur existiert seit dem 7. Jahrhundert, als die arabische Zivilisation sich auf das Gebiet Tunesiens ausbreitete; französischsprachige Literatur gibt es erst seit 1881. Heute hat die arabischsprachige Literatur ein höheres Gewicht als die französischsprachige: Von den 1249 literarischen Neuerscheinungen des Jahres 2002 waren 885 in arabisch;[70] mehr als ein Drittel der Neuerscheinungen waren Kinderbücher. Alles in allem ist das literarische Schaffen in Tunesien also, trotz seiner langen Geschichte, heute sehr überschaubar. Wichtige tunesische Autoren sind Abu al-Qasim asch-Schabbi, Moncef Ghachem und Mahmoud Messadi, weitere finden sich in der Liste tunesischer Schriftsteller.

Musik

Die Musik Tunesiens ist das Resultat der kulturellen Vermischung aus arabisch-andalusischer Musik, die Flüchtlinge nach der spanischen Eroberung Andalusiens im 15. Jahrhundert mitbrachten, arabischer und westlicher Musik. Sie hat viele Facetten; die berühmteste klassische Musikrichtung ist der Malouf. Er wird von kleinen Orchestern gespielt, bestehend aus Violine, Kanun, Oud, Violoncello, Kontrabass, Nay, Darbouka und Nagharats (einem Paar kleiner Bechertrommeln). Klassische Gesänge haben bis heute Erfolg beim Publikum. Abgesehen von der Instrumentierung unterscheiden sich städtische und ländliche Musik kaum. Im städtischen Umfeld dominieren Saiteninstrumente wie das Rebec, der Oud und das Kanun sowie Darbouka. Im ländlichen Milieu und den Gesängen der Beduinen dominieren neben der Perkussion Blasinstrumente wie der Mezwed und die Gasba.

Unter den bedeutendsten Sängern des Landes sind Saliha, Khemaïs Tarnane, Ali Riahi, Hédi Jouini, Latifa Arfaoui, Mohamed Jamoussi, Cheikh El Afrit und Dhikra Mohamed zu nennen. Unter den Instrumentalisten sind der Oud-Spieler Anouar Brahem, Lotfi Bouchnak, Salah El Mahdi, Ridha Kalaï, Ali Sriti und Youssef Slama die wichtigsten. El Azifet ist ein reines Frauen-Orchester, eine Seltenheit im arabischen Raum. Baron Erlanger ist eine wichtige Figur der modernen tunesischen Musik. Er sammelte die Regeln und Geschichte des Malouf, welches sechs Bände füllte, und gründete eine Rachidija, ein wichtiges Konservatorium, welches heute noch genutzt wird.

Die Bevölkerung Tunesiens wird heute auch von ausländischer Musik angezogen, wobei hier vor allem die ägyptische Musik, libanesische und syrische Musik einflussreich sind. Westliche Musik kommt in Form von Rockmusik, Hip-Hop, Reggae und Jazz in das Land.

Kunsthandwerk

Tunesien hat ein reiches handwerkliches Erbe mit vielen regionalen Spezialitäten. Das Kunsthandwerk ist auch ein bedeutender Wirtschaftszweig, in dem geschätzte 300.000 Personen tätig sind. Die Töpferei ist besonders um Guellala verbreitet, während Nabeul berühmt für die Herstellung von Fayence ist. Die Mosaikkunst hat sich seit dem 2. Jahrhundert im Land verbreitet, die weltweit bedeutendste Sammlung von Mosaiken befindet sich im Nationalmuseum von Bardo. Das Schmieden kam mit den Flüchtlingen aus Andalusien nach Tunesien, heute sind besonders die blauen Fenstergitter, die an Maschrabiyya erinnern, berühmt. Die Teppichknüpferei wurde durch die Karthager in Tunesien eingeführt, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen noch einmal starke Impulse aus dem osmanischen Reich. Heute ist das Zentrum der Teppichherstellung in und um Kairouan angesiedelt. Im Jahr 2004 wurden 200.000 m² Woll- und 16.500 m² Seidenteppiche hergestellt. Die Tendenz ist, aufgrund sinkender Preise, fallend. Ursprünglich hatten die tunesischen Teppiche weniger als 40.000 Knoten pro Quadratmeter; heute kann er eine Feinheit von bis zu 250000 Knoten haben. Die traditionelle Tracht des Landes heißt Jebba, an den Füßen trägt man Babuschen, die für Männer aus Leder, für Frauen aus Seide oder Baumwolle mit eingewebten Silber- oder Goldfäden und meist mit Blumenmotiven versehen sind. Berühmt ist auch der Schmuck, besonders der Silberschmuck der Berber im Süden des Landes, in welchen häufig Münzen eingearbeitet werden.

Quelle: Wikipedia.de

Medien

Auf Kurzwelle ist Tag und Nacht die deutsche Welle zu empfangen. Radio Tunis international sendet zwischen 10 und 11.00 Uhr ein deutschsprachiges Programm auf Mittelwelle. Die Hotels haben fast alle Satellitenschüsseln, um deutschsprachige Programme zu empfangen

Netzspannung

220 Volt, in Südtunesien manchmal 110 Volt. Steckdosen mit kleinen Eingängen. Ein Zwischenstecker empfiehlt sich.

Notruf

Feuer Tel. 198

Polizei Tel. 197

SOS Médecin Tel. 34 12 50

In Tunis – Hallo Taxi Tel. 84 08 40.

Öffnungszeiten

Im Sommer vom 1.07.–15.09. Mo.–Fr. 8–11.00 Uhr während des Ramadans: Mo.–Fr. 8.00–11.30 Uhr und 13–14.30 Uhr ansonsten Mo.–Do. 8–11.00 Uhr und 14.00–16.00 Uhr, Fr. 8.00–11.00 Uhr und 13.30–15.00 Uhr. Öffnungszeiten der Banken: Mo.–Do. 8.00–12.30 Uhr und 14–17.00 Uhr, Fr. 8 bis 12.00 Uhr und 13.30–16.30 Uhr, Sa. und So geschl. Einige Wechselstuben sind auch an Sonn- und Feiertagen geöffnet (Flughäfen, Häfen, Hotels etc.)

Post

Postämter (PTT) trifft man in allen kleinen Orten an. In größeren Städten gibt es in den Postämtern Faxgeräte (sogen. POST-FAX).

Ein Brief nach Europa kostet 0,5 tD, eine Postkarte 0,45 tD. Briefmarken gibt es zudem in Tabakläden.

Öffnungszeiten: 1.9.–30.6. Mo.–Fr. 8.00–12.00 Uhr und 15.00–18.00 Uhr, Sa. 8.00–12.00 Uhr. 1.7.–31.8. Mo.–Sa. 7.30–13.30 Uhr. Das Hauptpostamt in Tunis, das sich in der Rue Charles de Gaulle befindet, ist am Abend von 17.00–19.00 Uhr noch einmal für zwei Stunden geöffnet. Es sind das ganze Jahr über dort einige Schalter sogar am Sonntag von 9.00–11.00 Uhr offen. Im Fastenmonat Ramadan ändern sich die Öffnungszeiten: Mo.–Sa. 8.00–15.00 Uhr.

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Reisezeit

Einen Badeurlaub kann man in Tunesien getrost in den Monaten Juni bis September unternehmen, während sich ein Urlaub mit Reisezielen ins Landesinnere oder in den Süden des Landes die Monate Oktober bis April (warme Kleidung – siehe Kleidung und Reisegepäck) eignen.

Sicherheit

Aktuelle Hinweise finden Sie immer unter www.auswaertiges-amt.de.

Sport

Trekking

Viele deutsche und tunesische Reiseveranstalter bieten Wandersafaris mit Geländewagen zu den abgelegenen Tafelbergen, den Salzseen und einsamen Gebirgsoasen, Mountainbike-Touren durch das südtunesische Bergland, Fahrradreisen durch das nördliche, grüne Tunesien mit seinen ausgedehnten Weinbergen und Olivenbaumplantagen sowie Wanderkarawanen zu Fuß und mit Kamelen in die Sahara an.

Reiterurlaub

Viele deutschen Reiseveranstalter bieten Reitprogramme für Anfänger und Könner an. Hotels verfügen mitunter über eigene Pferde und Reitlehrer.

Wassersport

Wassersport in allen Variationen ist überall an den Küsten Tunesiens möglich. Fast dreißig vorbildliche Häfen und Ankerplätze und mehrere moderne Jachthäfen warten auf den Besuch von Seglern. Windsurfing ist nahezu allerorten möglich. Auch die Freunde des Tauchens können Tunesien und die Artenvielfalt der dortigen Unterwasserwelt entdecken.

Strandsurfen

An den kilometerlangen Sandstränden von Djerba erfreut sich das Strandsurfen sehr großer Beliebtheit, eine Mischung aus Windsurfen und Skateboardfahren.

Golf

Tunesiens Golfplätze erstrecken sich wie eine grüne Kette die gesamte Küsten entlang, eingebettet in wunderschöne Landschaften, wobei die Plätze ganzjährig geöffnet sind. Orangen- und Palmenhaine, Pinienwälder und jahrhundertealte Olivenbäume säumen die Fairways. Sie liegen in der Nähe von Hotels, die hohen Komfort, einen persönlichen Service und zahlreiche Freizeitaktivitäten bieten. Die Tarife sollten Sie vor Eintritt der Reise erfragen. Es besteht die Möglichkeit, eine Ausrüstung auszuleihen, gegen Gebühr versteht sich. Anfänger können Kurse unter fachkundiger Leitung von Golflehrern absolvieren.

Flugsport

Das Fliegen erfreut sich immer größerer Beliebtheit, wobei Tunesien als strategischer Kreuzpunkt zwischen Europa und Afrika für diese neue Tourismusart sehr gut geeignet erscheint. Die tunesischen Aeroclubs verteilen sich über das gesamte Land, doch auch auf den Flughäfen von Tunis, Monastir, Sfax, Tozeur und Djerba können Flugtouristen um Landeerlaubnis ersuchen. Gelegentlich würzen Flugrallyes das Programm. Des Weiteren kann man in Südtunesien bezaubernde Fahrten mit dem Heißluftballon unternehmen, beispielsweise über den Salzsee.

Paragliding

Immer populärer wird das Fallschirmfliegen über dem Meer, wobei ein Motorboot den in die Lüfte gehobenen Flugschüler im Fallschirm mit sich zieht, der weit aufs Meer hinaus. Eine „Flugstunde“ erstreckt sich etwa über 10 bis 15 Minuten.

Landsegeln/Speed Sailing

Eine eher außergewöhnliche Sportart ist das Landsegeln in den Weiten des Chott el Djerid, des Großen Salzsees. Das dreirädrige Gestell, das aus Steuer, Sitz und Segel besteht, treibt die Kraft des Windes voran, während man die Geschwindigkeit mithilfe von Fußpedalen, Bremse und Segelstellung kontrolliert.

Telefon

Telefonate können Sie nicht von allen Postbüros führen. Es gibt Taxiphones, gelbe Telefonbüros in den Straßen, mit Münzfernsprechern und Karten, von denen auch Auslandsgespräche geführt werden können. Ein Ortsgespräch kostet 0,1 tD. Nach Europa kostet die Minute ungefähr 1 tD. Verbilligte Tarife von 20.00 Uhr bis 8.00 Uhr. Die 0 der Inlandsvorwahl entfällt.

Vorwahl:

Deutschland 0049

Österreich 0043

Schweiz 0041

Vorwahl Tunesien 00216

Trinkgeld

Auch wenn in Restaurants in der Rechnung meist eine Servicegebühr enthalten ist, werden vom europäischen Gast 10 % vom Rechnungsbetrag erwartet. Bei Taxis eventuell aufrunden.

Unterkünfte

Hotels

Tunesien hat viele Hotelbetten, wobei die Hotels in fünf Kategorien eingeteilt sind; das Spektrum reicht von de luxe (5 Sterne) bis einfach (1 Stern). Darüber hinaus gibt es in allen Landesteilen Feriendörfer. Ein Verzeichnis ist beim Fremdenverkehrsamt erhältlich.

 

 

Marhalas

Hinter Marhalas verbergen sich umgebaute Karawansereien, die bisweilen aus miteinander verbundenen unterirdischen Häusern bestehen. Sie verfügen allesamt über ihren eigenen Restaurantbetrieb, wo regionale Gerichte serviert werden. Marhalas findet man in Houmt Souk, Nefta und Kairouan. In Matmata etwa wurden zwei originalgetreue Höhlenwohnungen als Touristenhotels umgebaut, darüber hinaus hat man im Laufe der Zeit einige der früher als Kornspeicher genutzten Ksars zu Touristenunterkünften umgewandelt.

Jugendherbergen

Diese stehen allen Mitgliedern des Jugendherbergswerks zur Verfügung. Eine Vorausbuchung wird empfohlen, besonders für Reisegruppen. Nähere Informationen gibt es beim Fremdenverkehrsamt.

Verkehrsmittel

Auto

Die grüne Versicherungskarte ist Pflicht. Zu empfehlen sind Vollkasko- und Diebstahlversicherung für Auto und Reisegepäck. Für die Schadenregelung ist ein Polizeiprotokoll vonnöten.

Es existieren drei Mautstellen auf der Strecke Tunis–Msaken.

Obwohl das Tankstellennetz relativ dicht erscheint, kommt es im Landesinnern mitunter vor, dass ein bestimmter Treibstoff gerade nicht verfügbar ist. Aus diesem Grunde sollte schon bei halb leerem Tank die nächste Tankstelle anfahren werden.

Höchstgeschwindigkeit: innerhalb geschlossener Ortschaften 50 km/h, außerhalb 90 km/h, auf Autobahnen 110 km/h.

Innerorts sollte nachts bei ausreichender Straßenbeleuchtung mit Standlicht gefahren werden. Das STOPP-Schild ist anders als bei uns; ihm entsprechen das dreieckige Schild sowie das runde oder achteckige Schild mit einem Dreieck in der Mitte. Eine rot-weiße oder gelbe Linie am Straßenrand steht für Parkverbot .

Automobilklub

Der tunesische Automobilklub vertritt den ADAC.

National Automobile Club, 28, Av. Habib Bourguiba, 1000 Tunis, Tel. 01 / 34 98 37

Bahn

Bahnlinien: Von Norden (Ghardimaou, Tabarka, Jendouba) bis Gabès, Metlaoui und Tozeur verkehren täglich zwei bis drei Züge, während auf den Strecken Tunis–Hammamet–Nabeul und Sousse–Sfax die Frequenz häufiger ist. Bahnfahrten sind in Tunesien preiswert.

Es existieren klimatisierte Waggons in der bequemen „Confort“- und in der ersten Klasse. Die zweite Klasse ist hingegen häufig besetzt.

Auskunft: Hauptbahnhof Tunis, Place Mougi Bal, Tel. 01/252225 und 01/345511

Bus

Tunesien ist durchzogen von einem dichten Liniennetz nationaler und privater Busgesellschaften. Eine Vielzahl an Bussen verkehrt zwischen den größeren Städten, wobei Tunis nach wie vor den zentralen Verkehrsknotenpunkt, einnimmt. In großen Städten gibt es die gare routière, den zentralen Busbahnhof, während in kleinen Orten die Busse im Zentrum ankommen bzw. abfahren. Da offizielle Busfahrpläne fehlen, kann man nur am Busbahnhof die Abfahrtszeiten für den nächsten Tag erfahren. Überlandbusse dürfen nur so viele Passagiere mitnehmen, wie Sitzplätze vorhanden sind.

Mietwagen

Niederlassungen von Autoverleihern finden Sie in allen touristisch erschlossenen Orten. Eine Vermittlung über die meisten Hotels ist zwar möglich, aber man muss wissen, dass sie wesentlich teurer sind als bei Privatunternehmen. Neben den bekannten internationalen Agenturen wie Hertz, Avis, Budget und Europcar, die an Flughäfen ihre Vertretungen haben, gibt es zahlreiche nationale Autoverleiher, die preiswerter sind, aber deren Wagenpark in der Regel nicht den gleichen Qualitätsstandard aufweist. Allerorten gibt es günstige Pauschalangebote, Wochen- oder 3-Tage-Verträge. Günstig sind Verträge ohne Kilometerbegrenzung. Des Weiteren sollte darauf geachtet werden, welche Versicherungen eingeschlossen sind, damit man ggfs. noch eine Zusatzversicherung abschließen kann.

Taxis

Die Preise für die kleinen Taxis in den Städten sind gering, wobei die Grundgebühr beim Einsteigen in ein Taxi 0,350 tD beträgt. Allerhöchstens dürfen drei Fahrgäste zugleich mitgenommen werden, eine Beschränkung, die strikt eingehalten wird – und alles Verhandeln zwecklos erscheint. Nachtfahrten allerdings von 21.00 bis 5.00 Uhr erheben einen 50%-Zuschlag. Auch mehrere Gepäckstücke müssen extra bezahlt werden.

Im Gegensatz dazu sind die großen Taxis teurer; hier muss der Preis sogar vor Fahrtantritt ausgehandelt werden. Diese Taxis dürfen dafür auch weite Strecken im ganzen Land fahren. Überlandtaxis (Louage genannt) erkennt man an der weißen Farbe und den roten Streifen. Inklusive Fahrer verfügen sie über sechs Plätze und fahren ab, sobald alle Sitzplätze besetzt sind. Die Louages nehmen feste Preise pro Person und kommen nicht viel teurer als der Bus.

Wichtig zu wissen: Die Schilder auf dem Wagen geben nicht das Reiseziel des Taxis an, sondern den Heimatort. Ersteres wird laut vom Fahrer ausgerufen.

Inlandflüge

Tun-Inter und Tunis Air fliegen Monastir, Djerba, Sfax, Tozeur, Gafsa und Tabarka an.

Zeit

In Tunesien gilt die Mitteleuropäische Zeit (MEZ), eine Sommerzeit gibt es nicht.

Zoll

Die tunesische Währung ist nicht konvertierbar, und es dürfen keine tunesischen Dinare ein- oder ausgeführt werden. Devisen können frei eingeführt werden. Bei höheren Beträgen ist bei Ankunft eine Devisenerklärung zu empfehlen. Bewahren Sie Ihre Umtauschbelege auf, falls Sie bei der Ausreise Dinare zurücktauschen wollen. Zollfrei für die Einreise nach Tunesien sind außer persönlichen Sachen: 200 Zigaretten, 100 Zigarren oder 500 g Tabak. Alkohol bis zu 25 % 2 l, über 25 % 1 l. Verboten ist die Ausfuhr von geschützten lebenden oder präparierten Tieren und von echten Antiquitäten. Für Teppiche muss eine Einfuhrumsatzsteuer gezahlt werden.