Topreiseinfos

Wissenswertes und Tipps für Reisen in die Länder dieser Erde!

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Jordanien

 

 

Auskunft

Botschaft des Haschemitischen Königreichs Jordanien

Beethovenallee 21

53173 Bonn

Tel. 02 28 / 35 70 46

Fax 35 39 51

Ministry of Tourism

Mo. – Do. 8–14.00 Uhr, Tel. 00 96 26 / 464 23 11, Fax 464 84 65, P. O. Box 224, Jebel Amman, www.mota.gov.jo.

 Beschwerdetelefon: Amman 06 / 460 58 00, Aqaba 03 / 301 33 63, Jarash 02 / 635 12 72, Petra 03 / 215 60 20

Jordan Tourism Board

P. O. Box 830688, 11183 Amman, Shmeisani (über dem Ammon Hotel)

Tel. 00 96 26 / 567 82 94, Fax 567 82 95

www.jordantourism.com (auch: www.see-jordan.com, www.tourism.com.jo)

Informationsbüro Jordanien, Adam & Partner,

Postfach 160120

60064 Frankfurt / M.

Tel. 069 / 92 31 88 70

Fax 92 31 88 79

www.adam-partner.de

Besonderheiten

Gastfreundschaft

Da Reisende in der Wüste nicht lange ohne Wasser, Essen und Unterkunft überleben konnten, wurde es in Jordanien zur Normalität, dass Familien Fremde zu sich nach Hause einladen, um ihnen Essen und eine Übernachtung anzubieten. Sie werden überall in Jordanien willkommen sein.

Begrüßung

In Jordanien ist es üblich bei der Begrüßung aufzustehen und dem Gegenüber aus Höflichkeit die Hand zu geben.

Essen und Trinken

Während des Ramadan sollten Sie in der Öffentlichkeit weder essen noch trinken! Alkoholkonsum ist in Jordanien legal.

Respekt

In Moscheen sollten Sie darauf achten, dass Sie einen betenden Moslem nicht stören oder fotografieren. Außerdem dürfen Sie nicht vor ihn laufen, da so das Gebet seine Wirksamkeit verliert und wiederholt werden müsste. Auch in der Öffentlichkeit sollten Sie daher an einem betenden Moslem nur hintenrum vorbeigehen.

In der Öffentlichkeit verbieten die strengen Sitten des Orients Zärtlichkeiten. Weiterhin sollten Sie keine kurzen Röcke oder Shorts tragen und auch keine weit ausgeschnittenen Oberteile.

Beim Fotografieren ist Vorsicht angesagt! Fotografieren Sie auf keinen Fall verschleierte Frauen. Wenn Sie Männer oder unverschleierte Frauen fotografieren möchten, sollten Sie vorher um Erlaubnis bitten.

Wenn Sie zum Essen oder Kaffee eingeladen werden, sollten Sie die Einladung erst nach wiederholtem Drängen annehmen.

Sprache

Amtssprache ist arabisch. Englisch ist weit verbreitet, Französisch kommt an dritter Stelle.

Weltkulturerbe

Ruinen von Petra; Wüstenschloss Quseir Amra.

Diplomatische Vertretungen

Botschaft der Bundesrepublik Deutschland

31, Benghazi Street, Jebel Amman, Tel. 06 / 593 03 51, Fax 593 28 87

 Botschaft der Republik Österreich

36, Mithqal al Fayez Street 3 rd Circle, Jebel Amman, Tel. 06 / 464 46 35, Fax 461 27 25

 Botschaft der Schweiz

19, Embassy Street, Jebel Amman, Tel. 06 / 593 14 16, Fax 593 06 85

Einreise und Ausreise

Für die Einreise nach Jordanien brauchen Sie einen Reisepass, der bei Reiseantritt noch mindestens 6 Monate gültig ist. Außerdem benötigen Sie einen Sichtvermerk, den Sie bei der zuständigen Vertretungsbehörde Ihres Landes beantragen können. Jenen kann man aber auch an den Flugplätzen ohne Schwierigkeiten erhalten. Weiterhin müssen Sie durch ein Rückflug- oder Weiterreiseticket Ihre Wiederausreise nachweisen können. Wenn sich in Ihrem Pass israelische Stempel befinden, kann es sein, dass Ihnen die Einreise in die Nachbarländer Jordaniens (Irak, Saudi Arabien, Syrien) verweigert wird.

Flora & Fauna

 In der östlichen Wüste Jordaniens gibt es aufgrund von jahreszeitabhängigen Wasserläufen aus den Bergen einige widerstandsfähige Pflanzen. In Wüstengebieten gibt es viele Echsen und Skorpione. In den Wüstensteppen wachsen Gräser und vereinzelte Sträucher. In diesen Gegenden leben Hyänen, Gazellen und Schakale. Weit verbreitet sind auch Steinböcke und Strauße, vereinzelt auch Wölfe und Wildkatzen. Steinadler, die in Jordanien recht häufig zu sehen sind, ernähren sich von Kleintieren der Wüstensteppen, beispielsweise von Murmeltieren und Hasen.

In den Bergen blüht eine mediterrane Pflanzenwelt.

Fotografieren

Der Koran verbietet die Ablichtung von Menschen, viele Männer oder Kinder posieren dennoch gerne für ein Bild. Das Fotografieren von Frauen gilt als Schande. Generell immer um Erlaubnis fragen und niemals ohne Einverständnis abdrücken! Negativfarbfilme bekommt man überall, aber um etwa 25 % teurer als in Europa.

Geld

Die offizielle Währung in Jordanien ist der Jordanische Dinar (JD), der in 1000 Fils unterteilt ist. Preise werden oft in Fils angegeben. Wenn auf einem Preisschild 6550 steht, müssen Sie also 6 Dinare und 550 Fils bezahlen. Es ist ratsam immer genügend Kleingeld mit sich zu führen, da Jordanier häufig kein passendes Wechselgeld haben.

Ihre Travellerschecks und Fremdwährung können Sie problemlos in allen Banken, Wechselstuben und Hotels umtauschen, wobei zu sagen ist, dass Sie in Wechselstuben meist den besten Wechselkurs geboten bekommen, in Hotels eher den schlechtesten. Eine Umtauschgebühr wird nur auf Travellerschecks erhoben. Geldinstitute sind in Jordanien von samstags bis donnerstags von 8.30 bis 12.30 Uhr (im Winter bis 13.30 Uhr) geöffnet. Von einem Geldwechsel auf der Straße ist abzuraten. In den meisten großen Hotels, Restaurants, größeren Läden und bei Mietwagenfirmen können Sie problemlos mit Kreditkarte bezahlen. Kreditkarten von Visa, Mastercard, American Express und Diners Club haben die beste Akzeptanz. Wenn Banken mit Ihrem jeweiligen Kreditinstitut zusammenarbeiten, können Sie dort auch Geld abheben.

Geografie

Die Westgrenze zu Israel verläuft entlang der Jordansenke, einer tiefen Senke, in der auch das Tote Meer liegt. Dieser große Salzsee ist mit seinen 400 m unter Meeresspiegel der tiefste Punkt der Erdoberfläche. Er wird im Norden durch den Jordan und von Süden durch den Wadi el-Araba gespeist. Das Tal wird von Bergen überragt, hinter denen die kargen Hochländer und Becken der Großen Arabischen Wüste liegen, die im Nordosten mit der welligen Syrischen Wüste verschmilzt.

Geschichte

Die Briten verfügten 1923 die formale Trennung der Gebiete östlich des Jordans von Palästina und schufen damit neue staatliche Kunstgebilde. Großbritannien blieb bis zur Unabhängigkeit Jordaniens 1946 Mandatsmacht über ein Gebiet, dass ohne finanzielle Unterstützung nicht lebensfähig war. Nach Ende des ersten arabisch- israelischen Krieges wurde 1949 das haschemitische Königreich Jordanien proklamiert. 1951 wurde König Abdallah ermordet. Sein Sohn Talal konnte sich nur wenige Monate auf den Thron behaupten- ihm folgte sein damals 16 jähriger Sohn Hussein (der inzwischen 30 Attentate überlebte). Im Sechs- Tage- Krieg von 1967 verlor Jordanien das Westjordanland und Ost- Jerusalem. Obendrein sah sich das Königshaus durch die Fedajin der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) herausgefordert, die von den palästinensischen Flüchtlingen unterstützt wurden. In einem blutigen Bürgerkrieg („Schwarzer September“) trieben Husseins Truppen 1970 die Fedajin aus dem Lande. Am Oktoberkrieg 1973 beteiligte sich Jordanien nur indirekt und nahm nach der neuerlichen arabischen Niederlage gegen Israel kaum Schaden. Der war umso größer, als sich Hussein im Golfkrieg 1990/91 nicht eindeutig gegen den Irak stellte: Die USA drohten mit dem Stopp jedweder Hilfe, die Saudis stellten ihre Öllieferung ein. Wirtschaftlich lag das Land danieder, politisch war es in der arabischen und westlichen Welt isoliert. Immerhin: Der mir der Konferenz von Madrid 1991/92 eingeleitete Friedensprozess brachte ein Ende des 46 Jahre währenden Kriegszustandes und den Friedensvertrag mit Israel von 1994. Obgleich die „Wahrung der Menschenrechte“ und der Pressefreiheit zugesichert wurden, sind politische Verhaftungen an der Tagesordnung. Nach Protesten gegen die Regierung (wegen Anhebung der Brotpreise um 100 %) wurden Hunderte von Menschen verhaftet. Öffentliche Proteste gegen den Friedensvertrag mit Israel sind untersagt, obgleich das Abkommen nicht die von Hussein erhofften Wirtschaftsimpulse brachte. Anfang 1999 starb Hussein II. und sein Sohn, Abdullah II. bin Al Hussein, wurde sein Nachfolger.

Gesundheit

 Bei leichten Erkrankungen müssen Sie sich um die ärztliche Versorgung in Jordanien keine Sorgen machen.

 Impfungen

Außer bei der Einreise über ein Infektionsgebiet mit Gelbfieber sind bei der Einreise zwar keine Impfungen vorgeschrieben, jedoch empfiehlt das Institut für Tropenmedizin Wien neben einem Basisschutzprogramm für alle Reisenden ( Diphterie, Hepatitis A, Polio, Tetanus und Typhus) für Camper und Individualtouristen eine vorbeugende Impfung gegen Hepatitis B und Tollwut.

Eine Malariaprophylaxe ist nicht vorgeschrieben und notwendig.

Vorsichtsmaßnahmen

Ihre Reiseapotheke sollte nicht nur die regelmäßig benötigten Arzneimittel beinhalten, sondern auch Medikamente für gängige Reiseerkrankungen. Empfehlenswert sind Mittel gegen Darminfektionen, wie Immodium, und gegen Erkältungskrankheiten. Denken Sie außerdem an ein Sonnenschutzmittel! Waschen Sie sich oft die Hände und trinken Sie nie Leitungswasser! Vorsicht bei rohem Obst und Salaten!

Hinweis

Denken Sie daran, ausreichend viel Flüssigkeit zu sich zu führen und vermeiden Sie größere Belastungen für den Körper, besonders in der Eingewöhnungsphase. Sie sollten besser leichte Kost als fettige Speisen bevorzugen! Bedenken Sie, dass Alkohol Ihre ohnehin geminderte körperliche Fitness beinträchtigen kann. Auf Eis sollten Sie ganz verzichten.

Internet

www.arabia.com/Jordan und www.al-bab.com/arab/countries/Jordan.htm

Die Adresse des offiziellen Informationssystems Jordaniens lautet www.nic.gov.jo.

Aktuelle Nachrichten finden Sie unter www.jordantimes.com, Hotelinfos unter www.johotels.com.

Kleidung und Reisegepäck

Die lokalen Sitten des traditionell islamischen Landes untersagen das Tragen von kurzen Röcken, Shorts und aufreizenden knappen Kleidungsstücken. Nehmen Sie daher Oberteile mit ellenbogenlangen Ärmeln mit sowie eher weite und längere Hosen.

In den Monaten April bis Oktober ist eine sommerliche Bauwollkleidung empfehlenswert. Für kühlere Nächte sollten Sie einen leichten Pullover dabei haben.

In den Monaten November bis März sollten Sie warme Kleidung und Regenschutz einpacken.

Wenn Sie Besichtigungen planen, beispielsweise in Petra oder im Wadi Rum, dürfen solide Wander- oder Sportschuhe nicht fehlen. Denken Sie außerdem immer an eine Kopfbedeckung.

Alles für die Reise

Küche

Die jordanische Küche ist geprägt von arabischen Kochtraditionen. Ein typisches jordanisches Frühstück besteht aus Foul (ein Mus aus Saubohnen, Sesamöl, Zitronen, Knoblauch und Salz), Hummus (ein Mus aus Kichererbsen, Sesamöl,Zitronen und Salz), Falafel (frittierte zerdrückte Kichererbsen oder Saubohnen mit Kräutern), vielen verschiedenen Käsesorten, Za'ater (gefräster Thymian) mit Olivenöl, Fladenbrot und einer Tasse Schwarztee.

Die Hauptmahlzeit ist das Mittagessen. Beliebtes Fastfood sind Falafel Sandwiches und Shawerma (ein Gericht ähnlich unserem Döner). Oft wird Maklouba gekocht, eine Speise aus Reis, Hähnchen oder Rindfleisch. Dazu isst man Salat und Joghurt. An Feiertagen oder bei Familienfesten wird oft das typische Mansaf ( Reis, Mansaf Joghurt mit Schaffleisch, Pinien und Mandeln) gereicht.

Die üblichen Getränke sind arabischer Kaffee und schwarzer Tee.

Der Alkoholkonsum ist erlaubt. Jedoch ist der Verkauf von Alkohol während des Ramadan eingeschränkt.

Kultur

Jordanien wurde im 7. Jahrhundert von den Arabern erobert. Seitdem gehört das Land zum islamisch-arabischen Kulturkreis, dessen Traditionen allerdings wesentlich weiter zurückreichen. Die arabische Kultur zeichnet sich durch Gastfreundlichkeit und Großzügigkeit aus. Außerdem kümmert man sich aufopferungsvoll um die Familie, die im Alltag eine große Rolle einnimmt. Die Religion und auch das Gesetz spricht dem Mann das Recht zu, vier Frauen zu heiraten. Heutzutage kommt dies aus finanziellen Gründen nicht allzu oft vor.

Medien

Radio/Fernsehen

In den meisten Hotels können Sie dank Satellit CNN, Euro-News und die Deutsche Welle empfangen. Auf dem 2. Programm des jordanischen Fernsehens werden von 18.30–18.50 Uhr Nachrichten auf Französisch und von 22.00–22.20 Uhr Nachrichten auf Englisch ausgestrahlt. Auf Mittelwelle 227 MHz und 469 MHz können Sie täglich einige Stunden Nachrichten von BBC World hören.

Zeitungen/Zeitschriften

Täglich erscheint die englischsprachige und staatlich kontrollierte „Jordan Times“ und wöchentlich „ The Jordan Star“ mit einer französischen Beilage. Internationale Zeitungen und Zeitschriften erscheinen in Jordanien etwa zwei Tage später und sind in Hotels und großen Kiosken für 2–4 JD erhältlich.

Netzspannung

220 Volt Wechselstrom, 50 Hertz. 2- und 3-polige Stecker. Adapter wird empfohlen.

Notruf

Polizei 192

Notarztwagen 193

Feuer 06 / 562 20 90 und 193

Blutbank 06 / 474 91 21

Highway – Polizei 06 / 84 34 02

Öffnungszeiten

Wöchentlicher Ruhetag ist der Freitag. Viele Unternehmen und Banken haben außerdem donnerstags nur halbtags, sonntags ganz oder halbtags geschlossen. Banken: 8.30 bis 13.00 Uhr, viele Filialen haben inzwischen auch nachmittags von 16–18.00 Uhr geöffnet. Büros: 8.30 bis 13.00 Uhr und 15.30 bis 18.30 Uhr. Viele Firmen haben den Sonntag als zweiten Ruhetag oder Donnerstags nur halbtags geöffnet. Ämter und Behörden: 8.30 bis 14.00 Uhr außer Freitag. Ladengeschäfte: flexible Öffnungszeiten, oft von 10.00 morgens bis 21.00 Uhr, über Mittag oftmals mit Ruhezeiten. Viele moslemische Ladenbesitzer haben freitags ganz oder teilweise geschlossen, bei Christen gilt das Gleiche für den Sonntag. Märkte und Straßenverkäufer haben hingegen auch am Freitag geöffnet, in der Tat ist dies für einige der lukrativste Geschäftstag. Während des heiligen Fastenmonats Ramadan verkürzen sich die Öffnungszeiten. Museen sind generell täglich außer dienstags geöffnet, die Zeiten aber sind variabel.

Post

Jordaniens Tarife für Luftpost nach Europa sind für Briefe und Postkarten einheitlich: 240 Fils. Post von und nach Europa ist zwischen drei und fünf Tagen unterwegs.

Reiseführer und Reiseberichte

 

Reisezeit

In Jordanien herrscht ein kontinentales Wüstenklima, das heiße Sommer (über 40 °C) mit geringen Niederschlägen im Süden und Osten mit sich bringt. Im Jordangraben ist ein subtropisches Klima festzustellen, während man im Hochland, wo es im Winter auch mal zu Schneefall kommen kann, ein gemäßigt warmes Klima vorfindet.

Jordanien ist ein Ganzjahresziel, wobei die heißen Sommermonate für Touristen mit Besichtigungsplänen abzuraten sind. Angenehmere Temperaturen können Sie im Frühling und Herbst genießen.

Sicherheit

Aktuelle Hinweise finden Sie unter www.auswaertiges-amt.de.

Aufgrund der Entwicklungen im Nahen Osten, sollten Sie sich vor Reiseplanung über die aktuelle Lage in den Medien informieren. Momentan besteht jedoch kein Anlass, von Reisen nach Jordanien abzuraten, da die Lage weiterhin ruhig ist.

Telefon

Ortsgespräche kosten 100 Fils (pro 3 Min.), Auslandsgespräche kann man bequem über die öffentlichen Fernsprecher (Alo oder JPP) für ca. 1–1,50 JD / Min. führen. Deutsche Handys funktionieren über Fastlink.

Inlandsauskunft: 121

Vorwahl nach Deutschland: 00 49,

nach Österreich: 00 43, in die Schweiz: 00 41, nach Jordanien: 009 62

Trinkgeld

 Wenn der Service von Bedienungen und Kellnern noch nicht in der Rechnung inbegriffen ist, ist ein Trinkgeld von etwa 10 % der Rechnungssumme angebracht. Kofferträgern in Hotels sollten Sie mit 250 bis 500 Fils bedenken. Taxifahrer bekommen kein Trinkgeld, jedoch ist es üblich, dass der Fahrpreis zur nächsten Zehnerstufe aufgerundet wird.

Unterkünfte

Hotels

In ganz Jordanien werden Sie Vertreter der großen internationalen Hotelketten vorfinden. Besonders in Akaba und Amman werden Sie sehr gute Hotels zur Auswahl haben. Die Preise ändern sich im Laufe des Jahres zwar nicht, aber ein frühzeitiges Buchen wird trotzdem empfohlen. Sie müssen mit einem 20 prozentigen Zuschlag auf Steuern und Bedienungsgeld rechnen.

Camping

Campingplätze sind in Jordanien eher selten. Diese sind meist auch noch schattenlos und die sanitären Anlagen sind nicht ausreichend ausgestattet. Es ist allerdings gestattet im Auto zu übernachten. Vier Plätze sind zu empfehlen: Den ersten finden Sie in Ammam, am Hotel Farah, mitten in der Innenstadt. Der zweite befindet sich in Wadi Rum, wo sie neben dem Busparkplatz hinter dem Resthouse in Mietzelten übernachten können. Der dritte empfehlenswerte Platz ist in Aqaba, direkt neben dem Aquaba-Hotel an der Corniche, wo man den Hotelstrand benutzen darf. Die vierte Empfehlung finden Sie in Petra, wo das Flowers Hotel Autocamper erlaubt.

Verkehrsmittel

Auto

Der nationale Führerschein mit Foto reicht in Jordanien normalerweise aus, um dort ein Auto führen zu dürfen. Es ist aber auch nicht falsch, sich einen internationalen Führerschein zuzulegen. Wie in Deutschland herrscht in Jordanien Rechtsverkehr. Die Straßenschilder sind meist bilingual, das heißt auf Arabisch und Englisch. In den Städten gibt es viel Kreisverkehr. Fahren Sie vorsichtig. In Amman und anderen großen Städten werden Sie eine Vielzahl von Tankstellen vorfinden. Sollten Sie allerdings eine Fahrt in den Süden, Richtung Aqaba, planen, sollten Sie immer einen Reservekanister mit sich führen, da das Versorgungsnetz auf südlichen Touren dünner wird. Hilfe: Benzin = benzene; Super = khas

Busse

Es gibt mehrere öffentlich Busunternehmen in Jordanien. Beispielsweise verbindet die JETT-Company mit ihren großen weiß-blauen Bussen Amman mit Aqaba, Petra, Hammamat Ma'een und der König-Hussein-Brücke. Bei dieser Busgesellschaft müssen Sie Fahrten immer im Voraus buchen.

Es gibt auch private Buslinien, die viele Fahrten zu verschiedenen Reisezielen anbieten. Die klimatisierte Fahrt kostet meist nicht mehr als einen Dinar. Da die Zielbahnhöfe immer auf Arabisch angegeben sind, sollten Sie sich bei dem Fahrer versichern, dass Sie in den richigen Bus einsteigen.

Alle kleineren Städte werden auch durch Minibusse verbunden, die meist Platz für 20 Personen bieten. Sie haben keine vorgegebenen Abfahrtszeiten, sondern fahren los, sobald sie voll sind.

Mietwagen

In Amman werden Sie Niederlassungen aller großen Mietwagenfirmen vorfinden, und auch vereinzelte Zweigstellen in anderen Städten. Mietwagen sind in Jordanien allerdings teurer als in Europa oder den USA. Daher sollten Sie beim Preisvergleich auch auf die Deckungssummen achten, da dieser sehr hoch sein können. Entscheiden Sie sich für eine gute Versicherung und lesen Sie in jedem Fall Ihren Vertrag sorgfältig durch. Ein Mittelklassewagen sollte in der Regel nicht mehr als 40 Dinar am Tag kosten, wobei die Freikilometer bei 100 bis 200 am Tag liegen. Oft besteht die Möglichkeit sich ein Auto inklusive Fahrer zu mieten.

Taxis

In Jordanien gibt es 2 verschiedene Arten von Taxis. Die gelben Privattaxis sind in den Städten meist in großer Zahl verfügbar. Es wird empfohlen den Preis vor der Fahrt auszuhandeln, da die Fahrer oft ihr Taxameter nicht einschalten.

Dann gibt es noch die Service-Taxis. Die weißen Mercedes oder Peugeot 504 starten erst, wenn das Auto voll ist und fahren dann ihre Route zwischen festgelegtem Anfangs- und Zielpunkt ab. Die Fahrgäste werden dann wo immer sie wollen auf dieser Route rausgelassen.

Inlandflüge

 Tagtäglich gibt es mindestens vier Flüge zwischen Amman und Aqaba. Die Abflugzeiten kann man bei Royal Jordanian Airlines (Al – Alia genannt) erfahren. Amman: im Amman Intercontinental, Tel. 06 / 464 42 67, Fax 464 39 35; Aqaba: am südlichen Ende der Corniche, Tel. 03 / 201 44 77, Fax 201 65 55, oder am Flughafen, Tel. 03 / 201 44 74, www.rja.com.jo

Royal Wings, eine Tochtergesellschaft der Al – Alia, bietet Hubschrauberflüge zu den touristischen Highlights Jordaniens und zudem Nachtflüge über Amman an. Amman, Tel. 06 / 487 52 01, Fax 487 56 56, www.royalwings.com.jo

Zeit

 MEZ + 1 (UTC +2); April bis Sept.: MEZ + 2 (UTC +3).

Zoll

 Wenn Sie in Jordanien einreisen, dürfen Sie unbeschränkt Landes- und Fremdwährung einführen. Ratsam ist die Mitnahme von US Dollar in Travellerschecks oder bar. Gegenstände für den persönlichen Bedarf dürfen Sie zollfrei einführen. Außerdem zollfrei sind 200 Zigaretten oder 25 Zigarren oder 200 gr Tabak, einen Liter Alkohol und Geschenke bis zu einem Wert von 50 Dinar bzw. 150 US Dollar.

Wenn Sie aus Jordanien ausreisen, dürfen Sie unbeschränkt Landes- und Fremdwährung ausführen. Verboten ist die Ausfuhr von Kunstgegenständen von Ausgrabungen.

Bedenken Sie natürlich auch die Einfuhrbestimmungen Ihres Heimatlandes, bzw. des nächsten Landes, in das Sie fliegen.

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Südkorea

 

 

Allgemeines

Die in Ostasien gelegene Republik Korea ist der südliche Teil des bis 1948 vereinten Koreas. Es wird demokratisch regiert. Im Norden grenzt Nordkorea an. Im Süden liegt die Koreastraße, die zwischen Gelbem Meer und dem Japanischen Meer (in Korea Ostmeer genannt) verläuft. Auf Koreanisch wird das Land Daehan Min'guk genannt. Der koreanische Name bedeutet

Name

Südkorea

Amtssprache

Koreanisch

Hauptstadt

Seoul

Staatsoberhaupt

Roh Moo Hyun

Regierungschef

Hae Chan Lee

Staatsform

Präsidialrepublik

Fläche

98.480 km²

Einwohnerzahl

48.324.000

Bevölkerungsdichte

491 Einwohner pro km²

Währung

südkoreanischer Won

Zeitzone

UTC +9

Nationalhymne

Aegukka

Kfz-Kennzeichen

ROK

Internet-TLD

.kr

Vorwahl

+82

Nationalfeiertag

15. August (Ausrufung der Republik am 15. 8. 1948)

Feiertage

Feste des Mondkalenders Traditionelle Glocke Der Koreanische Mondkalender ist in 24 Wendepunkte (Jeolgi) unterteilt, welche je 15 Tage dauern. Während der agrarischen Zeit in der Vergangenheit war der Mondkalender der einzige Kalender. Im heutigen modernen Leben der Koreaner verschwindet der Mondkalender aber langsam. Traditionelle Feste werden aber noch immer nach dem Mondkalender gefeiert. Das größte Fest ist der Neujahrstag (Gujeong). Weitere große Feste sind der erste Vollmond (Jeongwol Daeboreum), das Frühlingsfest (Dano) und das Erntedankfest (Chuseok). Ältere Generationen feiern ihren Geburtstag noch immer nach dem Mondkalender, jüngere Semester eher nicht.

Es gibt auch eine Anzahl von regionalen Festen, die nach dem Mondkalender gefeiert werden.

Geografie

Südkorea belegt den südlichen Teil der koreanischen Halbinsel. Die Landschaft besteht aus zum Teil bewaldeten Bergen im Osten und dicht bevölkerten Ebenen entlang der Küste im Süden und Westen.

Geschichte

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Korea im Jahre 1945 unfreiwillig aufgeteilt. Bis 1948 wurden die zwei Hälften von verschiedenen Regierungen verwaltet: ein kommunistisches Nordkorea und ein Südkorea, von den USA beeinflusst. 15. August 1948 kam es zur Staatsgründung Südkoreas. Im Juni 1950 drangen Truppen von Nordkorea in den Süden ein, was zum Koreakrieg führte. Die USA und die damals von Amerika dominierte UNO unterstützten den Süden, China den Norden. Der Krieg endete im Jahr 1953 mit einer Pattsituation entlang dem 38. Breitegrad. Ein Waffenstillstand wurde unterzeichnet, und die Koreanische Halbinsel mit einer demilitarisierten Zone (DMZ) geteilt. Nach dem Koreakrieg konnte Südkorea sich in rasantem Tempo wirtschaftlich entwickeln. Dies wurde erreicht durch ein Zusammenspiel von Wirtschaft und gezielten Förderprogrammen von der Regierung. Die Regierung war autokratisch und zivile Unruhen dominierten. Diese wurden immer wieder blutig niedergeschlagen, wie zum Beispiel im Kwangju-Massaker 1980.

Dass es sich bei Südkorea nach wie vor trotz verschiedenen Wechseln der politischen Führung nicht um einen Rechtsstaat handelt, zeigt z. B. die Verhaftung und Verurteilung des deutschen Staatsbürgers und Exilkoreaners Prof. Du-yul Song, der aufgrund des Nationalen Sicherheitsgesetzes, das jede Kritik Südkoreas mit Gefängnis bedroht, im November 2003 bei einer Vortragsreise verhaftet und im März 2004 zu 7 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, weil er in seinen Büchern die südkoreanische Regierung kritisiert und zu viel Sympathie für Nordkorea gezeigt habe. Im August 2004 erging das Revisions-Urteil, welches ihn zu 3 Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilte. Er kehrte nach Münster zurück, wo er im Wintersemester 2004/2005 wieder seine Lehrtätigkeit aufnehmen wird. Die Wiedervereinigung mit dem Norden bleibt politisch ein aktuelles Thema, aber ein Friedensvertrag wurde noch immer nicht unterzeichnet. Im Juni 2000 trafen sich die Regierungen von Nord und Süd offiziell. Dieses Treffen wird als Erfolg der Sonnenscheinpolitik des Südens betrachtet. Im März 2004 wird Präsident Roh Moo Hyun vom Parlament des Amtes enthoben. Als Übergangspräsident amtiert Regierungschef Goh Kun. Dem alten Präsident wird vorgeworfen, aus Wahlkampfgründen gegen das strenge Gebot der Neutralitätspflicht im Amt verstoßen zu haben.

Am 14. Mai 2004 hat das südkoreanische Verfassungsgericht die Amtsenthebung von Präsident Roh Moo Hyun aufgehoben. In der Begründung des Urteils heißt es, dass die vor zwei Monaten im Parlament vorgebrachten Gründe für eine Amtsenthebung nicht ausreichen.

Politik

Das Staatsoberhaupt der Koreanischen Republik ist der Präsident, der vom Volk gewählt wird. Der Präsident wird jeweils für fünf Jahre gewählt und kann nur einmal wiedergewählt werden. Der Präsident ist der höchste Vertreter der Republik und der Befehlshaber über die Armee. Der Premier wird vom Präsidenten ausgewählt, muss aber vom Parlament bestätigt werden. Das Kabinett wird ebenfalls vom Präsidenten ernannt. Das Koreanische Parlament hat eine Kammer und wird Kukhoe genannt. Die Parlamentarier werden für vier Jahre gewählt. Von den 273 Sitzen werden 227 direkt vom Volk gewählt, während der Rest proportional zwischen den Parteien aufgeteilt wird, die fünf oder mehr Sitze gewannen. Das System wird im Jahr 2004 überholt. Das dritte wichtige Organ im System Südkoreas ist das Verfassungsgericht. Es überwacht die Arbeit der Regierung und entscheidet im Falle von Misstrauensanträgen etc. Das Gericht besteht aus 9 obersten Richtern. Der Präsident ernennt 3 Richter für den höchsten Gerichtshof direkt, das Parlament bestimmt ebenfalls 3, muss diese aber vom Präsidenten bestätigen lassen. Der Vorsitzende des obersten Gerichtshofs ernennt die letzten 3 Richter.

Bevölkerung

Die Bevölkerung Koreas gilt als die reinste in ethnischen und sprachlichen Bereichen. Die einzige Minderheit ist eine kleine Chinesische Gemeinschaft. Auf der anderen Seite wohnen viele Koreaner im Ausland, namentlich in China und Zentralasien. Josef Stalin sandte tausende von Koreaner dorthin. Als Folge der Japanischen Kolonie wohnt auch eine ansehliche Anzahl von Koreanern in Japan. Politische, soziale und wirtschaftliche Unruhen in Südkorea haben dazu geführt, dass viele Koreaner in die USA und Kanada ausgewandert sind.

Sprache 

Die Koreanische Sprache wird von einigen Sprachwissenschaftlern zu den Altaisprachen gezählt, von anderen als isolierte Sprache angesehen. Die Koreanische Schrift (Hangul) wurde 1446 vom König Sejong erfunden, um der allgemeinen Bevölkerung Zugang zu Bildung schaffen. Zuvor wurden chinesische Schriftzeichen, Hanja, verwendet, was sich für viele als zu schwierig herausstellte. Die Einführung des phonetischen Alphabets Hangeul erreichte das Ziel und die Mehrheit der Bevölkerung wurde alphabetisiert. Viele Koreanische Wörter stammen von den chinesischen Schriftzeichen und deren Anwendung ist immer noch gang und gäbe, speziell unter älteren und gebildeten Leuten. Die chinesischen Schriftzeichen werden Hanja genannt und haben eine ähnliche Bedeutung wie das Latein in Europa. Hanja wird nicht in Nordkorea gebraucht. Es gibt verschiedene offizielle Romanisationen des koreanischen Alphabets. 2000 veranlasste die Regierung zum letzten Mal eine Aktualisierung des Systems. Englisch wird als zweite Sprache von der Primarschule an gelehrt. Später werden auch Chinesisch oder Japanisch gelehrt. Die Europäischen Sprachen Französisch, Deutsch und Spanisch werden auch gelehrt, sind aber allgemein weniger beliebt.

Klima

Das Klima ist relativ gemäßigt, mit ausgeprägten Regenfällen im Sommer. Die kurze Regenzeit wird Jangma genannt. Der Winter kann äußerst kalt sein. Temperaturen weit unter dem Nullpunkt sind die Regel. Winde bringen kalte Luft aus Sibirien. Die größte Stadt ist Seoul im Nordwesten. Weitere Großstädte sind Incheon westlich von Seoul, Daejeon in Zentralsüdkorea, Kwangdschu im Südwesten, und Daegu und Busan im Südosten.

Kleidung und Reisegepäck

Wirtschaft

Südkorea ist eine gelenkte Volkswirtschaft, die in den letzten Jahren zunehmend dereguliert und privatisiert wurde. Südkorea gilt als einer der vier Ostasiatischen Tigerstaaten. Noch vor etwa dreißig Jahren war das Bruttoinlandsprodukt des Agrarlands auf dem Niveau von armen Staaten in Afrika und Asien. Heute ist das Pro-Kopf-Bruttoinlandprodukt Südkoreas größer als das von etwa Portugal oder Griechenland. Dieses wirtschaftliche Wachstum wurde mit einem Bündnis von Wirtschaft und Regierung erreicht. Maßnahmen beinhalteten gerichtete Kredite, Importrestriktionen, Sponsoring von bestimmten Wirtschaftssektoren und Industrien, und einen enormen Aufwand von Seiten der Arbeiter. Der Import von Rohmaterialien wurde forciert, Investment wurde der Konsumation vorgezogen. Die Asienkrise im Jahr 1997 hat die Schwachstellen des Wundermodells offenbart, unter anderem hohe Schulden/Eigenkapital-Verhältnisse, massive Überschuldung und Vernachlässigungen im Finanzsektor. Nach der Asienkrise fielen die Wachstumsraten der Koreanischen Wirtschaft, aber sind noch immer wesentlich höher als in Europa oder den USA.

Die Geldautomaten der Banken bieten nur stark begrenzte Summen zur Auszahlung an, typischerweise 50.000 bis 70.000 Won (etwa 40–55 Euro). Die Geldautomaten in den großen Einkaufszentren lassen die Auszahlung von bis zu 300000 Won zu.

Film

Seit dem Erfolg des einheimischen Film Shiri 1999 genießt die koreanische Filmindustrie einen beispiellosen Höhenflug. Heute ist Südkorea eines der wenigen Länder, wo Hollywoodproduktionen nicht ohne weiters dominieren, was vor allem an dem koreanischen Rate-System liegt, dass den Kinos vorschreibt einen bestimmten Prozentsatz der Säle mit einheimischen Filmen zu bespielen. Shiri war ein Film von Kang Jae-gyu und handelte von einer nordkoreanischen Spionin, die in Seoul einen Coup vorbereiten sollte. Der Film war der erste koreanische Film, der in Seoul über 2 Millionen Eintritte erreichte. Damit wurden die Filme Matrix, Titanic oder Star Wars übertroffen. Das Budget des Films war mit 5 Millionen US Dollar äußerst bescheiden. Der Film hat in Korea über 60 Millionen Dollar eingespielt. Dieser Erfolg motivierte andere Filme mit für koreanische Verhältnisse großen Budgets. Im Jahr 2000 war JSA (Joint Security Area) ein Hit. Dieses mysteriöse Drama um die Teilung Koreas war sogar erfolgreicher als Shiri. Dies glückte auch dem Film Friend im Jahr 2001. Die romantische Komödie My Sassy Girl war in Südkorea bei weitem beliebter als Der Herr der Ringe oder Harry Potter. Und 2004 gewann der Film Oldboy in Cannes den Großen Preis der Jury und konnte so in viele Länder exportiert werden. Dieser Erfolg hat Hollywood aufmerksam gemacht. Filme wie Shiri werden nun in den USA verkauft. Miramax hat sich die Rechte an My Wife is a Gangster gesichert, das 2001 einige Hollywoodproduktionen übertrumpfte. Miramax arbeitet nun an einem Remake für den amerikanischen Markt. Koreanische Filme haben auch in Europa und den USA vereinzelt Beachtung gefunden. Viele der Filme reflektieren, wie sehr die Teilung der Halbinsel die Koreaner beschäftigt. Viele Filme sind äußerst gefühlsbetont. Oft werden koreanische Filme daher mit französischen Filmen verglichen, aber die koreanische Filmindustrie produziert unterdessen ein breites Spektrum.

Kultur

Südkorea teilt die traditionelle Kultur mit der von Nordkorea. Die gegenwärtige Kultur ist aber sehr verschieden.

Traditionelle Musik 

Die traditionelle Musik in Korea ist auf der Stimme basiert. Es wird geglaubt, dass die Koreanische Stimme sich von anderen Stimmen unterscheidet. Dies besonders, weil nur die Koreanische Stimme das Temperament und die Geschichte Koreas wiedergeben kann. Es gibt zwei verschiedene Arten von traditioneller Musik: Jeongak und Minsogak.

Jeongak 

Jeongak ist Hofmusik und hat einen intellektuellen Einfluss. Diese Art von traditioneller Musik wird mit der Oberklasse verbunden. Jeongak wird äußerst langsam gespielt. Einige Schläge können über drei Sekunden andauern. Dies ist so, weil die Schlagrate darauf aus ist, dem Atem gleich zu kommen, nicht dem Herzschlag, wie dies im Westen oft der Fall ist. Wegen der Langsamkeit fühlt sich Jeongak eher statisch und meditativ an. Die meisten Leute genießen den Klang von Jeongak nicht außerordentlich. Der Klang von Jeongak ist weich und ruhig. Dies ist der Fall, weil die traditionellen Instrumente aus nichtmetallischen Materialien gebaut sind. Saiteninstrumente haben Saiten aus Seide, und fast alle Blasinstrumente sind aus Bambus.

Minsogak 

Minsogak ist Koreas Folkloremusik und ist voller Ausdruck und Emotionen. Diese Art von Musik wird mit dem gemeinen Volk verbunden. Im Gegensatz zu Jeongak wird die Musik im Minsogak schnell gespielt, das heißt, die passt sich dem Herzschlag an. Wie im Jeongak ist auch im Minsogak Improvisation häufig. Dies ist aber in der emotionalen Musik des Minsogak viel evidenter.

Traditionelle koreanische Instrumente 

Traditionelle Koreanische Blasinstrumente sind die folgenden: zylindrische Oboe (Piri), Metalschalmei (Taepyeongso), Querflöte (Daegeum), Flöte (Danso), Mundorgel (Saenghwang) und die Okarina (Hun). Traditionelle Koreanische Saiteninstrumente sind: zwölfsaitige Zither (Gayageum), sechssaitige Zither (Geomungo), siebensaitige Zither (Ajaeng) und die Fiedel (Haegeum). Es gibt auch eine große Anzahl von traditionellen Perkussionsinstrumenten: Handgong (Kkwaenggwari), hängender Gong (Jing), Fasstrommel (Buk), Sanduhrentrommel (Janggu), Klatscher (Bak), Glockenspiel (Pyeonjong), steinernes Glockenspiel (Pyeongyeong), der tigerförmige Schaber (Eo), und die Holzschachtel (Chuk).

Merkmale traditioneller Musik 

Die traditionelle Koreanische Musik ist nicht nur von den Instrumenten charakterisiert, die verwendet werden. Improvisation ist ein wesentliches Merkmal, wie auch die Tatsache, dass es zwischen den Musikstücken keine Pausen gibt. Der Pansori ist das bekannteste Beispiel von pausenloser Vorführung. Ein Pansori kann ohne weiteres acht Stunden dauern und wird ununterbrochen von einer einzelnen Person gesungen. Die Koreanische Musik unterscheidet sich von westlicher Musik auch darin, dass es keinen Kontrast zwischen verschiedenen Tempi gibt. Stattdessen beginnt die Koreanische Musik mit dem langsamsten Teil und beschleunigt während der Vorführung.

Traditioneller Tanz 

Traditionelle Tänze waren Teil der Koreanischen Kultur seit Menschengedenken. Die kulturellen Austausche mit China und den drei Reichen hat eine große Vielfalt von traditionellen Tänzen hervorgebracht. Die Tänze werden unterteilt in einheimische Tänze (Hyangak Jeongjae) und importierte Tänze (Dangak Jeongjae) was für Tänze steht, die mehr oder weniger unverändert von China übernommen wurden.

Hoftänze 

Wie mit der Musik gibt es einen Unterschied zwischen Hoftänzen und Volkstänzen. Verbreitete Hoftänze sind die Jeongjaemu welche an Banketten vorgeführt werden. Ilmu ist eine andere verbreitet Form von Hoftanz: ein Linientanz, der an Konfuzianischen Ritualen vorgeführt wurde. Jeongjaemu wird unterteilt in einheimische Formen (Hyangak Jeongjae) und importierte Formen (Dangak Jeongjae). Ilmu wird unterteilt in zivile Tänze (Munmu) und militärische Tänze (Mumu). Die traditionelle Choreographie von Hoftänzen ist in vielen modernen Produktionen anzutreffen, wenn auch angepasst.

Volkstänze 

Volkstänze werden häufig in religiöse und nicht-religiöse Tänze unterteilt. Religiöse Tänze werden von einem Mönch oder Schamanen geleitet, nicht-religiöse Tänze sind vom gemeinen Volk getanzt. Religiöse Tänze werden an schamnischen Riten (Gut) vorgeführt. Nicht-religiöse Tänze umfassen sowohl Gruppentänze als auch Tänze für einzelne Personen.

Traditionelle Volksfeste 

Viele traditionelle Volksfeste sind eng mit den schematischen Riten verbunden. Diese werden von einer Generation zur nächsten weitergegeben. Drei Riten sind von größerer Bedeutung: Yeonggo, Dongmaeng und Mucheon. Yeonggo ist ein Trommelfest dies die Geister beleben soll. Dongmaeng ist ein Erntedankfest, und Mucheon beinhaltet Tänze für den Himmel. Diese Aufführungen wurden über die Jahrhunderte verfeinert und zur Zeit der drei Reiche wurden auch Spiele hinzugefügt. Ssireum ist eine Art von Ringkampf. Andere Spiele sind Pfeile in einen Topf werfen (Tuho) und ein Spiel, bei dem Stecken geworfen werden (Jeopo). Es gibt auch traditionelle Steinkämpfe (Seokjeon), Schaukeln (Geune Tagi), Maskentheater, und ein Ballspiel (Gyeokgu). Die Tage, an welchen die Volksfeste abgehalten werden, variieren zwischen den Regionen, den ehemaligen Reichen und über die Zeit, aber sie finden stets zusammen mit anderen Festen oder Riten statt.

Koreanische Malerei 

Die ältesten überlieferten Malereien auf der Koreanischen Halbinsel sind Höhlenmalereien. Mit der Ankunft des Buddhismus aus China wurden auch Malereitechniken übernommen. Diese konnten sich schnell etablieren, aber einheimische Techniken wurden nicht vollständig verdrängt. Eine Tendenz in Richtung von Naturalismus kann festgestellt werden. Beliebte Motive sind Landschaften. Blumen und Vögel. Meistens wird mit Tinte auf Maulbeerenpapier oder Seide gemalt. Im 18. Jahrhundert wurden die einheimischen Techniken verfeinert. Speziell in den Bereichen von Kalligrafie und Siegelprägung wurden markante Fortschritte gemacht.

Koreanisches Handwerk 

Spezielle Handwerksartikel werden in Korea verfertigt. Die meisten Artikel sind gebaut, um einen Alltagszweck zu erfüllen. Dies führt dazu, dass der praktische Aspekt oft dem ästhetischen Vorrang geben muss. Traditionelle Materialien sind Metall, Holz, Stoff, Lack und Ton. Später wurden auch Glas, Leder und Papier verwendet, aber nur sporadisch. Altertümliche Handwerksartikel wie rote und schwarze Töpfereien haben erkennbare Ähnlichkeiten mit deren von Chinesischen Kulturen entlang dem Gelben Fluss. Überreste aus der Bronzezeit hingegen sind ausgeprägt. Viele ausgeprägte und hoch entwickelte Handwerksartikel wurden ausgegraben. Darunter höchst detaillierte Kronen, gemusterte Töpfereien, Töpfe und Verzierungen. Während der Goryeo Zeit wurde Bronze vermehrt angewandt, aber auch Blech wurde vermehrt eingesetzt. Die Goryeo Dynastie ist aber vor allem für die Seladonglasur bekannt. Während der Joseon-Dynastie waren Artikel aus Porzellan beliebt. Diese wurden häufig mit blauer Farbe dekoriert. Holzartikel waren auch fortgeschritten. Dies spiegelt sich vor allem in anspruchsvolleren Möbeln wider, speziell Schränken, Kommoden oder Tischen.

Keramik 

Die Verwendung von Ton war in Korea schon im neolithischen Zeitalter verbreitet. Während der Zeit der drei Reiche wurde Töpferei vor allem im Königreich Silla vorangetrieben. Eine deoxidierende Flamme wurde verwendet, und die Produkte hatten eine charakteristische blaue Farbe. Die Oberfläche wurde dann mit verschieden geometrischen Mustern dekoriert. In der Goryeo Zeit war grünes Seladon beliebter. Im 12. Jahrhundert wurden Methoden zur Täfelung verbessert und mehrfarbige Dekorationen wurden verbreitet. Weißes Porzellan kam im 15. Jahrhundert auf. Bald schon war das Porzellan beliebter als die seladonglasierten Töpfereiprodukte. Das Porzellan wurde oft bemalt oder mit Kupfer dekoriert. Als Japan im 16. Jahrhundert zweimal in Korea einmarschierte wurden mehrere führende Töpferer nach Japan verschleppt. Dies führte zum aufblühen von Japanischer Keramik. Im späten 17. Jahrhundert war blauweißes Porzellan beliebt. Die weißen Produkte wurden in Kobaltblau verziert. Als Japan gegen das Ende des 19. Jahrhundert langsam die Vorherrschaft über die koreanische Halbinsel übernahm, ging die Keramikproduktion zurück.

Traditionelle Lebensweisen

Traditionelle Häuser 

Der Ort eines Hauses ist traditionellerweise mittels Geomantie festgelegt. Es wird geglaubt, dass jede topografische Konfiguration unsichtbare Kräfte von Gut und Böse produziert (Gi). Für einen Bauplatz müssen die positiven und negativen Energien (Yin und Yang) im Einklang stehen. Ein Haus sollte mit dem Rücken gegen einen Hügel gebaut sein. Im Süden sollte soviel Sonnenlicht wie möglich dem Haus zugänglich sein. Diese Ausrichtung wird in Korea noch immer vorgezogen. Geomantie beeinflusst auch die Form des Gebäude, in welche Richtung es gebaut wird, und die Materialien, die verwendet werden. Traditionelle Koreanische Häuser bestehen aus einem inneren Flügel (Anchae) un einem äußeren Flügel (Sarangchae). Das individuelle Layout ist abhängig von der Region und dem Reichtum der Familie. Aristokraten benutzen den äußeren Flügel für Empfänge, aber Bauern hielten dort das Vieh und die Vorräte. Allgemein galt, je reicher die Familie, desto größer das Haus, aber es war allen Familien verboten eine Residenz von mehr als 99 Kan zu haben. Ein Kan ist die Fläche zwischen zwei Holzpfeilern der Außenwand, wie sie in traditionellen Häusern verwendet wurden.

Traditionelles Bauernhaus 

Der innere Flügel beinhaltet normalerweise einen Wohnraum, eine Küche und einen zentralen Raum mit Bodenheizung. Weitere Räume wurden diesem zentralen Raum angehängt. Arme Familien hatten gar keinen äußeren Flügel. Bodenheizung (Ondol) wurde in Korea seit Jahrhunderten verwendet. Die meist verwendeten Baumaterialien sind Holz, Lehm, Kacheln, Stein und Dachstroh. Weil Holz und Lehm die meistverwendeten Materialien waren, haben nicht viele Gebäude in die Gegenwart überlebt.

Gärten

Die Prinzipien von Tempelgärten in Korea sind die selben wie in privaten Gärten. Gärten gleichen im allgemeinen denen von China und Japan. Dies ist der Fall, weil Gärten in Ostasien sehr fest vom Taoismus beeinflusst sind. Der Taoismus unterstreicht das Mystische und die Natur. Im Gegensatz zu Chinesischen und Japanischen Gärten vermeiden Koreanische Gärten Künstlichkeiten. Der Lotus Weiher ist ein wichtiger Teil von Koreanischen Gärten. Wenn es einen natürlichen Bach gibt, wird oft ein Pavillon neben dem Bach gebaut. Dies ermöglicht ein bequemes Beobachten und Genießen des Wassers. Blumenbeete werden terrassenförmig angelegt und sind in vielen traditionellen Gärten anzutreffen.

Poseokjeong 

Der Garten Poseokjeong nahe Gyeongju wurde in der Silla Zeit gebaut und ist der Höhepunkt bezüglich der Bedeutung des Wassers in Koreanischen Gärten. Der Garten hat eine Meerschneckenförmige Wasserbahn im Zentrum. Während der letzten Tagen des Silla Königreich saß der König an dieser Wasserbahn und unterhielt sich mit seinen Gästen. Gleichzeitig wurden Weingläser in der Wasserbahn geflößt, von denen sich die Gäste bedienen konnten.

Traditionelles Kleid 

Das traditionelle Kleid wird Hanbok genannt und seit geraumer Zeit getragen. Der Hanbok besteht entweder aus weiten Hosen oder einem Rock, und einem Gewand. Der traditionelle Hut wird Gwanmo genannt und hat eine spezielle Bedeutung. Je nach sozialem Status kleideten sich die Koreaner verschieden. Das bedeutete, dass Kleidung zu einer wichtigen Unterscheidung von sozialem Rank wurde. Die Aristokraten trug eindrucksvolle Kleidung, auch wenn manchmal etwas umständlich. Sie trugen auch Schmuck, was ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal von der gemeinen Bevölkerung war. Das gemeine Volk konnte sich meist nur ungefärbte Kleider leisten. Im Winter wurde mit Baumwolle gefüttert. Auch Pelz war beliebt, besonders im Norden. Da die meisten Leute ungefärbte Kleider trugen, wurde das Koreanische Volk auch schon weißes Volk genannt. Der Hanbok wird unterschieden je nach dem Zweck des Anlasses: Alltagskleid , Festkleid oder Spezialkleid. Festkleider werden und formellen Festen getragen, wie erster Geburtstag eines Kindes, Heirat oder Beerdigung. Spezialkleider wurden nur für Schamanen und Offizielle gemacht. Heute wird der Hanbok noch manchmal während formellen Anlässen getragen, speziell am ersten Geburtstag eines Kindes und während einem Teil der Heiratszeremonie. Im Alltag ist der Hanbok aber nicht mehr zu finden.

Weltkulturerbe

Einige Stätten des UNESCO Weltkulturerbe sind in Südkorea zu finden.

Jongmyo Schrein 

Der Jongmyo Schrein wurde 1995 der Liste des UNESCO Weltkulturerbe hinzugefügt. Der Schrein den Geistern der Königsfamilie der Joseon-Dynastie gewidmet und ist von der konfuzianischen Tradition beeinflusst. Es wird vermutet, dass der Schrein bei seinem Bau 1394 das längste Gebäude in Asien war. 19 Gedenktafeln von den Königen und 30 für deren Königinnen sind im Schrein zu finden. Im Jahre 1592 wurde der Schrein von Japanischen Truppen niedergebrannt, aber bis 1608 wieder aufgebaut.

Changdeokgung 

Changdeokgung ist ein Palast, der sehr für seine Umgebung gerühmt ist. Er wurde in 1405 gebaut, 1592 von Japanischen Truppen niedergebrannt und bis 1609 wieder aufgebaut. Während mehr als 300 Jahren war Changdeokgung der Königssitz. Der Palast passt sich sehr in die Umgebung ein. Viele der Bäume hinter dem Palast sind nun über 300 Jahre alt. Changdeokgung wurde 1997 der Liste der UNESCO Weltkulturerbe hinzugefügt.

Bulguksa 

Bulguksa ist auch bekannt als der Tempel im Buddhaland und beheimatet die Seokguram Grotte. Der Tempel wurde im Jahre 751 gebaut und hat eine große Anzahl von Räumen. Zwei Pagoden sind im Tempelgebiet aufgestellt. Die Seokguram Grotte ist eine Einsiedelei des Bulguksa Tempel. Die Grotte ist in den Granit geschlagen und in der großen Kammer befindet sich eine große Buddha Statue. Der Tempel und die Grotte wurden 1995 der List des UNESCO Weltkulturerbe hinzugefügt.

Tripitaka Koreana 

Haeinsa ist ein großer Tempel in der Nord-Gyeongsang Provinz. Der Tempel wurde 802 erbaut und beheimatet die Tripitaka Koreana Holzplatten. Die Schnitzerei diese Platten wurde 1236 begonnen und erst 1251 abgeschlossen. Diese Holzplatten gelten als Zeugnis der frommen Verehrung des Königs und seines Volks. Das Wort Tripitaka ist Sanskrit und bedeutet drei Körbe. Es bezieht sich damit auf eine Regel von Buddhistischer Ästhetik. Die Tripitaka Koreana besteht aus 81'258 Holzplatten. Erstaunlicherweise ist keine Spur von Fehlern, Auslassungen oder Reparaturen zu finden. Die Tripitaka Koreana gilt als die schönsten und genauesten Buddhistischen Ordensregeln die je in Chinesischen Schriftzeichen geschnitzt wurden. Der Haeinsa Tempel und die Tripitaka Koreana wurden 1995 der Liste des UNESCO Weltkulturerbe angefügt.

Hwaseong 

Hwaseong ist die Befestigung der Stadt Suwon südlich von Seoul. Die Befestigung wurde 1796 fertiggestellt und zeigt alle Merkmale von Koreanischer Befestigungskunst, die damals bekannt waren. Die Festung bedeckt Flachland sowie hügeliges Gebiet, etwas das in Ostasien damals kaum bekannt war. Die Mauern sind 5.52 Kilometer lang und 41 Einrichtungen sind noch vorhanden. Darunter sind die vier Haupttore, ein Schleusentor, vier Geheimeingänge und ein Leuchtturm. Hwaseong wurde 1997 der Liste des UNESCO Weltkulturerbe angefügt.

Stätten von Gochang, Hwasun und Ganghwa 

Die Stätten von Gochang, Hwasun und Ganghwa wurden 2000 der Liste des UNESCO Weltkulturerbe angefügt. Diese prähistorische Friedhöfe enthalten hunderte von verschiedenen Megalithen. Diese sind Grabmäler, die im 1. Jahrhundert v. Chr. aus großen Steinblöcken erbaut wurden. Megalithen können rund um den Globus gefunden werden, aber was diese Stätten einzigartig macht, ist die unglaubliche Konzentration der Grabmäler.

Gyeongju Gebiet 

Das Gebiet um Gyeongju wurde im Jahre 2000 des Liste des UNESCO Weltkulturerbe angefügt. Gyeongju war die Hauptstadt vom Silla Reich. Die Grabhügel des damaligen Königshaus sind noch heute im Stadtzentrum anzutreffen. Rund um Gyeongju, besonders am Namsan Berg, sind Hunderte von Überbleibsel der Silla Zeit zu finden. Die Stätte von Poseokjeong ist nur ein Beispiel. Das Gebiet hat eine einzigartige Konzentration von Koreanischer Buddhistischer Kunst, Skulpturen, Reliefs, Pagoden sowie Überresten von Tempeln und Palästen, besonders zwischen dem 7. und 10. Jahrhundert.

Reiseführer und Reiseberichte

 

Religion

51 % der Bevölkerung bekennen sich zu einer Konfession. Davon sind 46 % Buddhisten, 52 % Christen (39 % Protestanten und 13 % Katholiken), und 2 % sind Konfuzianer. Viele Menschen nehmen Religion nicht so streng und feiern Feste von verschiedenen Religionen. Schamanische Riten sind immer noch weitverbreitet. Konfuzianische Werte dominieren gegenwärtig noch immer die meisten Aspekte des Koreanischen Alltags.

Essen und Trinken

Reis ist das Grundnahrungsmittel in Korea. Da Korea bis vor Kurzem ausschließlich ein Agrikulturland war, sind traditionelle Gerichte davon beeinflusst. Die wichtigsten Getreide sind Reis und Bohnen, aber es werden viele andere Getreide verwendet. Meeresfrüchte sind von großer Bedeutung, speziell da das Land von drei Seiten vom Meer umgeben ist. Gegärte Gerichte wurden vor langer Zeit entwickelt. Eingelegte Fische und Gemüse helfen, im Winter wichtige Proteine und Vitamine zu sich zu nehmen. Eine Anzahl von speziellen Gerichten wurde entwickelt. Diese können in zeremonielle Gerichte und rituelle Gerichte unterteilt werden. Zeremonielle Gerichte werden verwendet, wenn ein Kind 100 Tage alt wird, am ersten Geburtstag, an der Hochzeit, und am 60. Geburtstag. Rituelle Gerichte werden an Beerdigungen, bei Vorfahrensriten, zu schamanischen Riten und in Tempeln verwendet. Die Gerichte in den Tempeln unterscheiden sich dadurch, dass sie die fünf stark schmeckenden Zutaten der koreanischen Küche (Knoblauch, Frühlingszwiebel, Rokambole und Ingwer) und Fleisch nicht verwenden. Für zeremonielle Gerichte sind Reiskuchen nicht wegzudenken. Die Farbe und die exakte Zusammensetzung werden entsprechend Yin und Yang angepasst, um ein Gleichgewicht zu erreichen. Die Zusammensetzung hängt auch von der Region und dem Fest ab. Heute ist diese Hofküche der allgemeinen Bevölkerung zugänglich. In der Vergangenheit waren Gemüse äußerst wichtig, aber der Konsum von Fleisch hat zugenommen. Weitere traditionelle Gerichte sind: Ssambap, Bulgogi, Sinseollo, Kimchi, Bibimbap und Gujeolpan.

Tee 

In Korea wurde Tee schon vor 2000 Jahren getrunken. Ursprünglich war der Tee ein Teil von Verehrungszeremonien in Tempeln. Es wurde geglaubt, dass der herrliche Duft vom Tee bis in den Himmel steigt und dort die Götter wohl stimmt. Der Tee wurde von China zusammen mit dem Buddhismus eingeführt. Tee wurde auch als Teil von Kräuterkunde eingesetzt. Grüntee, wie er in China und Japan getrunken wird, ist aber nicht die einzige Art von Tee, die in Korea getrunken wird. Eine große Vielfalt von Tee wird aus Früchten, Blättern, Samen oder Wurzeln hergestellt. Es werden fünf Geschmacksrichtungen von Tee unterschieden: süß, sauer, beißend sauer, bitter und salzig.

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Myanmar

 

 

Allgemeines

Myanmar – nach wie vor auch unter dem alten Namen Birma bzw. dem englischen Namen Burma bekannt – ist ein Staat in Südostasien. Neben der offiziellen Bezeichnung nennen die Einwohner den Staat auch kurz Myanma Naingngan (Staat Myanmar).

Name

Pye Tawngsu Myanma Naingngan 

Union Myanmar

Birma/Burma oder Myanmar? 

'Burma' und 'Myanmar' sind nicht wirklich verschiedene Bezeichnungen. Bama, von dem sich das englisch ausgesprochene 'Burma' (und hieraus vermutlich eingedeutscht 'Birma') offensichtlich herleitet, und Myanma sind seit jeher die Bezeichnungen für die größte Bevölkerungsgruppe der Bamar in ihrer eigenen Sprache und ihr Land, vergleichbar mit der parallelen Verwendung der Begriffe 'Holland' und 'Niederlande' für ein und denselben Staat. Der Begriff Myanma soll bis auf das 6. Jahrhundert zurückgehen. Er entstammt der Schriftsprache und findet sich daher eher in historischen Dokumenten, während Bama umgangssprachlich verwendet wird. Seit den 1920er-Jahren gab es Bestrebungen, einen einheitlichen Begriff für alle im jetzigen Myanmar beheimateten Volksgruppen zu finden. So wurde mehrmals Bama durch Myanma ersetzt und umgekehrt. Die offizielle Umbenennung des Landes in Union of Myanmar durch das Militär war daher in erster Linie ein Vorhaben mit Außenwirkung. Das Land sollte sich als der Kolonialzeit endgültig entgangen und als selbstbewusster Staat präsentieren. Kritiker wie auch Aung San Suu Kyi bemängeln, dass die Umbenennung durch die Willkür der Machthaber passierte, ohne eine Volksabstimmung hierüber durchführen zu lassen. Die Umbenennung erfolgte aufgrund des Gesetzes Nr. 15/89, des Adaptation of Expressions Law, vom 18. Juni 1989, das die offizielle Schreibweise vieler Orte neu definierte. Hierfür wurden die Namen in ihrer ursprünglichen Benennung, also unter Ausschluss der Veränderungen, die sie durch den kolonialen Einfluss erfahren hatten, nach ihrer aktuellen Aussprache ins lateinische Alphabet transkribiert. Die Vereinten Nationen billigten den neuen Namen des Staats wenige Tage nach der Verkündung durch das Militär. Dem sind mittlerweile viele Staaten gefolgt, während die Vereinigten Staaten und Australien sowie weitere Staaten als Zeichen ihrer Missbilligung des Regimes am Namen Burma festhalten. Auch Aung San Suu Kyi hat sich 1996 für die Beibehaltung von Burma ausgesprochen, zum einen wegen der fehlenden Mitwirkung des Volkes, zum anderen, dassMyanmar eben nicht die Vielfalt der Volksgruppen in Myanmar repräsentiert. Im Birmanischen bedeutet die Silbe Myan 'schnell', die Silbe Mar 'stark'.

Amtssprache

Birmanisch

Offizielle Hauptstadt seit 27. März 2006

Naypyidaw

Staatsoberhaupt

General Than Shwe

Regierungschef

Generalleutnant Soe Win

Staatsform

Militärdiktatur

Fläche

676.600 km²

Einwohnerzahl

48.800.000 (2002)

Bevölkerungsdichte

72 Einwohner pro km²

Unabhängigkeit

von Großbritannien am 4. Januar 1948

Währung

Kyat

Zeitzone

UTC +6,5

Nationalhymne

Gba Majay Bma

Kfz-Kennzeichen

MYA

Internet-TLD

.mm

Vorwahl

+95

Lage

Myanmar grenzt an Bangladesch, die indischen Bundesstaaten Mizoram, Manipur, Nagaland und Arunachal Pradesh, sowie an China, Laos, Thailand und den Indischen Ozean (im Uhrzeigersinn, beginnend im Westen). Das Andamanische Meer trennt Myanmar vom südwestlich gelegenen indischen Unionsterritorium Andamanen und Nikobaren.

Verwaltung

Myanmar gliedert sich in sieben States und sieben Divisions. Die Landesteile, die überwiegend von der größten Volksgruppe Myanmars, den Bamar besiedelt sind, heißen Divisions, die Bereiche, die überwiegend von Minderheiten bewohnt werden, States. Die Minderheiten-States bilden zum überwiegenden Teil die Außengrenzen Myanmars: im Uhrzeigersinn beginnend im Südwesten: Rakhine (Arakan) (Hauptstadt: Akyab, Grenze zu Bangladesch, jedoch überwiegend am Golf von Bengalen gelegen) Chin (Hauptstadt: Hakha, Grenzen zu Bangladesch und Indien) Kachin (Hauptstadt: Myitkyina, Grenze zu China) Shan (Hauptstadt: Taunggyi, Grenzen zu China, Laos und Thailand) Kayah (Hauptstadt: Loi-kaw, Grenze zu Thailand) Kayin (Hauptstadt: Pa-an, Grenze zu Thailand) Mon (Hauptstadt: Mawlamyine, keine Landgrenze, am Andamanischen Meer gelegen) Von den sieben Divisions verfügen zwei über Außengrenzen auf dem Festland, die übrigen fünf liegen entweder im Binnenland oder am Meer: Sagaing (Hauptstadt: Sagaing, Grenze zu Indien im Nordwesten) Tenasserim (Hauptstadt: Dawei, Grenze zu Thailand im Südosten) Irrawaddy (Hauptstadt: Pathein (Bassein), am Golf von Bengalen und dem Andamanischen Meer gelegen) Yangon (Hauptstadt: Yangon, an der Andamanensee gelegen) Bago (Pegu) (Hauptstadt: Bago, nördlich der Irrawaddy-Division) Magwe (Hauptstadt: Magwe, nördlich der Bago-Division) Mandalay (Hauptstadt: Mandalay, östlich der Magwe-Division) States und Divisions sind weiter untergliedert in Distrikte und Gemeinden.

Reiseführer und Reiseberichte

 

Geschichte

Im elften Jahrhundert gründet König Anawratha das erste birmanische Reich. Im 19. Jahrhundert fällt Birma nach mehreren Kriegen unter britische Herrschaft. Der letzte König von Birma wird mit seiner Familie durch die britische Besatzung ins Exil nach Indien geschickt, wo er auch stirbt. Birma wird Teil von Britisch-Indien. Im 2. Weltkrieg wird es von Japan okkupiert, aber nach Kriegsende wieder von den Briten zurückerobert. 1948 wird Birma in die Unabhängigkeit entlassen. Nach einer kurzen demokratischen Phase wird Birma von verschiedenen Militärregimen kontrolliert. Am 18. Oktober 1965 verabschiedet der Revolutionsrat ein Gesetz, nach dem alle Wirtschaftsunternehmen verstaatlicht werden. Wenig später werden alle christlichen Missionare zum Ende 1966 ausgewiesen. Am 8. August 1988 gipfeln monatelange Unruhen wegen der Wirtschaftspolitik der Militärs in der gewaltsamen Niederschlagung von Protesten in der Hauptstadt Rangun. Der Tag geht mit seinem symbolträchtigen Datum 8.8.88 in die Geschichte ein.

1989 wird das Land in Myanmar umbenannt. Als 1990 bei demokratischen Wahlen die oppositionelle Nationale Liga für Demokratie (NLD) einen Erdrutschsieg erringt, werden die Wahlen vom Militärregime für ungültig erklärt und es kommt zu einer blutigen Niederschlagung von friedlichen Studentenprotesten. Das Regime bleibt an der Macht. Bis zur Jahrtausendwende vereinbart General Khin Nyunt mit den meisten der Minderheitenvölker Myanmars Waffenstillstandsabkommen. Die Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi verbringt währenddessen die meiste Zeit unter Hausarrest. Nach einer scheinbaren Öffnung des Regimes im Jahre 2003 gewinnen die Hardliner im Spätjahr 2004 wieder die Oberhand.

Politik

Staatsform: Militärdiktatur; die letzte Verfassung der Sozialistischen Republik von 1974 ist seit dem 18. September 1988 außer Kraft gesetzt. Staatschef: General Than Shwe (seit April 1992) Regierungschef: Generalleutnant Soe Win (seit 19. Oktober 2004) Parlament: Volksversammlung mit 485 für vier Jahre gewählten Abgeordneten (Wahl von 1990 vom Militärregime nicht anerkannt) Politische Parteien: National League for Democracy (NLD), National Unity Party (NUP), Union Solidarity and Development Association (USDA), weitere acht Minoritäten-Parteien

Bevölkerung

Einwohner: 70 % Birmanen (Bamar), 8,5 % Shan, 6,2 % Karen (Christen), 4,5 % Rohingya (Muslime), 2,4 % Mon, 2,2 % Chin (Tschin), 1,4 % Kachin und andere Ethnien; ferner 1–2 % Chinesen und 1 % Inder. Bevölkerungswachstum: 1,50 % (1998); 1,20 % (2002)

Lebenserwartung

57,2 Jahre (2002) Säuglingssterblichkeit: 77 pro Tausend (2002) Alphabetisierung: 85,3 % (2002) Sprachen: Birmanisch (70 %), Sprachen der Minderheiten, Englisch (Handelssprache)

Klima

Myanmar befindet sich – mit Ausnahme des äußersten Nordens – im Einflussbereich des asiatischen Monsuns. Durch das Relief bedingt sind die Ausprägungen des Monsuns unterschiedlich in den einzelnen Landesteilen. Im Wesentlichen lassen sich drei Jahreszeiten unterscheiden: Regenzeit von Ende Mai bis Mitte Oktober, Kühle Jahreszeit von Ende November bis Ende März und Heiße Jahreszeit in den Monaten April/Mai und Oktober/November.

Kleidung und Reisegepäck

Wirtschaft

Mit einem Bruttosozialprodukt/Kopf von weniger als 746 $ (2001) gehört Myanmar zu den ärmsten Ländern der Welt. 70 % der Beschäftigten arbeiten in der Landwirtschaft; in ihr werden 60 % des BIP erzeugt, während die Industrie 9 % und der Dienstleistungssektor 31 % beitragen. In Myanmar herrscht eine starke Inflation, die einheimische Währung Kyat verlor im Zeitraum von 1990 bis 2001 durchschnittlich 34,6 % pro Jahr an Wert; in den Jahren 2002/03 beschleunigte sich die Inflationsrate auf durchschnittlich 46,9 %. Die Handelsbilanz war im Zeitraum 2002/03 bei Importen im Wert von 2,871 Milliarden US-Dollar und Exporten im Wert von 2,622 Milliarden US-Dollar negativ. Wichtigste Exportgüter sind Erdgas sowie land- und forstwirtschaftliche Erzeugnisse, während die Importe zu einem großen Teil aus Konsumgütern, Halbfertigwaren und Investitionsgütern bestehen. Im Osten – an der Grenze zu Laos und Thailand – hat Myanmar Anteil am sogenannten Goldenen Dreieck; dort wird Schlafmohn angebaut und zu Heroin verarbeitet. Die Bedeutung Myanmars als Lieferant für den weltweiten Heroinmarkt ist durch das Wiedererstarken der Drogenproduktion in Afghanistan spürbar gesunken.

Wichtigsten Städte

Hauptstadt: Yangon (Rangun) (3.500.000 Einw.) (1998) Städte: Mandalay 900.000, Mawlamyine (Moulmein) 225.000, Bago (Pegu) 170.000, Pathein (Bassein) 150.000

Religion

Die am weitesten verbreitete Religion in Myanmar ist der Buddhismus. Einige der berühmtesten buddhistischen Kunstwerke (Statuen) im asiatischen Raum befinden sich hier. Vorherrschend ist die frühbuddhistische Theravada-Schule, die im 20. Jh. auch maßgeblichen Einfluss auf die Buddhismus-Rezeption im Westen hatte. So fußt eines der Standardwerke der Vipassana-Meditation (Nynaponika: „Geistestrainung durch Achtsamkeit“) auf den Lehren birmanischer Dharma-Meister. Zu den wichtigsten Heiligtümern zählt der Goldene Fels im Süden des Landes.

Buddhismus (89 %), Christentum (4 %), Islam (4 %), Stammesreligionen und andere (3 %)

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Mongolei

 

 

Allgemeines

Die Mongolei (Mongol Uls) ist ein Staat in Zentralasien. Er grenzt nördlich an Russland und südlich an China. In älteren Atlanten findet sich noch der Name Äußere Mongolei (im Unterschied zur Inneren Mongolei als Bestandteil Chinas). Die größten Städte der Mongolei sind die Hauptstadt Ulaanbaatar (850.000 Einw.), Darchan (90.000), Erdenet (62.000) und Tschoibalsan (43.000).

Name

Mongol Uls

Mongolei

Amtssprache

Mongolisch

Hauptstadt

Ulaanbaatar

Staatsoberhaupt

Natsagiin Bagabandi

Regierungschef

Tsakhiagiyn Elbegdorj

Fläche

1.565.500 km²

Einwohnerzahl

2,37 Millionen (Stand 2001)

Bevölkerungsdichte

1,72 Einwohner pro km²

Währung

1 Tugrik = 100 Mongo

Zeitzone

UTC +7, UTC +8

Nationalhymne

Bügd Nairamdakh Mongol

Kfz-Kennzeichen

MGL

Internet-TLD

.mn

Vorwahl

+976

Nationalfeiertag

Der mongolische Nationalfeiertag ist der 11. Juli und heißt Naadam. An diesem Tag gedenkt man der Revolution von 1921, bei der die chinesische Besatzerarmee vertrieben wurde. Dies geschah allerdings um den Preis einer großen Abhängigkeit zur damaligen Sowjetunion. Auch der 26. November ist Nationalfeiertag in der Mongolei. An diesem Tag wird der Gründung der Mongolischen Volksrepublik 1924 gedacht.

Geografie

Die Mongolei ist ein dünn besiedeltes Steppen-, Hochgebirgs- und Wüstenland. Aufgrund der starken Kontinentalität des Klimas schwanken die Temperaturen im Laufe des Jahres sehr stark: Im Winter liegen die durchschnittlichen Temperaturen bei –25 C°, im Sommer bei +20 C°. Die Jahresniederschlagsmenge liegt nur knapp über 200 mm.

Verwaltung

Die Mongolei ist in 20 Aimaks (Provinzen) und in 1 Chot (Stadt) gegliedert. Ein Aimak gliedert sich in Sum (vergleichbar mit unseren Landkreisen), diese wiederum in Bag (vergleichbar mit unseren Gemeinden). Es existieren 329 Sum, die sich in 1.620 Bag untereilen.

Die Hauptstadt Ulaanbaatar ist ein Bundesdistrikt. Das galt bis 1994 auch für die Stadt Erdenet. Aus dieser wurde aber 1994 zusammen mit einigen Sum des Bulgan-Aimaks der Orchon-Aimak geschaffen.

Reiseführer und Reiseberichte

 

Geschichte

Nomadenwirtschaft 

Aufgrund der klimatischen Bedingungen mit ihren extremen Temperaturschwankungen war die Mongolei mit wenigen Ausnahmen kein Land, in dem sich Ackerbau und ein damit verbundenes sesshaftes Leben entwickeln hätte können. Man konzentrierte sich auf die spezialisierte Viehzucht von Pferden und Schafen, die die Lebensgrundlage bildeten, alles andere stellte allenfalls einen Nebenerwerb dar. Aber mit Viehzucht konnte man keine großen Völker ernähren und folglich auch keine große Kultur hervorbringen. Die Nomaden Eurasiens wurden so von ihren Nachbarn als Barbaren betrachtet, wobei die Chinesen sie in Rohe (feindliche) und Gekochte (freundliche) Barbaren unterschieden. Kleinere Zentren des Weizen- und Hirseanbaus gab es. Darüber hinaus wurden Ruinen von Städten der Samojeden und Uiguren im Gebiet von Tuwa an mehreren Stellen entdeckt. Auch im Ordos-Gebiet gab es unter chinesischem Einfluss kleinere Städte. Salz, Kohle, Gold und Silber wurden gelegentlich abgebaut. Ferner verfügte man über versklavte chinesische Handwerker zur Herstellung von Waffen und Webwaren.

Bis in die Neuzeit kannten die innerasiatischen Nomaden keine Grenzen. Sie waren aufgrund von weidewirtschaftlichen Erfordernissen zu ständigen Ortswechseln gezwungen. War die wirtschaftliche Situation aufgrund von Kälteeinbrüchen, Trockenheit oder zu großem Bevölkerungswachstum schlecht, schlossen sie sich zusammen und griffen die Nachbarländer an, um sich dort zusätzliche Nahrungsmittel, Weidegründe und Kulturgüter zu beschaffen. Die Nomaden lebten so in ständiger innerer Unruhe. Das Hauptziel der Stämme in der heutigen Mongolei, Mandschurei und an der Grenze zu Tibet war das reiche China. Wähnte man sich stark genug, so griff man das Land an. Erwies sich China als ein zu starker Gegenspieler, so wich man nach Westen und auf die Länder an der Seidenstraße aus. Die Nomaden waren mit ihrer hoch spezialisierten Nomadenwirtschaft auf den Handel zur Beschaffung fehlender Güter angewiesen, die sie wie viele Eisenwaren nicht selbst herstellen konnten. Deshalb schützten ihre Khane in aller Regel den Handel und die meist muslimischen Händler. Beschränkungen des Handels, wie sie von China im 15. und 16. Jahrhundert als politisches Druckmittel verwendet wurden, waren ein Kriegsgrund.

Ethnisches Puzzle 

Im Laufe der Zeit wurden die mongolische Hochebene von verschiedenen bedeutenden Stämmen, wie den Hsiung-nu, Kök-Türken und den Mongolen beherrscht. Das Prinzip der Machtergreifung war immer das gleiche. Ein Fürst scharte Anhänger bunter Herkunft zusammen und versuchte so, seine eigenen Sippen besser unter seine Kontrolle zu bringen. Diese Leute legten sich Adelstitel zu und verfügten bald über eine eigene Dienerschaft und eigene Hirten. Der Fürst begann dann mit ihrer Hilfe die Nachbarstämme anzugreifen und furchtbar auszubeuten, bis ihm irgendein Umstand den Garaus machte. Man muss hier deutlich zwischen der direkten Gefolgschaft eines Stammes-Häuptlings (Khan) und dem von diesen Leuten abhängigen „Volk“ unterscheiden. Wurde die direkte Gefolgschaft des Khans besiegt, so lösten sich diese Stammes-Herrschaften auf. Der Namen des herrschenden Stammes war aber oft auf sämtliche vereinigte Stämme übertragen worden, auch wenn die Machthaber in den Wirren der Geschichte verschwanden. Die Historiker bemühen sich nun, die zahlreichen asiatischen Nomadenstämme nach gewissen sprachlichen, menschlichen, kulturellen und geschichtlichen Gesichtspunkten in Gruppen zu ordnen. Man unterscheidet sie so mehr oder minder begründet nach indogermanischer, hunnischer, türkischer, mongolischer, tibetischer oder tungusischer Herkunft. Wir verzeichnen folgende Stammeskonföderationen als Herren der mongolischen Hochebene, die zum Teil gleichzeitig auch in China regierten. Besonders bemerkenswert ist dabei die mongolische Staatsgründung unter Dschingis Khan 1206, mit ihrem Gesetzbuch, der Jassa. Zum mongolischen Weltreich: Die eurasischen Eroberungen Dschingis Khans und seiner Nachfolger (vgl. Tamerlan) wurden erst in Ägypten gestoppt und waren von außerordentlichem Einfluss von China bis nach Europa. Die Nomaden in der mongolischen Hochebene hingen meist dem Schamanismus an. Erst im 16. Jahrhundert konnte der tibetische Buddhismus unter Altan Khan und seinen Verwandten seinen Siegeszug antreten – auch wenn es vorher bereits vielfältige religiöse Kontakte zu Buddhisten, Moslems und nestorianischen Christen gab.

An der Schwelle zur Moderne 

Mit der immer weiteren Ausdehnung der Zivilisation ging der Einfluss der nomadischen Lebensweise zurück und wurde zu einem historischen Anachronismus. Nach dem Untergang der chinesischen Mandschu-Dynastie begann 1911 die langwierige Bildung der modernen Mongolei, die Beseitigung des Feudalismus und der jahrhundertelangen Rückständigkeit. Dabei löste sich die Äußere Mongolei gleichzeitig von China, da sich die aufständischen Khalka-Mongolen ohnehin nur der herrschenden Mandschu-Dynastie verpflichtet gefühlt hatten. In der Inneren Mongolei lagen die Dinge anders. Hier verfügten einflussreiche mongolische Adlige über Grundbesitz in China, speziell der Region von Peking, so dass die dortigen Unabhängigkeitsbestrebungen von Yuan Shikai blutig unterdrückt werden konnten. Und die Burjaten am Baikalsee gehörten längst zur russischen Einflusssphäre. Die Khalka nominierten am 28.11.1911 den buddhistischen Lama r-Je-btsan-dam-pa unter dem Titel Bogd Gegeen als neues Staatsoberhaupt. Er sollte mit einer kurzen Unterbrechung bis zu seinem Tod 1924 das nominelle Staatsoberhaupt bleiben, unter dem blutigen deutschen Abenteurer Ungern von Sternberg (hinger. 1921) und seinen Kosaken 1920/21 ebenso wie den Kommunisten des Suche Bator/Sukhbaatar (1921 – † 1923). Inzwischen arbeitete die internationale Diplomatie, 1912 kam es zu einem russ.-chin. Abkommen über die Mongolei. Analog dazu setzten sich 1912 3.000–5.000 Mongolen mit 1.000 russischen Gewehren nach Chovd (Kobdo) in Marsch. Die Chinesen mussten abziehen, nur 580 von dort ansässigen 5.000 Chinesen überlebten die Kämpfe und die anschließende Flucht. Gleichzeitig mit ihnen gingen der Mongolei die Arbeiter in den Goldbergwerken verloren und die Bauern für Gemüse, Mehl und Getreide, da die Mongolen nicht den Willen und die Fähigkeiten hatten, sie zu ersetzen. Gleichzeitig wurden alle Schulden (ein drückendes Problem) bei Chinesen annulliert. Dieser Unabhängigkeits-Prozess setzte sich nach einem von Baron Sternberg beendeten chinesischen Zwischenspiel (1918/19) unter kommunistischen Vorzeichen und dem Einfluss der Sowjetunion fort (1921–24). Aufgrund der Unterstützung Sowjet-Russlands konnte die Mongolei bis heute ihre Unabhängigkeit gegenüber der ökonomisch und militärisch weit überlegenen Volksrepublik China behaupten („Grenzzwischenfall“ am Ussuri-Fluss 1968/69).

Zeittafel Mongolei im 20. Jahrhundert

1911: Mit dem Sturz der Mandschu-Dynastie und der Ausrufung der Chinesischen Republik trennt sich die Mongolei von China und erlangt seine Eigenstaatlichkeit. Starke Anlehnung an Russland (Schutzmacht gegen China). 1918/1919: China nutzt die Schwäche Russlands und besetzt die Mongolei. 1920/1921: Der einstige zaristische Offizier Ungern von Sternberg vertreibt die Chinesen und wird von der kommunistischen Revolution besiegt. 1921 (10.7.): Die Äußere Mongolei erklärt ihre Unabhängigkeit. Die Innere Mongolei bleibt unter chinesischer Herrschaft. 1921 (Nov.): Die Mongolei schließt mit Russland einen Freundschafts- und Beistandsvertrag. 1924 (26.11.): Proklamation der Mongolischen Volksrepublik. Das kommunistische Regime unter der Regierung der Mongolischen Revolutionären Volkspartei (MRVP) betreibt eine enge Anlehnungspolitik an die Sowjetunion. 1937–1939: Politische „Säuberungen“ und Verfolgung des Buddhismus. seit 1945: Starker Aufschwung der industriellen Produktion (Öl, Kohle, Wolle, Fleisch, Leder) und planmäßiger Anbau und Export von Getreide.

1945: China erkennt die Mongolische Volksrepublik an. 1947: Die zu China gehörende Innere Mongolei wird Autonome Republik. seit 1950: Verbesserung der mongolisch-chinesischen Beziehungen. 1958: Kollektivierung der Viehzucht. 1960: Neue Verfassung und Erhebung des Großen Hural (Staatsrat) zum obersten Staatsorgan. 1969: Die Volksrepublik China stellt Gebietsforderungen an die Mongolei. 1980: Abkommen mit der Sowjetunion über den gemeinsamen Grenzverlauf. 1990 (März): Nach massiven Demonstrationen für mehr Demokratie tritt das Politbüro der Kommunistischen Partei MRVP zurück. Eine Verfassungsänderung ermöglicht die Gründung neuer Parteien. Damit endet die kommunistische Einparteienherrschaft in der Mongolei. Es folgen erste freie Wahlen (Juli), Aufhebung des Einparteiensystems, Demokratisierung und Wendung zur Marktwirtschaft. 1991: Wiederbelebung des unter den Kommunisten unterdrückten Buddhismus.

1992: Die letzten sowjetischen Truppen verlassen die Mongolei. 1992 (Juli): Verabschiedung einer neuen Verfassung. Abschaffung der Bezeichnung „Volksrepublik“. 1999: Nach einer verheerenden Dürre und einem sehr strengen Winter erlebt die landwirtschaftliche Produktion einen katastrophalen Einbruch. 2000 (Juli): In Parlamentswahlen gewinnt die seit 1996 oppositionelle exkommunistische Mongolische Revolutionäre Volkspartei (MRVP) 72 der 76 Sitze im „Großen Hural“ (Parlament), wo sie zuvor mit nur 26 Sitzen vertreten war.

Bevölkerung

Die große Mehrheit der Bevölkerung der Mongolei gehört zum Volk der Mongolen. Außerdem leben im Lande Kasachen und Angehörige anderer Länder. Das Bevölkerungswachstum der Mongolei beträgt 2,2 Prozent. Die Alphabetisierung unter Erwachsenen liegt bei 62,3 (1999,UN) Prozent.

Wirtschaft

Die Wirtschaft der Mongolei besteht vornehmlich aus Agrarwirtschaft (Getreide, Kartoffeln, Gemüse; traditionell: Fleisch, Milch, Schafwolle). Bodenschätze sind unter anderem Kohle, Erdöl, Silber und Gold.

Religion

Die größte Glaubensrichtung ist der tibetische Buddhismus (Lamaismus).

Kleidung und Reisegepäck

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Kasachstan

 

 

Allgemeines

Kasachstan liegt in Zentralasien und – betrachtet man den Fluss Ural als Grenze zwischen Europa und Asien – zu einem sehr kleinen Teil im äußersten Osteuropa. Es grenzt im Norden und Westen an Russland, im Südosten an die Volksrepublik China, im Süden an Kirgisistan, Usbekistan und Turkmenistan und im Südwesten an das Kaspische Meer.

Name

Qazaqstan Respublikasï (kasach.) 

Respublika Kasachstan (russ.) 

Republik Kasachstan

Amtssprache

Kasachisch als amtliche „Nationalsprache“, Russisch als „Verkehrssprache“ zwischen den Ethnien

Hauptstadt

Astana

Präsident

Nursultan Nasarbajew

Regierungschef

Danial Achmetow

Staatsform

Republik

Fläche

2.717.300 km²

Einwohnerzahl

14 895 000 (Stand: Aug. 2003)

Bevölkerungsdichte

5,5 Einwohner pro km²

Unabhängigkeit

von der Sowjetunion am 16. Dezember 1991

Währung

Tenge

Zeitzone

UTC +4 bis +6

Nationalhymne

Zharalghan namystan qaharman

Kfz-Kennzeichen

KZ

Internet-TLD

.kz

Vorwahl

+7

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Geografie

Kasachstan liegt ziemlich genau in der Mitte Eurasiens und zieht sich von der Ebene der Wolga im Westen bis zum Altai im Osten. Die südliche Begrenzung bildet der Tien-Shan-Gebirgszug, der Aralsee und die Kysylkum-Wüste. Nach Norden reicht Kasachstan ohne natürliche Begrenzung in das Mittelsibirische Tiefland hinein. Der größte Teil des Landes besteht aus Ebenen (Steppe und Wüste), im Nordwesten befinden sich die Mugodscharberge, im Zentrum die Kasachische Schwelle, während sich im Südosten im Tien Shan Höhen bis zu 4973 m finden.

Landschaften

Der Relief von Kasachstan ist sehr vielfältig. Dennoch kann man behaupten, dass den größten Teil des Territoriums Ebenen, niedrige Berge und Hügel beherrschen. Der Westen des Landes wird von der Kaspischen Senke geprägt. Bei der Kaspischen Senke handelt es sich um ein meist sumpfiges Gebiet unterhalb des Meeresspiegels. Im Süden übergeht Kaspische Senke in Ustjurt-Plateau. Westlich des Plateaus, am Mangystau-Halbinsel befindet sich auch die tiefste Stelle Kasachstans – Karagije-Höhle (–132 m). Von Osten wird die Kaspische Senke durch ein Ausläufer der Ural-Gebirge begrenzt, Mugodscharberge, Mittelhöhe 500 Meter. Weiter südöstlich liegt um Aralsee die Turan-Senke, die auch größte Wüste des Landes miteinschließt, Kysylkum, sowie Aralkarakum. Im Zentrum von Kasachstan befindet sich die Kasachische Schwelle, Saryarka. Saryarka ist ein von Steppen und Halbwüsten geprägtes Gebiet mit vielen mittelgroßen (500–1.500 m) Bergen wie Ulytau, Kokschetau oder Karkaraly. Im Nordwesten wird Saryarka von dem Torgaj-Plateau und im Norden von der Westsibirischen Ebene begrenzt. In diesen Regionen wird die Landschaft von fruchbaren Steppen und Waldsteppen geprägt, mit vielen Seen und Flüssen. Im Osten der Republik thront Altai, die von Wäldern bedeckten Gebirge, die Sibirien von den mittelasiatischen Wüsten trennen. Der höchste Berg ist Belucha (4.506 m). Südlich von Saryarka liegt das Plateau Betpak-Dala, was „Hungersteppe“ bedeutet. Weiter südlich des Plateaus und des Balchaschsee liegt ein Gürtel der Wüsten Mojynkum und das in der Vergangenheit fruchtbare Siebenstromland. Ganz im Süden Kasachstans liegen Gebirge, die Teil des großen Hochplateau von Tibet sind – Alatau, Karatau und vor allem Tian Shan (chinesisch: „Himmelsgebirge“). Tian Shan ist eine der höchsten Gebirgsketten der Welt. Die von Wäldern und Gletschern bedeckten Gebirge erreichen in benachbarten Kirgisien fast 7.500 m Höhe. Der höchste Berg Kasachstans ist Khan-Tengri (6.995 m), im äußersten Südosten gelegen.

Wasserressourcen

In Kasachstan gibt es einige bedeutende Flüsse, die auch schiffbar sind. Sie alle fließen aber in den Randregionen des Landes, im zentralen Teil gibt es dagegen fast ausschließlich abflusslose Steppenströmchen, die im Hochsommer häufig austrocknen, ähnlich wie australische Creeks. Die längsten Flüsse Kasachstans sind Irtysch (4.284  km, davon 1.700 in Kasachstan), Syrdarja (2.219/1.400 km), Zhajyk (russ. und dt. Ural (2.428/1.100 km und Ili 1.439/815 km). Weitere wichtige Flüsse sind Ischim, Tobol, Emba, Sarysu (der längste abflusslose Steppenstrom), Tschu, und Nura. Irtysch und Nura verbindet der bedeutendste Kanal des Landes – Irtysch-Karaganda-Kanal (500 km). Kasachstan ist reich an Seen, besonders was den Norden des Landes angeht. Im ganzen Land gibt es ca. 4000 große und kleine Seen, die mehrheitlich Salzwasserseen sind. Der größte See Kasachstans ist das Kaspische Meer. Das Kaspische Meer ist ein Süßwassersee, 390.000 km² groß, ungefähr 1/4 der Fläche entfällt auf Kasachstan. Das Kaspische Meer verfügt über reiche Naturreserven, z. B. in Form von Fischen, hier lebt auch der artengeschützte kaspische Seerobbe. Der zweitgrößte See ist der Aralsee, der auszutrocknen droht. Dieser Prozess dauert seit 1975 an und hat bereits nachhaltige Schäden für Mensch und Natur hinterlassen. Inzwischen hat sich der See in zwei Teile aufgeteilt. Soweit bekannt, hat sich aber die Verkleinerung der Wasseroberfläche in den letzten Jahren sehr verlangsamt. Der Balhaschsee zählt auch zu den weltweit bedeutendsten Seen. Er ist 18 200km² groß (gehört vollständig Kasachstan) und 614 km lang. Zu den Besonderheiten Balhaschs zählt, dass er als einziger See der Erde zur Hälfte aus Süß- und zur anderen Hälfte aus Salzwasser besteht. In den Bergen des Altai liegt der wunderschöne und naturreiche Saisansee. Weitere größere Seen Kasachstans sind der Siletinizsee im Norden, der Tengiz- und der Karakojynsee im Zentrum und der Alakolsee im Westen des Landes. Touristisch bedeutend sind die prächtigen Seen von Borowoje und Marakol. Die größten Stauseen sind Kaptschagai und Buchtarma.

 

 

Flora & Fauna

Dank seiner Größe und der Ausdehnung über viele Naturzonen besitzt Kasachstan eine ausgesprochen reiche Palette von Flora und Fauna. Im Norden, wo die Steppen und Waldsteppen vorherrschen, die zusammen 28,5 % der Fläche Kasachstans ausmachen, wachsen viele Getreidepflanzen, Gräser, besonders häufig in Steppen ist Federgras. Viele medizinisch nützliche Pflanzen wie Adonis, Johanniskraut, Baldrian. Sehr verbreitet ist Wermut. In den Wald-„Inseln“ wachsen Birken, Espen, Weiden, Johannisbeersträuche; weiter westlich Fichten; nach Westen hin Eiche und Linde. In den Wäldern gibt es viele Beeren. Typischen Bewohner dieser Zone sind Nagertiere wie Hase, Zieselmaus, Murmeltier, Hermelin, Springmaus, Dachs, Eichhörnchen. Es gibt aber auch viel Wölfe und Füchse. In den Wäldern leben vereinzelt Hirsche und Rehe, in der Steppe seltene und geschützte Saigaantilope. Vögel gibt es besonders viele, auch Wasservögel, da es in dieser Region über 1.500 Seen gibt. Man kann nur einige hervorheben: Schwäne, Adler, Trappen (diese sind die größten Vögel Kasachstans, erreichen bis zu 16 kg. Gewicht), Geier, Kraniche, Reiher, Enten, Gänse, Waldhühner, Spechte, Lerche u.v.a.

Über 14 % des Territoriums erstrecken sich Halbwüsten. Hier trifft man auf deutlich weniger Gewächs und Getier als in den Steppen. Besonders häufig ist Wermut, Kamillen, Federgras. Hier leben auch Hasen, Zieselmäuse und Springmäuse, man trifft überall auf Wölfe und Korsak-Füchse sowie weniger häufig auf Saiga und Kropfgazelle. Es gibt viele Eidechsen und Schlangen wie Natter und Otter. Wüsten stellen die Größte Naturzone Kasachstans dar – 44 % seiner Fläche. Es sind in der Regel Sandwüsten und Kieswüsten. Es herrschen dort extreme Klimabedingungen, die Kälte im Winter erreicht bis zu –40 °C und im Sommer ist es über +40 °C heiß. Die Temperatur des Sandes geht bis an die Marke von +70 °C! Hier wachsen nur trockene, kleinwüchsige Pflanzen mit langen Wurzeln. Riedgras, Wüstenfedergras, Wermut, Stachelbarsch sind die häufigsten. Im Sommer verbrennen die meisten Pflanzen an der Sonne. Aber Sträucher sind ziemlich verbreitet, besonders Saksaul.

Auf die großen Tiere trifft man in der Wüste sehr selten, es sind dann meistens Antilopen und Saiga, sowie Eber, die nahe der Wasserquellen vegetieren. Noch seltener sieht man Wölfe und Schilfkater. Die kleinen Tiere wie Igel, Schildkröten, Springmäuse könnten sich an die extremen Bedingungen gut anpassen. In der Wüste sind natürlich ebenfalls Eidechsen (Agama, bis zu 2 Meter lange Warane) und Schlangen – Otter, Levanteotter, Pfeilschlange, Mittelasiatische Kobra – überall verbreitet. Außerdem gibt es viele Giftspinnen wie Skorpione, Falangas, Tarantel und den besonders giftigen Karakurt. In den riesigen Bergen von Tian Shan, die meist von Fichtenwäldern bedeckt sind, trifft man heute noch auf den Schneeleopard – eins der Nationalsymbole Kasachstans. Auch der Luchs ist ziemlich verbreitet, und in Altai gibt es viele Bären. Vor der letzten Eiszeit existierte eine Verbindung vom Nordpolarmeer bis zum Kaspischen Meer. Diesem Umstand verdanken wir, dass am Kaspischen Meer noch heute große Kolonien von Robben vorzufinden sind. Sie leben nirgendwo sonst, außer eben Polarmeere.

Verwaltung

Kasachstan besteht aus 14 Gebieten (Regionen, russisch Oblast, kasach. Oblysy) und 3 Städten mit Sonderstatus. Alle unten angegebenen Bezeichnungen sind in kasachischer Transkription. Russische Namen, die bis 1994 galten und unter denen die Städte in Europa bekannt sind, werden nach dem Schrägstrich angegeben. Da diese Bezeichnungen aber nicht mehr offiziell sind, sollte man sich an die neuen, kasachischen Bezeichnungen gewöhnen. In Klammern die Hauptstädte.

Gebiet Südkasachstan Batys Kasakstan Oblysy (Oral/Uralsk) Gebiet Atyrau Atyrau Oblysy (Atyrau/Gurjew) Gebiet Mangystau Mangystau Oblysy (Aktau/Schewtschenko) Gebiet Aktöbe Aktöbe Oblysy (Aktöbe/Aktjubinsk) Gebiet Nordkasachstan Soltustik Kasakstan Oblysy (Petropawl/Petropawlowsk) Gebiet Kostanaj Kostanaj Oblysy (Kostanaj/Kustanaj) Gebiet Akmola Akmola Oblysy (Kokschetau/Koktschetaw) Gebiet Pawlodar Pawlodar Oblysy (Pawlodar/Pawlodar) Gebiet Ostkasachstan Schygys Kasakstan Oblysy (Öskemen/Ust-Kamenogorsk) Gebiet Almaty Almaty Oblysy (Taldykorgan/Taldy-Kurgan) Gebiet Südkasachstan Ontustik Kasakstan Oblysy (Schymkent/Tschimkent) Gebiet Shambyl Shambyl Oblysy (Taraz/Dshambul) Gebiet KysylordassKysylordassOblysy (Kysylordass/Kysyl-Ordass) Gebiet Karaganda Karaganda Oblysy (Karaganda)

Städte mit Sonderstatus: Astana Almaty (Alma-Ata) Bajkonyr (Bajkonur, Leninsk) Nach der Verwaltungsreform von 1997 wurden folgende Gebiete aufgelöst: Turgaj (Arkalyk) Sheskasgan (Dscheskasgan) Kokschetau (Koktschetaw) Taldykorgan (Taldy-Kurgan) Semej (Semipalatinsk).

Geschichte

Im Altertum entstanden auf dem Gebiet des späteren Kasachstan verschiedene Reiche, die z. T. Weltbedeutung erreichten. Am bekanntesten sind die Reiche der turkstämmigen Kangly, Scha-t'o, Kirgisen, Kimek und Naimanen, die vor allem das nördliche, südliche und östliche Kasachstan beherrschten. Der Süden wurde vor allem durch das türkisch-geprägte Reich des Choresm-Schah gebildet, dem auch formal die Gebiete der turkstämmigen Karakhaniden und der Türgesch untertan waren. Das spätere Westkasachstan unterstanden den Reichen der Kyptschaken und der Oghusen. Im 13. Jahrhundert wurde Kasachstan von den Mongolen Dschingis Khans überrannt und seinem Reiche einverleibt: Große Teile des heutigen Kasachstans zählten zu der Ordass-Horde. Im Westen des Landes befand sich das Gebiet der Goldenen Horde, während der Süden formal durch das Khanat Tschagatai kontrolliert wurde – de facto herrschten aber im südlichen Kasachstan die Khane der Roten Nogaier-Horde. Im 14./15. Jahrhundert von Timurs Eroberungen betroffen, bildete sich nun das Usbekische- und Kasachische Khanat heraus.

Im 17./18. Jahrhundert fielen noch einmal Mongolen in Kasachstan ein, wo es zeitweise einen Bestandteil der Westmongolischen Föderation der Oiraten bildete. Es war die Zeit des „Großen Unglücks“ für die Kasachen. Mitte des 18. Jahrhunderts unterstellte sich das spätere Kasachstan nach und nach dem russischen Zarenreich. Es kam nun dort zur Bildung der drei „kasak-kirgisischen Horden“. Im 19. Jahrhundert beginnt der kasachische Widerstand gegen die russische Fremd- und Vorherrschaft: Auf dem Gebiet des einstigen Kasachen-Khanates wird nun die Buqai-Horde begründet, die das Khanat wieder herstellen wollte. Doch wird das nachmalige Kasachstan durch General Kaufmann unterworfen und dadurch dem Generalgouvernement Turkestan unterstellt. 1917 wurde in Kasachstan die Alasch Orda begründet, die den bewaffneten Kampf gegen die Kommunisten aufnahm. Kasachstan war de facto wieder ein Stammes-Khanat, das allerdings 1919 von den Sowjets blutig unterworfen wurde. Das Gebiet der Alasch Orda wurde zusammen mit Kirgisistan und Turkmenistan ein Teil der kurzlebigen Sozialistischen Autonomen Sowjetrepublik Turkestan und schließlich – im Rahmen Russlands – zur Kirgisischen Autonomen Sowjetrepublik zusammengefasst. 1936 Gründung der SSR Kasachstan.

1990 erklärte Kasachstan seine Souveränität innerhalb der UdSSR. Nursultan Nasarbajew wurde zum Staatsoberhaupt ernannt. Am 16. Dezember 1991 erklärte die Republik Kasachstans ihre Unabhängigkeit. Kasachisch wurde Amtssprache, die Hauptstadt Alma-Ata hiess ab sofort Almaty, der 16. Dezember wurde Nationalfeiertag. Nursultan Nasarbajew war bereits am 1. Dezember 1991 in den ersten direkten Wahlen zum Präsidenten gewählt worden. 1997 zogen Regierung und Parlament von Almaty nach Akmola um. Akmola wurde als offizielle Hauptstadt proklamiert und 1998 in Astana („Hauptstadt“) umbenannt.

Bevölkerung

Nach der Volkszählung von 2003 besteht die Bevölkerung Kasachstans heute zu 54 % aus Kasachen. Die größeren Minderheiten sind die Russen (30 %), Ukrainer(3,7 %) und Kasachstandeutschen (300.000). Zu den turkvölkischen Minderheiten zählen die Usbeken(2,5 %), Tataren(1,7 %), Uiguren(1,4 %), Baschkiren, Tschuwaschen und Mescheten. Aufgrund der zwischenzeitlich von der Regierung angeordneten Turkisierung Kasachstans nehmen die Minderheiten stetig ab, da sie es vorziehen, auszuwandern bzw. in die Länder ihrer Vorfahren abzuziehen. In den letzten Jahren scheint sich der Trend verlangsamt zu haben. In Kasachstan wird nach wie vor größtenteils Russisch gesprochen (83,1 %), obwohl die Rolle des Kasachischen (40,2 %) dank den Bemühungen der Regierung in den Jahren nach der Unabhängigkeit stark gewachsen ist. Es herrschen 8 Jahre Schulpflicht. Die Rate der Analphabeten ist mit 2,5 % ungefähr so hoch wie in Deutschland. Die durchschnittliche Bevölkerungsdichte in Kasachstan beträgt 6,2 Menschen pro Quadratkilometer und ist damit eine der niedrigsten der Welt. Am dichtesten besiedelt sind die Kreise im äußersten Süden, um Almaty, Schymkent und Taraz, sowie Steppenregionen im Norden, Gebiete von Astana, Petropawl, der Norden von Gebieten Kostanai und Karagandass; rechter Ufer des Irtysch. Dazu muss man natürlich bemerken, dass die höchste Bevölkerungsdichte in Kasachstan lediglich 25/km² beträgt, niedriger als in Vorpommern.

Wirtschaft

Kasachstan ist ein rohstoffreiches Schwellenland. Erdöl- bzw. Erdgasförderung sowie Ölprodukte bilden den Basis kasachischer Wirtschaft und Exporte. Sehr gut entwickelt ist auch Hüttenindustrie (Schwarz- und Buntmetalle) sowie deren Erzeugnisse. Als Energieträger hat Steinkohle nach wie vor große Bedeutung. Kasachstan besitzt außerdem reiche Reserven an Zinn, Uran, Blei, Zink, Bauxit, Eisen, Gold, Silber, Phosphor, Mangan und anderem. In Kasachstan werden zudem chemische Erzeugnisse (Dünger, Kunststoffe), Maschinen, Ausrüstungen, Textilien und Lebensmittel hergestellt. Die wichtigsten Industriezentren sind Almaty, Karagandass, Schymkent, Pawldar und Aktöbe. Nur ein Viertel der Landesfläche ist landwirtschaftlich nutzbar. Trotzdem deckt Kasachstan seinen Bedarf an Getreide dank der fetten, fruchtbaren Steppenböden vollständig selber und verkauft die überflüssigen Bestände nach China.

Im Norden besteht um die Hauptstadt Astana ein landwirtschaftlich gut erschlossenes Gebiet. Daran deutet auch der frühere russische Name der Stadt- Zelinograd – Neulandstadt. In südlichen Gebieten von Almaty bis Schymkent werden Früchte angebaut. Von großer Bedeutung vor allem für die Bewohner der Halbwüsten- und Wüstengebiete ist die Viehhaltung. Es werden hauptsächlich Schafe gezüchtet, seltener Ziegen, Kühe, Pferde. In russisch bzw. deutsch dominierten Regionen ist auch Schweinezucht verbreitet. Im Süden steht der Aralsee nach extensiver Bewässerung für die Landwirtschaft in der Region vor der Austrocknung, was eine der größten ökologischen Katastrophen der heutigen Zeit ist.

 

 

Verkehr

Für den Verkehr hat die Eisenbahn mit Abstand die wichtigste Bedeutung. Das Streckennetz ist 14.560 km lang. Straßennetz ist durchschnittlich entwickelt und umfasst 141.000 km., europäischen Standards entspricht lediglich die Magistrale Astana-Almaty. In Atyrau und Aktau befindet sich Häfen am Kaspischen Meer. Auf Irtysch und Zhajyk(Ural) gibt es Schifffahrt. In Baikonur befindet sich der größte Weltraumbahnhof der ehemaligen Sowjetunion. Er ist von Russland für 115 Millionen Dollar jährlich bis 2022 gepachtet worden. Siehe auch: Städte in Kasachstan Mitgliedschaften: UNO und alle UNO-Organisationen wie UNESCO; Rat für kollektive Sicherheit, Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft, GUS, OATCT, CENTO, Shanghaier Rat.

Naturressourcen

Kasachstan ist eins der rohstoffreichsten Länder der Erde. Von den 105 Elementen des Periodensystems kommen auf dem Gebiet der Republik 99 vor. Um den Kaspischen Meer liegen große Erdöl- und Gasfelder, die eigentlich den gesamten Westen des Landes einschließen, besonders die Gebiete von Mangystau, Atyrau und Aktöbe. Bedeutendste Quellen sind Makat, Dossor, Usen, Karazhanbas. Man vermutet außerdem Erdölvorkommen um den Aralsee. Weitere, ärmere Erdöl- und Gasfelder gibt es im Süden der Republik, in den Gebieten von Taraz, Schymkent, Sheskasgan und Ksylordass. Ein weltweit bedeutendes Steinkohlevorkommen ist der Becken von Karaganda. Diese Region war eines der wichtigsten Kohlelieferanten in der Sowjetunion. Auch die Becken von Ekibatuz und Astana sind längst nicht ausgeschöpft. Im Gebiet von Kostanaj befinden sich reiche Vorkommen vom reinen Eisen wie Sarybaj. Um Sheskasgan und Balchasch liegen die bedeutendsten Kupfervorkommen der Republik, und in den Altai-Bergen wird Gold gewonnen.

Ergiebige Manganvorkommen existieren um Atasu und Shesdy nahe Sheskasgan und im Gebiet von Aktöbe liegt Nickel unter der Erde. Kasachstan besitzt weltweit den Ersten Platz an Vorkommen folgender Rohstoffe: Chrom, Wanadium, Wismut, Ftor. Einen der führenden Plätze hat Kasachstan bei den Vorkommen von Uran, Eisen, Kupfer, Kohle, Wolfram, Blei, Zink und Molybdän. Kasachstan ist mit seinen 2.717.300 km² das neuntgrößte Land der Erde. Das Klima ist kontinental, d. h. nach kalten schneearmen Wintern folgen direkt heiße lange Sommer.

Religion

Ungefähr die Hälfte der Bevölkerung – größtenteils die Vertreter der Turkvölker – bekennt sich zum sunnitischen Islam, die andere Hälfte zum Christentum. Dabei handelt es sich größtenteils um russisch-orthodoxe Christen. Kasachstandeutsche bekennen sich zum Katholizismus und Protestantismus (größtenteils Lutheraner). Viele Ukrainer sowie Polen und Litauer sind ebenfalls Katholiken. In den Städten gibt es Gemeinden der Zeugen Jehovas und Juden.

Kleidung und Reisegepäck

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Jemen

 

 

Allgemeines

Der Jemen (arab.: al-Yaman) ist ein Staat im Nahen Osten, im Südwesten der Arabischen Halbinsel. Er grenzt an Oman, Saudi-Arabien, das Rote Meer, den Golf von Aden und das Arabische Meer. Dschibuti und Eritrea liegen nur wenige Kilometer entfernt gegenüber des Roten Meeres.

Name

al-Gumhuriyya al-Yamaniyya 

Republik Jemen

Amtssprache

Arabisch

Hauptstadt

Sana'a

Staatsoberhaupt

Präsident Ali Abdullah Saleh

Premierminister

Abdul Qader Bajamal

Staatsform

Islamische Präsidialrepublik

Fläche

527.970 km²

Einwohnerzahl

18.701.257

Bevölkerungsdichte

35 Einwohner pro km²

Währung

Jemen-Rial (YER)

Zeitzone

UTC +3

Nationalhymne

United Republic

Kfz-Kennzeichen

Y

Internet-TLD

.ye

Vorwahl

+967

Nationalfeiertag

22. Mai

Reiseführer und Reiseberichte

 

 

Geschichte

Der Jemen hat eine sehr lange Geschichte. In vorchristlicher Zeit gab es auf dem Gebiet des heutigen Jemen die Hochkultur der Sabatäer, auch Sabäer genannt. Diese hatten schriftliche Zeugnisse in Form von Inschriften hinterlassen, die zum Teil entziffert werden konnten. In römischer Zeit galt der Jemen wegen seiner Fruchtbarkeit als Arabia felix (glückliches Arabien). Im 3. Jahrhundert vereinigten sich die Teilreiche Saba, Main und Kataban unter der Führung von Saba. Die alte und heutige Hauptstadt Sana'a gehört heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie gilt als älteste und schönste Stadt der Arabischen Welt. Nach Kämpfen mit Persien wurde der Jemen vom Königreich Aksum im heutigen Äthiopien aus teilweise christianisiert. Der Jemen war schon vorher ein wichtiges Zentrum des Judentums in der Diaspora. 628 nahmen die meisten Jemeniten den Islam an. Ab 632 gehörte der Jemen zum Kalifat der Umayyaden. Im 9. Jahrhundert spaltete es sich unter Zaiditen wieder ab. 901 gründeten die Zaiditen – eine schiitische Konfession – ein Imamat, das bis 1021 bestand. Die Unabhängigkeit wurde auch durch einen wirtschaftlichen Aufschwung begünstigt, da der Seeweg von Indien über den Jemen nach Ägypten für den Ost-West-Handel erheblich an Bedeutung gewann. Allerdings drangen in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts mehrmals die charidschitischen Qarmaten aus Ostarabien in den Jemen ein.

Im 11. Jahrhundert kam das Land zeitweise unter den Einfluss der Fatimiden, bevor es 1174 (?) durch Thuran Schah (1174–1181), dem Bruder von Saladin, unterworfen und eine Seitenlinie der Ayyubiden im Jemen begründet wurde (1174–1228). 1228 errichteten die Rasuliden ihre bis 1454 dauernde Herrschaft, die neben dem jemenitischen Kernland auch Hadramaut und zeitweise sogar den Hedschas bis nach Mekka umfasste. Unter den Rasuliden erfolgte ein wirtschaftlicher Aufschwung, wobei vor allem Aden eine sehr große Bedeutung im Seehandel des Indischen Ozeans errang. Mit dem Sturz der Rasuliden begann der wirtschaftliche Niedergang Adens, da es von Dschiddassals wichtigstem Handelshafen abgelöst wurde. Nachdem die Osmanen 1517 Syrien und Ägypten erobert hatten, geriet der Jemen seit 1538 unter ihren Einfluss. So wurde Aden zum osmanischen Flottenstützpunkt ausgebaut. Sanaa wurde aber erst 1546 erobert und erst 1552 unterwarf sich der Imam der Zaiditen den Osmanen. Schon 1569 musste ein neuer Feldzug die osmanische Herrschaft über den Jemen festigen.

Im 16. und 17. Jahrhundert wurde die jemenitische Hafenstadt Mokka (arabisch: al-Mukha, englisch: Mocha) wegen ihres Kaffee-Exports bedeutend für den Welthandel. Die zaiditische Opposition gegen die Osmanen hatte sich im 16. Jahrhundert um die Familie Sharaf al-Dîn gruppiert, die jedoch aufgrund innerer Streitigkeiten bald an Einfluss verlieren sollte. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts erwuchs den Osmanen mit dem Prophetennachkommen al-Qâsim b. Muhammad ein neuer und gefährlicherer Gegenspieler. Al-Qâsim proklamierte sich 1597 in der Provinz al-Sharaf (nordwestlich von Sanaa gelegen) zum Imam (d. h. zum religiös-politischen Führer der muslimischen Gemeinde) und rief die Bevölkerung zum Jihâd gegen die Osmanen auf. Unter al-Mansûr al-Qâsim (1597–1620) und seinem Sohn al-Mu`ayyad Muhammad (1620–1644) zwangen zaiditische Truppen, die sich vor allem aus Stammesleuten zusammensetzten, die Osmanen zur Räumung des Landes und begründeten damit die qâsimidische Dynastie. Nach heftigen Kämpfen zogen die letzten osmanischen Truppen 1635 aus dem Jemen ab.

Im 19. Jahrhundert kam es zu einer Teilung des Landes in den Südjemen mit Aden, der von Britannien beherrscht wurde und den Nordjemen, wo die Imame der Zaiditen bis 1962 regierten. Erst 1990 kam es zu einer erneuten Vereinigung von Nord- und Südjemen unter Präsident Salleh. Eine wirkliche Vereinigung der Verwaltung und der Armee gelang lange Zeit nicht. 1990 bis 1991 kam es auch zu einer schweren Wirtschaftskrise, als der Jemen nach der Besetzung Kuwaits durch den Irak den Krieg gegen den Irak ablehnte und daraufhin 850.000 jemenitische Gastarbeiter aus den Golfstaaten ausgewiesen wurden. Gegen die Vorherrschaft des konservativen Nordens, Misswirtschaft und der Zentralisierungspolitik der Regierung in Sanaa kam es 1994 zum Bürgerkrieg, wobei der Widerstand des Südens mit der Eroberung von Aden im Juli gebrochen wurde.

Seit 2001 steht der Jemen zunehmend im Verdacht Rückzugsgebiet für international gesuchte Terroristen zu sein, da die Regierung, wegen der Autonomie der Stämme, weite Teile des Landes nicht voll kontrolliert. Außerdem wurden in den vergangenen Jahren immer wieder Touristen durch Stämme entführt, um von der Regierung in Sanaa Zugeständnisse zu erpressen.

 

 

Politik

1993 fanden im frisch vereinigten Jemen die ersten freien Wahlen statt in denen sich drei große Parteien gegenüber standen. Der Allgemeine Volkskongress ehemals Einheitspartei im Nordjemen, die Sozialistische Partei, Einheitspartei des Südjemen sowie als dritte die Jemenitische Vereinigung für Reformen (Islah). Die Koalition von Islah und Volkskongress wurde fast Modell für eine arabische Demokratisierung. Allerdings behielten alle Parteien ihre Truppen und sorgte durch militärische Ausgewogenheit für Stabilität. Bei der Parlamentswahl in April 1997 unterlagen die Sozialisten und Präsident Ali Abdullah Saleh konnte mit einer absoluten Mehrheit ohne die Islah regieren. Am 23. September 1999 wurde der seit 1978 regierende Präsident ein fünftes Mal gewählt, der einzige Gegenkandidat, der langjährige Parlamentsvorsitzende und Scheich Abdallah al-Ahmar, war aus den eigenen Reihen ausgewählt worden und so waren 96,3 % der Stimmen für Saleh auch keine Überraschung. In nur 6 Jahren war Jemen wieder zu einem typischen arabischen Einparteienstaat geworden. Ab 1999 wurde der Druck auf die Oppositionsparteien erhöht, obwohl die Regionalwahlen im Februar 2002 durch ein Dezentralisierungsgesetz zu pluralistischen Gemeinde- und Regionalräten führten. Im Februar 2001 konnte die Staatspartei ihre Macht mit einer durch ein Referendum abgesicherte dritte Verfassungsreform stärken. Der Konsultationsrat wurde in eine zweite Kammer gewandelt (Madschlis al-Schura) und die präsidiale Amtszeit dauerte nun sieben statt fünf Jahre. Präsident Ali Abdullah Saleh wird dadurch bis 2004 regieren können und wohl von seinem Sohn Ahmed Saleh abgelöst werden. Nach dem 11. September 2001 wurden ausländischen Studenten sowohl Stipendien als auch Visa gestrichen wodurch diese zur Ausreise gezwungen waren. Der radikale Flügel der Partei, angeführt von Scheich Abdelmadschid al-Zandani geriet ebenso wie die oppositionelle Presse unter Beschuss. Wörtlich unter Beschuss geriet auch der Sohn des Parlamentspräsidenten, der am 24. Oktober in einem bewaffneten Kampf zwischen Polizei und der Garde des Parlamentspräsidenten schwer verletzt wurde. Am 28. Dezember 2002 wurde der zweitwichtigste Politiker der Sozialisten, Jarallah Omar, beim Parteitag der Islah getötet. Ein Täter fehlt noch, jedoch verdächtigt die Regierung Anhänger der Islah, obwohl diese gerade von Omar zu einer Koalition gegen die Staatspartei aufgerufen worden waren.

Außenpolitik 

Im Golfkrieg von 1990 hatte Jemen noch den Irak unterstützt, konnte aber 1999 die Beziehungen zu Kuwait normalisieren. Die außenpolitischen Bemühungen des Staatschefs zeigten sehr gute Erfolge. 1998 wurden diplomatische Beziehungen zwischen Jemen und dem Heiligen Stuhl aufgenommen und Frankreich stufte den Jemen als „Zone de solidarité prioritaire“ ein, was eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern bedeutet. Im Somalia-Konflikt konnte Jemen im Dezember 2000 mit Erfolg vermitteln. Die Beziehungen zwischen den USA und Jemen sind trotz eines Treffens von Bill Clinton und Ali Abdullah Saleh im April 2000 gespannt. Jemen schlägt seit Beginn der zweiten Intifada in Palästina eine härtere Gangart ein (siehe Innenpolitik) und ist bei der Zusammenarbeit für mehr Sicherheit zaghaft. Aber auch der Einsatz einer US-Drohne, die am 3. November 2002 sechs mutmaßliche Al-Qaida-Kämpfer in Jemen tötete, sowie die Ermordung dreier US-Missionare am 31. Dezember 2002 belasten die Beziehungen. Trotzdem ist Washington an einer Stärkung der jemenitischen Regierung interessiert. Im Januar 2002 trat Jemen dem Golf-Kooperationsrat bei, vorerst nur als Beobachter. Am 6. Oktober 2002 wurde der französische Öltanker Limburg durch einen Bombenanschlag vor der Küste von Mukallah (Jemen) schwer beschädigt.

Grenzstreitigkeiten

Der Konflikt um den genauen Grenzverlauf zum Sultanat Oman wurde beigelegt. Im Abkommen von Jeddah wurden die Grenzstreitigkeit mit Saudi-Arabien beendet. Jemen erhält einen Gebietsstreifen unter dem sich höchstwahrscheinlich Erdöl befindet und akzeptiert im Gegenzug das Abkommen von Taif 1934 in dem Imam Yahya Saudi-Arabien zwei Provinzen überlies. In Bezug auf die Hanischinseln wurde der Internationale Gerichtshof angerufen, der im Oktober 1998 gegen Eritrea entschied.

Religion

53 % schiitische Zaiditen, 47 % Sunniten

Kleidung und Reisegepäck