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Höhle von Lascaux feierte 70 Jahre seiner Entdeckung

Hhlenmalerei aus LascauxEinen sensationellen Fund machten am 12. September 1940 vier kleine Jungs aus der Gemeinde Montignac im der französischen Dordogne: eine unterirdisch gelegene Höhle mit realistischen Wandmalereien, die sich sehr bald als prähistorische Wunder der Menschheitsgeschichte herausstellten – Lascaux. Der Besucherbereich der Grotte, die selbst nicht öffentlich zugänglich ist, wurde 70 Jahre nach ihrer Entdeckung frisch restauriert. Im nahe gelegenen Museum für prähistorische Kunst wurde zudem eine neue Dauerausstellung eröffnet.

Die Felszeichnungen sind unbegreifliche 17.000 Jahre alt. Diese beeindruckenden Zeichnungen von Pferden, Auerochsen, Bisons, Hirschen und anderen damals lebenden Tieren wurden uns von unseren frühzeitlichen Vorfahren, den Cro- Magnon-Menschen, hinterlassen. Neben all den Tierzeichnungen git es nur ein einziges Abbild einer stark schematisierten, menschlichen Figur. Sie befindet sich in dem Abschnitt der Grotte, der als Brunnen bezeichnet wird. Die in Lascaux befindlichen Wandmalereien bezeugen nicht nur das außerordentliche künstlerische Talent der Menschen aus der Zeit des sogenannten Magdalénien – des jüngerer Abschnitts des Jungpaläolithikum – sondern zudem von fundiertem Wissen über die Umwelt.

Hotels und Unterkünfte: Montignac, Périgueux, Bergerac und Nontron

 

Felszeichnungen aus der Grotte de Lascaux, Dordogne
Felszeichnungen aus der Grotte de Lascaux, Dordogne

 

Die unterirdische Farbenpracht zeigt sich über die lange Zeit als kaum verändert. Die Künstler der damaligen Zeit verwendeten vier unterschiedliche mineralische Farben – rot, gelb, schwarz und weiß – die zum einen aus der näheren Umgebung der Höhle als auch aus dem Gestein der Höhe selbst stammen. Die Höhle von Lascaux wird aufgrund dieser schöpferischen Pracht auch die Sixtinische Kapelle der Frühgeschichte genannt. Die Grotte als auch weitere prähistorische Fundstätten im Tal der Vézère wurden bereits 1979 als UNESCO-Weltkulturerbe gelistet.

Die Höhle von Lascaux wurde im Jahre 1963 wegen kohlendioxidbedingter Zerstörung der Malereien für den Publikumsverkehr geschlossen. Es waren aufwendige Restaurierungsarbeiten nötig. Im Jahre 1983 wurde nur 50 Meter vom Original entfernt eine exakte Nachbildung der Grotte für Besucher geöffnet: Lascaux II.

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Höhlenmalerei aus Lascaux
Höhlenmalerei aus Lascaux

Die vier Entdecker der Höhle von Lascaux leben heute noch. Es sind Marcel Ravidat, Georges Agniel, Simon Coencas und Jacques Marsal.

Ein Welterbe mit zwei Sehenswürdigkeiten

Lascaux II nach Renovierungsarbeiten wiedereröffnet

Lascaux II erstrahlt pünktlich zur 70-Jahr-Feier in neuem Glanz. Die Künstlerin Monique Peytral hat die lange Winterpause genutzt, um Lascaux II ein ausgedehntes Lifting zukommen zu lassen. Sie hatte bereits damals an der Reproduktion der Wandmalereien mitgearbeitet und begab sich in diesem Jahr erneut in die Grotte. Mit den gleichartigen Werkzeugen und Farben, wie sie auch die Cro-Magnon Menschen nutzten, hauchte sie dem Relief der Höhle neues Leben ein. Die restaurierten Bereiche von Lascaux II stehen seit dem 1. März 2010 wieder den Besuchern offen.

Museum für prähistorische Kunst mit neuer Dauerausstellung

Lascaux révélé –Lascaux ans Licht gebracht – heißt die neue Dauerausstellung des Museums für prähistorische Kunst Le Thôt - Espace Cro-Magnon in Thonac. Warum wurde diese Name gewählt? Ganz einfach deshalb, weil hier sogar jene Reproduktionen aus der Original-Höhle bestaunt werden können, die in Lascaux II nicht nachgebildet wurden, und zwar:

  • Das Höhlengewölbe (Nef) mit vier bemalten und gravierten Ensembles
  • Der sogenannte Brunnen, wo sich die einzige menschliche Darstellung der gesamten Grotte befindet

     Teilbereiche der Ausstellung Lascaux révélé sind exakt wie in der echten Höhle angeordnet. Besucher werden zunächst in das bemalte Gewölbe der Grotte geführt. Anschließend gelangt man in den musealen Bereich von Le Thôt. Hier zeigt ein Film Einzelhieten über die Entstehung der Reproduktionen der schwarzen Kuh, der Bisons und der menschlichen Figur. Der Film wird auf eine Leinwand projiziert, die das Relief der Grottenwand realistisch abbildet.

    Le Thôt informiert des Weiteren über die Lebensweise des frühzeitlichen Cro-Magnon. Wie lebten sie? Wie war das Klima in der damaligen Zeit? Wo lebten sie? Wie jagten sie? Was aßen sie? Längst nicht jede Frage hat bereits eine Antwort gefunden.

    Dem Museum schließt sich ein circa fünf Hektar großer Park an. Hier können rückgezüchtete Formen ausgestorbener Wildpferde, wie Tarpan und Przewalski-Pferd, aber auch Hirsche und Auerochsen in Freiheit erlebt werden. Le Thôt hat sich bemüht im Park zum großen Teil die Tierarten zu zeigen, die die Cro-Magnon auch an den Höhlenwänden von Lascaux dargestellt haben.

    Eintritt:

    • Kombiticket Lascaux II und Le Thôt (inklusive kommentierter Führung durch Lascaux): 12,50€ für Erwachsene, 8,50€ für Kinder (6-12 Jahre)

    Öffnungszeiten:

    • November bis März: 10.00 bis 12.00 Uhr, 14.00 bis 17.30 Uhr (montags geschlossen)
    • April bis Ende Oktober:
      Le Thôt: 10.00 bis 18.00 Uhr (täglich)
      Lascaux II: 10.00 bis 12.00 Uhr, 14.00 bis 18.00 Uhr

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